Hamburg. Der Überblick: Hamburg ruft zur Booster-Impfung auf. Wo sie angeboten wird. Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen – mehrere Tote.
In Hamburg ist die Corona-Inzidenz am Mittwoch deutlich gestiegen. Dennoch kehrt der Norden langsam zur Normalität zurück. Hamburg setzt dabei auf die 2G-Regel. Winterdom und Weihnachtsmärkte können stattfinden – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.
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Mehr als 70 Prozent der Hamburger sind inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hat nun die über 70-Jährigen in Hamburg zur Corona-Auffrischungsimpfung aufgerufen. Wem die Booster-Impfung außerdem empfohlen wird, lesen Sie in unseren Corona News.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 20. Oktober:
- Schleswig-Holstein: Corona-Inzidenz steigt deutlich
- Wieder viele Corona-Infizierte in Schlachtbetrieben
- Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen: Bewohner gestorben
- Corona-Effekt? Zahl der Zahnarztbesuche zurückgegangen
- Corona-Inzidenz in Hamburg steigt deutlich an
- Leonhard ruft zu Booster-Impfung auf – wer jetzt drankommt
- Wegen Corona: Guide von Gault&Millau erscheint später
- Corona-Lage in Niedersachsen noch relativ stabil
- Hier können sich Hamburger kostenlos impfen lassen
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Schleswig-Holstein: Corona-Inzidenz steigt deutlich
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuansteckungen ist in Schleswig-Holstein deutlich gestiegen. Am Mittwoch lag die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 44,9 – nach 39,1 am Dienstag. Am Mittwoch vergangener Woche hatte der Wert noch bei 27,1 gelegen. Nach Angaben der Landesmeldestelle vom Mittwochabend wurden 338 neue Corona-Ansteckungen gemeldet. 324 waren es am Dienstag.
Die Zahl der Patienten und Patientinnen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt wurden, sank von 61 auf 60. Davon lagen 14 weiter auf Intensivstationen (Vortag: 17). Von ihnen wurden 11 beatmet. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – stieg von 1,13 auf 1,41 an.
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen stieg um 3 auf 1710. Als genesen gelten inzwischen rund 75.500 Menschen. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Stormarn (64,1), am niedrigsten im Kreis Schleswig-Flensburg (20,2).
Wieder viele Corona-Infizierte in Schlachtbetrieben
In einem Schlacht- und Zerlegebetrieb im Landkreis Cloppenburg hat es erneut einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie der niedersächsische Landkreis am Mittwoch mitteilte, wurde in dem Betrieb seit dem 4. Oktober bei insgesamt 65 Menschen aus der Region eine Corona-Infektion nachgewiesen. Die Betroffenen seien sofort nach Bekanntgabe des Testergebnisses unter häusliche Quarantäne gestellt worden. Allein am Mittwoch wurden aus dem Betrieb 13 neue Fälle gemeldet. In einem weiteren Schlacht- und Zerlegebetrieb in Essen wurden fünf Neuinfektionen festgestellt.
Laut Robert Koch-Institut gab es im Landkreis Cloppenburg innerhalb der vergangenen sieben Tage 140,2 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. In dem Landkreis gilt derzeit keine Warnstufe nach dem Niedersächsischen Stufenplan zur Corona-Verordnung, allerdings gelten die Regeln der ersten Stufe aufgrund der derzeitigen 7-Tage-Inzidenz. So gilt bei privaten und öffentlichen Zusammenkünften von mehr als 25 Personen in geschlossenen Räumen die 3G-Regel, bei der ein Nachweis über eine Corona-Schutzimpfung, über eine Genesung oder einen negativen Test vorgelegt werden muss.
Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen: Bewohner gestorben
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Senioren- und Pflegeheim in Norderstedt in Schleswig-Holstein ist ein 95 Jahre alter Bewohner gestorben. Ein weiterer sei in eine Klinik gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Kreisverwaltung am Mittwoch. Die Behörde hatte am Montag über den Ausbruch in der Einrichtung informiert.
Von den insgesamt 76 Bewohnerinnen und Bewohnern sind derzeit demnach 60 infiziert - die meisten ohne oder nur mit leichten Symptomen. Von den rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Heims haben sich den Angaben zufolge mittlerweile 19 nachweislich angesteckt. Von diesen seien einige nicht geimpft.
In einer Pflegeeinrichtung in Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern gibt einen ähnlichen Fall. Dort sind in den vergangenen zwei Wochen sechs Bewohner im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Von den 83 Bewohnern sind 66 positiv auf das Virus getestet, von den etwa 60 Pflegekräften 35, wie die Geschäftsführerin des Seniorenzentrums, Jolanta Armbrecht, am Mittwoch sagte. Bei den Bewohnern liege die Impfquote bei 94 und bei den Mitarbeitern bei etwa 70 Prozent.
Corona-Effekt? Zahl der Zahnarztbesuche zurückgegangen
Die Zahl der Zahnarztbesuche ist durch die Corona-Pandemie leicht zurückgegangen. Wie die Krankenkasse Barmer berichtete, waren nach den Abrechnungsdaten im Jahr 2020 insgesamt 73,4 Prozent der Frauen (2019: 76,2 Prozent) und 65,3 Prozent der Männer ( 67,8 Prozent) in zahnmedizinischer Behandlung.
Die Barmer sieht darin noch keinen Corona-Effekt, aber einen anderen verstetigten Trend: „Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist es so geblieben, dass Frauen häufiger Hilfe für ihre Zahngesundheit beanspruchen als Männer“, sagte Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg.
Um 3,5 Prozent ging die Zahl der Zahnarztbesuche in Hamburg zurück, in Bremen waren es sogar 5,5 Prozent, bundesweit 3,7 Prozent. Männer zwischen 25 und 39 „schenken ihrer Zahngesundheit die geringste Aufmerksamkeit“, heißt es. Sie nutzten zahnmedizinische Hilfe um bis zu 14,7 Prozentpunkte weniger als gleichaltrige Frauen.
Generell verzeichneten Ärzte durch die Corona-Pandemie eine geringere Patientenzahl bei Vorsorgeuntersuchungen. Das könne zu mehr unentdeckten Erkrankungen und sogar Todesfällen führen, warnten Experten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Videosprechstunden und die Nutzung medizinischer Apps. Wie der Krankenkassenverband VDEK jetzt mitteilte, hätten die TK, die Barmer oder die DAK insgesamt 24.000 Zugangscodes für Apps auf Rezept herausgegeben. Die Pandemie habe vor Augen geführt, wie wichtig die Digitalisierung des Gesundheitswesens sei. Die meisten Zugangscodes für Apps auf Rezept wurden im Bereich psychische Erkrankungen herausgegeben (29 Prozent).
Corona-Inzidenz in Hamburg steigt deutlich an
Am Mittwoch hat die Hamburger Sozialbehörde 364 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 124 mehr als am Dienstag (240) und 139 mehr als am Mittwoch vor einer Woche (225). Damit steigt der Inzidenzwert deutlich an und liegt nun bei 77,1 (Vortag 69,8).
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 95.308 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 89.500 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.357.925 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.305.773 Personen sind vollständig geimpft.
In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 112 Corona-Patienten behandelt. 34 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1763 Menschen gestorben.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Leonhard ruft zu Booster-Impfung auf – wer jetzt drankommt
Mehr als 10.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben sich ihre Corona-Auffrischungsimpfung (Booster) bereits abgeholt. Am Mittwoch gab die Sozialbehörde bekannt, wer sich nun ein weiteres Mal gegen Corona impfen lassen sollte.
Eine Booster-Impfung wird demnach empfohlen für:
- Personen, die 70 Jahre oder älter sind
- Bewohnerinnen und Bewohner bzw. Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen,
- Pflegepersonal und andere, die direkten Kontakt mit den Gepflegten haben, in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Krankheitsverläufe,
- Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt seit dieser Woche allen Personen, die 70 Jahre oder älter sind, den dritten Pieks. Erste Anlaufstelle sollte der Hausarzt sein. Alternativ bestehe auch die Möglichkeit, ein dezentrales Impfangebot der Stadt Hamburg aufzusuchen.
Dafür können Hamburgerinnen und Hamburger telefonisch unter 040 428 28 4000 einen Termin in einem der teilnehmenden Krankenhäuser vereinbaren oder ohne Terminvereinbarung zu einem der unter www.hamburg.de/impfstationen gelisteten Angebote erscheinen.
Johnson & Johnson: Booster-Impfung steigert Immunität
"Mit den Auffrischungsimpfungen können sich jene schützen, die möglichen Ansteckungen wegen ihrer Arbeit besonders ausgesetzt sind, und die Älteren, bei denen eine Erkrankung möglicherweise besonders schwer verlaufen könnte. Bitte nehmen Sie diese Möglichkeit in Anspruch!“, sagt Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Auch Hamburger, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, und älter als 18 Jahre alt sind, sollten sich laut der Stiko nach frühestens vier Wochen eine Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna beim Hausarzt, in Krankenhäusern, oder bei den mobilen Impfzentren abholen.
Auch für sie bestehe jedoch keine Pflicht, sich erneut impfen zu lassen, so Leonhard. Dadurch könne jedoch eine Optimierung des Schutzes erfolgen. Grundsätzlich laufe der Impfschutz aber nicht ab: Wer geimpft sei, gelte bislang ohne zeitliche Begrenzung als geimpft.
Wegen Corona: Guide von Gault&Millau erscheint später
Insbesondere die Gastronomie ist von der Corona-Krise stark betroffen: Die Redaktion des Gault&Millau hat daher nun entschieden, den Erscheinungszeitpunkt ihres renommierten Restaurant-Guides in das Frühjahr 2022 zu verschieben.
„Sieben Monate Corona-Lockdown scheinen uns heute schon wieder eine Ewigkeit entfernt, sie haben in der deutschen Qualitätsgastronomie vieles jedoch nachhaltig verändert. Wir wollen uns die Zeit nehmen, in Ruhe zu testen, gründlich abzuwägen und darüber nachzudenken, wie wir die gastronomische Landschaft in Deutschland in ihrer inzwischen so faszinierenden Vielfalt und Qualität – in der Spitze wie in der Breite – für unsere Leserinnen und Leser noch besser abbilden können“, sagt Christoph Wirtz, Chefredakteur von Gault&Millau.
Beim Gault&Millau 2021 schafften es fünf Hamburger Restaurants in die Spitzenklasse.
Landesrechnungshof will Impfzentren 2022 überprüfen
Der niedersächsische Landesrechnungshof will im kommenden Jahr die bis vor wenigen Wochen betriebenen Corona-Impfzentren in Niedersachsen überprüfen. „Wir erarbeiten gerade ein Prüfkonzept und werden das im kommenden Kalenderjahr angehen“, sagte Michael Markmann, Senatsmitglied beim Rechnungshof.
Es gehe um eine „systemische Prüfung“, bei der unter anderem Verträge, Abrechnungen und die Einrichtung mehrerer, aber nicht aller Impfzentren im Land kontrolliert werden sollten. „Wir wollen ja schon wissen, wie ist es landesweit gelaufen“, sagte Markmann. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, darunter die „Tageszeitung“ und die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“.
Der Rechnungshof reagiert damit auch auf den Vorschlag des Bundes der Steuerzahler in Niedersachsen (BdSt), der eine Sonderprüfung für das Impfzentrum des Kreises Friesland in Schortens gefordert hatte. Der „Spiegel“ hatte berichtet, dass das DRK Jeverland für das vor kurzem geschlossene Impfzentrum zu hohe Gehälter abgerechnet haben soll.
Corona-Lage in Niedersachsen noch relativ stabil
In Niedersachsen bleibt die Corona-Lage relativ stabil, die Inzidenz und Belegung der Intensivbetten steigen aber wieder leicht an. Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in den Kliniken während der vergangenen sieben Tage betrug auch am Mittwoch 2,3 pro 100.000 Einwohner. Damit veränderte sich die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz gegenüber dem Vortag nicht. Für die niedersächsischen Gesundheitsbehörden und Kommunen ist diese Größe der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Situation.
Die allgemeine Sieben-Tage-Inzidenz stieg hingegen geringfügig. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie zuletzt bei 50,7 – so viele registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gab es im Nordwesten binnen einer Woche auf 100.000 Einwohner gerechnet. Für Dienstag war noch ein Wert von 49,0 ermittelt worden.
Im Herbst könnten die Fallzahlen wegen zunehmender Kontakte in Innenräumen weiter wachsen. Vor allem viele Ältere sind jedoch inzwischen geimpft. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Niedersachsen waren am Mittwoch 3,8 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt, ebenfalls ein leichter Anstieg gegenüber 3,6 Prozent tags zuvor.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Hier können sich Hamburger kostenlos impfen lassen
Auch am Mittwoch können sich Hamburger kostenlos und ohne vorherige Terminbuchung impfen lassen. In Finkenwerder, Bergedorf und Öjendorf wurden dazu Corona-Impfstellen errichtet.
Dehoga im Norden: Hälfte der Betriebe nutzt 2G
Rund einen Monat nach der Ausweitung der 2G-Regelung in der Corona-Pandemie ergibt sich für viele Betriebe Niedersachsen ein geteiltes Bild. 2G und 3G würden etwa zu gleichen Teilen in Gastronomiebetrieben und Hotels angewandt, sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Niedersachsen, Renate Mitulla.
Die Kontrolle über die Impf- oder Testnachweise sei sehr zeitintensiv und angesichts des Personalmangels eine zusätzliche Belastung. Wenn etwa ein Restaurant auf das 2G-Modell umstelle, also nur Geimpfte und Genesene hineinlasse, könnten mehr Tische aufgestellt werden. Viele Gastronomen stellten jedoch auch mit dem 2G-Modell weniger Tische auf als vor der Pandemie, um etwas mehr Abstand einhalten zu können.
Die 2G-Regel war in Niedersachsen vor rund einem Monat deutlich ausgeweitet worden – etwa in der Gastronomie, bei Kultur- oder Sportveranstaltungen. Betreiber und Veranstalter, die sich entscheiden, nur noch Geimpften und Genesenen Zutritt zu gewähren, sind in ihren Betrieben und Einrichtungen von der Durchsetzung der Maskenpflicht und Abstandsregeln befreit. Wer unter 18 Jahren alt ist, kann bei 2G auch ohne Corona-Test, Impfung oder Genesung in ein Restaurant oder zu einer Veranstaltung gehen.
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
Inzidenz in Schleswig-Holstein erneut deutlich gestiegen
Die Zahl der registrierten Corona-Neuansteckungen in Schleswig-Holstein ist am Dienstag wieder deutlich gestiegen – auf 324 Fälle. Das geht aus den Zahlen der Landesmeldestelle vom Abend hervor. Am Montag hatten die Behörden 228 neue Fälle gezählt, am Dienstag vor einer Woche waren es 119.
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Land kletterte auf 39,1. Am Vortag hatte die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 32,6 gelegen. Die Zahl der Patienten und Patientinnen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt wurden, stieg von 52 auf 61. Davon lagen 17 weiter auf Intensivstationen (Vortag 15), von denen 12 beatmet wurden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – gab die Meldestelle leicht gesenkt mit 1,13 an.
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen stieg um 3 auf 1707. Als genesen gelten inzwischen rund 75.400 Menschen. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Segeberg (57,9), am niedrigsten im Kreis Schleswig-Flensburg (17,8).
Roncalli begrüßt Senatspläne zu Weichnachtsmärkten
Nach coronabedingter Unterbrechung 2020 wird der Roncalli-Weihnachtsmarkt in diesem Jahr auf dem Hamburger Rathausmarkt stattfinden. Allerdings sei noch nicht klar, nach welchen Regeln der Markt stattfinden wird, sagte Sprecherin Heide Mombächer am Dienstag. „Wir sind noch in Gesprächen mit der Stadt und freuen uns erst einmal, dass wir überhaupt öffnen können.“
Der Senat will den Hamburger Weihnachtsmarktbetreibern die Öffnung der Märkte sowohl nach 3G-Regeln – also für Geimpfte, Genesene und neagtiv Getestete – als auch nach 2G-Regeln nur für Geimpfte und Genesene ermöglichen. Im 2G-Fall würden Masken- und Abstandspflicht sowie eine Begrenzung der Besucherzahlen wegfallen. Allerdings müssten der gesamte Markt oder einzelne Bereiche, in denen 2G gelten soll, umzäunt sein, wie Vizesenatssprecherin Julia Offen mitteilte.
Eine Entscheidung für den Roncalli-Weihnachtsmarkt sei noch nicht gefallen, sagte Mombächer. Klar sei nur, dass der Aufbau des Marktes am 8. November beginne. „Ab dem 22. November sind wir dann bis zum 23. Dezember für Besucher da.“