Hamburg. Schwanenvater Olaf Nieß entließ die 120 Tiere aus dem Winterquartier. Zuletzt mussten die Schwäne unter einem großen Zelt ausharren.
Nach mehr als fünf Monaten schwimmen die berühmten Hamburger Alsterschwäne wieder gut sichtbar auf der Außenalster und ihren Zuflüssen. Die rund 120 weißen Tiere waren am Dienstag in Begleitung ihres sogenannten Schwanenvaters Olaf Nieß aus ihrem Winterquartier entlassen worden. Dabei hatten viele Schaulustige das Treiben von den Brücken und vom Ufer aus beobachtet.
Die Tiere werden nun ihre angestammten Brutplätze suchen und dort für Nachwuchs sorgen. "Wir hoffen, dass das alles gut funktioniert und sie die nötige Ruhe dafür haben", sagte Nieß in Hamburg. Im vergangenen Jahr mussten sie und andere Wasservögel coronabedingt viele Störungen von Freizeitsportlern wie Stand-up-Paddlern hinnehmen.
Raus aus dem Winterquartier: Alsterschwäne sind zurück
Die Höckerschwäne verbringen die kalten Monate stets in ihrem Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich. Dort können sie, wenn nötig, gefüttert werden und das Gewässer bleibt auch bei niedrigen Temperaturen eisfrei. In diesem Winter lebten die Tiere zum Schutz vor der Vogelgrippe dort in einer kleinen Zeltstadt. Das habe wohl vielen Alsterschwänen das Leben gerettet, sagte Nieß dazu. "Wir haben einen kerngesunden Bestand auf die Alster hinaus gebracht."
Lesen Sie auch:
- So soll das neue Zuhause der Alsterschwäne aussehen
- Auf der Straße unterwegs: Feuerwehr rettet Alsterschwan
- Schwanenvater Nieß sorgt sich um seine Schützlinge
In Hamburg gilt seit November die Stallpflicht für Geflügel. Schwäne fallen nicht darunter. Der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz zufolge sind im vergangenen Jahr 15 Fälle und seit Jahresbeginn in Hamburg 28 Fälle von Geflügelpest bestätigt worden. Dabei waren ausschließlich Wildvögel und meist Möwen, Gänse und Bussarde betroffen. Derzeitigen Plänen zufolge soll die Stallpflicht in Hamburg im Laufe dieser Woche aufgehoben werden.
Das Hamburger Schwanenwesen ist eine städtische Dienststelle. Es hat eine jahrhundertelange Tradition, denn in Hamburg gelten die Schwäne als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt - und als einer der Wahrzeichen Hamburgs. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.