Hamburg. Kliniken von Asklepios und das gesamte UKE betroffen. Marburger Bund drängt auf höhere Arzt-Gehälter und fürchtet Ver.di.
Das hat es seit Jahren in Hamburg nicht gegeben: ein Streik der Krankenhausärzte. Nun hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund, die am Mittwoch bundesweit einen Warnstreik der Ärzte organisierte, ihre Mitglieder in Hamburg zu einem Warnstreik für den Mittwoch nach Ostern (24. April.) aufgerufen. Davon betroffen sein werden die Krankenhäuser von Asklepios sowie das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und sein Herzzentrum.
Drei Tarifrunden mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber (VKA) in Berlin hätten kein Ergebnis gebracht, teilte der Landesverband des Marburger Bundes mit. Die Gewerkschaft habe die Verhandlungen deswegen für gescheitert erklärt.
Von den insgesamt acht Forderungen seien zwei für Hamburg relevant, sagte eine Sprecherin: zum einen die nach einer Gehaltserhöhung von fünf Prozent für die Krankenhausärzte, zum anderen die Forderung nach einem Erhalt des Ärztetarifvertrags.
Hamburger Krankenhäuser könnten Vertrag mit Ver.di schließen
Nach der Auflösung des Krankenhaus-Arbeitgeberverbandes Hamburg haben sich die Kliniken einem anderen Verband unter dem Dach der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände angeschlossen. Gemäß dem Tarifeinheitsgesetz von 2015 könnten die Hamburger Kliniken nun einen Vertrag mit der größeren Gewerkschaft Ver.di abschließen, die auch das Pflege- und Verwaltungspersonal vertritt.
Der Marburger Bund befürchtet deshalb, dass der spezielle Ärztetarifvertrag "verdrängt" werden könnte. In Frankfurt hatten am Mittwoch mehrere Tausend Ärzte aus dem ganzen Bundesgebiet eine Wiederaufnahme von Tarifgesprächen in kommunalen Kliniken gefordert.