Hamburg. Bauarbeiten schränken Verkehr zwischen den größten deutschen Städten ein. DB mit Ersatzverkehr zufrieden. Fahrgastverband überrascht.

Zwar ist die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin noch planmäßig bis Mitte Dezember gesperrt, doch die Deutsche Bahn (DB) hat nun schon ein positives Zwischenfazit gezogen. Trotz der umfassenden Bauarbeiten funktioniere der Fernverkehr, auch Regionalzüge seien zuverlässig, hieß es. Insgesamt laufe der Umleitungs- und Ersatzverkehr stabil.

Das bestätigt auch der Fahrgastverband Pro Bahn. Man sei „verhalten optimistisch“, so der Hamburger Pressesprecher Karl-Peter Naumann gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Noch im August hatte Pro Bahn befürchtet, das Ersatzangebot sei „zu mager und unstrukturiert“. Außerdem hatte der Verband eine schlechte Informationslage an vielen Bahnhöfen erwartet.

Sperrung zwischen Hamburg und Berlin: Deutsche Bahn zieht Zwischenfazit

Tatsächlich, so Naumann, fehle es oft noch an umfassenden Übersichten zu den Sperrungen. Konkrete Informationen an den jeweiligen Bahnsteigen seien aber in der Regel ausreichend vorhanden. „Der Ersatzverkehr funktioniert trotz der eingleisigen Strecke zwischen Uelzen und Salzwedel im Großen und Ganzen gut.“ Schwierigkeiten gebe es vor allem für kleinere Zwischenorte auf der Strecke. Diese seien mitunter kaum noch zu erreichen.

Die Bahn zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten und der Umsetzung des Ersatzverkehrs – auch nach dem Ende der Sommerferien in den betroffenen Bundesländern. Täglich führen weiterhin rund 70 Verbindungen zwischen den beiden Metropolen, davon 36 Direktverbindungen im Stundentakt. Die umgeleiteten Fernzüge würden zuverlässig über Salzwedel und Uelzen geleitet. „Von Innenstadt zu Innenstadt ist man im ICE mit rund 2,5 Stunden Fahrtzeit weiterhin schneller unterwegs als mit dem Pkw“, bekräftigt die Bahn in einer Pressemitteilung.

Regionalverkehr mit Bussen überbrückt – Dauer voraussichtlich bis Mitte Dezember

Um Ausfälle im Regionalverkehr auszugleichen, setzt DB Regio eigenen Angaben zufolge mehr als 50 Busse ein, die je nach Streckenabschnitt teilweise im Halbstundentakt fahren. Im Fernverkehr pendeln Reisebusse nonstop zwischen den Hauptbahnhöfen Hamburg, Ludwigslust, Wittenberge und Schwerin.

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So soll die Zeit zwischen dem 16. August und dem 14. Dezember 2024 überbrückt werden. Bis dahin will die DB mehr als 74 Kilometer Gleise und 100 Weichen auf verschiedenen Abschnitten der Strecke erneuern. Diese Maßnahmen sind Teil der Konzernstrategie „Starke Schiene“ und zielen darauf ab, die Infrastruktur zu verbessern und die Pünktlichkeit zu erhöhen. Letzte lag im ersten Halbjahr 2024 deutschlandweit im Fernverkehr bei gerade einmal 62,7 Prozent – Komplettausfälle nicht eingerechnet.