Hamburg. Übersicht: Hamburgische Bürgerschaft erklärt Stadt zum Hotspot. Abrechnungsbetrug? Polizei durchsucht Testzentren. Der Newsblog.

Die Hamburgische Bürgerschaft hat die Hansestadt am Mittwoch zum Corona-Hotspot erklärt. Das heißt, dass in Hamburg auch nach dem 2. April strengere Corona-Regeln gelten können. Die Politiker stimmten über die sogenannte Hotspot-Regelung ab.

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Der Senat begründet den Hotspot-Beschluss mit den steigenden Infektionszahlen. Am Mittwoch wurden 5763 neue Corona-Fälle gemeldet. Zum Vergleich: Ende Februar etwa wurden 947 Neuinfektionen (28. Februar) binnen 24 Stunden gemeldet. Zudem steigt seit Anfang März die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern. Alle weiteren Infos in unseren Corona-News.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 30. März 2022:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter an
  • Fegebank: Maskenpflicht bedeutet "hohe Wirksamkeit"
  • Hamburger Bürgerschaft erklärt Stadt zum Corona-Hotspot
  • Abrechnungsbetrug? Polizei durchsucht Corona-Testzentren
  • Mecklenburg-Vorpommern: Klagen gegen Hotspot-Regelung
  • Bremer Epidemiologe warnt: Lockerungen kommen zu früh
  • Nach Corona-Pause: Alsterschiff-Flotte startet in neue Saison
  • Wirtschaftsleistung noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt
  • Betrug mit Corona-Soforthilfen: Bande kassiert 3 Millionen Euro
  • 5763 Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg steigt weiter

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Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter an

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch gestiegen: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 1511,5, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Am Dienstag hatte sie bei 1478,8 gelegen, vor einer Woche bei 1560,6. Im Vergleich der Bundesländer gehört Schleswig-Holstein zur Gruppe mit vergleichsweise niedrigen Zahlen. Noch niedriger ist die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut in Berlin, Hamburg, Brandenburg und NRW.

In Schleswig-Holstein wurden am Mittwoch 9453 neue Corona-Fälle gemeldet (Archivbild).
In Schleswig-Holstein wurden am Mittwoch 9453 neue Corona-Fälle gemeldet (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wurde aus der Landeshauptstadt Kiel gemeldet – mit 2158,5. Danach folgen die Kreise Neumünster (2047,4) und Nordfriesland (1836,1). Am niedrigsten ist die Inzidenz weiterhin im Kreis Steinburg (859,9).

Insgesamt meldete Schleswig-Holstein 9453 Corona-Neuinfektionen. Eine Woche zuvor waren es 8595. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg um zwei auf 2296. Im Zusammenhang mit Corona lagen 628 Patienten in Kliniken (-25). Von ihnen wurden 41 (+1) auf einer Intensivstation behandelt und 23 (+1) dort beatmet. Die Hospitalisierungsinzidenz betrug 7,35.

Fegebank: Maskenpflicht bedeutet "hohe Wirksamkeit"

Nachdem die Hamburgische Bürgerschaft die Stadt zum Corona-Hotspot erklärt hatte, äußerte sich Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank auf Twitter dazu. "Die Maskenpflicht in Hamburg zu verlängern, bedeutet wenig Aufwand + hohe Wirksamkeit, um auf drohende Engpässe im Gesundheitssystem zu reagieren", schrieb sie am Abend auf dem sozialen Netzwerk. Sie bedankte sich außerdem bei der SPD Hamburg sowie den Grünen Hamburg "für die Klarheit und Entschlossenheit, dass wir diesen Weg bei uns gehen können".

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Hamburgische Bürgerschaft erklärt ganze Stadt zum Corona-Hotspot

Die Hamburgische Bürgerschaft hat die Hansestadt zum Corona-Hotspot erklärt. Ein entsprechender Antrag der rot-grünen Regierungsmehrheit wurde am Mittwoch mit Unterstützung der Linken angenommen. Im Gegensatz zu den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein und den meisten anderen Bundesländern sollen so Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen und im Einzelhandel über den kommenden Samstag hinaus bis Ende April beibehalten werden.

Corona beschäftigte die Hamburgische Bürgerschaft am Mittwoch erneut (Archivbild).
Corona beschäftigte die Hamburgische Bürgerschaft am Mittwoch erneut (Archivbild). © Roland Magunia | Unbekannt

SPD und Grüne verwiesen hingegen trotz laut Robert Koch-Institut bundesweit zweitniedrigster Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg auf eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems. Aktuell sei erneut eine „außerordentlich hohe und zunehmende Anzahlen von täglichen Neuinfektionen zu beklagen“, heißt es in dem Beschluss, der zu der Feststellug kommt, „dass in der Freien und Hansestadt Hamburg durch eine epidemische Ausbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) die konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage besteht.“

  • Lesen Sie hier mehr dazu:

Auch in unserem täglichen News-Podcast geht es heute um das Thema:

Abrechnungsbetrug? Polizei durchsucht Corona-Testzentren

Polizei und Staatsanwaltschaft haben wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Abrechnungsbetruges mit Corona-Tests am Mittwochmorgen mehrere Objekte in Niedersachsen durchsucht. Die Ermittler gehen von einem Schaden von mehr als einer Millionen Euro aus.

Laut Polizei richten sich die Ermittlungen insbesondere gegen eine 31 Jahre alte Geschäftsführerin aus Aurich. "Es besteht der Verdacht, dass diese sich mit dem Betreiben mehrerer Corona-Teststation zu Unrecht bereichert hat, indem sie Gelder für tatsächlich nicht durchgeführte Corona-Test über die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen abgerechnet hat", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Ermittler. Die Hauptbeschuldigte blieb auf freiem Fuß.

Am Morgen wurden zwölf Objekte – Corona-Testzentren, Firmen sowie Privathäuser – in Aurich, Oldenburg und Hannover durchsucht. Die Beamten stellten umfangreiches Beweismaterial sicher. Auch die erbeutete Summe von mehr als einer Million Euro konnte laut Staatsanwaltschaft Oldenburg vorläufig gesichert werden. Die Ermittlungen kamen im Februar 2022 durch eine Geldwäscheverdachtsanzeige einer niedersächsischen Bank ins Rollen.

Mecklenburg-Vorpommern: Klagen gegen Hotspot-Regelung

In Mecklenburg-Vorpommern drohen mehrere Klagen gegen den Corona-Hotspot-Beschluss des Landtags vergangene Woche. Nach der FDP-Landtagsfraktion kündigte am Mittwoch auch die AfD juristische Schritte gegen die Erklärung des kompletten Bundeslandes zum Corona-Hotspot an.

Der Landtagsbeschluss ermöglicht es der Landesregierung, Test- und Maskenpflichten wie bisher auch im April weiterzuführen. Das Kabinett in Schwerin beschloss am Dienstag eine neue Corona-Landesverordnung mit entsprechenden Regeln. Sie soll am Freitag in Kraft treten.

Nach Auffassung des rechtspolitischen Sprechers der AfD-Landtagsfraktion, Horst Förster, ist die Hotspot-Regelung im Bundesinfektionsschutzgesetz eine Ausnahmebestimmung. Es müsse ganz konkret auf das regionale Infektionsgeschehen abgestellt werden, sagte er. „Die pauschale landesweite Hotspot-Regelung wird dem nicht gerecht.“ Die FDP-Fraktion hatte am Vortag mit ganz ähnlicher Argumentation beschlossen, rechtlich gegen den Landtagsbeschluss vorgehen zu wollen.

Bremer Epidemiologe warnt: Lockerungen kommen zu früh

Die von Sonntag an in vielen Bundesländern geltenden Lockerungen der Corona-Regeln kommen nach Ansicht des Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb zu früh. Die Impfquote vor allem in der Gruppe der über 60-jährigen Menschen sei in Deutschland noch zu niedrig, sagt Zeeb. „Andere Länder, die lockern, sind beim Impfen besser.“

Hajo Zeeb ist Epidemiologe am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen.
Hajo Zeeb ist Epidemiologe am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. © dpa/Sina Schuldt | Unbekannt

Eben deshalb habe der Gesetzgeber ja eine Impfpflicht geplant. Die werde aber nun in eine Stimmungslage hineinplatzen, die nicht zu einer solch restriktiven Maßnahme passe. Den Menschen werde das Gefühl vermittelt, zumindest die schwere Phase der Corona-Pandemie sei vorbei, betont der Professor am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. „Da wird es schwierig werden, genug Motivation und Druck aufzubauen für eine Impfpflicht. Ich hätte den Fokus zuerst auf das Impfen gelegt.“

Deutschland sei in dem sogenannten endemischen Zustand mit deutlich schwächeren Krankheitswellen noch nicht angekommen, sagte Zeeb. Wann das sein werde, könne derzeit noch nicht seriös vorhergesagt werden. „Wir sind auf dem Weg dorthin. Aber es besteht immer noch die Gefahr, dass neue, gefährlichere Virusvarianten auftauchen. Dann werden die Karten noch mal ganz neu gemischt.“

Tatsächlich verursache die derzeit vorherrschende Omikron-Variante des Coronavirus nur selten schwere Verläufe. Deshalb sei das Gesundheitssystem nicht durch viele Patienten auf den Intensivstationen überlastet, sagt Zeeb. Allerdings werde vielerorts das Personal knapp, weil 20 bis 25 Prozent der Beschäftigten coronabedingt ausfielen. „Das ist ein Problem und das wird sich mit den Lockerungen noch verschärfen.“ Er rechne damit, dass die Welle frühestens Ende April abflauen werde. „Aber einen erneuten Anstieg im Herbst und Winter kann man als sicher annehmen.“

Weitere Corona-Fälle: Osnabrück sagt Training am Mittwoch ab

Osnabrück (dpa) - Der Corona-Ausbruch beim VfL Osnabrück zieht immer weitere Kreise. Insgesamt sind aktuell aus dem Spielerkader und dem Funktionsteam 13 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Fußball-Drittligist am Mittwoch mitteilte. Als Konsequenz daraus wurde die für den Mittwochnachmittag geplante Trainingseinheit abgesagt.

Die Spieler Andre Wooten, Ulrich Taffertshofer, Felix Higl, Sven Köhler, Manuel Haas, Davide Itter, Sebastian Klaas, Aaron Opoku und Timo Beermann befinden sich ebenso in häuslicher Isolation wie der Zeugwart und die drei Physiotherapeuten. Das nächste Spiel steht für die Lila-Weißen am Samstag beim Halleschen FC an.

Nach Corona-Pause: Alsterschiff-Flotte startet in neue Saison

„Zwei Jahre Corona, zwei Jahre kein offizieller Saisonauftakt. Wir sind froh, dass wir nun wieder einen Saisonstart verkünden können“, sagte Tobias Haack, Geschäftsführer der Alster-Touristik GmbH am Mittwochvormittag. Auf einer Alsterrundfahrt gaben er und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) bekannt, welche Neuigkeiten die kommende Saison zu bieten habe.

Freuen dürften sich die Hamburger insbesondere darüber, dass die „Weiße Flotte“ künftig wieder mit vollem Programm über die Hamburger Binnengewässer fahre. „Wir sind auch während der Pandemie täglich gefahren, allerdings mit eingeschränktem Programm. Nun werden wir wieder alle Rundfahrten aufnehmen“, sagte Haack. Neben den üblichen Alsterrundfahrten seien damit unter anderem wieder Touren über die Alterskanäle und -Fleete möglich.

Tobias Haack (l.), Geschäftsführer der ATG Alster-Touristik GmbH, und Anjes Tjarks (Grüne), Senator für Verkehr und Mobilitätswende, stehen auf dem batteriebetriebenen Dampfer
Tobias Haack (l.), Geschäftsführer der ATG Alster-Touristik GmbH, und Anjes Tjarks (Grüne), Senator für Verkehr und Mobilitätswende, stehen auf dem batteriebetriebenen Dampfer "Alsterwasser". © dpa | Jonas Walzberg



Neu ist, dass die Alterschiffahrt bis zum Jahr 2032 emissionsfrei werden soll. Hierfür habe es eine Fördermittelzusage der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende gegeben. „Zwei der 18 Schiffe sind bereits emissionsfrei. In den nächsten zwei Jahren wollen wir drei weitere Schiffe auf Elektromobilität umstellen. Außerdem werden wir am Jungfernstieg eine Landstromanlage bauen. Dafür haben wir insgesamt 2,5 Millionen Euro bereitgestellt“, erklärte Verkehrssenator Tjarks.

Unterdessen mussten die Ticketpreise für die Rundfahrten um etwa zehn Prozent erhöht werden. Gründe dafür seien Pandemie-bedingte Einbußen sowie die gestiegenen Energiepreise. Frühbucher sollen online allerdings 15 Prozent Rabatt erhalten.

Hamburgs Wirtschaftsleistung noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt

Die Wirtschaft in Hamburg kämpft sich weiterhin nur mühsam aus dem tiefen Corona-Tal heraus. 2021 lag das Wirtschaftswachstum in der Hansestadt mit 2,0 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 2,9 Prozent, wie das Statistikamt Nord am Mittwoch berichtete. Zudem hatte die tiefe Corona-Rezession 2020 den Stadtstaat wirtschaftlich überdurchschnittlich hart getroffen; das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Hamburg war daher um 5,8 Prozent eingebrochen, verglichen mit 4,9 Prozent im Bund insgesamt.

Unter dem Strich lag die Wirtschaftsleistung in Hamburg damit 2021 immer noch fast 4,9 Prozent unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019, wie Daten des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder zeigen. Im bundesweiten Schnitt ist das BIP von diesem Niveau noch knapp 1,8 Prozent entfernt.

Betrug mit Corona-Soforthilfen: Bande kassiert 3 Millionen Euro

Die Staatsanwaltschaft in Hamburg hat Anklage gegen fünf Beschuldigte erhoben, denen Betrug mit Corona-Subventionen in Millionenhöhe vorgeworfen wird.

Die vier Hauptbeschuldigten sollen in 80 Fällen Anträge auf Corona-Soforthilfen für sogenannte Vorrats-, Schein- und Servicegesellschaften gestellt haben. Es soll sich dabei um bis dahin unwirtschaftlich agierenden Gesellschaften gehandelt haben, die die Angeklagten in der Regel erst kurz vor dem jeweiligen Subventionsantrag erworben haben.

Der als Buchhalter tätigte fünfte Beschuldigte soll als sogenannter prüfender Dritter in 45 Fällen für die Anträge der Bande zuständig gewesen sein. Durch die ihnen vorgeworfenen Taten erlangten die Beschuldigten unberechtigt Subventionen in Höhe von insgesamt rund 3 Millionen Euro. Das gesamte Antragsvolumen belief sich auf 12,5 Millionen Euro.

Tui zahlt 700 Millionen Euro an Staatshilfen zurück

Angesichts der anziehenden Urlaubsnachfrage zahlt der Reisekonzern Tui einen Teil der in Anspruch genommen Kredite aus dem staatlichen Rettungspaket aus der Corona-Krise zurück. Rund 700 Millionen Euro zahlt Tui bis Freitag zurück, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens mit Sitz in Hannover. „In den vergangenen Wochen haben wir die staatlichen Kreditlinien schon nicht mehr in Anspruch genommen“, sagte Tui-Chef Fritz Joussen. Nach der Teilrückgabe verfüge der Konzern noch über flüssige Mittel von 3,4 Milliarden Euro.

Inzwischen sieht Joussen den Konzern auf dem Weg zurück in die Normalität, nachdem die Pandemie weitgehend die Geschäftsgrundlage entzogen hatte. „Die Menschen wollen verreisen, wir sehen die Nachfrage in den Buchungen und erwarten bei Tui einen guten Sommer 22.“

So erwartet Tui, dass der Reisesommer nahezu das Niveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht. Zuletzt lagen die Buchungen den Angaben zufolge bei 80 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019. Am stärksten habe sich bislang die Nachfrage der Kunden aus Großbritannien von der Krise erholt. Die durchschnittlichen Reisepreise lägen für den Sommer 20 Prozent höher als 2019. Dies liege vor allem daran, dass der Konzern mehr Pauschalreisen verkaufe als in einem normalen Reisejahr.

5763 Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg steigt weiter

Am Mittwoch hat die Hamburger Sozialbehörde 5763 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 1339 Fälle mehr als am Vortag (4424) und 274 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche (5489). Damit steigt die Inzidenz weiter und liegt nun bei 1497,5 (Vortag: 1483,2).

In den Hamburger Krankenhäusern werden 497 Corona-Patienten behandelt, acht weniger als am Vortag. 38 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2381 Menschen in Hamburg mit einer Corona-Infektion gestorben.

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Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – fiel laut RKI von 3,78 auf 3,62. Das ist deutschlandweit der zweitniedrigste Wert hinter Berlin (2,87). Bundesweit betrug der Wert am Mittwoch 7,21.

Bei den Corona-Schutzimpfungen gab es kaum Bewegung: Nach wie vor sind laut RKI 83,1 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben weiter 83,0 Prozent. Die Quote bei den Auffrischungsimpfungen kletterte lediglich um einen Zehntelpunkt auf 59,8.

Am Ranking unter den Bundesländern änderte sich nichts. Während Hamburg bei der Erstimpfung und der Grundimmunisierung nach wie vor Platz zwei unter den Bundesländern hinter Bremen einnimmt, liegt die Hansestadt bei den Auffrischungsimpfungen weiterhin auf Platz sechs.

Polizei Hamburg hebt Werkstatt von Impfpassfälschern aus

Beamte der Soko „Merkur“ haben in der Wilhelmsburger Straße eine professionelle Fälscherwerkstatt ausgehoben. Ein Mann (40) wurde festgenommen. Die Polizisten stellten umfangreiche Technik, gefälschte Meldebescheinigungen, behördliche Dokumente jeder Art und 7000 Euro sicher.

Immer wieder stellt die Polizei Impfpässe sicher, in denen gefälschte Einträge zum Schutz vor dem Coronavirus gemacht wurden.
Immer wieder stellt die Polizei Impfpässe sicher, in denen gefälschte Einträge zum Schutz vor dem Coronavirus gemacht wurden. © dpa | Stefan Puchner

Begonnen hatten die Ermittlungen, der Soko, die gezielt gegen Impfpassfälscher ermittelt, mit einem Hinweis auf eine 30 Jahre alte Frau. Die Arzthelferin, die in einem Impfzentrum und in einer Hausarztpraxis arbeitete, sollte zusammen mit einem Komplizen (31) mit gefälschten Impfpässen handeln. Dazu soll sie ihre beiden Arbeitsplätze genutzt haben, um an Pässe und an Chargennummern von Impfdosen zu kommen. Bei der Durchsuchung der Wohnung der Frau in Bramfeld, die die Vorwürfe bestritt, entdeckten die Beamten mehrere auf verschiedene Namen ausgestellte Impfpässe.

Ihr Komplize wurde nicht an seiner Wohnanschrift angetroffen. Er war bereits unbekannt verzogen. Dafür lebte jetzt dort der 40-Jährige. Der Mann gab zu, die Fälscherwerkstatt betrieben zu haben. Ein 35-Jährige, die ebenfalls in der Wohnung lebt, wurde ebenfalls festgenommen – sie soll nichts mit der Werkstatt zu tun haben, sich aber illegal in Deutschland aufhalten.

Hamburger leiden in der Pandemie öfter an Depressionen

Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen hat im vergangenen Jahr in Hamburg vor allem wegen der Corona-Pandemie einen neuen Höchststand erreicht. Durchschnittlich hätten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Hansestadt 3,3 Tage gefehlt – und damit einen halben Tag länger als die Erwerbstätigen im Rest der Republik, heißt es im Psychreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Für die Analyse habe das IGES Institut für rund 76.000 DAK-versicherte Beschäftigte alle Fehlzeiten ausgewertet, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit einer psychischen Diagnose vorgelegen habe.

Während der Corona-Pandemie ist dem Psychreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge die Zahl der psychischen Störungen in Folge von Alkoholmissbrauch in Hamburg deutlich gestiegen (Symbolfoto).
Während der Corona-Pandemie ist dem Psychreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge die Zahl der psychischen Störungen in Folge von Alkoholmissbrauch in Hamburg deutlich gestiegen (Symbolfoto). © dpa | Alexander Heinl

Der wichtigste Krankschreibungsgrund war den Angaben zufolge im vergangenen Jahr eine Depression, den stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 gab es bei Störungen in Folge von Alkoholmissbrauch und bei Ängsten. Ein psychischer Krankschreibungsfall habe durchschnittlich 45 Tage gedauert. Auch dieser Wert sei so hoch wie noch nie. Die meisten Fehltage wegen einer psychischen Diagnose habe es mit durchschnittlich 4,7 Tagen im Gesundheitswesen gegeben.

Frauen fehlten dem Bericht zufolge wegen psychischer Erkrankungen im Schnitt 4,2 Tage, Männer 2,7 Tage. Allerdings hatten während der Pandemie erwerbstätige Männer ab 50 Jahren die höchsten Steigerungsraten bei psychisch bedingten Fehltagen. Bei den 50- bis 54-Jährigen stieg die Zahl der Fehltage im Vergleich zu 2019 um 34 Prozent, bei Männern zwischen 20 und 24 Jahren um 23 Prozent.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

 Nach mehr als zwei Jahren Corona fällt einigen Kindern und Jugendlichen der regelmäßige Schulbesuch schwer. Nach Auskunft der Region Hannover steigt die Nachfrage nach Beratung zum Thema Schulverweigerung. Bei Kindern, die schon vor der Pandemie von Entwicklungsrisiken betroffen waren, müsse eine gute Begleitung und Unterstützung für die nächste Zeit gesichert werden, sagte Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. „Unser Eindruck als Schulträger ist, dass sich das Thema Schulabstinenz in der Pandemie verschärft hat“, teilte auch die Stadt Wilhelmshaven auf mit.

Im Landkreis Harburg wurden im vergangenen Jahr 517 Schulversäumnis-Meldungen registriert, 2020 waren es 349 und 2019 – also vor der Pandemie – 399. „Grundsätzlich befinden sich Schülerinnen und Schüler, die nicht regelmäßig zur Schule gehen, in schwierigen Lebenslagen“, sagte eine Behördensprecher. Diese seien im Verlauf der Pandemie oft noch schwieriger geworden. Die Stadt Braunschweig erwartet, dass als langfristige Corona-Folge vor allem Kinder aus bildungs- und finanzschwächeren Familien keine oder schlechter qualifizierte Schulabschlüsse erlangen werden.

Andere Kommunen wie zum Beispiel die Stadt Emden oder die Landkreise Osterholz und Hildesheim beobachten dagegen keine Verschärfung des Problems. Landesweite Zahlen zu unentschuldigten Fehlzeiten von Schülerinnen und Schülern liegen laut niedersächsischem Kultusministerium nicht vor.

Corona-Hotspot: Bürgerschaft entscheidet über Antrag

Angesichts steigender Infektionszahlen soll die Hamburgische Bürgerschaft die Stadt zum Corona-Hotspot erklären. Das sieht ein Antrag von SPD und Grünen zur Sitzung am Mittwoch (ab 13.30 Uhr) vor, mit dem Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel über den 2. April hinaus fortgeführt werden sollen. Die Zustimmung gilt angesichts der rot-grünen Regierungsmehrheit als sicher. Auch die Linke hat angekündigt, dem Antrag zuzustimmen. Während die CDU die Frage bis zuletzt offen ließ, haben AfD und FDP bereits Klagen gegen eine Hotspot-Regelung angekündigt.

Laut dem neuen deutschlandweit geltenden Infektionsschutzgesetz hätten die meisten Corona-Maßnahmen bereits zum 20. März wegfallen sollen. Hamburg hatte jedoch von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht und die Maßnahmen bis zum 2. April verlängert.

Die Bürgerschaft in Hamburg will am 30. März die Hotspot-Regeln für die Hansestadt beschließen.
Die Bürgerschaft in Hamburg will am 30. März die Hotspot-Regeln für die Hansestadt beschließen (Archivbild). © Unbekannt | Unbekannt

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag gesunken: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 1478,8, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Vor einer Woche hatte sie noch bei 1557,2 gelegen. Seit Montag wurden 24 neue Corona-Todesfälle im Land gemeldet – eine vergleichsweise hohe Zahl. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg damit auf 2294.

Es gab 9717 registrierte Neuinfektionen. Eine Woche zuvor waren es 9592. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen 653 Patienten in Kliniken (+6). Von ihnen wurden 40 (-1) auf einer Intensivstation behandelt und 22 (+2) dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche – die Hospitalisierungsinzidenz – betrug 7,52.

Die höchsten Werte bei der Sieben-Tage-Inzidenz gab es nun im Kreis Neumünster (2004,9), gefolgt von Nordfriesland (1976,1) und Dithmarschen (1828,1). Am niedrigsten war die Inzidenz weiterhin im Kreis Steinburg (886,0).

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag