Hamburg. Bisher hielt die Gesellschaft Kühne Aviation des Hamburger Milliardärs 10 Prozent. Jetzt gab es eine Anteilsaufstockung.

Nicht nur bei der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ist Klaus-Michael Kühne finanziell stark engagiert. Mittlerweile ist der Hamburger Unternehmer und Milliardär nach einer Anteilsaufstockung auch größter Aktionär der Lufthansa. Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Mittwochabend hervorgeht, hält seine Gesellschaft Kühne Aviation (KA) jetzt 15,01 Prozent an der Fluggesellschaft, nach bisher 10 Prozent.

Damit hat Kühne den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland als größten Anteilseigner abgelöst. Der Bund hält 14,1 Prozent des MDax-Konzerns. Der WSF muss aber nach der erfolgten Rückzahlung der staatlichen Direkthilfen durch das Unternehmen, die in der Corona-Krise notwendig geworden waren, seine Anteile bis Oktober 2023 wieder abgeben.

Klaus-Michael Kühne größter Lufthansa-Aktionär – keine Überraschung

Die Aufstockung durch Kühne überrascht nicht. Seine Gesellschaft Kühne Aviation (KA) hatte laut einer Pflichtmeldung der Lufthansa vom Mai mit Überschreiten der 10-Prozent-Schwelle bereits erklärt, dass sie mit der Investition strategische Ziele verfolge und weitere Zukäufe in den nächsten zwölf Monaten nicht ausschließe. Einen Sitz im Aufsichtsrat würde der Großaktionär annehmen und eine geeignete Persönlichkeit benennen, hieß es.

Kühne ist Mehrheitsaktionär des Logistikkonzerns Kühne + Nagel und Großaktionär der Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd. Der Unternehmer könnte es laut Branchenbeobachtern vor allem auf das lukrative Frachtgeschäft der Lufthansa abgesehen haben. So investierten einige große Reedereien, die in der Corona-Pandemie dank hoher Frachtraten viel Geld verdienten, zuletzt in den Luftfrachtbereich.