Hamburg. Kiez der 1970er Jahre soll wieder aufleben. Im Mittelpunkt: der Aufstieg von Lamborghini-Klaus. Auch Serie über Säuremörder geplant.

Das Rotlichtmilieu auf der Hamburger Reeperbahn der 1970er Jahre soll im Mittelpunkt einer neuen Amazon-Serie stehen. Die Streamingplattform kündigte das Projekt mit dem Titel „Luden“ am Dienstag für das Jahr 2022 an. Lude ist das norddeutsche Wort für Zuhälter.

„Mit "Luden" lassen wir die Hamburger Reeperbahn der 70er und 80er Jahre mit all ihren schillernden Persönlichkeiten wieder aufleben“, sagte Philip Pratt, der bei Amazon Studios für deutsche Serien zuständig ist. Es gehe um Aufstieg und Fall eines Zuhälter-Kartells.

Lamborghini-Klaus und die Nutella-Bande

Konkret handelt die Serie von Klaus Barkowsky, der sich von 1978 an zu "Lamborghini-Klaus" emporarbeitete und die sogenannte Nutella-Bande gründete. Diese lieferte sich mit der konkurrierenden GMBH einen Machtkampf um den Kiez.

Produzent Rafael Parente, der das Projekt für Amazon umsetzt, verbrachte vor dem Dreh viele Wochen auf St. Pauli und sprach mit Zeitzeugen und Szenekennern auch aus der Polizei: „Das ist zunächst eine Mafia-Geschichte, aber sie ist auch ur-deutsch, und sie hat sich fast genau so zugetragen.“ Die Legenden um die Nutella-Bande, das Chicago und die GMBH seien ein Stück "deutsche Popkultur".

Reeperbahn wird als Kulisse nachgebaut

Viele Schauplätze wie das einst größte Bordell Deutschlands seien heute verschwunden, sagte Parente. Daher werde die Reeperbahn als Kulisse aufgebaut.

Lesen Sie auch:

Serie über "Säurefassmörder"

Neben den Folgen über die Reeperbahn lässt Amazon nach eigenen Angaben auch noch eine True-Crime-Serie über einen Hamburger Serienmörder drehen, der die Hansestadt zwischen 1986 und 1992 terrorisierte.

Der so genannte "Säurefassmörder" versteckte die Leichen seiner weiblichen Opfer in Säurefässern, die er in einem Garten vergrub. In diesem Jahr Jahr sollen sechs Episoden für eine Ausstrahlung im Frühjahr 2022 produziert werden.