Hamburg. Der Überblick: Inzidenz sinkt. Wo es Impfungen ohne Termin gibt. Prüfungsstau bei Fahrschulen im Norden.

Nachdem die Corona-Zahlen in Hamburg und in Schleswig-Holstein seit Wochen weiter angestiegen sind, hat die Sozialbehörde der Hansestadt am Sonntag 157 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wie schon am Sonnabend leicht gesunken (81,2). Um Hamburgs Schüler noch besser vor Infektionen zu schützen, hat die Stadt 21.000 mobile Luftfilter für Klassenräume bestellt, die bis Ende Oktober geliefert werden sollen. Zudem sollen "zeitnah" Impfungen an Schulen starten.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Unterdessen sorgt der Vorstoß des rot-grünen Senats, künftig Geimpften und Genesenen mehr Rechte einzuräumen als getesteten Menschen, in Hamburg für viel Aufregung. Gegner der 2G-Pläne fürchten eine „Impfpflicht durch die Hintertür“.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 21. und 22. August:

  • Sieben-Tage-Inzidenz im Norden sinkt kaum
  • Wo es in Hamburg Impfungen ohne Termin gibt
  • Corona in Hamburg: Weniger Neuinfektionen, weitere Tote
  • Inzidenz in Niedersachsen steigt: Fünf Regionen über 50
  • Wegen Corona: Prüfungsstau bei Fahrschulen im Norden
  • Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Schleswig-Holstein leicht
  • Nachfrage nach Kleingärten durch Corona gestiegen
  • Corona in Hamburg: Inzidenz sinkt, weniger Patienten
  • Feier auf dem Kiez mit 250 Gästen bleibt verboten
  • Schüler in Schleswig-Holstein wollen Info zu Impfungen
  • Impfskandal: DRK soll Warnung ignoriert haben
  • Hamburg vekürzt Gültigkeit von Corona-Tests

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Sieben-Tage-Inzidenz im Norden sinkt kaum

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein hat sich nicht wesentlich geändert. Am Sonntag lag die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 48,6 - nach 49,6 am Samstag. Vor genau einer Woche hatte die Zahl 48,9 betragen. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle hervor (Stand: 18.38 Uhr).

Innerhalb eines Tages wurden landesweit 84 Neuinfektionen gemeldet - am Sonntag vergangener Woche waren es 97. In den Krankenhäusern werden derzeit 63 Covid-19-Patienten behandelt. Das sind 23 mehr als vor einer Woche. 16 von ihnen lagen auf der Intensivstation - so wie am vergangenen Sonntag. Zehn Patienten mussten beatmet werden. Es wurde kein neuer Todesfall gemeldet.

Neumünster ist beim Inzidenz-Wert im Land führend - mit einem Wert von 102,2. In Dithmarschen liegt der Wert bei 93,1, in der Landeshauptstadt Kiel bei 73,3. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz weist der Kreis Ostholstein auf - mit 21,4.

Wo es in Hamburg Impfungen ohne Termin gibt

Die Sozialbehörde will immer gezielter in den Hamburger Bezirken auf noch ungeimpfte Menschen zugehen. An vielen Stellen außerhalb des Impfzentrums wird nun der Piks zum Schutz vor dem Coronavirus angeboten – ganz ohne Termin! Die Einrichtungen, die in der kommenden Woche solch ein Angebot machen, hat der Hamburger Senat im Facebook-Post unten aufgelistet.

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Corona in Hamburg: Weniger Neuinfektionen, aber weitere Tote

Am Sonntag hat die Sozialbehörde 157 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 43 weniger als am Vortag. Damit sinkt der Inzidenzwert erneut leicht auf 81,2 (Vortag: 82,5) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

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 Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 83.407 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 78.400 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.233.962 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.009.820 Personen sind vollständig geimpft.

Die Zahl der Patienten in den Kliniken ist unverändert: In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 89 Corona-Patienten behandelt. 34 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen (Vortag: 34). Die Behörde meldete zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1638 Menschen gestorben.

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. © IMAGO / Bihlmayerfotografie | Unbekannt

Inzidenz in Niedersachsen steigt: Fünf Regionen über 50

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen lag sie bei 39,5 - am Vortag hatte der Wert 37,2 betragen, eine Woche zuvor hatte es 24,9 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gegeben. Die Gesundheitsämter meldeten zu Sonntag 501 neue Infektionen. Neue Todesfälle an oder mit Corona gab es in Niedersachsen nicht.

Fünf Regionen wiesen eine Inzidenz über der 50er-Grenze auf - im Kreis Verden lag der Wert mit 59,1 am höchsten. Es folgten die Region Hannover (57,5), die Stadt Osnabrück (55,7), die Stadt Salzgitter (54,7) und die Stadt Wolfsburg (52,3). Nach Überschreiten der Inzidenz-Schwelle drohen in den betroffenen Gebieten weitere Einschränkungen. In der neuen Corona-Verordnung des Landes, die am Mittwoch in Kraft treten soll, will sich Niedersachsen aber von der alleinigen Betrachtung der Inzidenz zur Bewertung des Pandemiegeschehens verabschieden und andere Parameter wie Krankenhauseinweisungen einbeziehen.

Den RKI-Zahlen zufolge war die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Wittmund mit einem Wert von 12,3 niedersachsenweit am niedrigsten. Im Landkreis Wolfenbüttel lag sie bei 17,6, im Landkreis Rotenburg bei 18,3. Auch im Land Bremen stieg die Infektionsrate. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Zwei-Städte-Land lag am Sonntag bei 52,7 nach 49,5 am Vortag. Bei 56 Menschen wurden Neuinfektionen gemeldet.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters wurden in Niedersachsen 41 Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt, 22 von ihnen wurden invasiv beatmet. Die Zahl der freien Intensivbetten lag bei 335, davon hatten 150 eine spezielle Ausstattung zur Behandlung von Corona-Patienten. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

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Wegen Corona: Prüfungsstau bei Fahrschulen im Norden

Bei vielen Fahrschulen in Schleswig-Holstein und Hamburg herrscht seit Wochen Stau. Obwohl sie mit ihrer Ausbildung fertig sind, müssen Fahrschüler oft lange auf einen Termin für die praktische Fahrprüfung warten. Grund ist nach Angaben der Fahrlehrerverbände in Schleswig-Holstein und Hamburg die Corona-Pandemie.

Die Fahrschulen erlebten seit der Lockerung der Corona-Kontaktbeschränkungen einen Ansturm von Fahrschülern, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes Hamburg, Michael Witt. "Dadurch hat sich eine Bugwelle aufgebaut, die bis ins Jahr 2022 reicht", sagte er. "Der TÜV ist zwar durchaus bemüht und bietet stellenweise Prüfungen am Sonnabend an. Aber er hat mit dem Abbau dieser Bugwelle größere Probleme als die Fahrschulen", sagte Witt.

Fahrstunden nehmen, aber keine Aussicht auf einen Prüfungstermin. Das zehrt an den Nerven von so manchem Fahrschüler. Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Fahrstunden nehmen, aber keine Aussicht auf einen Prüfungstermin. Das zehrt an den Nerven von so manchem Fahrschüler. Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Felix Kästle

Auch in Schleswig-Holstein haben Fahrschulen Probleme, ihre Schüler zu Fahrprüfung anzumelden. Der TÜV als einziger Anbieter von Führerscheinprüfungen könne im Moment seiner Bedienpflicht nicht nachkommen, sagte der Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes Schleswig-Holstein, Frank Walkenhorst. "Wir bekommen derzeit nur für einen Bruchteil der angemeldeten Prüfungen Termine", sagte Walkenhorst. Das sorge für Frust und auch Verärgerung bei den Prüflingen.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Schleswig-Holstein leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gestiegen. Am Sonnabend lag die Zahl der Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche bei 49,6 - nach 48,8 am Freitag. Vor genau einer Woche hatte die Zahl 48,7 betragen. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle hervor (Stand: 21.03 Uhr).

Innerhalb eines Tages wurden landesweit 196 Neuinfektionen gemeldet - am Sonnabend vergangener Woche waren es 177. In den Krankenhäusern werden derzeit 63 Covid-19-Patienten behandelt. Das sind 23 mehr als vor einer Woche. 16 von ihnen lagen auf der Intensivstation - so wie am vergangenen Sonnabend. Zehn Patienten mussten beatmet werden. Es gab einen neu gemeldeten Todesfall.

Neumünster ist beim Inzidenz-Wert im Land jetzt führend - mit einem Wert von 94,3. In Dithmarschen liegt der Wert bei 90,8, in Flensburg bei 83,2. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz wies der Kreis Ostholstein auf - mit 21,4.

Nachfrage nach Kleingärten durch Corona gestiegen

Die Nachfrage nach einem Kleingarten ist in Schleswig-Holstein durch die Corona-Krise gestiegen. „Die Bürger haben erkannt, wie wichtig ein Rückzugsraum "Grün" ist“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Schleswig-Holstein der Gartenfreunde, Thomas Kleinworth. „Besonders Menschen, die auf Etage wohnen und zum Zeitpunkt des Lockdowns quasi eingesperrt waren, nutzten den Kleingarten zum Ausgleich des Alltages.“ Dieses gelte auch im ländlichen Raum.

Der Lauben-Einbrecher soll eine Polizeibeamtin mit einem Winkeleisen auf den Kopf geschlagen haben (Symbolbild).
Kleingärten werden auch in Norddeutschland immer beliebter. © picture alliance / Bildagentur-online/Schöning | Unbekannt

Zurzeit sein besonders in den ländlichen Kreisen keine freien Parzellen zu bekommen. Mittelfristig müsse aber mit einem Rückgang in der ländlichen Region gerechnet werden. „Wer auf dem Land wohnt und ein Haus mit Garten hat, benötigt keinen Kleingarten mehr“, sagte Kleinworth. Umso wichtiger werde der Erhalt und eine zukunftsorientierte Entwicklung in den Städten sein. „Da wo es eine große Dichte an Menschen gibt, ist der Wunsch nach Grün groß.“ Viele Vereine hätten inzwischen ihre Wartelisten geschlossen.

Urban Farming, der naturnahe Anbau von Obst und Gemüse, sei im Kleingarten voll im Trend, nicht nur bei jungen Familien, sagte Kleinworth. Der ökologische Fußabdruck eines Bürgers mit Kleingarten sei weit geringer als von jemanden, der seinen Urlaub weit weg vom Wohnort mache und sein Obst oder Gemüse nicht regional besorge. „Die Pflanze, der Boden als CO2-Speicher, als Klimaanlage und Feinstaubfilter: Der Garten bietet alle Argumente, dass eigentlich die gesamte Fridays for Future-Bewegung bei uns Mitglied sein müsste.“

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Corona in Hamburg: Inzidenz sinkt, weniger Patienten

Am Sonnabend hat die Sozialbehörde 200 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 39 weniger als am Vortag. Damit sinkt der Inzidenzwert nun erstmals wieder auf nun 82,5 (Vortag: 87,3) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

 Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 83.250 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 78.400 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.233.962 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.009.820 Personen sind vollständig geimpft.

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Die Zahl der Patienten in den Kliniken ist leicht gesunken: In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 89 Corona-Patienten behandelt (Vortag: 95), 34 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen (Vortag: 34). Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1636 Menschen gestorben.

Feier auf dem Kiez mit 250 Gästen bleibt verboten

Das Verwaltungsgericht Hamburg hat das Verbot einer Feier mit bis zu 250 Gästen in einem Restaurant auf der Reeperbahn bestätigt. Wie das Gericht am Sonnabend mitteilte, wurde ein Eilantrag auf Durchführung der Veranstaltung abgelehnt (Az.: 2 E 3591/21).

Vorgesehen war eine Tanzveranstaltung in einem Innenraum von Sonnabend 23.00 Uhr bis Sonntag 5.00 Uhr. Alle Gäste und Mitarbeiter, unabhängig von ihrem Impfstatus oder von ihrem Status als Genesene, sollten vorab mit einem Antigenschnelltest auf das Coronavirus getestet werden.

Das Verwaltungsgericht Hamburg hat das Verbot einer Feier mit bis zu 250 Gästen in einem Restaurant auf der Reeperbahn bestätigt.
Das Verwaltungsgericht Hamburg hat das Verbot einer Feier mit bis zu 250 Gästen in einem Restaurant auf der Reeperbahn bestätigt. © picture alliance/dpa / Daniel Bockwoldt | Unbekannt

Nach Auffassung der zuständigen Kammer verstößt die geplante Veranstaltung gegen zahlreiche Bestimmungen der Coronavirus-Eindämmungsverordnung. Deren Vorgaben, insbesondere das Verbot, „Tanzlustbarkeiten“ in geschlossenen Räumen zu veranstalten, seien trotz der erheblichen Auswirkungen auf die Veranstaltungsbranche rechtlich nicht zu beanstanden und auch verhältnismäßig. Gegen die Entscheidung kann die Antragstellerin Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben.

Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist am Sonnabend weiter gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts betrug der Wert 37,2, nachdem er am Vortag bei 35,5 lag. Eine Woche zuvor hatte es 23,2 Corona-Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gegeben. Die Gesundheitsämter meldeten zu Sonnabend 521 neue Infektionen. Neue Todesfälle an oder mit Corona gab es in Niedersachsen nicht.

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. © picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg | Unbekannt

Den höchsten Inzidenzwert im Land hatte die Stadt Osnabrück mit 61,7. Danach folgten der Landkreis Verden mit 61,3 und die Stadt Wolfsburg mit 56,3. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz wurde im Landkreis Wittmund mit einem Wert von 12,3 festgestellt. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg waren es 12,4, im Landkreis Northeim 15,1. Im Land Bremen sank die Infektionsrate leicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Zwei-Städte-Land lag am Sonnabend bei 49,5 nach 50,5 am Freitag. Bei 44 Menschen wurden Neuinfektionen gemeldet.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters wurden in Niedersachsen 34 Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt, 22 von ihnen wurden invasiv beatmet. Die Zahl der freien Intensivbetten lag bei 329, davon hatten 155 eine spezielle Ausstattung zur Behandlung von Corona-Patienten. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Schüler in Schleswig-Holstein wollen Infokampagne zu Impfungen

Die Landesschülervertretung der Gymnasien und der Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein hat die Landesregierung aufgefordert, eine breite Informationskampagne zum Impfen gegen das Coronavirus zu starten. „Die Impfung von Schüler*innen ist ein komplexes Thema, da durch die neuartigen Impfstofftechniken auch neue Unsicherheiten und Reservierungen bestehen“, heißt es zur Begründung in einer Mitteilung. „Eine Impfpflicht durch die Hintertür lehnen wir strikt ab! Menschen müssen überzeugt werden.“

Es müsse oberste Priorität haben, eine Impfquote zu erreichen, die Schüler und Schülerinnen in Schulen und Eltern zu Hause schütze, ohne jemanden zur Impfung direkt oder indirekt zu zwingen. Der Wunsch nach einem vollständigen Präsenzschuljahr 2021/2022 sei keine Utopie. „Doch um dieses Ziel und diesen Wunsch zu erfüllen, braucht es eine Erneuerung des Bekenntnisses, die Schulen nur im Falle einer erheblichen Gefährdung der Gesundheit der Schüler*innen und an Schule Beschäftigten, erneut zu schließen“, forderten die Schülervertreter. Die derzeitigen Bemühungen um Aufklärung über das Impfen kämen schlicht in signifikanten Teilen der Gesellschaft nicht an.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Impfungen gegen das Coronavirus hatten in Schleswig-Holstein am Donnerstag auch an Schulen begonnen. Insgesamt können sich an 250 Standorten von Gemeinschaftsschulen und Gymnasien Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren sowie Beschäftigte impfen lassen. Auch Eltern und Verwandte sollten die Möglichkeit bekommen, sich gemeinsam mit ihren Kindern von den mobilen Teams der Kassenärztlichen Vereinigung impfen zu lassen, verlangen die Schülervertreter. Dies ist zum Teil auch schon der Fall. „Für die Impfungen und deren gesellschaftliches Standing lohnt es sich zu kämpfen, die Landesregierung darf nicht in Impfmüdigkeit verfallen“, heißt es weiter in der Mitteilung.

Impfskandal in Friesland: DRK soll Warnung ignoriert haben

Der Skandal um nur mit Kochsalz gefüllte Impfspritzen im niedersächsischen Kreis Friesland weitet sich offenbar aus. Eine Zeugin aus dem Impfzentrum in Schortens behauptet laut dem Magazin „Spiegel“ (Freitag), sie habe ihre Vorgesetzten vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) bereits fünf Tage vor Bekanntwerden der Vorgänge gewarnt, dass ihre Kollegin eine Impfgegnerin und Verschwörungsgläubige sein könnte. Doch habe niemand darauf reagiert. Landrat Sven Ambrosy (SPD) sagte auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienst (epd), ihm sei davon nichts bekannt. Dies müsse von den Ermittlungsbehörden überprüft werden.

Der etwa 40-jährigen examinierten Krankenschwester wird vorgeworfen, am 21. April in mindestens sechs Fällen im Impfzentrum Schortens-Roffhausen Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht zu haben, weil ihr eine Ampulle mit dem Vakzin zerbrochen sei. Weil die Ermittler nicht ausschließen können, dass die Frau bereits zuvor mehrfach ausschließlich Kochsalz verwendet hat, müssen jetzt mehr als 10.000 Menschen nachgeimpft werden. Die Polizei hat inzwischen eine Sondereinheit eingerichtet, die gegen die Frau wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Der Anwalt der Beschuldigten weist die Vorwürfe gegen seine Mandantin zurück. Sie habe nicht aus politischen Gründen gehandelt, zudem habe es nur diesen einen Vorfall gegeben. Überdies habe sie Impfstoffreste aus anderen Ampullen auf die Spritzen aufgezogen, so dass jeder Impfling das Vakzin bekommen habe. Experten zufolge ist ein solches Vorgehen verboten und kann hochgefährlich sein.

Hamburg verkürzt die Gültigkeit von Corona-Tests

Wer in Hamburg einen Friseur oder ein Restaurant besuchen will, musste bislang einen Antigen-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ab kommenden Montag, 23. August, darf dieser Test nicht älter als 24 Stunden sein. Das teilte die Sozialbehörde am Freitag mit.

Hamburgs Bürgermeister hat noch mal eindringlich alle Hamburger aufgerufen, sich impfen zu lassen (Archivbild).
Hamburgs Bürgermeister hat noch mal eindringlich alle Hamburger aufgerufen, sich impfen zu lassen (Archivbild). © picture alliance/dpa | Christian Charisius | Unbekannt

Damit werden die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zur zeitlichen Gültigkeit der Tests umgesetzt. In Hamburg muss die Eindämmungsverordnung laut Behörde nur geringfügig ergänzt werden. Neben der neuen zeitlichen Gültigkeit für die Schnelltests gilt nun auch bei PCR-Tests eine neue Zeitspanne – diese dürfen nun nicht älter als 48 Stunden sein. Bislang durften sie 72 Stunden alt sein.

Neue Regeln auch für Reiserückkehrer

"Gemäß MPK-Beschluss und aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens wird die zeitliche Gültigkeit dieser Tests wieder verkürzt", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Behörde. "Kinder bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres sind von der Erbringung eines Testnachweises ebenso befreit wie Schülerinnen und Schüler während der Schulzeiten, die von der systematischen, flächendeckenden Testung in den Schulen in der Zeit des Regelschulbetriebes profitieren."

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Per Eindämmungsverordnung wird zudem ab Montag verbindlich geregelt, dass Reiserückkehrer innerhalb von zehn Tagen nach Einreise nur dann das Schulgelände betreten oder an schulischen Veranstaltungen teilnehmen dürfen, wenn sie einen negativen Testnachweis vorlegen. "Weitere Neuregelungen sind für die kommende Woche zu erwarten", heißt es vonseiten der Sozialbehörde. Sie seien Beratungsgegenstand der Senatssitzung am kommenden Dienstag.

 Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für den Norden vom Vortag