Hamburg. In der Stadt herrschen Temperaturen von über 30 Grad. Bäderland öffnet auch an Ruhetagen. Asklepios-Konzern warnt vor mehr Notfällen.
- Der Deutsche Wetterdienst hat für Hamburg und das nördliche Niedersachsen eine Hitzewarnung herausgegeben.
- Bäderland öffnet einige Freibäder an den eigentlichen Ruhetagen.
- Die Asklepios-Kliniken rechnen mit mehr Notfällen.
Der Hamburger Sommer bleibt sich treu: Die Hansestadt steckt in einem weiteren Hitzeintermezzo. Denn von einer Hitzewelle konnte man in dieser Saison tatsächlich noch nicht sprechen. „Hoch ,Maschal‘ erstreckt sich vom Europäischen Nordmeer bis nach Südosteuropa und sorgt hierzulande für weitgehend ruhiges und sonniges Hochsommerwetter“, so Sebastian Schappert von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Immer mal wieder schlugen die Temperaturen in den vergangenen Sommerwochen mehr oder weniger deutlich nach oben hin aus. Kein Wunder, dass der Hamburger Kältebus als Hitzebus an den heißen Sommertagen schon häufiger durch die Stadt gefahren ist, um obdachlosen Menschen zu helfen. „Der Kältebus ist bisher zwölf Mal auf Wassertour gewesen. Heute und morgen wird er auch wieder am Nachmittag unterwegs sein“, sagte Kältebus-Koordinatorin Christina Pillat-Prieß der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Pro Tour verteilen die Helfenden zwischen 50 und 100 Halbliter-Wasserflaschen. „Hinzu kommen etwa fünf Liter Eistee und jede Menge Obstsalat.“
So heiß! Hamburger Hitzebus bringt Obdachlosen Wasser
Wie lang die Ehrenamtlichen unterwegs sind, hänge stets davon ab, auf wie viele Obdachlose sie treffen. In der Regel seien die Teams zwischen drei und fünf Stunden unterwegs. „Im Sommer ist auch mehr Zeit zum Reden und Zuhören mit den Obdachlosen eingeplant, da wir keine Anrufe bekommen, die dann oft unter Zeitdruck abzuarbeiten sind.“ Normalerweise ist der Kältebus im Winter unterwegs und reagiert auf Anrufe mit Hinweisen auf möglicherweise hilflose Menschen ohne Dach über dem Kopf.
Bei den Gesprächen erfahren die Helfenden viel über die Resignation der Menschen, die nicht mehr an ein Leben mit mehr Würde glauben würden, wie Pillat-Prieß weiter sagte. Zudem seien sie schon mehrfach von Passanten angesprochen worden, die weder obdachlos noch sozial bedürftig waren, weil sie auch Wasser und Obst umsonst haben wollten. Dieses Verhalten habe die Teams sprachlos gemacht. „Bei den Menschen, für die wir eigentlich unterwegs sind, ist die Freude groß, wenn sie uns sehen.“
Bäderland reagiert auf hohe Temperaturen und öffnet auch an Ruhetagen
Mit Sicherheit dürfte bei den meisten Hamburgern auch die Freude über den zurückgekehrten Sommer groß sein. Auf der Vorderseite von Tief „Petra“, das mit seinem Kern zwischen Island und Großbritannien liegt, wird aktuell heiße und sehr feuchte Subtropikluft nach Deutschland geführt. Schwimmbadbetreiber Bäderland reagiert auf die hohen Temperaturen und öffnet verschiedene Freibäder auch an Ruhetagen. So zum Beispiel die Standorte Bondenwald, Neugraben und Stadtparksee.
Und was treiben die Hamburger an einem lauen Sommerabend? Genau: Sie sitzen an Alster, Elbe, im Biergarten und im Beach Club.
Wetter: DWD gibt Hitzewarnung für Hamburg und Niedersachsen
In der Nacht zum Dienstag blieb der Himmel meist sternenklar. Beste Voraussetzungen zum Sternschnuppengucken in Hamburg und im Norden. Am Dienstag ist es sonnig, aber zunehmend schwül-warm bis heiß mit 28 Grad in Nordfriesland und bis zu 32 Grad in Hamburg. Da haben wir sie, die Hitze.
Denn: Von Hitze sprechen Meteorologen, wenn die Temperaturen die 30-Grad-Marke überspringen. Alles darunter ist warm. Der DWD gab für Hamburg und das nördliche Niedersachsen eine Hitzewarnung heraus. Es werde eine starke Wärmebelastung erwartet. Insbesondere im dicht bebauten Hamburger Stadtgebiet sei mit einer zusätzlichen Belastung aufgrund verringerter nächtlicher Abkühlung zu rechnen. Für das südliche Niedersachsen gilt sogar eine Warnung vor extremer Hitze.
Passend dazu öffnet Bäderland schon am Dienstag den Standort Bondenwald von 11 bis 19 Uhr, um den Gästen eine Abkühlung bieten zu können. Laut Bäderland arbeite man auch deshalb daran, für weitere Schwimmbäder die Ruhetage entfallen zulassen, solange das Wetter noch mitspielt.
Hitzewarnung für Hamburg – Asklepios-Kliniken rechnen mit mehr Notfällen
Die Asklepios-Kliniken erwarten für die kommenden Tage mehr hitzebedingte Notfälle. Da auch die Nächte wenig Abkühlung brächten, könnten Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein gehäuft auftreten, teilte der Hamburger Krankenhauskonzern mit. Sogar eine Eintrübung des Bewusstseins könnte eine Folge der Hitze sein,
„Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung“, sagt Mario Kobras, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Asklepios Westklinikum Hamburg, in der durchschnittlich 40 Menschen pro Tag behandelt werden. An den heißen Tagen sei der Flüssigkeitsbedarf erhöht, weil es zu einem großen Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen komme.
Kleine Kinder sowie alte und kranke Menschen seien besonders gefährdet. Wer Fieber hat, solle die Sonne meiden und sich in Innenbereichen aufhalten. Menschen mit einer Herzschwäche, die und zunehmenden Beschwerden leiden, sollten umgehend Hausärztin oder Hausarzt kontaktieren.
Wetter Hamburg: Auf die Hitze folgt die Abkühlung – Starkregen und Hagel möglich
Aber wie sollte es in diesem Hamburger Sommer anders sein? Schon am Mittwoch ändert sich das Wetter rasant. Der Tag beginnt freundlich. Deshalb wird auch das Schwimmbad Neugraben von 11 bis 19 Uhr geöffnet, genauso der Stadtparksee von 12 bis 20 Uhr. Aber schon am Nachmittag ziehen von der Nordsee kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial auf – bei schwül-warmen 32 Grad in der Stadt und 26 Grad auf Sylt sind Starkregen und Hagel möglich. In der Nacht zum Donnerstag ziehen die Gewitter ab.
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Der Donnerstag wiederum gibt sich aufgelockert bewölkt und meist trocken. Es wird wieder warm bei bis zu 26 Grad in Hamburg und 22 Grad auf Sylt. In der Nacht zum Freitag gibt es größere Auflockerungen, von Nordfriesland her Regen, zwischen Hamburg und Lübeck bleibt es länger trocken. Die Tiefstwerte liegen um 16 Grad. Es weht schwacher bis mäßiger, an der Nordsee zunehmend starker und böiger Südwestwind.
Am Freitag werden 21 Grad in Nordfriesland und 26 Grad in Lauenburg erreicht. In der Nacht zum Sonnabend lasse der Regen dann nach – allerdings nur vorübergehend.