Hamburg. Um den Rechtsanspruch auf einen Platz erfüllen zu können, müssen auch die Schulen in Hamburg ihr Ganztagsangebot bis 2029 ausbauen.

Um ab dem Schuljahr 2029/30 den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grundschüler erfüllen zu können, muss die Stadt Hamburg einer Studie zufolge zwischen 400 und 700 neue Vollzeitstellen schaffen. Das entspricht zwischen 800 bis 1200 zusätzlichen Pädagogen. Die Investitionsausgaben für die neuen Plätze kosten nach Berechnungen des Deutschen Jugendinstituts in München und der TU Dortmund 65 Millionen Euro, wie die Institute am Dienstag mitteilten.

Dabei gehen die Forscher davon aus, dass die Zahl der Grundschulkinder von 66.100 Ende 2019 um 21 Prozent auf rund 80.000 im Jahr 2029 zunimmt. Für sie müssen den Angaben zufolge 11.700 neue Plätze geschaffen werden – wenn die Eltern das Angebot weiterhin so gut annehmen wie bisher. Derzeit nutzen 99 Prozent der Eltern das Ganztagsangebot.

In Hamburg fehlen vergleichsweise wenige Pädagogen

Ab 2026 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule deutschlandweit schrittweise eingeführt – so haben es Bundestag und Bundesrat im September beschlossen. Der Bund hat den Ländern zugesagt, den Ganztagsausbau mit bis zu 3,5 Milliarden Euro für die Infrastruktur zu unterstützen und sich an den laufenden Kosten dauerhaft zu beteiligen.

Bundesweit ist der zusätzliche Ausbaubedarf laut der Studie aber geringer als bislang angenommen: Drei Viertel der bis dahin benötigten Plätze existierten bereits heute. Damit seien auch der Personalbedarf und die Ausbaukosten insgesamt geringer als bislang angenommen. Während in den ostdeutschen Flächenländern und Hamburg nur noch ein kleiner Teil der Plätze fehlt, zeigen die Vorausberechnungen, dass in den westdeutschen Flächenländern im Mittel noch zwischen 30 und 40 Prozent der Plätze geschaffen werden müssen.