Themen: Brennpunkt Jungfernstieg? +++ Neuer Garten in Planten un Blomen +++ Sparprogramm bei VW

Auch Schmuddelwedafest?

27. September: Londoner Star-Gärtner legt neuen Garten in Planten un Blomen an

Der neue Garten von Tom Stuart Smith ist ein Gewinn für Planten un Blomen. Die Chelsea Flower Show in London ist die Oskar Verleihung im Gartenbau. Tom Stuart Smith gewann diesen grünen Oskar bisher dreimal. Neben der Bienenfreundlichkeit und der Verwendung von Wildstauden stand für diese Neuanlage in Planten un Blomen ja besonders auch die Trockenheitsverträglichkeit der Pflanzung im Pflichtenheft. Doch mit dem Klimawandel erleben wir ja nicht nur längere Hitzeperioden, sondern auch ausgesprochen nasse Phasen, wie in diesem Jahr. Spannend wird, ob die Anlage des britischen Top-Architekten auch dieser Herausforderung gewachsen sein wird. Mit Bravour hat diesen Test eine andere Neuanlage in der Parkanlage bestanden: Die mit mehr als 80 000 Stauden neu bepflanzten großzügigen Staudenflächen gegenüber dem Dammtorbahnhof, die sich weit in die Anlage hineinziehen. Zu Recht erhielt diese Neuanlage von Pola Landschaftsarchitekten/ Ingrid Gock den Deutschen Landschaftsarchitekturpreis für Pflanzenverwendung 2023.

Henning Harder

Unsäglich überdreht

29. September: „Brutal verteidigt“: So kann St. Pauli den Klassenerhalt schaffen

Nur weil das Freiburger „Europa-Park“-Stadion auch als „Eventlocation“ (Eigenwerbung) nutzbar ist, muss man sich gewiss nicht zum Verbal-Clown machen wie Ihr Autor. Es nahm kein Ende: Pauli-Stürmer Saad „slalomierte“ (!!!), während der Freiburg-Keeper sich „quatschig“ anstellte – ganz anders als Jackson Irvine, an dem alles abprallte „wie an einem Autoscooter-Rowdy“; und auch St. Paulis Eggestein wurde musik- und tiefenpsychologisch bedacht als „optisch Typ Popsänger, geistig in der Klassik anzusiedeln“. Sogar das wehrlose (Freizeit-)Stadion wurde mit den Leistungen der Kiez-Spieler in den Einzelkritiken verrührt: Die „emotionale Achterbahn“ fand Platz, genau wie die „Fahrt auf dem Kinderkarussell“, der „Freifallturm“ und ein „Highspeed-Gefährt“, eine „Loopingbahn“, die „Wildwasserbahn“ und der „Matterhorn-Blitz“. Freiburgs wunderbarer Ex-Trainer Christian Streich könnte diese unsäglich überdreht-konstruierte Lawine kommentiert haben: „Bürschle, warscht zu lang in der Geisterbahn, gell?!“

Bernd Matheja

Ein Hamburger Problem?

28. Dezember: Debatte um den Jungfernstieg: Brennpunkt oder Boulevard?

2024 fiel mir unwillkürlich der Spruch meines kleinen Enkels, der bei solchen Gelegenheiten damals immer fragte: „Woher willst du das wissen?“ Nun lebe ich den überwiegenden Teil des Jahres ca. 900 km nördlich von Stockholm und kann deshalb zu Warschau und Budapest wenig sagen, aber dass es in Stockholm und Kopenhagen auch reichlich Probleme mit Gangkriminalität gibt, bekomme ich per Fernsehen und Internet reichlich geliefert. Möglicherweise ist er in Stockholm nicht mehr nur auf die „Platte“ vom Sergels Torg konzentriert, aber von entsprechenden Häufungen von Schusswaffengebrauch und Sprengungen mit Bomben oder Handgranaten hört man immer wieder. In Kopenhagen hat man sogenannte Visitationszonen eingeführt, wo Passanten ohne weiteres durchsucht werden dürfen, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Zeiten, wo man in Stockholm sein Reisegepäck auf dem Bahnsteig stehen lassen konnte, und es Stunden später nach dem Besuch der Stadt wieder vorfand, sind leider auch im Norden seit langem vorbei. Vielleicht erkundigen sie sich mal bei Ihren Kollegen z.B. bei Dagens Nyheter in Stockholm, wie es heutzutage dort aussieht!

Klaus W.Jessen

Etwas mehr Zurückhaltung

Ohne die beklagenswerten und kritikwürdigen Zustände an der Alsterseite des Jungfernstieges schönreden oder relativieren zu wollen, sollte Christoph Ploß, Bundestagsmitglied der CDU-Versäumnisse der Merkel-Regierung (2005-2021), die auch diesen Missstand mitverursachen, nicht unerwähnt lassen. So wurden neben einer Struktur zur rascheren Rückführung nichtbleibeberechtigter Migranten, Förderung zügiger Sprachunterricht, verpflichtende Vorschule nicht deutschsprechender Kinder, vernünftige Eingliederung in den Arbeitsmarkt wie auch ausreichende Wohnraumversorgung für integrierte Migranten verschleppt, nur um einige Ursachen derzeitiger Probleme, wie sie u.a. auch am Jungfernstieg anzutreffen sind, zu benennen. Zu den auch aus dieser Hinterlassenschaft für die derzeitig Regierenden wachsenden Probleme sind weitere, wie z.B. Ukraine, Deutsche Bahn, Bundeswehr, Corona, die Auswirkungen des Klimawandels, der Rückgang unseres wirtschaftlichen Erfolges hinzugekommen. Entsprechend unserer Beobachtung der abendlichen Szene tut die Polizei, was möglich ist. Insofern stünde etwas Zurückhaltung und gemäßigtere Kritik den Unionisten gut zu Gesicht.

Heinz-Jürgen Pape

Die Stadt verkommt

2016/17 war die Situation dort schon unangenehm. Zu dieser Zeit war ich am Neuen Wall tätig. Ich zog es vor die Bushaltestelle am Gänsemarkt zu benutzen, um den Zuständen, welche damals schon nicht mehr normal waren, aus dem Weg zu gehen. Der Jungfernstieg war zu dieser Zeit schon bei Kunden sowie im Kollegenkreis Thema. Da der Jungfernstieg in Sichtweite des Rathauses liegt, ist es bis heute unverständlich, dass keiner der Volksvertreter etwas bemerkt hat…Vielleicht sollten sich diese besagten Volksvertreter mal unter das normale Volk begeben. Auch die Gespräche in Bus und Bahn könnten bzgl. der gesamten Themenpalette, die ja nicht nur den Jungfernstieg betreffen, evtl. von Nutzen für diese Leute sein. Diese Stadt ist mittlerweile so abgewirtschaftet, dass es ein Grauen ist. Es gäbe noch vieles zu bemängeln und zu bedauern… führt an dieser Stelle nur nicht weiter. Ich habe meiner Traumstadt schweren Herzens wieder Adieu gesagt.

Gabriela Frei   

Übers Knie gebrochen

24. September: VW wirbt per Flugblatt für Sparprogramm

E-Autos sind immer noch zu teuer, die Ladeinfrastruktur immer noch teilweise recht schlecht. Dieses ganze E-Auto Gerede wurde lieblos gegen den Willen und Bedenken vieler übers Knie gebrochen, vor allem scheint der engmaschige Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Gruenideologen einfach nicht mehr sexy genug zu sein, um sich weiter darum zu kümmern. Zuwenig Ladestellen, viele nicht funktionsfähig. Die einseitige Konzentration Grüner auf E-Autos zu Ungunsten anderer Antriebstechniken und Kriminalisierung und Ausbremsung von Verbrennerfahrern ruiniert die Autoindustrie und vergrätzt die Bürger.

Rainer Prosik

Entwicklung verschlafen

Wieder mal staunen alle, wie es möglich ist, dass ein Unternehmen wie VW, so in die Schieflage kommen konnte. Schon in den 90igern haben wir uns gefragt, was bei VW noch der Volkswagen ist. Die Preise haben sich rasant entwickelt und nach Einführung des Euro hat es nicht lange gedauert, bis sich der DM-Preis als Euro Preis las. Und die Blase, in der das Werk mit Vorstand und Belegschaft seit vielen Jahrzehnten ohne Kenntnis der Lebenssituation außerhalb VW, die Gepflogenheiten pflegte, ist dem Platzen nahe. Die Äußerung der Gewerkschaft zeigt, wie fern der Wirklichkeit die Diskussion stattfindet. Und das i-Tüpfelchen war dann die Entwicklung der E Autos. Deutsche Autohersteller haben den Zeitpunkt zum Einstieg komplett verschlafen. Längst hätte man sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, Batterien entwickeln und Autos bauen können, die preislich interessant sind. Aber nein, selbstzufrieden und ohne Selbstreflektion, schauen wir zu, wie beispielsweise die Chinesen und Koreaner es besser machen. Wen wundert es, wenn die großen Griechen und Römer auf ein normales Maß geschrumpft sind. Zu selbstzufrieden und satt, um die Unzulänglichkeiten zu erkennen und zu verhindern, meiner Ansicht nach der Zustand Deutschlands. Wir befassen uns mit woken Themen und alles wird in Frage gestellt. Es reicht langsam und es ist Zeit aufzuwachen.

Sabine Below

       

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