Hamburg. Der Überblick: Long-Covid-Studie – jeder Zweite betroffen. Weniger Neuinfektionen in Hamburg. Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert.

Ab Montag werden an neun Schulen in Hamburg Kinder mit einem PCR-Lollitest zweimal pro Woche auf das Coronavirus getestet. Die Schulbehörde startet ein Pilotprojekt, das im Erfolgsfall und bei ausreichenden Laborkapazitäten auf weitere Schulen ausgeweitet werden könnte.

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Seit Sonnabend haben Veranstalter und Wirte in Hamburg die Wahl zwischen dem 2G- oder dem 3G-Modell. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil kann sich sogar eine Zwangsverordnung von 2G vorstellen. Alle Infos in unserem Newsblog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 30. August:

  • Kaum Veränderung bei Inzidenz in Schleswig-Holstein
  • Knapp 300 Gastronomen setzten in Hamburg auf 2G-Modell
  • Letzte Chance - Impfzentrum in Messehallen schließt
  • Corona-Ausbruch bei Abi-Party in Elmshorn
  • Corona treibt die Stromrechnung vieler Familien
  • Long-Covid-Studie: Jeder Zweite hat noch nach Monaten Beschwerden
  • Corona-Zahlen für Hamburg: Weniger Neuinfektionen, Inzidenz sinkt
  • Hamburger Hafen erholt sich von Corona-Krise
  • Impfwoche für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen gestartet
  • Weil kann sich 2G-Zwangsverordnung vorstellen
  • Hamburger Schulen starten Pilotprojekt mit PCR-Lollitests
  • Gzuz gegen Querdenker: "Wahrt die Abstände"
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert knapp unter 50

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Kaum Veränderung bei Inzidenz in Schleswig-Holstein

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein gibt es derzeit wenig Bewegung. Sie lag am Montag bei 47,2 und somit etwas niedriger als am Wochenende – sowohl am Sonntag als auch am Sonnabend betrug der Wert 47,9. Am Montag vor einer Woche war er mit 48,1 angegeben worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der innerhalb einer Woche erfassten Corona-Neuansteckungen pro 100.000 Menschen an.

Innerhalb eines Tages wurden landesweit 155 Neuinfektionen gemeldet, wie aus den Daten der Landesmeldestelle vom Montag weiterhin hervorgeht. Am Sonntag waren es 80 Neuinfektionen, am Montag vor einer Woche 148. An Sonntagen sind die Zahlen oft niedriger, weil weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

In den Krankenhäusern werden den Angaben zufolge derzeit 84 Covid-19-Patienten behandelt – das sind 10 mehr als am Sonntag. Davon liegen 28 Menschen auf der Intensivstation, 15 werden beatmet. Am Montag wurde kein neuer Corona-Todesfall gemeldet. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Pandemie in Schleswig-Holstein liegt damit weiter bei 1652.

Die Sieben-Tage-Inzidenz war am Montag mit 98,5 in Neumünster am höchsten, gefolgt von Kiel mit 79,8 und Lübeck mit 77,1. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit unverändert 18,9.

Knapp 300 Gastronomen setzten in Hamburg auf 2G-Modell

Fast 300 Hamburger Gastronomiebetriebe und andere Einrichtungen wollen nach dem sogenannten 2G-Modell nur noch geimpfte und genesene Besucher einlassen. Bis Montagnachmittag hätten 294 Betriebe und Einrichtungen einen Antrag gestellt, teilte ein Senatssprecher mit. Darüber hinaus sei für 46 Veranstaltungen eine 2G-Option angemeldet worden.

Seit Sonnabend können Veranstalter und Wirte in Hamburg selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen – also auch aktuelle Tests akzeptieren. Wer mitmachen möchte, muss sich über eine Internetseite anmelden. Anträge stellen können neben Gaststätten, Clubs und Hotels auch Theater, Kinos, Museen und Konzertsäle. Auch im übrigen Veranstaltungs-, Freizeit- und Sportbereich können nicht geimpfte Besucher ausgeschlossen werden.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die Entscheidung des Senats damit begründet, dass Geimpfte und Genesene im Vergleich zu den Ungeimpften keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen haben.

Letzte Chance - Impfzentrum in Messehallen schließt

Deutschlands größtes Impfzentrum in den Hamburger Messehallen öffnet ein letztes Mal am morgigen Dienstag ab 8.00 Uhr seine Pforten. Danach stellt die Einrichtung, die zuletzt vor allem Zweitimpfungen verabreicht hat, seinen Betrieb endgültig ein. Das Impfzentrum war Anfang Januar eröffnet worden. In den vergangenen acht Monaten wurden nach Angaben der Sozialbehörde gut 1,16 Millionen Impfungen verabreicht.

Die Kosten, die je zur Hälfte vom Bund und der Stadt getragen werden, belaufen sich auf rund 106 Millionen Euro. Damit kostet eine Impfung inklusive aller Nebenkosten im Impfzentrum zwischen 80 und 100 Euro. Das Impfzentrum hatte bis zu 4400 Beschäftigte, darunter mehr als 1000 medizinische Fachangestellte und knapp 900 Ärzte.

Von Mittwoch an stehen für Corona-Impfungen zehn Klinikstandorte, mehr als 1100 Arztpraxen sowie betriebsmedizinische Angebote in Unternehmen zur Verfügung. Darüber hinaus soll es Sonder-Impfaktionen etwa in Kirchengemeinden, Bürgerhäusern, Einkaufszentren und bei Fußballspielen geben.

Corona-Ausbruch bei Abi-Party in Elmshorn

Nach einer Abi-Party in Elmshorn hat es mehrere Coronafälle gegeben. Mindestens zwei Gäste der Veranstaltung vom 20. August sind im Nachhinein positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Kreis Pinneberg am Montag mitteilte. Von 180 über das Wochenende kontaktierten Personen haben 19 weitere bestätigt, Symptome entwickelt zu haben. Per PCR-Test wurden insgesamt sechs Infektionen bestätigt.

Die Kontaktdaten der Partygäste waren laut Kreisverwaltung per Luca-App und per Kontaktformular erfasst worden. Diese Daten liegen dem Gesundheitsamt vor. Neben persönlichen Telefonaten wurden etliche Gäste per E-Mail informiert. Es ist demnach aber unklar, ob damit alle Party-Gäste erreicht werden konnten.

Deshalb appellierte das Gesundheitsamt an alle Besucher und weitere enge Kontaktpersonen, auf mögliche Symptome einer Coronainfektion zu achten. Eine generelle Quarantäne für die Partybesucher ordnete das Amt nicht an.

Corona treibt die Stromrechnung vieler Familien

Der höhere Stromverbrauch in der Corona-Pandemie bereitet vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern finanzielle Probleme. Die Nachfrage nach Beratungen zum Energiebudget habe sich vervielfacht, teilte die Verbraucherzentrale Bremen am Montag mit.

Bei nicht bezahlten Rechnungen droht im schlimmsten Fall, dass der Strom abgestellt wird. Vor Corona 2019 hatten die Beraterinnen und Berater 147-mal mit diesem Ernstfall zu tun. 2020 gab es 301 solcher Fälle, im ersten Halbjahr 2021 kamen 313 Fälle zusammen. „Häufig konnten wir kurz vor knapp noch vermitteln und Ratenzahlungen mit den Energieversorgern vereinbaren“, sagte die Vorständin der Bremer Verbraucherzentrale, Annabel Oelmann.

Durch die ständige Anwesenheit zu Hause, durch die Nutzung von Computer und Mobilgeräten für Arbeit und Schule ist in vielen Familien der Stromverbrauch gestiegen. Zwar konnten 2020 von April bis Juni Energierechnungen gestundet werden. Doch danach passten oft die Abschlagzahlungen nicht mehr, es kam zu hohen Nachforderungen.

Eine kleine Gruppe von Verbrauchern habe unter Corona eher mehr Geld zur Verfügung, weil zum Beispiel Urlaube entfielen, sagte Oelmann. Für eine größere Gruppe habe die Pandemie finanzielle Probleme und Zukunftsangst gebracht. „Das sind oft Haushalte, da war vorher die Kohle schon knapp. Dann wird es ganz schnell gefährlich“, sagte sie.

Zu Beginn der Pandemie hatten die Verbraucherschützer vor allem mit der Rückabwicklung gebuchter Reisen zu tun. Danach häuften sich Anfragen zu offen stehenden Krediten und der Energierechnung. Knapp 30.000 Mal wurde 2020 der Verbraucherschutz in Bremen um Hilfe gebeten – ein Drittel häufiger als 2019.

Tipps zum Stromverbrauch im Homeoffice

Während der Corona-Krise arbeiten viele Menschen im Homeoffice. Das treibt auch die Stromkosten zu Hause in die Höhe. Die Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps, um den Stromverbrauch zu senken und so Ressourcen und Geld zu sparen.

  • Der Computer: Bauart und Leistungsfähigkeit beeinflussen den Stromverbrauch erheblich. Ein Standard-Laptop kommt bei einem achtstündigen Arbeitstag auf 0,2 Kilowattstunden, ein Desktop-PC mit vergleichbarer Leistung auf ungefähr das Dreifache. In sechs Wochen Homeoffice ergibt das zwei Euro zusätzliche Stromkosten bzw. sechs Euro für den PC.
  • Hoch gerüstete Gaming-PCs sollten nicht über einen längeren Zeitraum im Homeoffice verwendet werden, da deren Leistungsfähigkeit zu einem 70 % höheren Stromverbrauch führen kann.
  • In Arbeitspausen sollte jeder PC in den Energiesparmodus versetzt werden. In den Optionen lassen sich genaue Energiespar-Einstellungen vornehmen. Nachts und bei längeren Arbeitspausen sollte der PC ausgeschaltet sein.
  • Auch der Stromverbrauch der WLAN-Router lässt sich verringern. So kann bei einigen Modellen die Datenübertragungsfunktionen zeitlich begrenzt und nachts abgeschaltet werden.
  • Wer nachts außerdem WLAN-Empfänger (wie PC, Handy, Smart TV) komplett ausschaltet, verringert damit auch den Stromverbrauch des Routers. Gleiches gilt für WLAN-Repeater. Diese erweitern die Reichweite des Funknetzes und kommen deshalb oft in großen Wohnungen oder Häusern zum Einsatz.
  • Abschaltbare Mehrfachsteckdosen sind empfehlenswert, da einige elektrische Geräte auch nach der Abschaltung weiter Strom verbrauchen. Durch die Abschaltung der Mehrfachsteckdose wird der unnötige Stand-by-Verbrauch verhindert.
  • Sogenannte Master-Slave-Steckdosen schalten selbsttätig weitere Geräte wie etwa PC-Peripherie vom Netz, allerdings haben sie einen Eigenverbrauch. Dieser liegt bei ein bis zwei Watt.
  • Rund ums Stromsparen bietet die Verbraucherzentrale Hamburg eine telefonische Beratung an. Kurzauskünfte und Anmeldungen für ausführliche Beratungsgespräche sind möglich über die Hamburger Energielotsen unter der Rufnummer (040) 248 32-250.

Long-Covid-Studie: Jeder Zweite hat noch nach Monaten Beschwerden

Rund 50 Prozent der Patienten klagen einer Studie zufolge auch neun Monate nach einer überstandenen Corona-Infektion über Long-Covid-Symptome, wie fehlenden Geschmacksinn, Vergesslichkeit oder Denk- und Konzentrationsstörungen. Das sei ein erstes Zwischenergebnis einer Langzeitstudie an den Universitätskliniken in Kiel, Würzburg und Berlin, sagte Professor Thomas Bahmer, einer der Leiter der Studie.

Ob in allen Fällen eine Covid-Infektion die Ursache für diese Beschwerden sei, stehe jedoch noch nicht sicher fest, sagte Bahmer. Weitere Gründe könnten auch eine langdauernde intensivmedizinische Behandlung sein oder die psychische Belastung durch die Pandemie, sagte Bahmer.

Viele Menschen klagen auch Monate nach einer Corona-Infektion über Long-Covid-Symptome.
Viele Menschen klagen auch Monate nach einer Corona-Infektion über Long-Covid-Symptome. © imago/Bihlmayerfotografie | Unbekannt

Unter den Teilnehmern der Studie sind den Angaben zufolge sowohl junge sportliche Patienten, die sich in der ersten Welle angesteckt hatten, als auch ältere, die in der zweiten Welle besonders betroffen waren. An der „populationsrepräsentativen Studie zu Folgeerkrankungen von COVID-19 in Schleswig-Holstein“ – so der offizielle Name der Studie – kann jeder teilnehmen, der mindestens 18 Jahre alt ist und nachgewiesenermaßen eine Corona-Infektion überstanden hat.

Die vom bundesweiten Forschungsnetzwerk Universitätsmedizin und dem Land Schleswig-Holstein finanzierte Studie läuft bereits seit November 2020. Seither wurden rund 1500 Patienten untersucht, davon rund 1100 aus Schleswig-Holstein. „Die Studie ist zunächst bis Ende dieses Jahres befristet, doch eine Verlängerung bis Ende 2024 ist beantragt“, sagte Bahmer. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ über die Studie berichtet.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Corona-Zahlen für Hamburg: Weniger Neuinfektionen, Inzidenz sinkt

Am Montag hat die Sozialbehörde 159 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 31 Fälle weniger als am Sonntag und 23 weniger als am Montag vor einer Woche (182 Fälle). Damit sinkt der Inzidenzwert wieder etwas auf nun 88,4 (Vortag: 89,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte Wert bei 79,4 gelegen.

Coronavirus: In Hamburg ist die Inzidenz am Montag etwas gesunken (Symbolbild).
Coronavirus: In Hamburg ist die Inzidenz am Montag etwas gesunken (Symbolbild). © imago/Independent Photo Agency Int. | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 85.272 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 80.000 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.264.446 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.164.692 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäuser werden aktuell 108 Corona-Patienten behandelt. 46 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1642 Menschen gestorben.

Hamburger Hafen erholt sich von Corona-Krise

Nach dem deutlichen Rückgang im Corona-Jahr 2020 erholt sich der Güterumschlag im Hamburger Hafen wieder. Im ersten Halbjahr stieg der Containerumschlag um 5,5 Prozent auf 4,3 Millionen Standardcontainer (TEU), wie Hafen Hamburg Marketing am Montag mitteilte. Vor allem im März habe das Geschäft deutlich angezogen. Beim Massengut stieg der Umschlag um 3,3 Prozent auf 19,3 Millionen Tonnen, so dass in den ersten sechs Monaten insgesamt 63,5 Millionen Tonnen Waren im Hamburger Hafen abgefertigt wurden. Das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent.

Blick in den Hamburger Hafen (Archivbild).
Blick in den Hamburger Hafen (Archivbild). © Klaus Bodig / HA | Unbekannt

Für das Gesamtjahr bleibt die Marketingorganisation des Hamburger Hafens bei ihrer Prognose von einem Umschlagergebnis von bis zu 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU.

Weil erwartet Corona-Impfung für jüngere Kinder ab September

Eine Corona-Impfung von unter 12-jährigen Kindern wird nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bald möglich sein. „Nach allem, was ich höre, kann das schon im September der Fall sein. Ich wäre sehr froh, wenn sich auch jüngere Kinder zeitnah impfen lassen könnten“, sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung nur ab zwölf Jahren mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Ein eigener Impfstoff für Kinder ist noch nicht verfügbar.

Weil wehrte sich gegen den Eindruck, Bund und Länder würden ungeimpfte Kinder einer „Durchseuchung“ preisgeben. „Diesen Begriff halte ich angesichts der vielen Schutzmaßnahmen und strengen Tests für zynisch. Wir geben niemanden schutzlos dem Virus preis.“ Man müsse abwägen: „Geschlossene Schulen halte ich für sehr viel schädlicher für die Kinder und Jugendlichen.“

Impfwoche für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen gestartet

In Niedersachsen hat am Montag eine landesweite Corona-Impfwoche für junge Menschen ab zwölf Jahren begonnen. Vor dem Schulstart am Donnerstag finden niedersachsenweit an rund 50 Orten gezielt Impfaktionen für die Jüngeren statt, etwa in Jugendzentren, Innenstädten, an Berufsschulen, auf Sportplätzen oder Supermarktparkplätzen.

Außerdem können sich die 12- bis 17-Jährigen auch weiterhin in Impfzentren des Landes und bei niedergelassenen Ärzten impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. Die Corona-Impfungen sind demnach teils mit und teils ohne Termin möglich. In jedem Fall müssen Minderjährige aber mit mindestens einem Elternteil zum Impfen kommen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Weil kann sich 2G-Zwangsverordnung vorstellen

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil kann sich eine Zwangsverordnung von 2G vorstellen – also, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu bestimmten Einrichtungen haben. „Das kann ich nicht ausschließen, weil wir die Infektionslage noch nicht überblicken können, die uns im Herbst und Winter erwartet. Ab einem bestimmten Punkt wäre 2G für sehr viele Bereiche denkbar“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“ (Montag). In der aktuellen Situation sei das aber nicht mit dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz vereinbar und vor Gericht kaum zu rechtfertigen.

Bei jüngeren Kindern setzt Weil auf eine schnelle Impfmöglichkeit. „Nach allem, was ich höre, kann das schon im September der Fall sein. Ich wäre sehr froh, wenn sich auch jüngere Kinder zeitnah impfen lassen könnten.“ Bislang gibt es nur Corona-Impfstoffe für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren.

Lesen Sie auch: Tschentschers 2G-Modell: Wird Mr. Vorsicht zu Mr. Vorreiter?

Hamburger Schulen starten Pilotprojekt mit PCR-Lollitests

Hamburger Schulen starten am Montag ein Pilotprojekt mit PCR-Lollitests. Im Erfolgsfall und bei ausreichenden Laborkapazitäten solle das Projekt auf weitere Schulen ausgeweitet werden, teilte die Schulbehörde mit.

An ausgewählten Schulen in Hamburg wird ab Montag der PCR-Lollitest eingesetzt (Symbolbild).
An ausgewählten Schulen in Hamburg wird ab Montag der PCR-Lollitest eingesetzt (Symbolbild). © imago/Eibner | Unbekannt

Da diese Testform besonders für jüngere Schülerinnen und Schüler oder solche mit speziellen Förderbedarfen geeignet ist, wurden ausschließlich Grund- und Sonderschulen ausgewählt. Beim Lollitest lutschen die Schülerinnen und Schüler 30 Sekunden lang auf einem Abstrichtupfer. Mit den PCR-Tests lassen sich schon bei geringer Viruslast frühzeitig mit Sars-CoV-2 infizierte Schülerinnen und Schüler identifizieren.

"Der Lolli-PCR-Test ist deutlich genauer als ein Antigen-Schnelltest und kann die Corona-Krankheit schon in einem Frühstadium erkennen, bei dem der Antigen-Schnelltest noch nicht anschlägt", erklärt Schulsenator Ties Rabe das Pilotprojekt. Schwierig sei jedoch, dass das Ergebnis der Tests erst knapp einen Tag später feststehe.

Gzuz gegen Querdenker: "Wahrt die Abstände"

Ein Gangster-Rapper im Einsatz für die Ordnung: Der Hamburger Sänger Gzuz hat in Berlin Demonstranten gegen die Corona-Politik dazu aufgerufen, die Vorschriften einzuhalten. „Wahrt die Abstände“ und „Ihr habt alle keine Maske“, rief er am Sonntag den Demonstranten von einem Café aus zu. „Angela Merkel – best in the world“, ergänzte er.

Kann Corona-Leugner nicht leiden – aber Angela Merkel: Gangsta-Rapper Gzuz (Archivbild).
Kann Corona-Leugner nicht leiden – aber Angela Merkel: Gangsta-Rapper Gzuz (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

In Berlin demonstrierten am Sonntag trotz Verboten Hunderte Menschen. Die Polizei nahm einzelne Teilnehmer in Gewahrsam, weil sie dazu aufgerufen hätten, sich zu Demonstrationszügen zusammenzuschließen. Einsatzkräfte begleiteten die Gruppen und forderten sie auf, Abstand zueinander zu halten. Rund 2200 Polizeikräfte waren den Angaben zufolge im Einsatz.

Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert knapp unter 50

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert. Sie lag am Sonntag wie schon am Tag zuvor bei 47,9. Am Sonntag vergangener Woche betrug der Wert 48,6. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 80 Neuinfektionen gemeldet, wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Am Samstag waren es 179 Neuinfektionen, am vergangenen Sonntag 84. An Sonntagen sind die Zahlen oft niedriger, weil weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

In den Krankenhäusern werden den Angaben zufolge derzeit 74 Covid-19-Patienten behandelt. 24 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 13 Patienten mussten beatmet werden. Diese Zahlen haben sich seit Freitag nicht geändert. Es gab einen weiteren gemeldeten Corona-Todesfall. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Pandemie liegt damit bei 1652.

Der Inzidenz-Wert – also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche – ist nicht mehr in Neumünster am höchsten, sondern mit 85,1 in der Landeshauptstadt Kiel. In Neumünster lag er bei 78,6. In Lübeck verharrte die Inzidenz bei 75,3. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet Schleswig-Flensburg mit 18,9.

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