Hamburg. Gründerin Christin Siegemund spricht über die Foodszene in der Stadt und neue Ideen – unter anderem ist ein Kinderrestaurant geplant.
Die Zukunft des Essens enthält eine große Vielfalt von veganen Produkten, aber auch tierische Kost gehört weiterhin dazu. Die Frage, unter welchen ökologischen oder sozialen Bedingungen Lebensmittel produziert worden sind, hat heute schon an Bedeutung gewonnen und wird zukünftig noch wichtiger werden. Das sagt Christin Siegemund, Gründerin und Geschäftsführerin des foodlab Hamburg, im Abendblatt-Podcast „Schmeckt‘s?“.
2020 hat das Labor für kreative Lebensmittel an der Überseeallee in der HafenCity eröffnet. „Wir sind eine Begegnungsstätte für unterschiedliche Akteure im Foodbereich. Daraus entstehen wunderbare Dinge. Und wir begrüßen alle, die vorbeikommen und einen Kaffee bei uns trinken, Kuchen essen, sich inspirieren lassen wollen. Zweimal im Monat eröffnet unser Pop-up-Restaurant mit einem neuen Konzept, das dort vorgestellt und ausprobiert wird“, sagt Siegemund.
HafenCity: foodlab bietet Flächen an
„Es hat knapp 50 Sitzplätze in einer rauen Umgebung mit industriellem Charme, der zur HafenCity passt“, so die Laborchefin. „Dort sieht man in die offene Restaurantküche und in die Produktionsküchen. Was man nicht sieht, ist das Fotostudio und ein Programm, mit dem wir Start-ups unterstützen.“
Das foodlab entwirft selbst keine Produkte, sondern bietet Teams, die Produkte entwickeln, eine Testfläche, inklusive Küchen zum Herrichten oder Weiterentwickeln. Zu den aktuellen Kreationen gehört ein veganer Mozzarella auf Cashew-Basis. Siegemund: „Patrick und Nico haben sehr lange an dem Produkt herumexperimentiert. Jetzt kann der Mozzarella wie Kuhmilch- und Büffelmozzarella sogar Fäden ziehen.“
HafenCity: foodlab ein „Spot für veganes Essen“
Das foodlab sei ein „Spot für veganes Essen“, sagt die Gründerin. Das sei nicht geplant gewesen, sondern habe sich so ergeben. Ein gutes Beispiel sei das Team Let’s eat perfeggt mit seinem veganen Ei. Produkte nach dem Motto „free from“ - also frei von bestimmten Zutaten - seien aktuell ein großer Markt, sagt die Marketingexpertin. Perfeggt ist mit einem Auftrag ins foodlab gekommen: „Sie wollten das Produkt mal in Gerichten sehen. Wir haben es in unserem Café als Rührei-Stullen und in herzhaften Muffins angeboten. Und in sogenannten Brunch Clubs als Pancakes, French Toasts und vieles mehr.
Auch interessant
Auch interessant
Auch interessant
In Hamburg gibt es „eine unfassbare Foodszene“, so die Mutter von zwei kleinen Töchtern. „Wir müssen gar nicht auf andere Städte schauen. Mir ging es darum, die Food-Start-ups zusammen zu bringen an einem Ort, an dem ihnen geholfen wird. Wo sie sich weiterentwickeln können. Und mir geht es darum, möglichst vielen Hamburgern zu zeigen, was es für tolle neue Lebensmittel gibt.“ In diesem Jahr habe das foodlab noch viel vor, so Siegemund. „Ich träume von einem Kinderrestaurant, das ich in diesem Jahr umsetzen möchte.“