Hamburg. Der Tag im Überblick: Inzidenz im Norden steigt. Infizierter Reiserückkehrer sorgt für 130 Quarantänefälle. Neue Regeln notwendig?

Der Trend ist eindeutig: In den nördlichen Bundesländern steigen die Corona-Zahlen wieder – wenn auch noch auf niedrigem Niveau. Einer der Gründe ist mutmaßlich die sich zunehmend ausbreitende und deutlich ansteckendere Delta-Variante. In Hamburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 13,8. Ebenfalls relevant für die Bewertung der aktuellen Corona-Lage ist die Lage in den Krankenhäusern – und die ist im Norden weiter entspannt. So werden in ganz Schleswig-Holstein derzeit nur 11 Covid-19-Patienten stationär behandelt, in Hamburg sind es 32.

Nachdem ein infizierter Reiserückkehrer in zwei Bars in St. Georg gefeiert hat, müssen nun mindestens 130 Hamburger in Quarantäne. Alle Informationen in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 16. Juli:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter leicht
  • Hamburg: 2000 Impftermine ohne Anmeldung
  • Weil: „Wir brauchen eine Impfung für junge Leute“
  • Infizierter Urlauber: 130 Hamburger in Quarantäne
  • Inzidenz in Hamburg steigt – weniger Patienten in Kliniken
  • Betrug in Corona-Testzentren? Festnahme
  • Klappt es diesmal? UKE optimiert Corona-Impfstoff
  • Inzidenz in Niedersachsen steigt leicht
  • Aufbau für Hamburger Sommerdom beginnt – mit diesen Regeln

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter leicht

Ebenso wie in Hamburg – wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau – steigen die Infektionszahlen in Schleswig-Holstein weiter an: Am Freitag wurden 56 neue Fälle gemeldet, das sind 21 mehr als am Donnerstag und 42 mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Inzidenz liegt nun bei 7,6 (Vortag: 6,2/Vorwoche: 3,9).

Rückläufig ist die Zahl der stationär aufgenommen Corona-Patienten: Nach 16 am Donnerstag meldete Schleswig-Holstein am Freitag nur noch 11 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern des Landes. Weiterhin werden fünf Menschen auf Intensivstationen versorgt. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus bleibt weiter bei 1628 seit Pandemie-Beginn.

Hamburg: 2000 Corona-Impfungen ohne Termin am Sonnabend

Impfwillige warten im zentralen Impfzentrum in den Hamburger Messehallen auf ihren Termin (Archivbild).
Impfwillige warten im zentralen Impfzentrum in den Hamburger Messehallen auf ihren Termin (Archivbild). © picture alliance/xim.gs | Unbekannt

Im zentralen Impfzentrum in den Hamburger Messehallen gibt es am Sonnabend (ab 8.00) Corona-Schutzimpfungen ohne Termin. Für die eintägige Aktion würden zusätzliche 2000 Impfdosen vorgehalten, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Verwendet werde ausschließlich mRNA-Impfstoff der Hersteller Biontech oder Moderna. Wer bis 19.00 Uhr vorbeikomme, müsse einen Personalausweis und - soweit vorhanden - einen Impfpass mitbringen. Für die Zweitimpfungen würden Termine am 7. beziehungsweise 14. August vergeben.

Das Angebot gilt auch für Minderjährige ab 16 Jahren. Diese müssen sich jedoch vorab über die Auswirkungen einer Impfung informieren und von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden, der der Impfung auch zustimmen muss.

Weil: „Wir brauchen eine Impfung für junge Leute“

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich dafür starkgemacht, dass junge Leute geimpft werden. Dies sei auch die Meinung vieler Experten, sagte der SPD-Politiker im Sommerinterview des NDR. Zumal solche Impfungen bereits in einigen Nachbarländern durchgeführt würden. Im Moment fände ein Wettlauf statt: auf der einen Seite die Delta-Variante, auf der anderen Seite die Impfquote. „Ich mag mir keine Situation ausmalen, wo die Älteren geimpft sind und die Jüngeren nicht“, sagte Weil. Entscheiden würden letztlich die Eltern, aber die Politik wolle die Möglichkeit eröffnen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil spricht sich für Corona-Impfungen von Kindern aus.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil spricht sich für Corona-Impfungen von Kindern aus. © picture alliance/dpa/Swen Pförtner | Unbekannt

Infizierter Urlauber: 130 Hamburger in Quarantäne

Wegen eines zwar negativ getesteten, aber Corona-infizierten Reiserückkehrers aus Spanien müssen rund 130 Besucher zweier Lokale in St. Georg in Quarantäne. Der Mann habe nach Ende seines Urlaubs am vergangenen Sonnabend zwei Bars auf der Langen Reihe besucht, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Freitag. Er war zwar nach Ende der Reise negativ getestet worden, hatte sich aber offensichtlich im Urlaub infiziert.

„Wir müssen aufgrund der Reiseanamnese davon ausgehen, dass die Delta-Variante des Coronavirus vorliegt. Eine Sequenzierung wird durchgeführt“, so der Sprecher. Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. Laut „NDR 90,3“ soll der Mann bei seinen Kneipenbesuchen bereits Krankheitssymptome gezeigt haben.

Die Lange Reihe im Stadtteil St. Georg. Hier besuchte ein unwissentlich infizierte Reiserückkehrer zwei Bars – und sorgte damit für eine Quarantäne von 130 Hamburgern (Archivbild).
Die Lange Reihe im Stadtteil St. Georg. Hier besuchte ein unwissentlich infizierte Reiserückkehrer zwei Bars – und sorgte damit für eine Quarantäne von 130 Hamburgern (Archivbild). © picture alliance / Torsten Krueger | Unbekannt

In einer der Bars habe es nur eine einzige Login-Station für die Luca-App gegeben. Diese registriert Daten und erleichtert die Kontaktverfolgung für die Gesundheitsämter. Dort müssten nun alle zum fraglichen Zeitpunkt anwesenden Menschen mit einer Quarantäneanordnung rechnen. „In einer weiteren Bar gab es zwar Tisch-bezogene Check-in-Möglichkeiten. Allerdings sind dem Anschein nach die erforderlichen Abstände zwischen Tischen nicht eingehalten worden“, sagte Helfrich. Außerdem hätten Gäste die Tische gewechselt. „Wir müssen daher auch hier im hohen Umfang Personen in Quarantäne versetzen“, sagte Helfrich. Insgesamt sei dies bereits in rund 130 Fällen geschehen. Es werde aber mit weiteren gerechnet.

Inzidenz in Hamburg steigt – weniger Patienten

Der Trend der Inzidenz geht weiter in die falsche Richtung: Am Freitag meldete die für das Ressort Gesundheit zuständige Sozialbehörde 47 neue Corona-Infektionen. Das sind zwar drei Fälle weniger als am gestrigen Donnerstag, aber 18 mehr als vor einer Woche. Damit steigt der Sieben-Tage-Wert von 12,8 auf 13,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 9,3.

Die Bettenbelegung in den Krankenhäusern, und das ist die gute Nachricht, ist dagegen rückläufig. 29 Corona-Patienten werden aktuell in Hamburger Kliniken behandelt – 32 waren es am Vortag. Davon liegen 16 Menschen auf einer Intensivstation, das sind zwei weniger im Vergleich zum Donnerstag. Todesfälle sind glücklicherweise keine weiteren zu den 1603 seit Pandemiebeginn Verstorbenen hinzugekommen.

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Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden am Donnerstag 18.845 Hamburger gegen Covid-19 geimpft. Davon haben 3219 Personen den ersten und 15.626 den zweiten Piks erhalten. Als vollständig geimpft gelten nun 802.957 Hamburger. 1.108.873 Menschen aus der Hansestadt haben mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

Betrug in Corona-Testzentren? Festnahme

Weil sie bei der Abrechnung von Corona-Tests betrogen haben sollen, sind der Geschäftsführer sowie ein weiterer Verantwortlicher einer Betreibergesellschaft verhaftet worden. Sie befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen am Freitag gemeinsam mitteilten.

Ermittelt wird demnach gegen mehrere Verantwortliche von in Hessen, Niedersachsen und Sachsen betriebenen Corona-Testzentren. Sie stehen unter Verdacht des gewerbsmäßigen bandenmäßigen Betrugs an Standorten in Kassel, Braunschweig, Hannover und Leipzig. Die Betreibergesellschaft ist in Nordrhein-Westfalen ansässig.

Betrug in Corona-Testzentren? Darum geht es

Im Einzelnen wird den Beschuldigten den Angaben zufolge vorgeworfen, in den Monaten April und Mai 2021 für ein Corona-Testzentrum in Kassel Leistungen in Höhe von über einer Million Euro gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zu Unrecht abgerechnet zu haben. Es bestehe der Verdacht, dass die Gesellschaft eine Vielzahl der abgerechneten Testleistungen nicht erbracht und die notwendigen Mindeststandards bei Tests bewusst nicht erfüllt habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Für die von ihr betriebenen Testzentren in Leipzig, Braunschweig und Hannover stehen demnach betrügerische Abrechnungen in den Monaten April bis Juni im Raum.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen der beteiligten Bundesländer hatten laut Mitteilung insgesamt etwa zwei Millionen Euro auf das Konto der Gesellschaft überwiesen. 1,9 Millionen Euro habe die Staatsanwaltschaft Kassel über Kontopfändungen gesichert.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Corona: Neuer Impfstoff-Anlauf im UKE

Entwickelt das UKE doch noch einen Impfstoff gegen das Coronavirus? Nachdem sich die Immunreaktionen des ersten Wirkstoffs in der sogenannten Phase 1 der Studie als zu schwach herausstellte, ist der Impfstoff nun optimiert worden. Die neue Studie soll noch in diesem Monat beginnen – natürlich wieder mit der Phase 1 von insgesamt drei. Zunächst werden 30 Probanden im Alter zwischen 18 und 65 Jahren ausgewählt. Freiwillige können sich per Mail beim medizinischen Auftragsinstitut CTC North melden unter: studienteilnahme@ctc-north.com.

Inzidenz in Niedersachsen steigt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist weiter leicht gestiegen. Am Freitag lag der Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 8,0, nachdem sich am Donnerstag noch 7,0 Menschen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert hatten.

Das Land meldete 163 neue Corona-Infektionen sowie einen weiteren Todesfall (insgesamt 5802 Tote). Die Stadt Wolfsburg bleibt mit einem Wert von 20,1 die Kommune mit der höchsten Inzidenz in Niedersachsen. Für die Landkreise Friesland und Wittmund wurde der Wert 0 gemeldet.

Aufbau für Hamburger Sommerdom beginnt

Auf dem Heiligengeistfeld hat der Aufbau des Hamburger Sommerdoms begonnen. Rund 200 Schausteller werden bis Ende Juli ihre Buden und Fahrgeschäfte für das große Volksfest aufgebaut haben. Vor der Pandemie waren es rund 240. Der Dom das erste größere Volksfest, das nach der Corona-Pause am regulären Standort mit der Stadt als Veranstalter wiedereröffnet wird.

Auf dem Heiligengeistfeld sollen am 30. Juli die ersten Besucher über den umzäunten Platz schlendern können. Sie müssen genesen, geimpft oder getestet sein und zudem vorab ein Zeitfenster gebucht haben. Die Besucherzahlen sind auf 9500 statt der üblichen 18.000 bis 22.000 Menschen pro Tag begrenzt. Auf dem Gelände gilt eine Maskenpflicht.

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Bremerhaven: Erste Kreuzfahrtschiffe kommen wieder

Darauf hatten Touristiker und maritime Fans in Bremerhaven lange gewartet: Vor einer Woche legte nach monatelanger Corona-Pause mit der MS „Artania“ das erste Kreuzfahrtschiff mit 650 Passagieren wieder von der Columbuskaje ab. Am Sonnabend (17. Juli) kehrt es von der Reise nach Göteborg und Stockholm wieder zurück, um mit neuen Gästen erneut nach Schweden aufzubrechen. Welche und wie viele Schiffe in dieser Saison folgen werden, ist pandemiebedingt noch unklar.

„Es ist erfreulich, dass es wieder losgeht“, sagt Ralf Meyer, Geschäftsführer von „Erlebnis Bremerhaven“, „aber wir sind bei weitem noch nicht da, wo wir mal waren.“ Nach Hamburg, Warnemünde und Kiel ist Bremerhaven der viertgrößte Kreuzfahrthafen in Deutschland.

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht

Zwar liegt Schleswig-Holstein weiterhin unter dem Bundesschnitt bei der Sieben-Tage-Inzidenz – doch auch im nördlichsten Bundesland steigen die Corona-Infektionszahlen wieder an, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Am Donnerstag wurden 35 neue Fälle registriert, 13 mehr als vor einer Woche. Entsprechend steigt die Inzidenz auf 6,2 (Vortag: 5,6/Vorwoche: 4,1). Derzeit werden 16 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt, fünf von ihnen liegen auf Intensivstationen.

Die Zahl der Todesfälle gibt das Land derzeit mit 1628 an, ein Verstorbener mehr als am Vortag. Zuletzt war am Montag ein Corona-Toter gemeldet worden.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Niedersachsen: Mehr als 5000 Leute bei Events

Nach einem Entwurf der Landesregierung zu den Änderungen in der Corona-Verordnung werden künftig Abstandsregeln und Maskenpflicht für Gäste in Tagespflegeeinrichtungen entfallen, soweit alle Anwesenden vollständig geimpft oder genesen sind.

Bei einer örtlichen Inzidenz unter 35 sollen zudem unter bestimmten Auflagen wieder Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen erlaubt sein. Voraussetzung ist dann, dass bei den Veranstaltungen drinnen wie draußen das Abstandsgebot eingehalten wird – etwa durch die Zuweisung fester Sitzplätze und die Lenkung von Besucherströmen zum Eingang durch den Veranstalter. Zudem muss sichergestellt werden, dass der Konsum von Alkohol eingeschränkt wird und Kontaktdaten erhoben werden. Die Zuschauerzahl ist auf maximal 25.000 oder 50 Prozent der Zuschauerkapazität der Veranstaltungslokalität begrenzt.

Die leicht veränderte Corona-Verordnung soll am Freitag in Kraft treten, sagte der Chef der niedersächsischen Staatskanzlei, Jörg Mielke, bei einer Unterrichtung des Gesundheitsausschusses des Landtags am Donnerstag.

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