Hamburg. Spezialitäten von der italienischen Mittelmeerinsel köstlich zubereitet, zu fairen Preisen: Deshalb lieben Stammkunden das Lokal.

Seit nunmehr 27 Jahren verwöhnen Susanne und Fausto Fadda mit viel Herzblut ihre Kunden und Gäste im Herzen Eimsbüttels. Was einst als Feinkostladen mit Partyservice begann, hat sich längst zu einem veritablen Ristorante mit angeschlossener Delikatessentheke gemausert. Geblieben ist der Anspruch, die sardische Genusskultur in den Herzen und Gaumen der Gäste zu verankern.

Restaurant Hamburg: Ein beliebter Klassiker ist das Fadda-Menü

Dies gelingt ausgesprochen gut: Mit vom sehr netten Team tischweise servierten, attraktiven Menüs zu freundlichen Preisen, in die ein gerüttelt Maß sardischer Spezialitäten mit einfließen, und einer kleinen, feinen Auswahl sardischer Weine, dargeboten im gemütlich-rustikalen Gastraum, wähnt man sich spornstreichs nach Olbia, Cagliari oder gar ins noble Porto Cervo versetzt.

Ein beliebter Klassiker ist das Fadda-Menü: Hier naht als erstes ein langgezogenes, sardisches Holzbrett, auf dem sich eine Fülle von Antipasti aneinanderreihen wie Perlen auf der Schnur: So ein großartiges Vitello tonnato, auf knusprigem hauchdünnem Hirtenbrot serviert, ein feiner Flusskrebssalat, Pecorino und pikante sardische Salsiccia aus dem Ofen, verschiedene eingelegte Gemüse und, aktuell in der Spargelzeit, wunderbare kleine Involtini mit Spargel, Zwiebel, Tomate und Gamba in sardischem Hirtenbrot.

Danach folgen dreierlei Pasta, die man sich aus der aktuellen Speisekarte nach Wunsch zusammenstellen kann. Ich rate derzeit unbedingt, weil große Klasse, zum Risotto von grünem und weißem Spargel, subtil abgerundet mit dem sardischen Meeräschenrogen Bottarga, weiters den köstlichen Maloreddos alla Campadinese, sardischen Nudeln mit Salsiccia, Safran, Tomate und Zwiebeln, sowie als Dritten im Bunde zu den recht ordentlichen Agnolotti – gefüllten Teigtaschen mit Butter und Salbei.

Das Überraschungsmenü überzeugt mit vier köstlichen Gängen

Final naht das Tagesdessert, derzeit mit Glück sogar ein Tiramisu mit frischen Erdbeeren. Für all das darf der geneigte Gast dann 38 Euro pro Nase berappen. Für den kleineren Hunger: Antipasti-Brett und Dreierlei Pasta gibt es auch einzeln für je 17,50 pro Nase.

Wer richtig auf die Tonne hauen will, gibt das aus, was anderswo ein simples Steak mit Beilage kostet, nämlich 48 Euro und ordert das große viergängige Überraschungsmenü: Dann erwartet ihn nach Antipasti und Pasta und vor dem Dessert noch ein amtlicher, wahlweise auf Fleisch und Fisch basierender Hauptgang, aktuell beispielsweise Dorade oder Lammcarrée mit gratiniertem Spargel.

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Angenehm sind auch die Getränkepreise: Reelle sardische Weine gibt´s, dank Eigenimport des Hausherrn, ab 6,90 Euro pro 0,2 l.-Glas und 22,50 Euro pro Flasche. Hier lohnt es sich aber, zu den Topqualitäten der Insel zu greifen, denn auch die treiben einen nicht in den Ruin: Der ausgezeichnete 2022 Aghiloja Vermentino DOCG kostet 30, eine spannende, sehr komplexe rote 2019er Monica di Sardegna Reserva ganze 32 Euro pro Flasche.

Wer das Genießerglück ohne Dispoüberziehung entdecken oder sich vom hervorragenden Cateringservice privat oder geschäftlich verwöhnen lassen möchte, sollte sich sputen: Im Jahre des Herrn 2024 zieht es die Faddas auf die Insel ihrer Sehnsüchte – nach Sardinien. Vielleicht finden sich dann ja, etwa in der kleinen, feinen sardischen Community in Hamburg, Menschen, die den guten Geist des Hauses in die Zukunft tragen.

Heußweg 90, Tel. 4320 850, Di-Mi 17–21 Uhr, Do 12–15 und 17–22 Uhr, Fr-Sa 12–15 und 17–22.30 Uhr, fausto-fadda.de