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Nicht Neues
18. Oktober: Neue Initiative: „Hamburg ist so nicht zukunftsfähig“
Es wird eine neue Initiative gegründet, die sich aus lauter recht gut betuchten Menschen zusammensetzt, die nun völlig überraschend feststellen, dass auch Hamburg dem Wandel unterliegt und dass die Parameter früher funktionierender Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle sich verändern. Weder ist die Analyse neu, noch ist sie mit überraschenden Erkenntnissen verbunden. Die überwiegend aus älteren Männern bestehende Initiative wartet mit bedeutungsschweren Gedanken auf, die doch allesamt darauf abzielen, einen Weckruf durch Hamburg zu schicken, der am Ende so rein gar nichts enthält. Aus dem Blickwinkel eines elitären Vereins zeichnen sich gravierende Mängel ab, die allein mit Gedankenmodellen und eben diesen elitären Diskursen nicht zu beheben sein werden. Hierfür bräuchte es dringend zusätzliche (Steuer-)Mittel und eine reale Politik, die diese Mängel unmittelbar in Angriff nimmt. Beides hat die Initiative nicht zu bieten. Würde sie hier ansetzen, würde sie Glaubwürdigkeit gewinnen. Stattdessen wird Heißluft produziert und alter Wein in neuen Schläuchen verkauft. Dabei ist es natürlich ein ganz großer Zufall, dass diese überwiegend politisch sehr konservativ besetzte Initiative mit dem Fraktionsvorsitzenden der CDU in der Bürgerschaft an der Spitze sich im beginnenden Wahlkampf für die Hamburger Bürgerschaft zu Wort meldet. Ein Schelm, der Arges dabei denkt ...
Sascha Kuhlmann
„Wahlkampf-Getöse“
Wenn man sich die Initiatoren von „Hamburg – Vor zur Welt“ anschaut, fällt eine klare CDU-Nähe auf. Mehrere der Initiatoren sind CDU-Mitglieder, Herr Dr. Hill arbeitet im Büro des ehemaligen CDU-Bürgermeisters von Beust. Vertreter von SPD oder Grüne fehlen komplett. Für mich ist das versteckter Wahlkampf mit dem klaren Ziel. Ich bin erstaunt, dass Herr Iken dieser doch sehr einseitigen Initiative so viel Presseraum gibt. Das war bei den vorherigen vergleichbaren Initiativen 2014 von Dohnanyi (SPD)/Peiner (CDU)/Maier (Grün) oder 2020 Hamburger Konvent anders. Die waren deutlich pluraler besetzt, und da kamen auch Themen wie soziale Gerechtigkeit, Mobilität, grüne Energie vor. Auch davon findet man bei dieser Initiative „Hamburg – Vor zur Welt“ nichts. Ist eben Wahlkampf!
Hubertus Heintze
Opposition grüßt
Hamburg schlechtzureden hat Tradition, besonders aus der Opposition. Und besonders natürlich vor Wahlen. So also auch vor der Wahl in 2025. Da schließen sich acht Hamburgerinnen und Hamburger zusammen, ungeahnte Mäzene im Hintergrund. Sie haben es auf die Titelseite des Abendblatts geschafft, brillieren mit deftigen Boshaftigkeiten („Hamburg ist Endstation“) und willkürlichen Vergleichen und verweisen auf eine Rettung der Stadt vor dem Untergang, bleiben dabei aber jegliche Substanz schuldig. Da kommt keine Hoffnung auf! Auch die drei erwähnten Initiativen der Vergangenheit machen da nicht optimistischer, ob es die eines Bürgermeisters, eines Finanzsenators oder eines Staatsrates war. Sie alle waren „hinterher schlauer“, belegbar bewegt haben sie nichts! Die neue Initiative ist, was sie ist, ein Stück Wahlkampf - überparteilich, wie in dem Artikel behauptet, ist sie nicht, die Opposition lässt grüßen.
Reinhard Hollunder
Es läuft nicht gut
Leider ist diese Entwicklung in ganz Deutschland zu beobachten: Forschung findet im Land nicht mehr statt – wir geben das Geld an andere Staaten, denen das Thema wichtiger ist. Da wir so eindimensional auf das Thema Klima schauen, treiben wir die Deindustrialisierung voran und wundern uns, warum das Wirtschaftswachstum sinkt. Dafür haben es uns bequem eingerichtet, verteilen Geld in alle Richtungen (vom Radweg in Peru über ausreisepflichtige Migranten bis hin zu Riesensubventionen an bestimmte Wirtschaftszweige) und erzählen unseren Nachbarn, was sie alles falsch machen (gehen aber unseren eigenen Versäumnissen nicht nach). In Hamburg ist es wegen Rot-Grün allerdings in der Tat noch dramatischer.
Carla Gerkens
Anschaulicher werden
18. Oktober: Zu wenig Besucher: Fehlen die Indianergeburtstage?
Ein „Völkerkundemuseum“ der alten Art auf den aktuellen Erkenntnisstand zu bringen, ist eine Mammutaufgabe. Es verdient großen Respekt, mit wie viel Engagement, Ehrlichkeit, Verantwortungsgefühl und wissenschaftlicher Gründlichkeit die neue Leitung bei der Arbeit ist! Diese Aufklärungsarbeit muss sein, auch aus moralischer Verantwortung den Menschen der Herkunftsländer gegenüber, auch zum Nutzen der aktuellen globalen Weltgesellschaft, und sie erreicht zwangsläufig zunächst nur eine kleinere Interessentengruppe. Aber das MARKK ist nicht nur Forschungslabor. Das MARKK ist ein großes Haus, hat eine Aufmerksamkeit fordernde Architektur, und will damit die gesamte Stadtgesellschaft auf sich aufmerksam machen. Es enthält und bewacht eine bedeutende Sammlung, ist eine Schatzkammer der Stadt. Darauf wollen wir Bürgerinnen und Bürger heute nicht mehr nur stolz sein, wie es früher wohl war. Wir wollen selbst was davon haben. Sowas Tolles konnten die schon herstellen!? Reicht nicht. Dahinter steht ja Ausbeutung oder gar Totschlag! Ungemütlich. Wie dann? Mehr Kompromisse, auch niedrigschwelligere Angebote, für Kinder, Familien u n d Erwachsene. Weniger zusammenhangloses Nebeneinander der Exponate, sondern Zusammengehöriges zusammen aufbauen. Spannende Geschichten erzählen. Dabei mehrere Sinne des Besuchers ansprechen. Und nicht nur Wissensvermittlung. Was hat das mit mir zu tun? Welche Anregung bekomme ich hier für mein Leben?
Prof. Wolfhagen Sobirey
Nichts zu beanstanden
18. Oktober: Paukenschlag an HafenCity Uni: Kanzlerin aus dem Amt gewählt
Ihre Artikel zu der Entlassung der Kanzlerin der HCU, deren Aussagen offenkundig wesentlich auf Informationen von der Betroffenen beruhen, zeichnen ein sehr negatives Bild von den Entscheidungen der Gremien der HCU. Es wird außerdem aus internen Schreiben zitiert, und es werden in ihrer Funktion beteiligte Mitglieder der HCU namentlich genannt. Die Hochschule kommt dabei nicht zu Wort, denn sie konnte sich dazu überhaupt nicht äußern. Schließlich handelt es sich um eine, noch dazu sehr ernste, Personalangelegenheit. Diese Art einer, noch dazu wiederholten, komplett einseitigen „Berichterstattung“, mit der Sie Ihr in Hamburg ja wichtiges Blatt zu einem einseitigen Sprachrohr für Vorwürfe an die Hochschule machen, die sich dazu gar nicht äußern kann, liegt meines Erachtens an oder schon jenseits der Grenzen eines seriösen Journalismus. Nach meinen Informationen hat das Verwaltungsgericht mit Beschluss vom 15.10.2024 zum Antrag auf einstweilige Verfügung zur Wiedereinsetzung der ehemaligen Kanzlerin Egerland festgestellt, dass die Abwahl formal wie auch materiell nicht zu beanstanden sei.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Krüger
HafenCity Universität Hamburg
Bedauerlich
16. Oktober: Legendärer Motorradgottesdienst steht vor dem Aus
zunächst vielen Dank für den informativen Bericht. Da ich als Mitarbeiter des Bezirksamtes Hamburg-Mitte viele Jahre für den Motorradgottesdienst (MOGO) zuständig war, bedauere ich die Entwicklung sehr. Der MOGO war immer eine tolle Veranstaltung, die auch manchen Motorradfahrer zum Nachdenken über seinen Fahrstil u. a. gebracht haben dürfte. Natürlich gab es auch immer Unvernünftige, die beim Konvoi unangenehm auffielen, aber insgesamt war es immer eine friedliche und sehr gut organisierte Veranstaltung. Ich selbst bin dadurch auch zum Motorradfahren gekommen, was mir später in einer Lebenskrise sehr geholfen hat. Ich bedauere daher das Ende der Veranstaltung und werde meinen finanziellen Beitrag für 2025 beitragen. Ich verstehe dies auch als Protest gegen die Umweltverbände, da ich finde, wenn man wie ich auf das Fliegen verzichtet, kann man ruhig ein paar Tausend Kilometer Motorrad im Jahr fahren.
Christian Rudolph
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