Hamburg. Vor allem ältere Eppendorfer befürchten jahrelangen Baustellen-Ärger. Das UKE hat sich für den Umbau Besonderes ausgedacht.
Am Uniklinikum Eppendorf (UKE) sorgen der Neubau von Gebäuden und der Umbau des Geländes für erheblichen Ärger bei den Anwohnern. Bei einer Infoveranstaltung des UKE für Anlieger gab es zwar viel Verständnis für den „Zukunftsplan 2050“ des innerstädtischen Krankenhaus-Komplexes und seiner Forschungseinrichtungen. Doch im Hinblick auf die Lkw-Zufahrten zur Baustelle kam es zu einer aufgeladenen Debatte.
Vor allem die Bewohner der umliegenden Senioren-Einrichtungen übten Kritik an den maximal 110 An- und 110 Abfahrten von Baustellen-Lastern, die von diesem Sommer an für einige Wochen jeden Tag durch den dicht bebauten Stadtteil und über die Frickestraße abgewickelt werden sollen.
UKE: Lkw-Hub auf der Baustelle
Projektleiter Eike Deuter erklärte: Um die Gefahr eines Rückstaus zu verhindern, werde auf dem UKE-Gelände ein „Lkw-Hub“ eingerichtet. Bislang führen täglich knapp 380 Fahrzeuge über die Frickestraße auf das Gelände der UKE. Diese würden im Zeitraum der Baustelle wegfallen. Deshalb erwartet das UKE durch die rund 200 Lkw-Fahrten keine außerordentlich neuen Belastungen.
Vor allem die Verantwortlichen des Quartiernetzwerks „Martinierleben“ kritisieren, dass bei diesem Modell Pkw und Lkw gleichgesetzt würden. Weiter befürchten sie erhebliche Einschränkungen für die Senioren. Aufgrund der prekären Parkplatzsituation um das Klinikgelände seien die Fußwege bereits jetzt oft so zugeparkt, dass Personen mit Rollatoren oder Rollstühlen nicht passieren können. Da nahezu alle Parkplätze auf der Frickestraße erhalten werden sollen, befürchten sie, dass sich die Situation weiter verschärfen wird.
Sicherheitsbedenken bei den UKE-Anwohnern
Auch der Betreiber eines Seniorenstifts äußerte erheblich Sicherheitsbedenken, sollte das „Hub-Management“ nicht reibungslos laufen und es dennoch zu Staus kommen. Das könnte zur Folge haben, dass Rettungskräfte das Seniorenstift im Notfall nicht anfahren können. Um eine Eskalation des Verhältnisses zwischen Anwohnern, dem UKE und der Stadt zu vermeiden, wurde bereits ein Sorgentelefon eingerichtet. Es ist unter der Nummer: (040) 7410 5798 5 zu erreichen.
Bei der Anwohnerveranstaltung präsentierten UKE-Chef Prof. Burkhard Göke und Staatsrätin Eva Gümbel noch einmal die Ausbaupläne. Beide betonten, der Zukunftsplan 2050 solle sicherstellen, dass das UKE auch künftig „auf Weltniveau“ behandeln, forschen und lehren könne. In der Nähe zur Frickestraße werden das neue Universitäre Herz- und Gefäßzentrum sowie die neue Martini-Klinik errichtet. Als drittes Gebäude der ersten Bauphase entsteht weiter nordwestlich der Campus II, ein zweites Gebäude für Forschung und Lehre. In diesem Sommer beginnen die Bauarbeiten, die im Jahr 2022 oder 2023 abgeschlossen sein sollen.
Rund um das UKE, vor allem nördlich an der Süderfeldstraße zwischen Eppendorf und Lokstedt, hat es in den vergangenen Jahren große Bauprojekte vor allem für Hunderte neue Wohnungen gegeben. Vor allem deshalb fühlen sich die Anwohner im Dauerstress.