Hamburg. Der Überblick: Corona-Inzidenz in Hamburg steigt weiter an. Mehr Ausfalltage wegen psychischer Leiden in Pandemie.
Die Corona-Zahlen in Hamburg bewegen sich auf einem hohen Niveau, dennoch hat die Schulbehörde am Sonntag eine weitere Lockerung bekannt gegeben: Ab dem 4. April dürfen Schülerinnen und Schüler ihre Masken im Unterricht am Platz abnehmen.
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Mit dem Luftverkehr ging es auch in Hamburg 2021 wieder etwas aufwärts. Allerdings liegen die Passagierzahlen wohl noch auf Jahre hinaus unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Alle Infos in unseren Corona-News.
Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 28. März 2022:
- Positive Corona-Tests: Sting-Konzert in Hamburg fällt aus
- Barmer: Noch nie so viele Menschen wegen Corona arbeitsunfähig wie derzeit
- Corona-Inzidenz in Hamburg steigt weiter an
- Diese Stadt im Norden hat Deutschlands höchste Inzidenz
- Hotspot-Regel: Hamburger FDP-Chef droht mit Klage
- Kinderärztepräsident: Testpflicht an Kitas und Schulen beenden
- Zweites Jahr mit tiefroten Zahlen am Hamburger Airport
- Mehr Ausfalltage wegen psychischer Leiden in Pandemie
- Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter
Sting-Konzert in Hamburg fällt aus – Corona-Tests im Team positiv
Weil Teile des Teams des britischen Sängers Sting (70) positiv auf das Coronavirus getestet wurden, fällt das für Montagabend geplante Konzert in Leipzig aus. Ein neuer Termin werde sobald wie möglich bekanntgegeben, teilten die Veranstalter mit. Man habe „die Show mit großem Bedauern verschoben“ und bitte die Fans um Verständnis. Die Tickets behielten ihre Gültigkeit.
Auch das für den 30. März in Hamburg geplante Konzert in der Barclays Arena wurde verschoben, heißt es auf der Website des Veranstalters. Die nächsten Konzerte auf dem Tourplan: Oberhausen am 11. April und Köln am 13. April.
Beiträge von „heute“ und „Tagesschau“ mit ukrainischen Untertiteln
Als Angebot für Kriegsflüchtlinge wollen ARD und ZDF Beiträge ihrer populärsten Nachrichtensendungen mit ukrainischen Untertiteln anbieten. Es geht dabei um Beiträge aus den ZDF-Sendungen „heute“ (19 Uhr) und „heute journal“ sowie aus der 20-Uhr-„Tagesschau“ der ARD. Die Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender ziehen in Deutschland täglich Millionen vor den Bildschirm.
ZDF-Intendant Norbert Himmler sagte am Montag für seinen Sender, man werde relevante Nachrichtenbeiträge der 19-Uhr-Ausgabe von „heute“ sowie des „heute journals“ untertiteln. Nach ZDF-Angaben werden diese auf dem „heute“-Youtube-Kanal in einer Playlist veröffentlicht, sie sollen auch in der Mediathek angeboten werden. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), bei dem ARD-aktuell angesiedelt ist, teilte auf dpa-Anfrage mit: „Die ARD bereitet eine Lösung vor, mit der sie zeitnah die "Tagesschau" um 20 Uhr mit ukrainischen und russischen Untertiteln zur Verfügung stellen kann. Das wird voraussichtlich Anfang April der Fall sein.“
SH: Krankenkasse meldet weniger Kunstfehler durch Corona
In Schleswig-Holstein ist die Zahl ärztlicher Behandlungsfehler im vergangenen Jahr laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) leicht gesunken. 2021 registrierte die TK 286 vermutete Behandlungsfehler, teilte die Kasse am Montag mit. 2019 waren es noch 309 Behandlungsfehler, 2020 wurden 291 gemeldet. Die Corona-Pandemie könnte ein Grund für den Rückgang sein, weil planbare Operationen teilweise verschoben wurden, hieß es.
„Zwar bestätigt sich nur jeder dritte gemeldete Fall als tatsächlicher Behandlungsfehler, jedoch gehen wir von einer hohen Dunkelziffer aus“, sagte TK-Landesleiter Sören Schmidt-Bodenstein. Die häufigste Ursache für Behandlungsfehler sei mangelhafte Kommunikation, etwa unter dem behandelnden Fachpersonal oder zwischen dem Patienten und dem Arzt. Aufgrund unleserlicher Schrift werde das falsche Medikament verabreicht oder im Diagnosegespräch würden Symptome falsch eingeschätzt. Bei der TK in Schleswig-Holstein sind nach eigenen Angaben rund 513.000 Menschen versichert.
Barmer: Noch nie so viele Menschen wegen Corona arbeitsunfähig wie derzeit
Noch nie zuvor in den vergangenen zwei Jahren sind so viele Menschen wegen einer Erkrankung im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion arbeitsunfähig gewesen wie in der Omikron-Welle. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Instituts für Gesundheitssystemforschung der Barmer Ersatzkasse. Demnach waren in der Woche vom 13. bis 19. Februar insgesamt 52.100 bei der Barmer versicherte Beschäftigte wegen einer Corona-Infektion arbeitsunfähig. Das waren bundesweit im Schnitt 139 von jeweils 10.000 bei der Kasse Versicherte.
Auch in Hamburg wird ein neuer Rekordwert erreicht, zugleich sind Barmer-Versicherte in der Hansestadt mit 81 Erkrankten von je 10.000 jedoch unterdurchschnittlich oft betroffen. In Schleswig-Holstein sind es sogar nur 72, in Bremen 93, in Brandenburg hingegen 221. In den Spitzenzeiten der ersten Wellen waren der Krankenkasse zufolge bis zu ihrer 25.100 Versicherten krankgeschrieben. Bei der jüngsten Auswertung waren es demnach gut doppelt so viele.
Corona-Inzidenz in Hamburg steigt weiter an
Am Montag meldete die Hamburger Sozialbehörde 1649 Corona-Neuinfektionen. Das sind 662 Fälle weniger als am Vortag (2311), aber 164 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche (1485). Damit steigt die Inzidenz weiter an und liegt nun bei 1443,9 (Vortag: 1435,3).
Auf anderer Berechnungsgrundlage nannte das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Inzidenz von 1268,8. Es ist nach dieser Statistik der bundesweit zweitniedrigste Sieben-Tage-Wert hinter Berlin (1123,0).
Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 465 Corona-Patienten behandelt. 44 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2373 Menschen gestorben.
Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – gab das RKI am Montag mit 4,97 an. Das ist deutschlandweit der zweitniedrigste Wert hinter Berlin mit 2,73. Bundesweit betrug der Wert 6,94.
Diese Stadt im Norden hat Deutschlands höchste Inzidenz
Die Corona-Inzidenz in Niedersachsen sinkt weiter. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche lag am Montag bei 1941,8. Am Sonntag hatte dieser Wert bei 1977,8 gelegen. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Tage fort. Dennoch liegen die Zahlen weiter auf einem hohen Niveau.
Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) kamen binnen eines Tages 4755 neue Corona-Fälle hinzu, neue Todesfälle gab es nicht. Die Hospitalisierungsinzidenz stagniert weiter bei 16,3. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Auslastung der Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 7 Prozent.
Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag weiterhin in Braunschweig (3534,3). Danach folgten die Landkreise Wolfenbüttel (3342,8) und die Grafschaft Bentheim (2970,5). Die niedrigsten Werte verzeichneten die Landkreise Cloppenburg (1004,4) und Göttingen (1167,3).
Im Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag laut RKI bei 1564,6, am Sonntag hatte der Wert noch bei 1424,7 gelegen. Es wurden keine neuen Todesfälle gemeldet.
Hotspot-Regel: Hamburger FDP-Chef droht mit Klage
Die Hamburger FDP hat die von SPD und Grünen geplante Corona-Hotspot-Regelung für Hamburg scharf kritisiert und mit Klage gedroht. Der Senat verlasse den zulässigen Rahmen des Infektionsschutzgesetzes, wenn Hamburg zu einem Corona-Hotspot erklärt werde, um Maßnahmen wie die Maskenpflicht über den 2. April hinaus beibehalten zu können, sagte der Landesvorsitzende Michael Kruse am Montag. „Vermeintlich hohe Inzidenzen sind keine ausreichende Begründung für das Ausrufen einer Hotspot-Regelung. Auch die Dauerbesorgtheit von Bürgermeister (Peter) Tschentscher reicht dafür nicht aus.“
Um Hamburg zum Hotspot zu erklären, müsse eine Überlastung des Gesundheitssystems drohen. „Dies ist angesichts niedriger Zahlen von Corona-Patienten auf den Hamburger Intensivstationen nicht erkennbar“, sagte Kruse.
Ursprünglich sollten die meisten Corona-Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz bereits zum 20. März wegfallen. Hamburg hatte wie andere Bundesländer von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht und die Maßnahmen bis zum 2. April verlängert.
Angesichts weiter steigender Infektionszahlen soll die Bürgerschaft am Mittwoch über eine Fortführung der Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel für weitere vier Wochen entscheiden. Dazu liegt ein Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen vor, der auch die Beibehaltung der Regelungen zu den sogenannten Tanzlustbarkeiten und für besonders zu schützende Einrichtungen für die kommenden vier Wochen vorsieht.
Sollte die Bürgerschaft dem Antrag zustimmen, „werde ich gegen diese Regelung klagen“, kündigte Kruse an.
Mehr Ausfalltage wegen psychischer Leiden in Pandemie
Wegen psychischer Erkrankungen haben in der Pandemie niedersächsische Beschäftigte lange am Arbeitsplatz gefehlt. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor. Durchschnittlich waren es im vergangenen Jahr 2,8 Ausfalltage pro Kopf – ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber 2011. Die Kasse sprach von einem neuen Höchststand. Am stärksten betroffen waren demnach Beschäftigte im Gesundheitswesen mit einer durchschnittlichen Fehlzeit von 4,3 Tagen. Eine Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung dauerte 2021 in Niedersachsen im Durchschnitt fast 40 Tage.
Für die Untersuchung wertete das Berliner IGES Institut die Daten von mehr als 230.000 DAK-versicherten Erwerbstätigen in Niedersachsen aus. „Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagte Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung in Niedersachsen. „Die Betroffenen finden schwer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe mit den besonderen Arbeitsbedingungen in der Corona-Zeit zu tun, aber auch mit Stigmatisierung. Depressionen oder Ängste seien in vielen Firmen weiterhin ein Tabu.
Im Bundesland Bremen stiegen die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen laut DAK im Vergleich zu 2011 nur um elf Prozent. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte 2021 in Bremen mit durchschnittlich 42,3 Tagen ausgesprochen lange, es waren überwiegend Frauen betroffen.
Nach Angaben der Techniker Krankenkasse ist die Zahl der Krankschreibungen bei ihren Versicherten 2021 insgesamt bundesweit gesunken. Demnach kam jede Erwerbsperson im Schnitt auf 14,5 Fehltage (2020: 15,1 Fehltage). Auch in dieser im Januar veröffentlichten Auswertung waren psychische Krankheiten die häufigste Ursache, eine solche Diagnose gab es in jedem fünften Fall (21,8 Prozent).
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Zweites Jahr mit tiefroten Zahlen am Hamburger Airport
Wegen der Corona-Pandemie hat der Flughafen Hamburg das zweite Jahr mit tiefroten Zahlen abgeschlossen. Wie schon 2020 hatte Airport-Chef Michael Eggenschwiler zuletzt für 2021 einen Verlust von mehr als 100 Millionen Euro vorhergesagt. Wie genau das vergangene Geschäftsjahr gelaufen ist und wie die Perspektiven aussehen, hat Eggenschwiler am Montag bekannt geben.
Im Herbst hatte er prognostiziert, dass es frühestens 2023 wieder eine schwarze Null an Deutschlands ältestem Flughafen geben könne. Mit einer Normalisierung des Flugverkehrs auf zumindest 85 Prozent des Niveaus des Vor-Corona-Jahres 2019 rechnet der Airport demnach 2025. Hier lesen Sie den ausführlichen Bericht über den Jahrensverlust am Hamburger Flughafen.
Kinderärztepräsident: Testpflicht an Kitas und Schulen beenden
Trotz hoher Corona-Inzidenzen fordert Kinderärztepräsident Thomas Fischbach ein Ende der anlasslosen Testpflicht an Kitas und Schulen. „Die Testpflicht für Kinder ohne Symptome ist zu einer überflüssigen Zumutung geworden“, sagte der Chef des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag) und verwies auf entsprechende Stellungnahmen pädiatrischer Fachgesellschaften.
Es gebe einen hohen Anteil falsch-positiver Ergebnisse, die dann zu Quarantäne ganzer Familien führten, führte Fischbach aus. Zudem erkrankten Kinder und Jugendliche extrem selten schwer an Corona. „Der ganze Zirkus wird nur veranstaltet, um die impfunwilligen Erwachsenen aus den Risikogruppen zu schützen“, erklärte der Mediziner. „Es muss bitte Schluss sein mit dem Testen gesunder Kinder.“ Auch bei den derzeit hohen Inzidenzen reiche es vollkommen, Kinder mit Symptomen von Covid-19 zu testen.
Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Wochenende weiter gesunken: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Sonntag bei 1453,0, wie aus den Daten der Landesmeldestelle (Stand: 19.24 Uhr) hervorgeht. Am Samstag hatte der Wert 1512,7 betragen, vor einer Woche 1535,6. Es gab 1362 registrierte Neuinfektionen. Eine Woche zuvor waren es 2501.
Bei den anderen Zahlen zur Corona-Lage gibt es generell am Wochenende keine Datenaktualisierung. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen lag bis zum Freitag bei 2263. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen 623 Patienten in Kliniken; 39 von ihnen wurden auf einer Intensivstation behandelt und 20 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche – die Hospitalisierungsinzidenz – betrug 7,32.
Die höchsten Werte bei der Sieben-Tage-Inzidenz gab es weiter in den Kreisen Nordfriesland (2070,0), Dithmarschen (2000,7) und Rendsburg-Eckernförde (1919,5). Am niedrigsten war die Inzidenz im Kreis Pinneberg (837,6).
Ab April gelockerte Maskenpflicht an Hamburgs Schulen
Die Maskenpflicht an Hamburgs Schulen soll auch über 4. April hinaus bestehen bleiben – allerdings in gelockerter Form. Zudem sollen sich Schülerinnen und Schüler auch weiterhin drei Mal pro Woche in der Schule testen, teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Sonntag mit. Mehr zum Thema Maskenpflicht an Hamburgs Schulen lesen Sie hier.