Labrador-Welpen wurden trotz Hitze auf dem Balkon des Hauses gehalten und waren dehydriert und geschwächt. Eine Nachbarin hörte das Winseln.
- Zehn Labrador-Welpen wurden auf dem Balkon eines Hochhauses in Billstedt gehalten
- Sie waren extremer Hitze ausgesetzt und machten durch tagelanges Jaulen und Winseln auf sich aufmerksam
- HTV rettete die Labrador-Mischlings-Welpen gerade noch rechtzeitig
Sie hatten einen harten Start ins Leben: Zehn Labrador-Welpen wurden seit ihrer Geburt auf dem Balkon eines Hochhauses in Billstedt gehalten – und waren dort extremer Hitze ausgesetzt. Mitarbeiter des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV) retteten in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt die bereits geschwächten und dehydrierten Tiere, wie der HTV am Freitag mitteilte.
Der HTV kam den knapp acht Wochen alten Labrador-Mischlings-Welpen bereits Ende Juni zu Hilfe. Zuvor hatten die Tiere durch tagelanges Jaulen und Winseln auf sich aufmerksam gemacht. Eine besorgte Nachbarin hatte den Rettern daraufhin einen Hinweis gegeben. "Die Hilfe kam gerade noch rechtzeitig", heißt es in der Mitteilung des HTV, der dringend Verstärkung benötigt.
Tierquälerei: Welpen jaulen tagelang auf Balkon in Billstedt
Der HTV kümmerte sich um die zehn Welpen, unter denen sich auch eine junge Hündin mit dem nicht behandelbaren Wasserkopf-Syndrom befand. Inzwischen konnten die Tiere an fürsorgliche Familien vermittelt werden, heißt es weiter.
Der aktuelle Fall zeigt nach Ansicht des Hamburger Tierschutzvereins, dass die Regeln viel zu locker seien: "Jede oder jeder kann sein Tier decken lassen – ohne den erforderlichen Kenntnisstand oder medizinischen Hintergrund, die notwendigen örtlichen Gegebenheiten, Zeit und leider oft auch die nötigen finanziellen Mittel“, kritisiert HTV-Tierschutzberaterin Gina Lularevic. Daher verzeichne der HTV häufig Tierrechtsverstöße, die aus Überforderung und Unwissenheit erwachsen. Als Beispiel nennt sie Online-Tierhandel, ausgesetzte Katzenwelpen in Plastiktüten oder Hundewelpen, die sich selbst überlassen werden.
Seit Mitte Juli befindet sich auch die Mutter der beschlagnahmten Labrador-Mischlings-Welpen in der Obhut des HTV. Sie blieb zunächst bei dem Halter in Billstedt zurück, da ihr allgemeiner Gesundheitszustand von der zuständigen Behörde als stabil eingeschätzt wurde. Doch einige Wochen später meldete sich der Besitzer der Hündin beim HTV – weil er das Tier abgeben wollte. Dem Tierschutzverein erklärte er, dass er überfordert sei.