Hamburg. Nach der Schließung der Druckerei in Ahrensburg wird das Hamburger Abendblatt künftig in Braunschweig gedruckt. Was sich dadurch ändert.
Es ist wahrscheinlich eine der größten Veränderungen in der 75-jährigen Geschichte des Hamburger Abendblatts: In wenigen Tagen wechselt nicht nur die Druckerei, sondern auch das gewohnte große Nordische Zeitungsformat.
Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen rund um diesen Wechsel zusammengetragen – und geben Ihnen hier Antworten. Aber vielleicht haben Sie auch noch ganz andere Fragen: Chefredakteur, Geschäftsführer, Vertriebsleiterin, Ressortleiterinnen und Redakteure und viele mehr aus dem Abendblatt-Team werden Ihnen an einer eigenen Hotline zum Dialog zur Verfügung stehen.
Ab wann erscheint das Hamburger Abendblatt im neuen Format?
Erster Erscheinungstag im neuen Format ist Donnerstag, der 1. August 2024.
Woran liegt es, dass es zu einer Formatänderung beim Hamburger Abendblatt kommt?
Bisher wurde das Hamburger Abendblatt in Ahrensburg in der Offsetdruckerei der Axel Springer SE gedruckt. Der Axel-Springer-Konzern hat den Druckvertrag mit dem Abendblatt gekündigt und schließt die Druckerei zum 1. August. Wir waren darum gezwungen, für das Hamburger Abendblatt eine neue Druckerei zu finden. Zukünftig wird das Hamburger Abendblatt im Druckzentrum Braunschweig gedruckt. Die Druckmaschinen dort können das große Nordische Format jedoch nicht produzieren. Es gibt in ganz Norddeutschland keine Druckerei mehr, die das Nordische Format produzieren kann.
Warum wird nicht weiterhin in Ahrensburg gedruckt?
Aus wirtschaftlichen Gründen schließt die Axel Springer SE die Druckerei in Ahrensburg. Der Druckvertrag mit dem Hamburger Abendblatt wurde zum 31.7.2024 gekündigt. Daher muss das Hamburger Abendblatt ab dem 1. August 2024 in einer anderen Druckerei produziert werden.
Ist das der erste Druckereiwechsel des Hamburger Abendblatts?
Nein. Das Hamburger Abendblatt wurde bei seiner Gründung in der Druckerei der Firma Broschek gedruckt. Diese befand sich dort, wo sich heute das Hanseviertel und das Renaissance Hotel befinden. Später wurde das Abendblatt in der Druckerei von Axel Springer an der Caffamacherreihe gedruckt und seit 1984 in Ahrensburg.
Was ist das Rheinische Format?
Zeitungen in Deutschland werden in drei unterschiedlichen Formaten gedruckt: dem Nordischen, dem Rheinischen und dem Berliner Format. Beispiele für das Nordische Format sind bislang das Hamburger Abendblatt, „Die Welt“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Die Zeit“. Das Nordische Format ist das größte Zeitungsformat. Manche sagen auch, es ist das unhandlichste.
Beispiele für das Rheinische Format sind die „Rheinische Post“, die „Stuttgarter Zeitung“, die „Berliner Zeitung“ oder auch die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“. Das Rheinische Format ist das in Deutschland am weitesten verbreitete Zeitungsformat.
Beispiele für das Berliner Format sind der „Südkurier“, die „taz“ oder auch die in Wien erscheinende „Presse“. Das Berliner Format ist das kleinste deutsche Zeitungsformat. Darüber hinaus gibt es in jedem Format auch Zeitungen, bei denen eine Seite nur das halbe Format nutzt. Diese Form nennt man Tabloid. Beispiele dafür sind zum Beispiel die „Hamburger Morgenpost“, „Bild am Sonntag“ der „Tagesspiegel“ oder das „Handelsblatt“.
Wie groß ist das neue Format des Hamburger Abendblatts?
Die Größe der Zeitung ändert sich vom Nordischen Format (Satzspiegel: 375 x 528 mm) zum Rheinischen Format mit einem Satzspiegel von 315 x 440 mm.
Warum Braunschweig? Gibt es keine Druckerei vor Ort?
Es gibt nicht viele Druckereien, die Tageszeitungen produzieren. Die Druckerei in Braunschweig ist eine der modernsten Druckereien. Sie gehört zur Funke Mediengruppe und druckt ausschließlich Tageszeitungen und Anzeigenblätter.
Hätte das Hamburger Abendblatt die Ahrensburger Druckerei nicht einfach übernehmen können?
Auf dem Gelände der Druckerei in Ahrensburg gab es eine weitere Druckerei, die Firma Prinovis Ahrensburg GmbH & Co. KG. Diese wurde vor einigen Monaten ebenfalls geschlossen. Beide Druckereien teilen sich gemeinsame Versorgungsleitungen. Das Legen neuer Leitungen allein für die Zeitungsdruckerei wäre nicht wirtschaftlich.
Bedeutet ein kleineres Zeitungsformat auch weniger Inhalt?
Nein, durch die Formatänderung erhalten Sie nicht weniger Inhalt. Die Zeitungsseiten werden zwar etwas kleiner – aber die Zeitung erhält im Gegenzug mehr Seiten. Auch der weiße Rand ist im neuen Format deutlich kleiner als vorher, wir nutzen das Papierformat also besser aus.
Das Hamburger Abendblatt hat montags bis freitags in der Regel einen Umfang von 28 Seiten (Hamburg-Ausgabe) und 32 Seiten (Regionalausgaben) – also im Durchschnitt 30 Seiten. Wir erhöhen den Umgang um 20 Prozent auf 36 Seiten – für alle Leserinnen und Leser. Im E-Paper erhalten Sie wie bereits heute im Anschluss an Ihre Regionalausgabe alle weiteren Regionalseiten.
Ändert sich die Struktur des Hamburger Abendblatts?
Die Druckerei in Braunschweig ist moderner und flexibler als die Druckerei in Ahrensburg. Dadurch können wir die gewohnte Zeitungsstruktur des Hamburger Abendblatts an einigen Stellen noch verlässlicher und besser machen. Grundsätzlich bleibt die Struktur aber der heutigen Zeitung sehr ähnlich. Das Hamburger Abendblatt wird künftig in sechs Zeitungsbüchern gedruckt, statt wie bisher in vier Büchern:
1. Buch: Titelseite, Politik, Meinung, Leserbriefe
2. Buch: Hamburg, Thema auf einer Panoramaseite
3. Buch: Metropolregion/Der Norden bzw. in den Regionalausgaben: die Regionalseiten
4. Buch: Wirtschaft
5. Buch: Kultur, Wissen, Rätsel, Medien + TV-Programm
6. Buch: Sport + Aus aller Welt
Durch die neue Sechs-Buch-Struktur kann man die Zeitung zu Hause noch besser in der Familie aufteilen.
Gibt es weitere Neuerungen?
Ja, es gibt einige weitere Neuerungen, mit denen wir Ihr Hamburger Abendblatt noch etwas attraktiver machen möchten:
- Regionalteil: Die Hamburger Leserinnen und Leser erhalten einen eigenen Zeitungsteil mit Nachrichten aus der Metropolregion Hamburg – die wichtigsten Nachrichten aus dem Umland sowie aus dem Norden. Die Leserinnen und Leser der Regionalausgaben erhalten neben den Informationen aus ihrer Heimatregion auch Informationen aus den jeweils angrenzenden Regionen. In der Harburg-Ausgabe gibt es zusätzlich eine Seite Niedersachsen. In Stormarn erscheint zusätzlich eine Seite mit Nachrichten aus Bergedorf.
- Aus der Thema-Seite werden, wann immer es das Thema erfordert, zwei Seiten: Wir schaffen in der Mitte des Hamburg-Buches die Möglichkeit, auf einer Panorama-Seite ein Thema opulent zu präsentieren.
- Die neue Leser-Seite: Die Marktforschung zum Start unseres Druckereiwechsel-Projektes hatte gezeigt, dass die Abendblatt-Abonnenten sich sehr dafür interessieren, was andere Leserinnen und Leser denken. Und sie schätzen, dass wir ihrer Meinung Raum geben. Daher werden wir künftig noch etwas mehr Platz schaffen für die Meinung unserer Leserinnen und Leser. Zudem geben wir nützliche Informationen für die digitale Transformation.
- Die neue Meinungsseite: täglich drei Meinungsartikel. Zwei Kommentare sowie ein Leitartikel oder eine Kolumne.
Wie ist es mit der Schrift? Wird diese auch kleiner?
Nein, die Größe der Grundschrift verändert sich nicht. Lediglich die Überschriften der Aufmachertexte werden etwas kleiner, weil die bisherigen Überschriften für das neue Format zu groß wären. Insgesamt ändert sich weder Typografie noch Layout des Hamburger Abendblatts. Es bleibt so gut lesbar wie bislang.
Wird die Zeitung dann preiswerter? Sie ist ja kleiner.
Nein. Denn wir bieten Ihnen nicht nur ebenso viel Inhalt wie bisher, sondern sogar mehr Inhalte. Und auf die Inhalte kommt es schließlich an.
Der Weg von Braunschweig nach Hamburg ist viel weiter als von Ahrensburg. Kommt die Zeitung dadurch später als bisher?
Nein. Die Zeitung wird rechtzeitig produziert und ist daher zur gleichen Zeit bei den Zustellern wie bisher.
Aber dann wird ja eher gedruckt als vorher. Ist die Zeitung dadurch weniger aktuell?
Um die Zustellzeiten frühmorgens halten zu können, müssen wir tatsächlich früher drucken als bisher. Der Redaktionsschluss wird etwas nach vorn verlegt. Die gedruckte Zeitung ist dann leider wirklich etwas weniger aktuell. Das E-Paper, also die elektronische Ausgabe der Zeitung, wird allerdings bei wichtigen Entwicklungen immer wieder aktualisiert. In Ihrer E-Paper-App erhalten Sie immer die aktuellste Ausgabe. Künftig aktualisieren wir das E-Paper auch über die eigentlichen Druckzeiten hinaus. Fußballergebnisse vom Vorabend zum Beispiel können also im E-Paper erscheinen, im gedruckten Hamburger Abendblatt aber eventuell nicht.
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- So wird das Abendblatt künftig gedruckt
- Darum wird das E-Paper immer wichtiger
- Der Formatwechsel des Abendblatts ist kein Sparprogramm
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