Hamburg. Wegen der Probleme am Hamburg Airport sieht die CDU-Bürgerschaftsfraktion den Tourismus in Gefahr. Das sind ihre Forderungen.

Lange Schlangen vor der Sicherheitskontrolle, gestrichene Flüge, Koffer-Wirrwarr: Am Flughafen Hamburg brauchen die Passagiere in den Sommerferien – ebenso wie an vielen anderen deutschen Airports – zum Teil starke Nerven und viel Geduld. Dabei war das befürchtete Chaos bisher weitestgehend ausgeblieben. Das Zwischenfazit des Hamburger Flughafens nach zwei Ferienwochen lautet: Die Lage ist stabil und ruhig, auch wenn es am Morgen noch sehr starke Belastungsspitzen gibt. Doch die CDU-Bürgerschaftsfraktion sieht angesichts des "anhaltenden Chaos" den Tourismus in Gefahr.

Flughafen Hamburg: Weinende Kinder gehören laut CDU zum Alltag

„Dem rot-grünen Senat ist Hamburgs Flughafen völlig egal", sagt David Erkalp, tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Und das habe dramatische Konsequenzen für alle Reisenden. "Verspätete Flieger, in Tränen aufgelöste Kinder und zerplatzte Urlaubsträume sind aktuell täglicher Begleiter der Fluggäste am Flughafen Hamburg."

Der CDU-Mann wirft dem Senat vor, als mehrheitlicher Anteilseigner der Betreibergesellschaft nicht frühzeitig mit den Verantwortlichen vor Ort – der Bundespolizei und den Fluggesellschaften – ins Gespräch gegangen zu sein, um die "absehbare Katastrophe zu verhindern". Nun seien die Konsequenzen für Hamburgs Tourismusindustrie gravierend. Erkalp: "Entnervte Gäste und abgesagte Reisen sind immer häufiger auf die Zustände am Flughafen zurückzuführen und belasten die noch immer angeschlagene Branche sehr."

Flughafen Hamburg: CDU fordert Ansprechpartner vor Ort für Familien

In seinen Augen passe das nicht zum Selbstverständnis von Hamburg als Weltstadt und Touristenmetropole. "Anstatt Hamburgs Steuergelder für sinnfreie Fahrradparkhäuser zu verschwenden und die autofahrenden Bürger der Stadt täglich mit schlechtem Baustellenmanagement zu drangsalieren, muss Hamburgs Tourismusindustrie unterstützt werden", sagt der CDU-Politiker. Er fordert umgehend einen „runden Tisch“ zwischen der Stadt, dem Flughafen und der Tourismusindustrie. "Um zumindest im Spätsommer und Herbst auf die steigenden Fluggastzahlen vorbereitet zu sein", mahnt Erkalp.

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Als kurzfristige Maßnahme schlägt er vor, dass es für Familien und ältere Menschen Ansprechpartner vor Ort gibt. "Diese Gruppen können nicht stundenlang in Schlangen stehengelassen werden." Den Grünen gibt der Tourismusexperte einen Extra-Seitenhieb mit. Denn besonders diese würden sich von der Problematik vor Ort wenig beeindrucken lassen. Erkalp: "Womöglich ist dies eine Folge des als moralisch verwerflich angesehen Flugwesens.“

Am Sonntag war die Lage am Hamburger Flughafen nach Angaben der Bundespolizei übrigens relativ entspannt. "Nur am Morgen und am Mittag gab es ein bisschen Stau vor der Sicherheitskontrolle", sagte ein Sprecher.