Hamburg. Der Überblick: Hunderte Neuinfektionen in Hamburg. Inzidenz im Norden steigt. Lüneburg verschärft Regeln.

Offiziellen Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zufolge sind derzeit mindestens 55,2 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Im bundesweiten Vergleich steht Hamburg gut da, in der Hansestadt beträgt die Impfquote etwas über 71 Prozent. Trotzdem infizieren sich täglich zahlreiche Menschen mit dem Virus. Alle weiteren Infos lesen Sie in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 28. Oktober:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt erneut
  • 90 Prozent der Hamburger Lehrkräfte geimpft
  • Höchste Zahl an Neuinfektionen in Hamburg seit halbem Jahr
  • Rückmeldungen zur CoronaSoforthilfe: Stundung möglich
  • Umfrage: Mehrheit der Ungeimpften will ungeimpft bleiben
  • Infektiologe: Booster-Impfungen für alle über 60-Jährigen unnötig
  • Landkreis Lüneburg verschärft Corona-Regeln

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt erneut

Nach 360 neuen Corona-Fällen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein auf 66,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen – nach 63,3 am Vortag. Vor einer Woche wurde der Wert noch mit 48,6 angegeben. In Krankenhäusern werden unverändert 73 Corona-Patienten behandelt. Davon werden 15 intensivmedizinisch betreut. Die Zahl der Corona-Todesfälle erhöhte sich um zwei auf jetzt 1721 Menschen. Am höchsten ist die Inzidenz im Herzogtum Lauenburg (96,9), am niedrigsten weiterhin im Kreis Steinburg (37,5).

Rabe: So hoch ist die Impfquote unter Hamburgs Lehrern

90 Prozent der Hamburger Lehrerinnen und Lehrer sind gegen Corona geimpft oder nach einer Infektion genesen. Das geht aus einer Abfrage an den 347 allgemeinbildenden Schulen hervor, wie die Schulbehörde am Donnerstag mitteilte. Bei allen weiteren Beschäftigten liege die Impfquote ebenfalls sehr hoch, so dass von einer Impfquote von 88,4 für alle an den Schulen Tätigen ausgegangen werden könne.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) sprach von einer guten Nachricht. „Das erhöht die Sicherheit der Schulen und zeigt gleichzeitig, dass Hamburgs Lehrkräfte und andere Schulbeschäftigte vernünftig mit der Impffrage umgehen.“

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Vollständig geimpft, einmal geimpft oder genesen sind den Angaben zufolge bei den Lehrkräften inklusive der Vorschulkräfte 90 Prozent, beim pädagogisch-therapeutischen Fachpersonal 84,18 Prozent, bei den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst 83,13 Prozent und beim administrativen, technischen und unterstützenden Personal – beispielsweise den Verwaltungsangestellten im Schulbüro – 88,18 Prozent. Die niedrigste Quote wiesen mit 81,65 Prozent diejenigen Lehrkräfte auf, die befristet in Teilzeit tätig sind.

Für die Impfquoten-Abfrage hatten die Schulen laut Behörde bis zum 21. Oktober Rückmeldungen für insgesamt 22.190 Beschäftigte gegeben. Für 2574 Personen oder 11,6 Prozent konnten keine Angaben gemacht werden. 

Höchste Zahl an Neuinfektionen in Hamburg seit halbem Jahr

Am Donnerstag hat die Hamburger Sozialbehörde 410 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 22 Fälle mehr als am Vortag (388) und 44 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche (366). Damit steigt der Inzidenzwert nun auf 109,3 (Vortag 107,). Es ist der höchste Wert an Neuinfektionen seit dem 22. April: Damals wurden 416 neue Corona-Fälle gemeldet.

Auch weiterhin werden in Hamburg täglich viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Auch weiterhin werden in Hamburg täglich viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/Insidefoto | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 97.756 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 91.000 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.370.024 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.324.806 Personen sind vollständig geimpft. Damit haben 71,5 Prozent der Hamburger Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz.

In Hamburger Krankenhäusern werden 125 Corona-Patienten behandelt. 39 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem acht weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1816 Menschen gestorben.

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Rückmeldungen zur Corona-Soforthilfe: Stundung möglich

Im Frühjahr 2020 wurden von Bund und Ländern umfangreiche Hilfsmittel bereitgestellt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie etwas abzufedern. Im Sommer 2021 wurde dann das Rückmeldeverfahren gestartet, damit die ordnungsgemäße Verwendung der Zahlungen gewährleistet ist. 

Nach dem ersten Aufruf im Sommer sind laut Finanzbehörde bereits etwa 70 Prozent der angeforderten Rückmeldungen eingetroffen. Wer etwas zurückzahlen müsse, habe jedoch auch die Möglichkeit zur zinsfreien Stundung, die nun bis zum 31.12.2022 erweitert wurde, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Krankenkasse: Mehr Väter nehmen Kinderkrankentage

Mehr berufstätige Väter als je zuvor nehmen sich nach Angaben der Krankenkasse KKH für ihren Nachwuchs frei. Im ersten Halbjahr 2021 waren es unter den KKH-Versicherten bundesweit zu rund 25 Prozent die Männer, die sogenannte Kinderkrankentage beanspruchten, und damit so viele wie noch nie, wie die Krankenkasse am Donnerstag in Hannover mitteilte.

Mehr als die Hälfte dieser Tage mussten Väter den Angaben zufolge aufgrund der Corona-Pandemie in Anspruch nehmen. Seit Anfang des Jahres ist das möglich, auch wenn die Kinder nicht krank sind, aber dennoch zu Hause betreut werden müssen. Dies war in den vergangenen Monaten beispielsweise bei coronabedingten Kita- und Schulschließungen der Fall.

Aber auch schon zu Beginn der Krise und in den Jahren zuvor war der Anteil der berufstätigen Männer, die sich für ihren kranken Nachwuchs freinahmen, laut KKH stetig gestiegen. So lag die Quote im ersten Halbjahr 2020 bereits bei etwas mehr als 22 Prozent. Vor Beginn der Pandemie im Jahr 2019 blieben gut 21 Prozent der Familienväter für ihren Nachwuchs zu Hause, 2009 waren es gerade einmal rund 13 Prozent.

Spitzenreiter sind aktuell die Väter aus Hamburg mit einem Anteil von knapp 33 Prozent vor Sachsen mit 30,5 Prozent, wie es weiter hieß. Es folgen die Väter aus Niedersachsen mit rund 29 Prozent, auf dem letzten Platz liegen im ersten Halbjahr 2021 die Väter aus Bayern mit knapp 21 Prozent.

Umfrage: Mehrheit der Ungeimpften will ungeimpft bleiben

Eine große Mehrheit unter den Ungeimpften wird sich laut einer Umfrage in den kommenden Wochen voraussichtlich nicht mehr von einer Immunisierung gegen das Coronavirus überzeugen lassen. Bei der bisher größten Befragung von Ungeimpften durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums hätten zwei Drittel (65 Prozent) der rund 3.000 Teilnehmenden angeben, sich „auf keinen Fall“ in den nächsten zwei Monaten impfen zu lassen, berichtet das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag).

23 Prozent tendierten demnach zu „eher nein“. Lediglich zwei Prozent der Befragten wollten sich „auf jeden Fall“ impfen lassen. Die restlichen zehn Prozent hätten sich eher unentschlossen geäußert oder hielten eine spätere Impfung „eher“ für möglich. Die Umfrage wolle das Ministerium am Donnerstag veröffentlichen, sie liege dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ bereits vor.

66,4  Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind bislang gegen Corona geimpft (Symbolbild).
66,4  Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind bislang gegen Corona geimpft (Symbolbild). © imago/ITAR-TASS | Unbekannt

Laut der Befragung, die zwischen Ende September und Mitte Oktober vorgenommen worden sei, könnten die Ungeimpften kaum noch umgestimmt werden. 89 Prozent der Befragten hätten beispielsweise angegeben, es habe keinerlei Einfluss auf die eigene Impfbereitschaft, wenn die Intensivstationen erneut an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Eine mögliche Festlegung der Politik, wonach ab einer bestimmten Impfquote alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, sähen 86 Prozent ohne Einfluss auf ihre Entscheidung.

Laut der Umfrage hätten die Befragten vielfältige Gründe, warum sie die Schutzimpfung gegen das Coronavirus bisher nicht wahrgenommen haben. Besonders zentral seien dabei Zweifel an der Sicherheit der bisher verfügbaren Impfstoffe. Eine große Mehrheit halte diese nach wie vor für zu wenig erprobt (74 Prozent) und befürchte Impfschäden und Langzeitfolgen (62 Prozent). Hinzu komme Skepsis gegenüber der Wirksamkeit der Impfstoffe. Insbesondere betone eine große Mehrheit (63 Prozent) der Befragten, dass auch Geimpfte sich mit Corona infizieren und andere anstecken können.

Offiziellen Angaben des Ministeriums zufolge sind derzeit mindestens 55,2 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht 66,4  Prozent der Gesamtbevölkerung. Wegen einer lückenhaften Erfassung im Meldesystem geht das Robert Koch-Institut davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Infektiologe: Booster-Impfungen für alle über 60-Jährigen unnötig

Der Leiter des europäischen Impfstoff-Netzwerks „Vaccelerate“, Oliver Cornely, hat den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zu Booster-Corona-Impfungen bereits für alle über 60-Jährigen kritisiert. „Nicht alle Gruppen benötigen nach aktuellem Stand eine Booster-Impfung. Ich plädiere dafür, den Empfehlungen der Stiko zu folgen, wonach über 70-Jährige sowie einzelne weitere Gruppen erneut geimpft werden sollten“, sagte der Infektiologe der Kölner Uniklinik dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag).

„Dass die Gesundheitsminister dennoch Booster-Impfungen für alle über 60-Jährigen ins Auge fassen, halte ich aktuell nicht für notwendig - und angesichts des globalen Impfstoffmangels für falsch“, sagte Cornely. „Bei Jüngeren besteht in der Regel keine Notwendigkeit, das zeigen die Daten“, sagte der Mediziner. Das europaweite Studien-Netzwerk „Vaccelerate“ erforscht derzeit die Wirksamkeit von Drittimpfungen gegen das Corona-Virus für verschiedene Gruppen.

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch auf 63,3 gestiegen. Genau eine Woche zuvor hatte die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen noch 44,9 betragen, am Dienstag 61,9. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden am Mittwoch 351 neue Infektionen registriert, am Dienstag waren es 463.

Die Zahl der Patienten und Patientinnen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus waren, erhöhte sich um 2 auf 73. Von ihnen lagen 14 auf einer Intensivstation (-3). 7 Corona-Patienten müssen beatmet werden (-4). Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – sank von 1,55 auf 1,34.

Es wurden zwei weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorbenen Menschen stieg damit auf 1719. Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz auch am Mittwoch im Kreis Stormarn mit 92,9, am niedrigsten erneut im Kreis Steinburg mit 37,5.

Landkreis Lüneburg verschärft Corona-Regeln

Angesichts der steigenden Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen verschärft der Landkreis Lüneburg ab Sonnabend die 3G-Regeln nach der niedersächsischen Corona-Verordnung. "Viele Bereiche sind damit nur noch für Personen zugänglich, die entweder vollständig gegen das Coronavirus geimpft, von einer Corona-Erkrankung nachweislich genesen sind oder einen negativen Test vorlegen können. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind von der erweiterten 3G-Regel ausgenommen", teilte der Landkreis am Mittwoch mit.

Das sind die neuen Corona-Regeln in Lüneburg:

  • Immer wenn in geschlossenen Räumen mehr als 25 Personen zusammenkommen – ob zu einer Sitzung, Zusammenkunft oder Veranstaltung – benötigen die Teilnehmenden einen Impf-, Genesenen- oder negativen Testnachweis. Dasselbe gilt grundsätzlich für alle Gäste, die sich in einem Innenraum der Gastronomie bewirten lassen oder in einem Hotel, einer Jugendherberge oder einem anderen Beherbergungsbetrieb übernachten möchten.
  • Auch bei den körpernahen Dienstleistungen ist ein 3G-Nachweis Pflicht: Wer zum Friseur, zur Kosmetikerin oder zur Massage geht, benötigen das Dokument. Ebenso Personen, die Sportanlagen in geschlossenen Räumen nutzen. Dazu gehören auch Fitnessstudios, Kletterhallen, Schwimmhallen und ähnliche Einrichtungen wie Spaßbäder, Thermen und Saunen.
  • Für den Besuch im Theater, Kino oder ähnlichen Kultureinrichtungen benötigt man ebenfalls einen Impf-, Genesenen- oder negativen Testnachweis.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Bei rechtlich vorgeschriebenen oder religiösen Veranstaltungen gelte die 3G-Regel nicht, auch nicht bei Sitzungen kommunaler Vertretungen wie dem Kreistag, Stadt- und Gemeinderäten. Zudem müssen bei beruflichen Aus- und Fortbildungsveranstaltungen keine Nachweise erbracht werden – es sei denn, der Veranstalter besteht darauf.

Lüneburg verschärft die Corona-Regeln.
Lüneburg verschärft die Corona-Regeln. © Lena Thiele/Funke | Unbekannt

Die Allgemeinverfügung des Landkreises Lüneburg im Wortlaut sowie die niedersächsische Corona-Verordnung mit den genauen Regelungen gibt es im Internet unter corona.landkreis-lueneburg.de sowie häufige Fragen und Antworten auf der Seite des Landes unter niedersachsen.de/Coronavirus. Die Inzidenz in Lüneburg liegt am Mittwoch bei 55,9 Neuinfektionen in sieben Tagen und damit den fünften Tag in Folge über 50.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und den Norden vom Vortag