Hamburg. Am Donnerstag fand wegen der Impfdurchbrüche eine Massentestung statt, zu der 200 Personen eingeladen waren. Der Newsblog.

Die Herbstferien sind seit Montag zu Ende, und wie befürchtet steigen die Corona-Zahlen in Hamburg kontinuierlich an. Hunderte Neuinfektionen wurden am Donnerstag gemeldet, auch gab es neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Alle Infos lesen Sie in unseren Corona News.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 21. Oktober:

  • Inzidenz steigt auch in Schleswig-Holstein weiter an
  • Schwesig sieht Ende der epidemischen Lage noch nicht gekommen
  • Corona-Ausbruch in UKE-Wohnheim – trotz vollständiger Impfung
  • Kieler Wirtschaftsinstitut prognostiziert teuren Corona-Winter
  • Corona in Norderstedter Heim: Suche nach Ursache für geht weiter
  • Hunderte Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg steigt sprunghaft an
  • Tankwart nach Streit um Maske mit Schlägen und Tritten attackiert
  • Falsche positive Corona-Schnelltests an Hamburgs Schulen
  • Verfassungsschutz warnt vor Gewalttaten der Querdenker

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz steigt auch in Schleswig-Holstein

Nach 245 neuen Corona-Fällen ist die Inzidenz auch in Schleswig-Holstein weiter gestiegen. Sie liegt nun bei bei 48,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen – nach 44,9 am Mittwoch. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 27,8 gelegen. Die Zahl der Corona-Patienten stieg um eine Person auf 61 an. Davon werden 16 auf Intensivstationen behandelt. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg von 1,41 auf 1,55 Corona-Kranken je 100.000 Menschen an.

Die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen wuchs um eine Person auf 1711 an. Die höchste Inzidenz verzeichnet der Kreis Stormarn (69,8), die niedrigste der Kreis Schleswig-Flensburg (19,7).

Schwesig sieht Ende der epidemischen Lage noch nicht gekommen

Angesichts wieder steigender Infektionszahlen hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) vor einer verfrühten Aufhebung von Corona-Schutzvorkehrungen gewarnt. „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir brauchen eine sichere Rechtsgrundlage, um wichtige Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen aufrechterhalten zu können. Es geht insbesondere um den Schutz der Älteren und der chronisch Kranken in unserem Land“, sagte Schwesig am Donnerstag in Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD)
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) © picture alliance/dpa | Unbekannt

Zuvor hatte sich auch ihr bayerischer Amtskollege Markus Söder (CSU) gegen den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gewandt, die epidemische Lage auf Bundesebene nicht über den 25. November hinaus zu verlängern. Diese ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland. Komme es nicht zu einer erneuten Verlängerung, gebe es de facto keine Rechtsgrundlage mehr etwa „für das Testen in der Schule, noch für Masken, noch für ganz normale Ideen wie 3G plus, oder 2G oder 3G“, sagte Söder im Bayerischen Rundfunk. Ein Stück weit sei die Gesellschaft dann auch wehrlos und jeder einzelne müsse für seinen Schutz sorgen.

Laut Schwesig hat Mecklenburg-Vorpommern sehr gute Erfahrungen mit seiner Corona-Ampel gemacht, mit der flexibel auf die jeweilige Corona-Lage reagiert werde. „Sind die Krankenhausbelastung und die Corona-Zahlen niedrig, gibt es nur wenige Schutzmaßnahmen. Steigt die Zahl der Corona-Erkrankungen und der Krankenhauspatienten an, kommen weitere Schutzmaßnahmen wie die Testpflicht in Innenbereichen hinzu. So ist sichergestellt, dass es nur so wenig Schutzmaßnahmen wie nötig gibt“, erklärte Schwesig.

Corona-Ausbruch in UKE-Wohnheim – trotz vollständiger Impfung

In einem Auszubildenden-Wohnheim des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) am Grandweg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Das bestätigte eine Sprecherin des Bezirksamts Eimsbüttel gegenüber dem Abendblatt. 13 Bewohner der Unterkunft hatten sich demnach mit dem Virus infiziert, obwohl zehn von ihnen vollständig geimpft waren.

Das Universitätsklinikum Eppendorf (Archivbild).
In einem Wohnheim des UKE, in dem Auszubildende untergebracht sind, haben sich mehrere Personen trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild). © Michael Rauhe | Unbekannt

Am Donnerstag fand daher eine Massentestung statt, zu der 200 Personen eingeladen waren. "Die Ergebnisse dieser Massentestung liegen noch nicht vor", so die Sprecherin. Auch sei die Auswertung noch ausstehend, wie viele der Einladung zum Test gefolgt waren.

Das Wohnheim am Grandweg hat 280 Bewohner. Wie viele von ihnen ungeimpft sind, dazu lagen dem Bezirksamt Eimsbüttel ebenfalls keine Angaben vor.

  • Aus dem Archiv:

Umfrage: Lebensmittelversorger machten bei Corona den besten Job

Die Lebensmittelversorger haben während der Corona-Pandemie aus Sicht der Berufstätigen in Niedersachsen den besten Job gemacht. Sie bewerteten die Versorger im Durchschnitt mit der Note 2,0 wie die Marketing-Agentur Hermes Medien am Donnerstag mitteilte. Bundesweit lag die Bewertung bei 2,1. Bei einer Umfrage hatten 4.000 Erwerbstätige in ganz Deutschland wesentliche Akteure in der Corona-Krise Schulnoten vergeben.

Deutlich besser als im Bundesschnitt schneiden der Umfrage zufolge in Niedersachsen das Robert Koch-Institut sowie Wissenschaftler und Virologen allgemein ab. Sie erhalten in dem Bundesland die Note 2,6, bundesweit ist es eine 2,8. Das Robert Koch-Institut liegt bei 2,7 gegenüber 3,0 im Bundesschnitt.

Auch die Schulen kommen in Niedersachsen besser weg. Sie wurden mit 3,6 bewertet, im Bundesschnitt mit 3,8. Zwar sehen die Niedersachsen auch die Kirchen und religiösen Einrichtungen geringfügig besser an als der Bundesschnitt (4,0 statt 4,1 deutschlandweit). Gleichwohl sei das auch in Niedersachsen die schlechteste Bewertung der abgefragten Akteure, hieß es.

Länder wollen weitere steuerliche Entlastung von Brauereien

Die Finanzminister der Länder wollen eine weitere steuerliche Entlastung der von der Corona-Pandemie hart getroffenen Brauereibranche. Auf Initiative der Länder Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Bayern und Saarland forderten sie am Donnerstag in Düsseldorf Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf, die im Rahmen der Umsetzung einer EU-Richtlinie anstehende höhere Besteuerung von Biermischgetränken bis Ende 2030 auszusetzen.

Den neuen Regeln zufolge sollen bei Biermischgetränken ab dem Jahreswechsel auch die nach Abschluss der Gärung hinzugefügten Zutaten - etwa der beim Radler über die Limonade zugesetzte Zucker - bei der Besteuerung berücksichtigt werden. „Das Resultat wäre eine höhere Steuer auf Biermischgetränke wie Radler“, beschrieb ein Sprecher des Deutschen Brauer-Bundes die Konsequenzen.

Dies wollen die Länderfinanzminister nun verhindern. Sie forderten Scholz auf, von der in der EU-Richtlinie vorgesehenen Möglichkeit einer Übergangsregelung bis Ende 2030 Gebrauch zu machen.

Corona: Kieler Wirtschaftsinstitut prognostiziert teuren Winter

Deutschlands niedrige Corona-Impfquote könnte für das Gesundheitssystem teuer werden. Nach Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel drohen Ausgaben für die stationäre Behandlung von rund 180 Millionen Euro pro Woche. Die hohen Ausgaben wären vermeidbar, wenn die Impfquote höher läge, teilte das IfW am Donnerstag mit.

Von den infizierten Patienten, die in Kliniken behandelt werden müssen, sind viele ungeimpft (Symbolbild).
Von den infizierten Patienten, die in Kliniken behandelt werden müssen, sind viele ungeimpft (Symbolbild). © imago/imagebroker | Unbekannt

Seit August liegt der Anteil ungeimpfter Personen in stationären Corona-Behandlungen bei durchschnittlich fast 85 Prozent. Nach Angaben der AOK belaufen sich die Behandlungsausgaben pro Patient auf etwa 10.200 Euro. Daraus ergeben sich laut IfW für die Monate August und September 2021 Ausgaben von mehr als 160 Millionen Euro für die stationäre Behandlung von an Corona erkrankten, ungeimpften Erwachsenen. Beziehe man die zu erwartenden Nachmeldungen durch das Robert-Koch-Institut mit ein, steige die Summe auf rund 180 Millionen Euro.

„Wir stehen vor dem ersten Winter, in dem das Infektionsgeschehen von der viel ansteckenderen Delta-Variante getrieben wird“, sagte die Mit-Autorin der Studie, Lena Merkel. Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, müsse mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch Covid-19 gerechnet werden.

Corona in Norderstedter Heim: Suche nach Ursache für geht weiter

Die Suche nach der Ursache für den Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Norderstedt im Kreis Segeberg geht weiter. Es gebe zwar eine Vermutung, aber keine abschließende Erklärung, sagte eine Sprecherin des Kreises am Donnerstag. Aus Gründen des Datenschutzes werde man zunächst keine Erklärung dazu abgeben, sagte sie. Auch die Leitung des betroffene Pflegeheims wollte sich am Donnerstag nicht äußern.

Vor dem Hintergrund des Vorfalls in Norderstedt sagte Steffen Kühhirt von der Gewerkschaft Verdi Nord am Donnerstag, es sei Aufgabe der Politik, besonders gefährdete Gruppen vor Ansteckung zu schützen. „Wenn sich die Situation im Winter weiter verschärft, wird die Diskussion um eine Impfpflicht für Pflegekräfte, aber auch für Lehrer und Erzieher, wieder an Fahrt aufnehmen“, sagte er. Es habe in den vergangenen Wochen auch Fälle gegeben, wo ungeimpfte Lehrkräfte das Coronavirus in Schulen getragen hätten.

Nach Angaben des Sozialministeriums Schleswig-Holstein müssen Heimbetreiber ihre Pflegekräfte täglich auf das Coronavirus testen, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Bei vollständig geimpften Mitarbeitern reiche eine anlass- und symptombezogene Testung, sagte ein Ministeriumssprecher.

In dem Norderstedter Heim sind nach Angaben des Kreises vom Montag 60 Bewohner und 20 Mitarbeitende mit dem Coronavirus infiziert, ein 95 Jahre alter Mann ist gestorben. Auch in einer Pflegeeinrichtung in Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern waren in den vergangenen zwei Wochen 66 der 83 Bewohner und 35 von 66 Pflegekräften positiv auf das Coronavirus getestet worden. Hier waren sechs Bewohner gestorben.

Viele Neuinfektionen in Hamburg: Inzidenz steigt sprunghaft an

Am Donnerstag hat die Hamburger Sozialbehörde 366 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind zwar nur zwei Fälle mehr als am Mittwoch (364), aber 204 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche (162). Damit steigt der Inzidenzwert sprunghaft an und liegt nun bei 87,8 (Vortag 77,1).

In Hamburg stecken sich immer noch jeden Tag zahlreiche Menschen mit dem Coronavirus an (Symbolbild).
In Hamburg stecken sich immer noch jeden Tag zahlreiche Menschen mit dem Coronavirus an (Symbolbild). © picture alliance / ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 95.674 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 89.700 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.360.041 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.309.643 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 109 Corona-Patienten behandelt. 34 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1766 Menschen gestorben.

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Tankwart nach Streit um Maske mit Schlägen und Tritten attackiert

Ein Tankwart ist in Bremen nach einem Streit um die Maskenpflicht attackiert worden. Ein 21 Jahre alter Mann schlug und trat mehrfach auf den am Boden liegenden Verkäufer ein, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der 67-Jährige wurde nach dem Angriff vom Mittwochvormittag zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Der 21-jährige Angreifer kehrte wenig später zum Tatort zurück und stellte sich der Polizei. Er hatte zuvor als Kunde die Tankstelle im Stadtteil Gröpelingen ohne Mund-Nase-Schutz betreten. Nachdem der Tankwart ihn auf die Tragepflicht aufmerksam gemacht hatte, kam er wenig später mit aufgesetzter Maske zurück und griff den Verkäufer an. Gegen den Bremer wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl ermittelt.

Corona-Inzidenz in Niedersachsen gestiegen

In Niedersachsen hat sich die Corona-Lage etwas verschlechtert. Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken während der vergangenen sieben Tage betrug am Donnerstag 2,4 pro 100.000 Einwohner. Damit lag die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz leicht höher als am Vortag (2,3). Für die niedersächsischen Gesundheitsbehörden und Kommunen ist diese Größe der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Situation.

Die allgemeine Sieben-Tage-Inzidenz stieg hingegen deutlich. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie bei 54,4 – so viele registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gab es im Nordwesten binnen einer Woche auf 100.000 Einwohner. Für Mittwoch war ein Wert von 50,7 ermittelt worden.

Im Herbst könnten die Fallzahlen wegen zunehmender Kontakte in Innenräumen weiter wachsen. Vor allem viele Ältere sind jedoch inzwischen geimpft. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Niedersachsen waren am Donnerstag 3,6 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Der Wert verbesserte sich leicht zum Vortag mit 3,8.

Falsche positive Corona-Schnelltests an Hamburgs Schulen

Etwas holperig sind einige Hamburger Schüler nach den Ferien in den Schulalltag zurückgekehrt. Der Grund sind positive Corona-Tests zum Unterrichtsbeginn. Nachdem die Stadt den Anbieter der Schnelltests gewechselt hat, hatte die Sozialbehörde gewarnt, dass die neuen Tests gehäuft ein falsches positives Ergebnis anzeigen. Einmal die Woche liefern die Schulen ihre Daten an die Schulbehörde. Wie hoch die Zahl der falsch-positiven Tests ist, wird bald feststehen.

Schüler testen sich in der Schule mit einem Schnelltest auf das Coronavirus (Archivbild).
Schüler testen sich in der Schule mit einem Schnelltest auf das Coronavirus (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

„Weil ein Schnelltest eines anderen Herstellers als bislang verwendet wird, kann es bei ungenauer Befolgung der Anleitung möglicherweise vermehrt zu falschen positiven Ergebnissen kommen“, hatte die Sozialbehörde in einer Mitteilung geschrieben. Und tatsächlich, Thomas Kegat, Sprecher der Hamburger Elternkammer, berichtet von überraschend vielen positiven Corona-Fällen an der Schule seines Kindes. „Ob die falsch positiv sind, will uns die Schulleitung noch mitteilen.“ Dazu müssen die Ergebnisse der PCR-Tests vorliegen, die die betroffenen Schüler machen müssen. Auch an anderen Schulen, das ergab eine kurze Umfrage unter Eltern, habe es gehäuft positive Tests gegeben. „Falsche positive Tests untergraben natürlich das Vertrauen in die Technik“, so Kegat.

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Sven Quiring, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW: „Es ist völlig unverständlich, warum genau nach den Herbstferien ein neuer Schnelltest zum Einsatz kommen muss, der bei der ungewohnten Handhabung zu falschen Ergebnissen kommt. Dieses führt zu einer unnötigen Verunsicherung, und die ganze Arbeit mit den Gesundheitsämtern bleibt bei den Kolleginnen und der Schulleitung hängen.“

Laut Schulbehörde war der erste Schultag nach den Herbstferien am Montag unauffällig. „Da die Testung mit neuen Tests meist bereits vor den Herbstferien erprobt wurde, verlief in den Schulen alles ohne Probleme“, sagt Behördensprecher Peter Albrecht. „Die Anzahl der festgestellten positiven Schnelltests bewegt sich an fast allen abgefragten Schulen im selben Rahmen wie vor den Herbstferien.“

Die Daten des Hamburger Pandemiemanagers ergeben laut Albrecht keine auffällig erhöhte Quote an falsch-positiven Schnelltestungen. Gewisse Fehlerquoten liegen an der falschen Handhabung der Tests. Nach Schnelltests von Siemens, Roche und Lyher kommen in der Hamburgischen Verwaltung und in den Schulen seit Mitte September Schnelltests der Marke Genrui zum Einsatz. Alle Tests seien von hoher Qualität. Auch der Genrui-Test sei sehr sicher. Allerdings gibt es Unterschiede in der Durchführung der Tests, und es sind doppelt so viele Schritte nötig.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

DLRG: Situation der Nichtschwimmer in Deutschland dramatisch

Wegen geschlossener kommunaler Bäder haben es in der Corona-Pandemie Hunderttausende Kinder in Deutschland verpasst, Schwimmen zu lernen. „Die Situation der Nichtschwimmer ist dramatisch“, sagte Achim Wiese, Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Ein kompletter Schuljahrgang konnte nicht in Kursen lernen. Eigentlich wollte die DLRG ihre Kompaktkurse nur bis September anbieten, wegen der langen Wartelisten und der prekären Lage habe man das Angebot bis Ende des Jahres verlängert. 15 bis 20 Einheiten im Wasser reichten meist für einen Freischwimmer-Ausweis.

Viele Kinder konnten aufgrund der Corona-Pandemie bislang noch keinen Schwimmkurs machen (Symbolbild).
Viele Kinder konnten aufgrund der Corona-Pandemie bislang noch keinen Schwimmkurs machen (Symbolbild). © imago/Rüdiger Wölk | Unbekannt

Die Übungsleiter machten das ehrenamtlich, betonte Wiese, „nun fordern wir von den Kommunen als Träger der Bäder, die Schwimmzeiten kostenlos zur Verfügung zu stellen“. Eigentlich hätten die Grundschulen den Auftrag, Schwimmen zu unterrichten. „Aber 25 Prozent haben bundesweit keinen einfachen Zugang zu Bädern. Meist liegen die zu weit weg“, erklärte Wiese.

Für die Wassergewöhnung appelliert die DLRG an die Familien. „Das können Eltern auch leisten“, sagte er. Teilweise müssten die Ausbilder am Beckenrand den Kindern noch die Ängste vor dem nassen Gut nehmen. „Manchmal müssen sie den Kursteilnehmern auch noch beibringen, keine Ängste oder Hemmungen vor den Duschen zu haben“, erzählte der Sprecher.

Die DLRG nahm im vergangenen Jahr 23.485 Schwimmprüfungen ab – die Zahl brach damit um 75 Prozent im Vergleich mit 2019 ein, als 92.913 Menschen zu Schwimmern ausgebildet wurden. Insgesamt 14.566 Seepferdchen-Abzeichen wurden 2020 vergeben, auch dies waren über 70 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Niedersachsen: Verfassungsschutz warnt vor Gewalttaten der Querdenker

Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor weiteren Gewalttaten aus dem Kreis der Corona-Leugner und sogenannten Querdenker. „Die Zeit der großen Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen scheint zwar vorbei zu sein“, sagte Witthaut der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag): „Aber gerade im Internet ist zu beobachten, wie Äußerungen immer radikaler werden.“ Mittlerweile werde aus diesem Kreis heraus offen zum Umsturz aufgerufen.

„Die fortschreitende Radikalisierung von Teilen der Bewegung birgt Gefahren“, erläuterte Witthaut. „Aus dem irrgeleiteten Weltbild heraus könnten sich auch künftig Menschen berufen fühlen, zu extremen Mitteln zu greifen.“ Der Verfassungsschutz-Präsident verwies auf den Tankstellen-Mord in Idar-Oberstein, der bundesweit für Entsetzen gesorgt hatte. Ein junger Mann war durch einen gezielten Kopfschuss getötet worden. Der 49-jährige mutmaßliche Täter hatte zuvor ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz Bier kaufen wollen und einen Streit über die Maskenpflicht ausgelöst. Bei einer ersten Vernehmung hatte er angegeben, er lehne die Anti-Corona-Maßnahmen ab.

„Das ist ein extremes Beispiel, wohin sich diese Radikalisierung bei Einzelpersonen entwickeln kann“, betonte Witthaut. Die Gefahr vergleichbarer Taten sei real.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Bremer Behörden sehen keinen Trend zum Fälschen von Impfnachweisen

Im Land Bremen registrieren die Behörden bisher keinen Trend zur Fälschung von Corona-Impfnachweisen. So sei in der Stadt Bremen ein Fall von der Kriminalpolizei bearbeitet worden, erklärte eine Sprecherin des Innenressorts. In Bremerhaven seien zwei Blanko-Totalfälschungen sichergestellt worden, in anderen Fällen bestehe der Verdacht der Urkundenfälschung im Zusammenhang mit unsachgemäß ausgeführten Impfungen: „Hierzu dauern die Ermittlungen noch an.“

Künftig sei eine Zunahme von Fälschungen nicht auszuschließen, wenn Zugänge nur für Corona-Geimpfte und -Genesene (2G-Regel) erlaubt würden, hieß es. Jede Fälschung werde konsequent verfolgt und bestraft. Zwar gebe es noch keine abgeschlossenen Verfahren. Aber ganz allgemein sei bei Urkundenfälschung mit einer bis zu fünfjährigen Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe zu rechnen.

Anders sieht es in Niedersachsen aus. Das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) verzeichnet eine deutliche Zunahme an gefälschten Impfpässen. Zwischen Januar und September dieses Jahres sei eine „niedrige dreistellige Zahn an gefälschten Blanko-Impfpässen und Totalfälschungen“ sichergestellt worden, dabei sei die Anzahl der festgestellten Fälle „kontinuierlich und zuletzt sprunghaft angestiegen“, teilte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes mit.

Präzise Aussagen zum tatsächlichen Ausmaß der Fälschungen ließen sich allerdings nicht treffen, da angesichts leichter Fälschbarkeit von Impfdokumenten von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei. Zudem weise die Polizeiliche Kriminalstatistik noch keine belastbaren Zahlen zu entsprechenden Delikten aus.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg vom Vortag