Hamburg. Der Überblick: Tickets für Sommerdom bald buchbar. Neue Corona-Zahlen zu Inzidenz, Toten und Infektionen in Hamburg.
Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich auch im Norden weiter aus, die Infektionszahlen steigen an: In Hamburg wurden am Freitag 29 Neuinfektionen gemeldet, die Inzidenz nähert sich wieder dem zweistelligen Bereich.
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In Bremen und Hamburg bleibt aktuell Impfstoff liegen und muss vernichtet werden: Nach der neuen Stiko-Empfehlung ist vor allem die Nachfrage nach Astrazeneca deutlich gesunken. Alle Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 9. Juli:
- Sommerdom unter Corona-Bedingungen: Tickets bald buchbar
- Abschaffung der Maskenpflicht in Niedersachsen vorerst nicht geplant
- Kassenärztliche Vereinigung: Corona-Impfstoff droht zu verfallen
- Corona in Hamburg: Neue Zahlen zu Inzidenz, Infektionen und Toten
- Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche? Fragen und Antworten
- Impftermin-Nachfrage in Bremen sinkt – Impfdosen werden vernichtet
- Inzidenz in Schleswig-Holstein auf 4,1 gestiegen
- Digitaler Impfpass nun auch für Genesene erhältlich
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz im Norden schwankend - drei neue Corona-Todesfälle
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein schwankt: Am Freitag lag sie wie am Mittwoch bei 3,9, nach 4,1 am Donnerstag. Nach Angaben der Landesmeldestelle (Stand: 18.59 Uhr) gab es 14 registrierte Neuinfektionen im Land (Donnerstag: 22). Am Freitag vor einer Woche waren 17 Neuinfektionen gemeldet worden und die Inzidenz lag bei 3,5.
Erstmals seit knapp einer Woche wurden wieder Corona-Todesfälle gemeldet. Demnach starben drei Menschen im Kreis Pinneberg. Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Bundesland stieg damit auf 1626. Im Krankenhaus wurden am Freitag noch 16 Covid-19-Erkrankte behandelt; zwei weniger als am Tag zuvor. Sechs Patienten liegen auf der Intensivstation - fünf von ihnen werden beatmet.
15 Infektionen mit Gamma-Variante auf Schlachthof in Niedersachsen nachgewiesen
In einem Schlacht- und Zerlegebetrieb im oldenburgischen Essen (Kreis Cloppenburg) ist bislang unter 15 Beschäftigten die aus Brasilien stammende Gamma-Variante des Corona-Virus festgestellt worden. Die Sequenzierung von weiteren positiven Befunden laufe noch, teilte der Landkreis mit. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Landkreis bei 15,2. Derzeit befindet sich der Landkreis noch in der Stufe 0 des Niedersächsischen Stufenplans, der für Inzidenzwerte zwischen 0 und 10 gilt. Eine Verschärfung der Corona-Regeln sei derzeit nicht geplant, weil das aktuelle Infektionsgeschehen punktuell und eingegrenzt sei, hieß es.
Sommerdom unter Corona-Bedingungen: Tickets bald buchbar
Der Dom ist zurück: Nach 600 Tagen Pause findet das beliebte Volksfest vom 30. Juli bis zum 29. August in Hamburg unter strengen Auflagen wieder statt. 9500 Besucher dürfen sich gleichzeitig auf dem Dom-Gelände aufhalten – erforderlich ist dafür die vorherige Buchung eines kostenlosen Online-Tickets. Das ist ab dem 23. Juli hier möglich.
Damit der Sommerdom überhaupt stattfinden darf, gibt es ein Corona-Maßnahmenpaket, das die Besucher vor einer Infektion schützen soll:
- Das gesamte Domgebiet wird eingezäunt, damit eine lückenlose Einlasskontrolle gewährleistet werden kann. Es gibt drei separate Ein- und Ausgänge
- Statt wie sonst 240 gibt es nur 200 Betriebe auf dem Sommerdom
- Es gibt eine Einbahnstraßenregelung
- Das traditionelle Dom-Feuerwerk entfällt
- Der Alkoholausschank ist in der Gastronomie mit festem Sitzplatz gestattet
- Alle Besucher müssen getestet, vollständig geimpft oder genesen sein
- Auf dem gesamten Dom-Gelände gilt die Maskenpflicht (eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung ist erforderlich)
Abschaffung der Maskenpflicht in Niedersachsen vorerst nicht geplant
Eine Abschaffung der generellen Maskenpflicht in Niedersachsen ist nach Aussagen der Landesregierung vorerst nicht geplant. „Wir müssen, wie so häufig leider in dieser Pandemie, die Entwicklungen abwarten“, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums Oliver Grimm am Freitag in Hannover. Man wisse noch nicht, wie sich die Delta-Variante des Coronavirus auswirke, außerdem seien erst rund 40 Prozent der Menschen in Niedersachsen vollständig geimpft.
„Es ist jetzt noch zu früh, davon zu reden, dass wir die Maskenpflicht generell abschaffen, das wäre jetzt auch das falsche Signal“, sagte Grimm. Auch an den generellen Hygieneregeln wie etwa Abstandhalten und Lüften sei erst einmal nicht zu rütteln.
Regierungssprecherin Anke Pörksen wies darauf hin, dass die Landesregierung bei ihrer Erwägung, die Maskenpflicht im Einzelhandel zu lockern, im Mai großen Protest erlebt habe. „Die Menschen haben uns geschrieben, dass sie mit der Maske erst mal gut leben können, sich sicherer fühlen gerade in Geschäften oder im ÖPNV“, sagte sie.
Sie gab zudem zu bedenken, dass Kinder unter 12 Jahren bis auf Weiteres nicht geimpft werden könnten und Infektionen auch bei Genesenen und Geimpften nicht ausgeschlossen seien, wenn auch mit einem milderen Verlauf.
Kassenärztliche Vereinigung: Corona-Impfstoff droht zu verfallen
In den Praxen niedergelassener Ärzte droht nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) eine große Menge an Corona-Impfstoff zu verfallen. Sollte nicht rasch eine Lösung gefunden werden, müsse dieser Impfstoff weggeworfen werden. „Wir fordern die Politik deshalb nachdrücklich auf, hier schnell eine Möglichkeit der Rückgabe zu schaffen“, sagte Hamburgs KVH-Chef Walter Plassmann am Freitag.
Betroffen sei fast nur der Wirkstoff von Astrazeneca. „Die häufig geänderten Empfehlungen für diesen Wirkstoff durch die Ständige Impfkommission haben das Vertrauen der Bevölkerung massiv beschädigt. Zudem stehen jetzt ausreichend andere Wirkstoffe zur Verfügung“, sagte Plassmann.
Die in den Praxen lagernden Bestände laufen nach Plassmanns Angaben in der Regel Ende Juli ab. An die Apotheken dürften die Ärzte die Impfstoffe aber nicht zurückgeben. Deshalb sei es dringend erforderlich, dass die Politik eine Möglichkeit schaffe, den Impfstoff anderweitig zu verwenden.
- Lesen Sie auch: 800 Menschen am Tag lassen Impftermin ausfallen
Die Asklepios Klinik Nord - Heidberg in Hamburg-Langenhorn eröffnete unterdessen eine Corona-Impfstelle für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen im Alter von 12 bis 17 Jahren. In Absprache mit der Sozialbehörde könnten dort besonders gefährdete Kinder und Jugendliche jeweils donnerstags zwischen 12.30 und 15.30 Uhr eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Eine Terminvereinbarung erfolge ausschließlich über die Telefonnummer 116 117 beziehungsweise die Internetplattform www.impfterminservice.de.
Hunderte Erntehelfer im Norden gegen Corona geimpft
Mobile Teams haben in Schleswig-Holstein mehrere Hundert ausländische Erntehelfer gegen das Coronavirus geimpft. Die gemeinsame Aktion mit dem Gesundheitsministerium sei erfolgreich abgeschlossen worden, teilte der Bauernverband am Freitag mit. Die Saisonkräfte und weitere Mitarbeiter erhielten den Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson.
„Es ist toll, wie schnell und unkompliziert die Impfaktion umgesetzt werden konnte“, sagte Minister Heiner Garg (FDP). Bauernverbandspräsident Werner Schwarz dankte dem Ressort für die Initiative. Diese habe es ermöglicht, unbürokratisch und in kurzer Zeit viele Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Betriebe vor einer Infektion zu schützen.
Corona in Hamburg: Neue Zahlen zu Inzidenz, Infektionen und Toten
Am Freitag hat die Sozialbehörde 29 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind neun Fälle weniger als am Donnerstag und acht weniger als am Freitag vor einer Woche (37). Damit bleibt der Inzidenzwert nahezu unverändert und liegt nun bei 9,3 (Vortag: 9,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.611 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.500 als genesen. 1.060.241 Menschen sind in Hamburg bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht (Stand: 8.7.). Ihre Zweitimpfung haben 733.167 Bürger bekommen.
In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 32 Corona-Patienten behandelt. 18 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. 13 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1598 Menschen gestorben.
Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche? Fragen und Antworten
Die Sozialbehörde hatte erst kürzlich verkündet, dass nun allen 16- und 17-Jährigen ein Impfangebot im Impfzentrum gemacht werden solle. Auch für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen kann eine Impfung sinnvoll sein. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard und Dr. Stefan Renz, Kinderarzt und Vizepräsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.
- Sind Schutzimpfungen für über-16-Jährige möglich? Ja. Es wird empfohlen, sich umfassend darüber zu informieren, ob eine Impfung medizinisch sinnvoll ist. Dabei können die Hausärzte und Jugendmediziner beraten.
- Bei welchen Vorerkrankungen ist es denkbar, dass Kinder zwischen 12 und 16 Jahren eine Corona-Schutzimpfung erhalten sollten? Laut Dr. Renz soll nur Kinder mit chronischen Krankheiten geimpft werden. Dazu gehören zum Beispiel Adipositas oder Diabetes, sowie chronische Erkrankungen von Lunge, Herz, Niere, Leber und Nerven. Weitere Informationen zu den Vorerkrankungen listet die Stiko auf.
- Wo können Kinder mit einer Vorerkrankung die Impfung erhalten? Erste Anlaufstelle ist immer die Kinderärztin oder der Kinderarzt. „Fragen Sie bei den Praxen nach“, rät Sozialsenatorin Leonhard. Sowohl für eine intensive Beratung als auch für die Impfung selbst sind die niedergelassenen Ärzte die richtige Adresse.
- Welche Möglichkeit gibt es, wenn die Impfung medizinisch sinnvoll ist, aber bei niedergelassenen Ärzten nicht durchgeführt werden kann? Für diesen Ausnahmefall wurde am AK Nord ein Kinderimpfzentrum eingerichtet. Einmal in der Woche, donnerstags, können dort Kinder ab 12 Jahren mit Vorerkrankungen gemäß der Empfehlung der STIKO geimpft werden.
- Gibt es Ausnahmen für eine Impfung, wenn die Eltern dies ausdrücklich für ihr Kind wünschen, das jünger als zwölf Jahre ist? „Nein. Im Moment haben wir keinen Impfstoff, der für die Verwendung bei Zehnjährigen zugelassen ist. Im Moment müsste man warten, bis das Kind 12 Jahre alt ist“, stellt Kinderarzt Renz klar.
- Warum wird nicht für alle Kinder eine Schutzimpfung empfohlen? Das kindliche Immunsystem ist aktiver als das von Erwachsenen. Kinder reagieren deswegen stärker. "Unter den Nebenwirkungen fürchten wir besonders eine Herzmuskelerkrankung, die sehr selten auftritt, aber eine sehr schwere Erkrankung ist“, sagt Renz.
- Mit welchen Impfreaktionen ist bei Kindern zu rechnen? Laut Renz sei mit ähnlichen Impfreaktionen wie bei den Erwachsenen zu rechnen.
- Wird es Impfungen an Schulen geben? Nein.
Land plant keine Impfanreize – Kommunen können Sonderaktionen planen
Niedersachsen plant derzeit keine speziellen Anreize, um noch mehr Menschen von einer Impfung zu überzeugen, wie es etwa in den USA mit Lotterien geschieht. Das Impftempo im Land sei nach wie vor hoch, auch wenn es in vielen Impfzentren freie Termine gebe, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover auf Anfrage mit. „Nach wie vor werden allein in den Impfzentren täglich mehr als 30.000 Impfungen durchgeführt, auch weil viele Personen von der Warteliste in diesen Tagen an der Reihe sind“, sagte Ministerin Daniela Behrens.
Zusammen mit den Arztpraxen und den Betrieben wurden der SPD-Politikerin zufolge allein am Mittwoch mehr als 100.000 Menschen geimpft. Um das Tempo weiter hochzuhalten und auch unschlüssige Menschen zu erreichen, soll in den nächsten Wochen verstärkt dezentral und mobil geimpft werden. Mit Blick auf spezielle Aktionen betonte das Ministerium, dass die Landkreise und kreisfreien Städte den Impfstoff selbstständig für Impfaktionen an Universitäten oder etwa in sozial benachteiligten Quartieren verplanen können.
Impftermin-Nachfrage in Bremen sinkt – Impfdosen werden vernichtet
Im kleinsten Bundesland Bremen beobachten die Kassenärzte seit rund zwei Wochen, dass die Nachfrage nach Impfterminen sinkt. Dort werden inzwischen immer öfter Astrazeneca-Impfdosen ungenutzt vernichtet. Inzwischen sind im Land Bremen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Donnerstagabend 42,1 Prozent aller Menschen vollständig geimpft, 66,5 Prozent haben immerhin schon die erste Spritze erhalten.
Allerdings tut sich nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung ein neues Problem auf: Viele Astrazeneca-Impfdosen müssen ungenutzt vernichtet werden. „Mit der neuen Stiko-Empfehlung hat der Impfstoff von Astrazeneca den finalen Todesstoß erhalten“, sagte der Sprecher der KVHB, Christoph Fox. „Die Praxen bleiben darauf sitzen und müssen den Impfstoff ungenutzt entsorgen. Das schmerzt viele Ärzte und medizinische Fachangestellte, die sich darüber bitterlich bei der KV Bremen beschweren.“
Insgesamt bleibe es bei einem hohen Arbeitsaufwand in den Praxen, teilweise steige er sogar, sagte der Sprecher mit Blick auf die vorige Woche ergangene neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Kreuzimpfung und der Verkürzung des Impfintervalls. Deshalb müssten viele Nachfragen von Patienten bewältigt und Termine umgebucht werden.
In den Impfzentren werde weiterhin in unverminderten Tempo geimpft, teilten die Bremer Gesundheitsbehörden mit. Die Geschwindigkeit bei den Zweitimpfungen steige sogar deutlich, sagte Lukas Fuhrmann, Sprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.
Das habe auch mit den niedrigschwelligen Angeboten in den Stadtteilen und den Impfmobilen zu tun, die weiterhin sehr gut angenommen würden. „Wir rechnen aber in den kommenden Wochen mit einer sinkenden Nachfrage, was auch an der sehr hohen Impfquote in Bremen liegt“, so Fuhrmann.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt erneut leicht auf 4,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist erneut leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 4,9 bestätigte Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Donnerstag hatte die Inzidenz noch bei 4,6 gelegen. Landesweit wurden 57 neue Infektionen registriert, die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um 3 auf 5794.
Mit Cloppenburg (15,2) und Stade (15,2) lagen zwei Landkreise über dem kritischen Wert von 10 für weitere Lockerungen. Mit 26 registrierten Neuinfektionen stieg Inzidenz im Bundesland Bremen auf 9,8. Am Donnerstag hatte der Wert dort noch bei 7,3 gelegen.
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
Inzidenz in Schleswig-Holstein auf 4,1 gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Donnerstag leicht weiter gestiegen: auf 4,1. Am Mittwoch lag sie bei 3,9, am Dienstag bei 3,3. Nach Angaben der Landesmeldestelle gab es 22 registrierte Neuinfektionen im Land (Mittwoch: 31). Am Donnerstag vor einer Woche waren 14 Neuinfektionen gemeldet worden und die Inzidenz lag bei 3,4.
Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Bundesland hat sich den sechsten Tag in Folge nicht geändert, sie liegt bei 1623. Im Krankenhaus wurden am Mittwoch 18 Covid-19-Erkrankte behandelt; also zwei mehr als am Tag zuvor. Weiterhin liegen sechs Patienten auf der Intensivstation - und alle werden beatmet.
Deutlich höher als in den anderen Regionen im Norden ist die Zahl der binnen sieben Tagen registrierten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in Neumünster: Dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag den Angaben zufolge bei 18,7 - nach 15,0 am Dienstag. Wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilte, gebe es fünf registrierte Neuinfizierte, unter ihnen drei Reiserückkehrer aus Russland. Insgesamt 14 Personen gelten in Neumünster aktuell als erkrankt und befinden sich in häuslicher Isolation. 90 Menschen sind in Quarantäne.
Digitaler Impfpass nun auch für Genesene erhältlich
Auch beim digitalen Impfpass gibt es endlich die Bewegung, die verunsicherte Ex-Covid-Patienten herbeisehnen. Wie der Apothekerverband Abda mitteilte, können die meisten Apotheken von Freitag an auch für Genesene mit einer Impfung das Zertifikat ausstellen. Dazu brauchen Interessierte einen Ausweis, den Nachweis eines positiven PCR-Tests und die Impfbescheinigung.
Die Apotheken haben nach Verbandsangaben bereits 20 Millionen dieser kostenlosen digitalen Impfpässe erzeugt, die man im Smartphone speichern und somit beim Reisen oder im Fitnessstudio auf den gelben Impfpass verzichten kann.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag