Themen: Warum das Land so viele Menschen verliert +++ Nach der Wahl in Thüringen und Sachsen +++ Braucht Hamburg eine neue Oper?

Auf den Punkt gebracht

31. August: „Hamburger KRITIken: Warum das Land so viele Menschen verliert. Politik, Medien und Wissenschaft vertreten oft Minderheitenpositionen. Und signalisieren: Wir haben recht – und ihr seid doof!“

Sie haben es einmal wieder auf den Punkt gebracht. Seit Jahren werden die, die die Dinge hinterfragen oder gar anprangern oder widersprechen, als Andersdenkende, Verleumder oder gar „rechts“ dargestellt. Es findet leider schon lange keine vernünftige Debatte mehr statt. Ganz gleich, was man auch infrage stellt oder wo man nachhakt (Corona, Krieg, Asylpolitik), wird man schnell in die rechte Ecke gedrängt. Es ist zu beobachten, dass viele in der Bevölkerung sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äußern bzw. wenn sie es denn tun, das Gefühl haben, auf „taube Ohren“ zu stoßen oder gar als rechts eingestuft werden. Wir müssen doch die Dinge beim Namen benennen können und diese auf Augenhöhe diskutieren dürfen (ohne Beleidigungen und Entgleisungen). Die Politik nimmt ihr eigenes Volk nicht mehr mit. Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts! Ich bin geradeaus und ich lasse mir den Mund nicht verbieten und schon gar nicht in eine Ecke stellen, in die ich nicht gehöre. Und ich werde weiter meine Meinung vertreten und freue mich auf viele interessante Menschen, die auch den Mut haben, auf Augenhöhe ihre Meinung zu vertreten und damit zu friedlichen Lösungen beitragen.

Susanne Lüders

Kein Kontakt zum Bürger

Über das, was ich als Allgemeinmediziner zu den von Ihnen angesprochenen Punkten durch Gespräche mit Patienten, Kollegen und Freunden erfahre, die ihre stetig zunehmende Unzufriedenheit und Ohnmacht mit der derzeitigen Politik mir gegenüber äußern, könnte ich mittlerweile ein Buch schreiben und mit zahlreichen eigenen Erfahrungen ergänzen, die in den Medien aus politischer Korrektheit verschwiegen werden. Dass das Land zunehmend Menschen verliert, ist Folge einer Politik, die jeglichen Kontakt zum Bürger verloren hat. Die derzeitigen Probleme begannen unter anderen mit dem Öffnen der Grenzen 2015 und einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Zuwanderung ohne Obergrenze, die schon lange die finanziellen Grenzen überschritten hat. Man kann freie Zuwanderung haben oder einen Sozialstaat, beides geht nicht, stellte bereits der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman fest. Für weiteren Unmut trägt eine links-grüne selbst ernannte Elite bei, die sich anmaßt, Wissenschaft neu zu definieren und dem Bürger unter Strafandrohung vorschreibt, dass es statt nur zweier biologischer Geschlechter sechzig gibt. Ich kenne zahlreiche Menschen in meinem Umfeld, die das Land bereits verlassen haben oder schon einen Großteil des Jahres im Ausland leben, wo Politik im Sinne der Bürger betrieben wird, die Infrastruktur intakt ist, der öffentliche Raum nicht zunehmend verwahrlost und Bürger nicht vor Schutzsuchenden geschützt werden müssen.  

Stefan Bick

Miserable Ampelkoalition

Die Kolumne von Matthias Iken bringt die politische Stimmungslage in Deutschland in aller Deutlichkeit auf den Punkt. Zu den Erkenntnissen von Matthias Iken sollten zwei wesentliche Aspekte nicht unerwähnt bleiben: Erstens sitzt den Bürgern der ostdeutschen Länder immer noch in den Knochen, wie respektlos die Treuhandgesellschaft den Umbruch der Betriebe organisierte. Die Bürger wurden nicht gefragt, sie mussten funktionieren, sie mussten sehen, wie sie zurechtkommen. Man hört es aus den unterschiedlichsten Gesprächen und Interviews entsprechender Sendungen heraus. Vor diesem Hintergrund sehen die Bürger in den ländlichen, noch heute trostlos vernachlässigten Gebieten ihre derzeitige Situation. Zweitens hängt alles mit allem zusammen, nämlich auch mit dem miserablen Erscheinungsbild der Ampelkoalition. Ordentliche Politik will Olaf Scholz den Bürgern liefern. Er betont es immer wieder. Allein, dem Kanzler, mit Richtlinienkompetenz ausgestattet, gelingt es eben nicht, die Koalitionsparteien „zusammenzubringen“. In meinen Augen ist das der wesentliche Grund, um die sich letztlich alle anderen Punkte negativ gruppieren. Es wird Zeit, Deutschland verdient eine bessere Regierung, ehe es zu spät ist.

Folkert Bildhauer

Völlig unverständlich

2. September: „AfD und BSW die großen Sieger – schwierige Verhandlungen erwartet. Sachsen und Thüringen haben gewählt. Linke und Ampel-Parteien verlieren teils dramatisch“

Es ist völlig unverständlich, dass die Menschen im Osten mehrheitlich rechts gewählt haben, aber es war so zu erwarten, da die Wähler die Politik der Ampel und die ständigen Streitereien nicht länger ertragen wollen. Trotzdem: Wie kann man eine Partei wählen, die kein politisches Programm hat, sondern deren einzige Leitlinie lautet: Ausländer raus. Die anstehende Regierungsbildung wird mit Sicherheit in beiden Bundesländern sehr schwierig werden.

Helmut Jung

Ein altes Problem

2. September: „Brennpunkt St. Georg: ,Es läuft aus dem Ruder‘. Bürgerverein klagt: Drogenszene ins Wohngebiet verschoben. Das plant der Bezirkschef“

Manche mögen sich erinnern: 2001 flog in Hamburg die rot-grüne Koalition aus dem Amt. Einer der Hauptgründe: die Duldung der Junkie-Zustände in Sankt Georg. Das spülte die CDU und Ole von Beust sowie „Richter Gnadenlos“ Schill an die Macht. Den immer etwas verschlafen wirkenden Ersten Bürgermeister Ortwin Runde und die ideologisch verblendeten Grünen wollten die Hamburger so offensichtlich nicht mehr. Jetzt ist es wieder da: das alte Problem. Wenn die Verantwortlichen in Politik und Behörden den Eindruck erwecken, sie sorgen sich mehr um das Wohl der Säufer und Junkies als um das der „normalen“ Bürger, kommen unweigerlich die Rechten an die Macht. Geschichte wiederholt sich, nicht?

Jörg Ökonomou

Das ist absurd

31. August: „Mit 1000 Euro nach Afghanistan. Warum plötzlich doch in das Land der Taliban abgeschoben wird“

Endlich handeln unsere Politiker und schieben verurteilte Straftäter nach Afghanistan ab. Aber bitte nicht nur nach Afghanistan, sondern auch nach Syrien und andere Staaten. Zudem erhalten die Abgeschobenen eine Prämie in Höhe von 1000 Euro. Damit können sie dann gleich das Flugticket zurück nach Europa bezahlen. Wie absurd ist das denn bitte? Haben die Opfer dieser Straftäter denn auch einen materiellen Ausgleich für das ihnen angetane Leid vom Staat erhalten? Mit Sicherheit nicht!

Joachim Stoffers, Ellerhoop

Falsches Signal

30. August: „Gebt Oper oder wir sterben? Braucht Hamburg ein neues Opernhaus? Die Debatte über die Offerte eines Mäzens kommt nicht in Schwung“

Herr Mischke ist nicht nur ein von mir geschätzter Musik-/Opernexperte. Leider ist sein unverhohlener Werbeartikel für den Neubau der Oper von Herrn Kühne das falsche Signal zur falschen Zeit. Das Opernpublikum stirbt langsam aus (Karten gibt es immer). Lediglich die Ballettaufführungen lastet die Oper aus. Herr Kühne will 300 Millionen für den Neubau ausgeben. Das ist nett, aber es wäre nicht notwendig, vielmehr sollte er hier in Hamburg seine Steuern auf seine Milliardengewinne zahlen und nicht in seinem Wohnort der Schweiz. Seine Interessen sind die Aufwertung seiner Liegenschaften in der Nähe des Opernneubaus. Eine neue Oper, die zudem weit von der Innenstadt entfernt liegt, würde die Innenstadt noch weiter veröden lassen. Sein Steuergeld sollte er in Hamburg in ökologischen Projekten investieren. Herr Mischke, bitte keine Werbung mehr für eine neue Oper.

Jürgen Vieth

Steuern statt Subvention

Die Stadt Hamburg subventioniert dankenswerterweise nicht nur ein Opernhaus mit einer wunderbaren Akustik, sondern auch die Elbphilharmonie mit einer bestechenden Akustik. Beide Häuser in ihrer Architektur sind einzigartig. Braucht die Stadt noch eine dritte, üppige Subvention? Die schlichte Frage bleibt: Wäre es nicht auch hübsch, wenn Herr Kühne seinen Firmensitz in die Freie und Hansestadt Hamburg verlegen würde?

Gisela Zieren

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