Harburg. 72 Kinder und Jugendliche der Harburger Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg fahren gemeinsam vor den Ferien zur Corona-Impfung
Der letzte Schultag vor den Ferien ist meistens ein lockerer. Für 72 Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg war er jetzt mit einem Ausflug nach Harburg und einem ernsten Thema verbunden. Die Jugendlichen ließen sich im Asklepios-Klinikum Harburg (AKH) gegen das Corona-Virus impfen.
„Tut das weh?“, fragt Siebtklässlerin Jana „ihre“ Impfärztin Ulrike Albrecht. „Ach was, das ist eine ganz dünne Nadel“, lautet die Antwort. „Ein Patient sagte mal: Eine Mücke sticht schmerzhafter.“ Janas Blick bleibt skeptisch. Aber nur kurz darauf – einem nahezu unbemerkten Pieks, ein Abtupfen und Desinfizieren sowie ein Pflaster später – ist das Lächeln wieder da. Impfung geschafft, Impfpass gestempelt. Jetzt noch eine Viertelstunde im Beobachtungsraum entspannen.
Initiative ging von der Schulleitung aus
„Wir hatten uns Gedanken gemacht, wie wir unsere Schülerinnen und Schüler möglichst schnell geimpft bekommen“, sagt Schulleiter Stephan Ropeter. „Dabei sind sehr viele unserer älteren Schüler schon ohne unser Mitwirken geimpft. Das liegt an unserem Sportprofil. Viele Jugendliche hier sind Leistungs- und Kadersportler und haben bereits über ihre Vereine und Verbände Impfangebote wahrnehmen können.“
Auch der Kontakt zum AKH kam über die Sportverbindung. AKH-Pflegedirektor André Schepanski ist Bruder des Hausbrucher Leichtathletik-Papstes Mark Schepanski, der wiederum eng mit der Stadtteilschule zusammenarbeitet. So kam man schnell zu einander. Von der Idee zur Impfung vergingen gerade einmal drei Wochen. In denen war allerdings auch viel zu tun: „Wir mussten den Termin bekannt machen und bewerben, die Interessierten registrieren und die Unterlagen vorbereiten“, so Ropeter.
Station wurde für die Impfaktion eigens geräumt
Um nämlich möglichst viele Jugendliche auf einmal impfen zu können, hatte Asklepios-Stationsleiter Gerald Siemen den ersten Schritt der Impfung – das Ausfüllen des Anamnesebogens, der Einverständniserklärung und das Quittieren des Informationsblatts im Vorwege an der Schule durchführen lassen.
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Hatten die Ärzte nach Lektüre der Anamnesebögen Rückfragen an die Schüler oder die Eltern noch Fragen an die Ärzte, gab es Telefongespräche. So musste zum Impfen einfach nur der Bus vorfahren, die Jugendlichen drei Stockwerke Treppen steigen – für sie wurde extra eine Station geräumt – und zum Impfen anstehen.
Angebot auch für weitere Schulen denkbar
„Dieses Angebot machen wir gerne auch weiteren Schulen“, sagt Gerald Siemen. „Das hat ja ziemlich gut geklappt.“ Während der Aktion lief im Gebäude um die Ecke der Betrieb im regulären AKH-Impfzentrum weiter.
Dies war im Mai als Außenstelle des Hamburger Impfzentrums eröffnet worden zusammen mit einigen anderen in Randlage-Kliniken. Seit Schließung des Hamburger Impfzentrums sind diese Außenstellen eigenständig, wobei Harburg als eindeutiger Spitzenreiter gilt: „Von den wöchentlich 2500 Impfungen in elf Hamburger Kliniken verabreichen wir 1000“, sagt Gerald Siemen. „Und wir haben immer noch mehr Nachfrage.“
Impftermine in den Hamburger Kliniken werden montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr unter 040/4 28 28 40 00 vergeben.