Hamburg. Der Überblick: “Unsinnige Maßnahmen“ – Kubicki missachtete Corona-Regeln. Schmidt-Chanasit befürwortet Hamburger Weg.

Während die Corona-Inzidenz im Norden stagniert, sinkt sie in Hamburg inzwischen wieder leicht. Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen kehren derweil zur Normalität zurück – wählen dabei jedoch unterschiedliche Wege. Wer geimpft oder genesen ist, kann sich von Sonnabend an in Hamburg auf viele Erleichterungen einstellen: Wo in in der Hansestadt die 2G-Regel gilt, fallen Maskenpflicht und Abstandsgebot weg.

Die Organisatoren des Reeperbahn Festivals auf dem Hamburger Kiez, das heute von Superstar Sting im Operettenhaus eröffnet wird, setzen dagegen auf 3G. Zutritt erhalten also nur Gäste, die entweder vollständig geimpft, getestet oder genesen sind.

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Hamburg hat indes seit Inkrafttreten der Corona-Verordnungen im April 2020 mehr als 4,3 Millionen Euro an Bußgeldern eingenommen. Die Polizei stellte 86.346 Regelverstöße fest, schrieb 42.552 Anzeigen und erteilte 43.790 mündliche Verwarnungen.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 22. September:

  • 2G-Modell besonders in einem Hamburger Stadtteil beliebt
  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht
  • Schmidt-Chanasit: Hamburger Weg "schlüssig und nachvollziehbar“
  • "Unsinnige Maßnahmen": Kubicki missachtete Corona-Regeln
  • Hamburg: Literaturhaus führt 2G-Veranstaltungen ein
  • Inzidenz in Hamburg sinkt – weitere Todesfälle
  • Corona-Bußgelder: Hamburg nimmt 4,3 Millionen Euro ein
  • Reeperbahn Festival: So kommen Gäste ans 3G Band
  • Niedersachsen setzt auch auf 2G
  • Corona Hamburg: Impfdurchbrüche extrem selten

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona: 2G-Modell besonders in einem Hamburger Bezirk beliebt

"2G läuft in Hamburg vorbildlich", twitterte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Mittwochabend. Er unterstrich seine Aussage mit einer Karte von Hamburg und dem Umland, welche die Dichte an Betrieben zeigt, die sich für das 2G-Modell angemeldet haben. Außerdem präsentierte Dressel zwei Tabellen: Die Anzahl der Einrichtungen pro Bezirk und die Zahl der Veranstaltungen pro Bezirk im Verhältnis zur Anzahl der positiv nachgewiesenen Corona-Fälle. Insgesamt haben sich in Hamburg bisher 846 Betriebe für 2G entschieden und mit diesem Konzept 684 Veranstaltungen durchgeführt – dabei wurden vier positive Corona-Fälle verzeichnet.

Einrichtungen, die sich in Hamburgs Bezirken für 2G angemeldet haben:

  • Hamburg-Mitte: 302
  • Altona: 143
  • Hamburg-Nord: 127
  • Wandsbek: 109
  • Eimsbüttel: 95
  • Bergedorf: 35
  • Harburg: 35
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Zahl der Veranstaltungen im Verhältnis zu Corona-Fällen

  • Hamburg-Mitte: 293 Veranstaltungen / 3 Corona-Fälle
  • Altona: 125 / 0
  • Hamburg-Nord: 85 / 0
  • Wandsbek: 63 / 0
  • Eimsbüttel: 60 / 0
  • Harburg: 41 / 1
  • Bergedorf: 12 / 0
  • Extern: 2 / 0

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein sinkt leicht. Am Mittwoch lag die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 32,8 – nach 34,5 am Dienstag. Innerhalb eines Tages wurden 182 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten vom Mittwochabend hervorgeht. Tags zuvor waren es 206.

In den Krankenhäusern wurden 58 Covid-19-Patienten behandelt, von denen wie am Vortag 18 auf der Intensivstation lagen. Es wurden dort 11 Patienten beatmet (Dienstag: 9). Rund 71.400 Menschen gelten als genesen. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in Neumünster mit 77,6 (Montag: 90,1). Den niedrigsten Wert verzeichnete weiterhin Schleswig-Flensburg mit 11,3.

Quarantäne: Niedersachsen zahlt keine Entschädigung mehr für Ungeimpfte

 Menschen ohne Corona-Schutzimpfung sollen in Niedersachsen vom 11. Oktober an keine Entschädigung mehr für Verdienstausfälle wegen einer angeordneten Quarantäne bekommen. Dies sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Mittwoch. Zuvor hatten die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern mehrheitlich ein Ende der Entschädigungszahlungen für Nicht-Geimpfte beschlossen. Greifen soll dies für alle, für die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen können.

Niedersachsen trage den Beschluss vollumfänglich mit, sagte Behrens. „Wir werden die Entschädigungszahlungen nach Paragraf 56 Infektionsschutzgesetz für Ungeimpfte, die als Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt wurden, deshalb zum 11. Oktober 2021 einstellen.“ Spätestens bis zu diesem Datum hätten alle Menschen im erwerbsfähigen Alter in Niedersachsen die Gelegenheit gehabt, sich impfen zu lassen und damit eine Quarantäneanordnung durch das Gesundheitsamt zu vermeiden. Am 11. Oktober enden zudem die kostenlosen Corona-Tests für alle Erwachsenen, die sich impfen lassen können, wie die Ministerin sagte. Menschen, die an Covid erkranken, erhalten demnach weiter ihre Lohnfortzahlung.

Landtag: Schleswig-Holsteins Weg raus aus der Pandemie

Nach dem Paradigmenwechsel zum 3G-Modell (geimpft, genesen, getestet) für viele Bereiche des öffentlichen Lebens äußert sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag im Landtag zum Umgang mit der Corona-Pandemie.

Seine Regierungserklärung trägt den Titel „Gemeinsam erfolgreich gegen die Pandemie – Schleswig-Holsteins Weg zurück in die Normalität“. Die Maskenpflicht beispielsweise ist in vielen Bereichen einer Empfehlung gewichen. Sie gilt aber noch im öffentlichen Nahverkehr, im Einzelhandel und mindestens bis zu den Herbstferien auch in der Schule.

Virologe Schmidt-Chanasit: Hamburger Weg "schlüssig und nachvollziehbar“

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hält die neue Verordnung der Stadt Hamburg und die damit verbundene Möglichkeit zur kompletten Füllung der Fußballstadien über die 2G-Regel für die richtige Maßnahme. Er halte „den Hamburger Weg aus virologischer Sicht für schlüssig und nachvollziehbar“, sagte Schmidt-Chanasit.

„Wir haben immer gesagt: Lasst Euch impfen. Und die wissenschaftlichen Daten zeigen ganz klar, dass Geimpfte und Genesene ein viel geringeres Risiko haben, schwer zu erkranken“, erklärte der renommierte Wissenschaftler: „Natürlich kann es auch unter 2G-Bedingungen zu Infektionen kommen, aber die Auswirkungen sind deutlich geringer.“  Da mittlerweile auch alle Bürger ein Impfangebot erhalten hätten, „müsste man sich sonst ja auch fragen: “Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt für einen solchen Schritt gekommen?'„, so Schmidt-Chanasit.

"Unsinnige Maßnahmen": Kubicki missachtete Corona-Regeln

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat sich offen dazu bekannt, Corona-Regeln während des Lockdowns missachtet zu haben. In seinem Wohnort Strande in Schleswig-Holstein seien – „wie in jedem Ort, den ich kenne“ – Kneipen trotz Verbots geöffnet gewesen. Und „selbstverständlich“ sei auch er in diesen Kneipen gewesen, räumte er in einem am Mittwoch veröffentlichten Video-Interview mit der „Bild“-Zeitung ein. Die Leute hätten sich an ihren Stammtischen getroffen, „weil sie gesagt haben: Hier ist nichts“, erklärte Kubicki.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat sich offen dazu bekannt, in seinem Heimatort in Schleswig-Holstein Corona-Regeln missachtet zu haben (Archivbild).
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (Archivbild). © picture alliance / Flashpic | Unbekannt

Ein schlechtes Gewissen hat er deswegen nicht: „Ich habe von meinem Recht auf autonomes Handeln Gebrauch gemacht“, sagte der FDP-Vize und beklagte, „unsinnige Maßnahmen“ hätten in der Pandemie zu viel Verdruss bei der Bevölkerung geführt. Vor diesem Hintergrund nahm er auch den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach ins Visier. Trotz unterschiedlicher Auffassungen schätze er Lauterbach persönlich sehr, doch am Stammtisch in Strande reagierten die Menschen „nicht positiv“ auf den Sozialdemokraten: „Man würde im Norden so sagen "Spacken" oder Dumpfbacke.“

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Lauterbach reagierte verärgert auf Kubickis Aussage. Für einen Bundestags-Vize sei dies „eine unwürdige Einlassung“, schrieb der SPD-Abgeordnete auf Twitter. „Ich wüsste auch, was über Herrn Kubicki gesagt wird. Aber ich erreiche noch mediale Präsenz ohne dass ich Kollegen beleidige.“

Hamburg: Literaturhaus führt 2G-Veranstaltungen ein

Im Literaturhaus gilt ab Oktober bei fast allen Veranstaltungen 2G – dann finden wieder 140 Gäste bei den Lesungen Platz. Bei einigen wenigen Veranstaltungen gilt das 2G-Modell nicht, weil in diesen Fällen der Impfschutz der Schriftstellerin oder des Schriftstellers nicht ausreichend oder nicht anerkannt ist. Dort sind dann wie zuletzt lediglich 50 Besucherinnen und Besucher zugelassen. Die während der Pandemie etablierten Livestreams wird es aber so oder so weiter geben. Bei welchen Veranstaltungen 2G und bei welchen 3G gilt, ist der Literaturhaus-Website zu entnehmen.

Inzidenz in Hamburg sinkt – weitere Todesfälle

Am Mittwoch hat die Hamburger Sozialbehörde 207 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 50 mehr als am Dienstag (157), aber 68 weniger als am Mittwoch vor einer Woche (275). Damit sinkt der Inzidenzwert weiter und liegt jetzt bei 59,4 (Vortag 63,0). Am Mittwoch vor einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 82,5.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 90.167 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 83.900 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.311.799 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.241.677 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 121 Corona-Patienten behandelt. 45 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1702 Menschen gestorben.

Corona: Literaturhaus Hamburg führt 2G Regel ein

Im Literaturhaus gilt von Oktober an bei fast allen Veranstaltungen 2G – dann finden wieder 140 Gäste bei den Lesungen Platz. Bei einigen wenigen Veranstaltungen gilt das 2-G-Modell nicht, weil in diesen Fällen der Impfschutz der Schriftstellerin oder des Schriftstellers nicht ausreichend oder nicht anerkannt ist. Dort sind dann wie zuletzt lediglich 50 Besucherinnen und Besucher zugelassen. Die in der Pandemiezeit etablierten Livestreams wird es aber so oder so weiter geben. Bei welchen Veranstaltungen 2G und bei welchen 3G gilt, ist der Literaturhaus-Website zu entnehmen.

Corona-Bußgelder: Hamburg nimmt 4,3 Millionen Euro ein

Wegen Verstößen gegen die geltenden Corona-Verordnungen hat die Stadt Hamburg seit April 2020 bis jetzt  4.310.871,40 Euro eingenommen. Die Summe setze sich aus den gezahlten Geldbußen, Verwaltungsgebühren und Auslagen zusammen. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des justizpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft Richard Seelmaecker, hervor. Demnach stellte die Hamburger Polizei im Zeitraum vom 3. April 2020 bis  Mitte September 2021 exakt 86.342 Verstöße gegen die Corona-Regeln fest. Das bislang am höchsten verhängte Bußgeld beträgt laut Senatsantwort 20.000 Euro und wurde wegen wiederholter Verstöße eines Gewerbebetriebes verhängt.

„Wie aus der Corona-Eindämmungsverordnung resultierenden Regeln müssen von den Behörden kontrolliert werden", so Seelmaecker am Mittwoch. "Bei über 86.000 erfassten Regelverstößen darf daraus allerdings kein Geschäft für die Stadt gemacht werden". Hierbei gehe es vor allem um die Verhältnismäßigkeit in der Sache und diese könne in einigen bekannt gewordenen Fällen angezweifelt werden.

Die Hamburger hätten sich in großer Mehrheit sehr diszipliniert im Kampf gegen das Corona-Virus gezeigt. "Wir alle möchten zurück zur "Normalität", und dazu ist der Senat jetzt aufgerufen, durch mehr Freiheiten und weniger Gängelung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt.“

Reeperbahn Festival: So kommen Gäste ans 3G Band

Es geht endlich wieder rund in den Hamburger Clubs. Das Reeperbahn-Festival bringt nach monatelanger Zwangspause für vier Tage Leben in Hamburgs kleine und große Musikspielstädten. Den Anfang machen unter anderen Sting und Joy Denalane am Mittwochabend. Insgesamt sind an 35 Spielorten rund 300 Konzerte geplant – in der 3G Ausgabe, also für genesene, geimpfte und getestete Besucher.

Bevor die Festival-Gäste ihr Ticket in ein Wristband umtauschen können, müssen sie an einem 3G Counter ihren 3G Status (geimpft, genesen, getestet) nachweisen. Dort erhaltet sie ein 3G Band, welches als Nachweis auf dem Festival dient.

Hierbei gilt: Als geimpfte oder genese Personen bekommt die Besucher ein 3G Band für alle Tage, an denen sie das Festival besuchen. Mit einem offiziellen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test getestete Personen müssen täglich ein neues 3G Band am 3G Counter holen. Erst nach Erhalt der 3G Bänder, kann dann das Ticket gegen ein Festival Wristband getauscht werden.

Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert – Sorgenkind Neumünster

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist nahezu zum Stillstand gekommen. Am Dienstag lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 34,5 - nach 34,4 am Sonntag. Eine Woche zuvor hatte die Landesmeldestelle sie mit 40,5 angegeben. Innerhalb eines Tages wurden 206 neue Corona-Fälle registriert. Tags zuvor waren es 94, am Dienstag vergangener Woche 199.

In den Krankenhäusern wurden 64 Covid-19-Patienten behandelt, von denen 18 auf der Intensivstation lagen. Wie schon am Vortag wurden dort 9 Patienten beatmet. Unverändert 1681 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus seit Beginn der Pandemie.

Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in Neumünster mit 90,1, wo sie gegenüber den Vortagen noch einmal kräftig anstieg (Montag: 78,8). Den niedrigsten Wert verzeichnete weiterhin Schleswig-Flensburg mit 12,3.

Corona-Regeln: Niedersachsen setzt auf 2G

Die sogenannte 2G-Regel wird in Niedersachsen künftig in vielen Bereichen angewendet werden können - etwa in der Gastronomie, bei Kultur- oder Sportveranstaltungen. Betreiber und Veranstalter, die sich dazu entscheiden, nur noch Geimpften und Genesenen (2G) Zutritt zu gewähren, sind in ihren Betrieben und Einrichtungen von der Durchsetzung der Maskenpflicht und Abstandsregeln befreit. Eine entsprechende Änderungsverordnung tritt am Mittwoch in Kraft und gilt bis zum 10. November, wie die Landesregierung am Dienstag ankündigte.

Die Freiheiten für Geimpfte und Genesene werden damit ausgeweitet. Für Ungeimpfte wird das Leben hingegen aufwendiger, ein negativer Corona-Test reicht für den Zutritt zu bestimmten Bereichen dann nicht mehr aus. Wie Claudia Schröder vom Corona-Krisenstab der Landesregierung mitteilte, dürfen aber Menschen, denen aus medizinischen Gründen eine Impfung nicht empfohlen wird, nicht ausgeschlossen werden.

Auch Menschen bis 18 Jahre sollen ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Kinder, die jünger als zwölf Jahre sind, können sich noch nicht impfen lassen. In der neuen Verordnung wird auch ausformuliert, was bei den Warnstufen zwei und drei passiert.

Impfdurchbrüche in Hamburg extrem selten

In seinem wöchentlichen Corona-Briefing hat der Senat am Dienstag über die aktuelle Lage in der Stadt informiert. Aus den Zahlen geht unter anderem erneut hervor, dass die allermeisten Neuinfektionen auf nicht oder nicht vollständig geimpfte Personen zurückzuführen sind: "Unter den 1.198.767 komplettierten Impfserien bis zum 6. September gab es bis einschließlich gestern 1.636 Fälle, in denen sich eine Person trotz Schutzimpfung infiziert hatte. Das entspricht einem Anteil von 0,14 Prozent sog. Impfdurchbrüche", heißt es in der Mitteilung.

Das zeigt sich auch in der Altersstruktur der Infizierten: Von den insgesamt 1197 neuen Corona-Fällen in der vergangenen Woche entfallen mit 255 Infektionen die meisten auf die 6- bis 14-Jährigen. Für Kinder unter zwölf Jahren ist bisher keiner der verfügbaren Impfstoffe zugelassen.

Auch in den Alterssegmenten 20–29 (208 Fälle) und 30–39 Jahre (197) kommt es vergleichsweise häufig zu Neuansteckungen. Bei den über 70-Jährigen gab es hingegen nur 70 Fälle. Für diese ist die Gefahr, die von einer Covid-19-Erkrankung ausgeht, besonders hoch, wie die aktuellen Sterbezahlen zeigen: Schon bei den 70- bis 79-Jährigen liegt der Anteil der Verstorbenen bei 10,5 Prozent der Erkrankten, bei den über 90-Jährigen aus Hamburg steigt er auf 24,1 Prozent.

Die älteren Hamburger sind aber inzwischen auch die am besten geschützten: Die Impfquote bei den über 60-Jährigen liegt bei mehr als 87 Prozent. Insgesamt sind 1.238.300 Hamburgerinnen und Hamburger vollständig geimpft, das entspricht einem Bevölkerungsannteil von rund 71 Prozent.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Hamburg hebt Maskenpflicht für 2G-Modell auf

Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt. "In Hamburg sind 70,7 Prozent der Bewohner einmal, 66,8 Prozent vollständig geimpft", sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen. Auffrischungsimpfungen habe es bislang 4117 gegeben. Die Menschen auf den Intensivstationen seien in der Regel über 60 Jahre alt. Ob diese geimpft waren, dazu konnte Offen keine Angaben machen.

"788 Betriebe und 597 Veranstalter haben sich für die 2G-Option angemeldet", erklärte Offen. 2G werde gut angenommen. Deshalb seien nun Änderungen beschlossen worden. Bei 2G gebe es nun keine Maskenpflicht mehr. Auch die Kapazitätsgrenzen werden aufgehoben.

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. © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Das bedeutet: Fußballvereine können bei 2G ab dem Wochenende wieder ihre Stadien bis auf den letzten Platz füllen. Das nächste Spiel des Fußball-Zweitligisten St. Pauli dürfen somit am 3. Oktober bis zu 29.500 Zuschauer im Stadion verfolgen. Der HSV arbeitet derzeit noch mit dem 3G-Modell und hat deshalb weiterhin eine striktere Beschränkung der Zuschauerzahlen.

Auch in den Hamburger Clubs dürfen Geimpfte und Genesene ab Freitagabend um Mitternacht wieder ohne Maske und abstandslos tanzen. Zu diesem Zeitpunkt treten die neuen Regeln in Kraft, die zunächst bis zum 23. Oktober gelten. Kinder unter 12 Jahren dürfen weiterhin an 2G-Veranstaltungen teilnehmen, ebenso Jugendliche. Testen lassen müssen sie sich nicht. Weitere Lockerungen seien derzeit nicht in Planung.

Hamburg erwartet mehr Corona-Infektionen mit Herbstferien

Die Hamburger Gesundheitsbehörde erwartet bedingt durch die Herbstferien wieder einen Anstieg der Corona-Fälle in der Stadt. Mit steigender Reisetätigkeit werde es auch wieder mehr Infektionen geben, sagte Behördensprecher Martin Helfrich. „Wir haben das im Blick.“ Mit einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen sei aus jetziger Sicht aber nicht zu rechnen, da das „noch bestehende Instrumentarium“ ausreichend sei. Die zweiwöchigen Herbstferien beginnen in Hamburg am 4. Oktober.

Am 4. Oktober beginnen in Hamburg die Herbstferien. Mit der Reisewelle werden auch wieder mehr Corona-Infektionen erwartet (Archivbild).
Am 4. Oktober beginnen in Hamburg die Herbstferien. Mit der Reisewelle werden auch wieder mehr Corona-Infektionen erwartet (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

Zwar werde sich ein Anstieg der Infektionen zeitlich verzögert auch in der Zahl der stationär behandelten Covid-19-Patienten zeigen, allerdings auf niedrigerem Niveau als im vergangenen Jahr, sagte Helfrich. Grund seien die Impfungen. Bezogen auf die Gruppe derer, die sich impfen lassen können – also ohne die Kinder unter 12 Jahren –, liege die Quote der zumindest Erstgeimpften in Hamburg bei gut 80 Prozent.

Zwar gebe es auch Fälle, in denen sich Geimpfte infizierten, sogenannte Impfdurchbrüche. Häufig blieben die jedoch asymptomatisch. Der Anteil schwerer Erkrankungen sei daher sehr viel geringer als vor einem Jahr. „Die Impfung schützt ja vor schweren Verläufen. Das ist der Job der Impfung, und den macht sie sehr zuverlässig. Man ist also weitgehend davor gefeit, dass es eine problematische Wendung gibt.“

Hilfreiche Links vor und nach dem Urlaub 2021

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag