Hamburg. Die Staatsanwaltschaft wirft einer Frau und vier Männern bandenmäßigen Betrug bei Corona-Hilfen vor – und hat nun Anklage erhoben.
Die schnell und unbürokratischen Corona-Soforthilfen sollte insbesondere kleineren Betrieben durch die Krisenzeit helfen. Einzelne nutzten die Möglichkeit aber zum unkomplizierten Betrug – und beantragten die Hilfe des Bundes, ohne berechtigt zu sein.
Gegen eine Frau (31) und vier Männer im Alter von 22, 23, 34 und 46 hat die Staatsanwaltschaft Hamburg nun Anklage vor dem Landgericht Hamburg erhoben. Vier leben in Hamburg, einer in Berlin, so die Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Ihnen wird vorgeworfen, illegal Subventionen in Höhe von insgesamt rund drei Millionen erlangt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Das gesamte Antragsvolumen belief sich sogar auf 12,5 Millionen Euro.
Millionenbetrug mit Corona-Soforthilfen: 80 "falsche" Anträge
Die vier Hauptbeschuldigten sollen insgesamt in 80 Fällen "falsche" Anträge, insbesondere auf die November- und Dezemberhilfen 2020, gestellt haben. Dazu sollen sie Vorrats-, Schein- oder Servicegesellschaften jeweils kurz vor Antragstellung erworben haben.
Um ihre Identitäten zu verschleiern, setzten die Beschuldigten mutmaßlich "sehr junge Männer und Frauen ohne entsprechende Fachkenntnisse" als Geschäftsführer ein, so eine Sprecherin der Staatswanwaltschaft. Ebenfalls angeklagt ist ein Buchhalter, der in insgesamt 45 Fällen für die Anträge der Bande zuständig gewesen sein soll.
Millionenbetrug bei Corona-Hilfen: Ermittlungen dauern an
Bereits im November 2021 hatte die Staatsanwaltschaft fünf Personen verhaften lassen. Zudem hatten Polizisten zahlreiche Objekte in Hamburg und Berlin durchsucht und dabei auch Vermögen in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt.
Zwölf weitere Personen werden in diesem Zusammenhang beschuldigt. Die Ermittlungen zu diesen Fällen dauerten aber noch an.