Hamburg/Kiel. Der 53-Jährige wurde auf dem Schiff „MSC Euribia“ verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte einen Haftbefehl erlassen – der bald verjährt wäre.

Warum es ihn zurück nach Deutschland zog? Das fragt sich auch die Kieler Bundespolizei. Sie hat am vergangenen Sonnabend (10. August) auf dem Kreuzfahrtschiff „MSC Euribia“ einen Ukrainer verhaftet, der nun für mehr als drei Jahre ins Gefängnis muss.

Bei der Überprüfung der Passagierliste des Schiffes sei aufgefallen, dass gegen den 53-Jährigen ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Hamburg vorlag, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Der Mann muss wegen Steuerhinterziehung in Deutschland eine Restfreiheitsstrafe von 1152 Tagen verbüßen.

Ukrainer auf Kreuzfahrtschiff festgenommen – Hamburger Haftbefehl wäre bald verjährt

Dabei sei der Haftbefehl zugunsten der Abschiebung des Mannes in die Ukraine ausgesetzt worden. Erst weil der Mann wieder nach Deutschland zurückkehrte, trat er wieder in Kraft. „Warum er trotz der Umstände jetzt wieder nach Deutschland reiste, bleibt wohl sein Geheimnis, zumal der Haftbefehl in einem Jahr keinen Bestand mehr gehabt hätte“, schreibt Bundespolizei-Sprecherin Katharina Wala.

Die „MSC Euribia“ ist am Sonnabend in Kiel zu einer siebentägigen Rundreise nach Kopenhagen und Norwegen aufgebrochen und wird am kommenden Sonnabend (17. Oktober) in Kiel zurückerwartet. Das 331 Meter lange LNG-Schiff mit 2419 Kabinen und Platz für 6327 Passagiere war im vergangenen Jahr in Kopenhagen getauft worden und soll Hamburg im laufenden Jahr 51-mal anlaufen. Erst Mitte Juli hatte die Polizei auf der „MSC Euribia“ einen gesuchten Häftling festgenommen.