Hamburg. Der ADAC hat seine Bilanz für die Sommerferien vorgestellt. Sowohl die Längen als auch die Häufigkeit der Staus um Hamburg sind enorm gestiegen.
Hamburgs Autofahrer haben in diesem Sommer besonders starke Nerven benötigt. Sie steckten nicht nur häufiger im Verkehr fest, die Staus waren auch um – sage und schreibe – ein Viertel länger. Diese Werte förderte die Stau-Bilanz des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs Hansa (ADAC) zutage.
Betrachtet wurde dabei das Treiben auf den Hamburger Autobahnen während der sechs Ferienwochen zwischen dem 18. Juli und dem 28. August. Dabei zeigte sich: Sie waren „sehr viel voller“ als 2023, hieß es in der Mitteilung des ADAC.
Extremer Stau in Hamburg während Sommerferien – so war die Lage auf A1 und A7
Während sich in den vergangenen Sommerferien auf Hamburgs Autobahnen 1.543 Staus gebildet hatten, waren es in diesem Jahr rund ein Viertel mehr, nämlich 1966 Staus. Und die waren auch noch knapp 26 Prozent länger als im Vorjahr: 2023 staute sich der Verkehr noch auf insgesamt 3398 Kilometern. In den Sommerferien 2024 waren es 4281 Kilometer.
Christof Tietgen, stellvertretender Leiter des ADAC Hansa, erklärt: „Besonders fällt auf, dass die Anzahl der Staus innerhalb der Woche stärker angestiegen ist als an den Wochenenden.“
A1 fällt in der Staustatistik des ADAC Hansa besonders auf
Eine Autobahn in der Region fiel besonders auf: die A1. Dort staute es sich 540-mal – und damit am häufigsten. Nur bei der zusammengerechneten Länge der Staus wurde die Schnellstraße von der nahen A7 übertrumpft.
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Aus der Erhebung ging auch hervor, an welchen Tagen es am heftigsten stockte. Staureichster Tag war demnach der 31. Juli. Knapp 80 Kilometer waren die Staus lang, und sie dauerten zusammengezählt mehr als 84 Stunden – oder auch dreieinhalb Tage. Längster Stau war der am 18. August auf der A1: Die Autos standen auf 23 Kilometern zwischen Hamburg-Ost und dem Horster Dreieck bei Seevetal.
Staus in Region Hamburg im Sommer 2024 extrem oft und lang – was sind die Gründe?
Grund für diese Entwicklung sind zum einen der enorme Urlaubsverkehr, aber auch die vielen Sperrungen und Teilsperrungen dürften ihren Beitrag dazu geleistet haben. Das bestätigte Tietgen dem Abendblatt. „Es waren zwar nicht mehr Baustellen als in den Vorjahren“, sagte er, „aber die, die wir hatten, haben gereicht.“ Hinzu kommt, dass die Zahl der Pendler aus dem Umland steigt, die in die Hansestadt zur Arbeit fahren. Warum das Staugeschehen in diesem Jahr so extrem war, dafür gibt es anscheinend keine alleinige Ursache. Es war eher das Zusammenspiel vieler Faktoren.
Immerhin: Zumindest was die Straßen in der City angeht, will Hamburg Abhilfe schaffen. Künstliche Intelligenz soll Stadtplanern dabei helfen, Baustellen besser aufeinander abzustimmen.