Hamburg. Der Überblick: Bremen ist beim Impfen Spitze. Tschentscher kritisiert Joshua Kimmich. Inzidenz in Hamburg steigt weiter.

Nach dem Wegfall der Maskenpflicht an Schulen in Schleswig-Holstein zeigte sich auch Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) in den Herbstferien für eine solche Regelung offen. Nun hält er jedoch an der Maskenpflicht fest. Schüler und Lehrer hätten sich damit arrangiert. In einem ersten Schritt soll es aber andere Lockerungen an Schulen geben.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

Hamburgs Bürgermeister kritisiert Fußballprofi Joshua Kimmich. Dieser sei zwar ein guter Fußballspieler, aber kein Impfexperte, sagt Peter Tschentscher.

Diese Themen sowie die aktuellen Corona-Zahlen lesen Sie in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 29. Oktober:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt erneut
  • Panne bei Impfungen in Osnabrück – Kochsalzlösung gespritzt
  • Vorzeigen eines gefälschten Impfausweises ist nicht immer strafbar
  • Schleswig-Holstein: keine Maskenpflicht mehr im Unterricht
  • Bremen ist beim Impfen Spitze – auch Hamburg liegt weit vorn
  • Corona-Ausbruch in Geesthachter Seniorenheim
  • 383 Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg steigt weiter
  • Corona-Impfung: Tschentscher kritisiert Kimmich
  • Rabe hält an Maskenpflicht fest – andere Lockerungen möglich
  • Harry Potter: Neuer Termin für die Musical-Premiere steht
  • War es ein Fehler, die Impfzentren zu schließen?

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt erneut

Nach 349 neuen Corona-Fällen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein auf 69,2 gestiegen – nach 66,8 am Tag zuvor. Vor einer Woche hatte dieser Wert noch 52,4 betragen. In Kliniken werden unverändert 73 Corona-Patienten behandelt. Davon liegen weiterhin 15 auf Intensivstationen. Die Hospitalisierungsinzidenz stieg leicht auf 1,61 (Vortag: 1,58).

Die Zahl der Corona-Todesfälle erhöhte sich nochmals um zwei auf jetzt 1723 Menschen. Am höchsten ist die Inzidenz im Herzogtum Lauenburg (95,9), am niedrigsten weiterhin im Kreis Steinburg (36,7).

#link12 

Panne bei Impfungen in Osnabrück – Kochsalzlösung gespritzt

Bei Corona-Auffrischungsimpfungen in Osnabrücker Senioreneinrichtungen hat es eine Panne gegeben. Versehentlich sei sechs Personen statt dem Biontech-Impfstoff eine Kochsalzlösung gespritzt worden, teilte die Stadt am Freitag mit. Eine Gesundheitsgefahr bestehe nicht.

Insgesamt waren in zwei Einrichtungen – einem Haus für betreutes Wohnen und einer Tagespflegeeinrichtung – 42 Menschen geimpft worden. Bei der routinemäßigen Kontrolle fiel im Nachgang auf, dass mehr Impfstoff übrig war, als eigentlich da sein sollte. Nun soll bei allen Geimpften nach 14 Tagen ein Antikörpertest vorgenommen werden. Diejenigen, bei denen kein Impfschutz festgestellt wird, sollen dann sofort eine Auffrischungsimpfung bekommen.

Das Versehen erklärte die Stadt damit, dass die Fläschchen, die den Biontech-Impfstoff enthalten, vor den Impfungen mit einer Kochsalzlösung aufgefüllt werden müssen. Danach werden die Spritzen aufgezogen. Nach den Impfungen war jedoch ein noch nicht angebrochenes Fläschchen aufgefallen. Daher müsse beim Abfüllen der Kochsalzlösung versehentlich ein Fläschchen aufgefüllt worden sein, das bereits benutzt war und keinen Impfstoff mehr enthielt.

#link11 

Gesetzeslücke: Vorzeigen eines gefälschten Impfausweises ist nicht immer strafbar

Nach einem Gerichtsurteil in Osnabrück pocht die niedersächsische Landesregierung darauf, eine Gesetzeslücke im Zusammenhang mit gefälschten Impfausweisen zu schließen. Staatskanzlei und Justizministerium bekräftigten am Freitag in Hannover einen Entschluss der Länder-Ministerpräsidenten von vergangener Woche.

Darin wird der Bund aufgefordert, das Strafgesetzbuch und das Infektionsschutzgesetz so zu überarbeiten, dass das Vorlegen gefälschter Impfdokumente auch strafrechtlich geahndet werden kann. „Da es sich sowohl beim Strafgesetzbuch als auch beim Infektionsschutzgesetz um Bundesrecht handelt, kann Niedersachsen hier nicht in originärer Zuständigkeit tätig werden“, sagte ein Sprecher des Justizministeriums.

Eine Entscheidung des Landgerichts Osnabrück hatte zuletzt eine Gesetzeslücke offengelegt. Es bestätigte in einem Beschwerdeverfahren eine vorherige Entscheidung des Amtsgerichts. Demzufolge war das Vorlegen eines gefälschten Impfpasses in einer Nordhorner Apotheke nicht strafbar. Der Vorlegende wollte sich mit dem gefälschten Dokument ein digitales Impfzertifikat erschwindeln.

Nach gegenwärtiger Rechtslage sei zwar die Vorlage eines gefälschten Impfausweises bei einer Behörde oder einer Versicherung strafbar, aber nicht bei einem privaten Unternehmen wie einer Apotheke, sagte dazu ein Sprecher des Landgerichts Osnabrück. Hier gebe es eine gesetzliche Regelungslücke.

Schule in Niedersachsen startet nach Ferien mit täglichen Selbsttests

Die Schule in Niedersachsen startet nach den Herbstferien am Montag (1. November) mit einer Sicherheitswoche, in der sich die Schülerinnen und Schüler täglich testen müssen. Ausgenommen von der Testpflicht sind Kinder und Jugendliche, die vollständig geimpft und genesen sind. Ab der zweiten Schulwoche seien wie vor den Ferien drei Selbsttests pro Woche ausreichend, teilte das Kultusministerium am Freitag in Hannover mit.

In der ersten Woche nach den Ferien müssen die Schüler zudem sowohl an ihrem Sitzplatz im Klassenraum als auch im Schulgebäude eine Maske tragen. Befreit von dieser Pflicht sind lediglich die ersten und zweiten Klassen. Auf dem Außengelände der Schule und im Sportunterricht entfällt die Maskenpflicht für alle.

Das Kultusministerium plant, vom 11. November an auch die Jahrgänge drei und vier von der Maskenpflicht zu befreien. Das dann aktuelle Infektionsgeschehen müsste diesen Schritt allerdings zulassen, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD): „Den steilen Anstieg bei den Neuinfektionen registriere ich dabei mit Sorge.“

Schleswig-Holstein: keine Maskenpflicht mehr im Unterricht

Unterricht ohne Maske: Ab Montag gelten erleichterte Bedingungen für den Schulunterricht in Schleswig-Holstein. Schülerinnen und Schüler dürfen dann an ihrem Sitzplatz im Klassenzimmer die in der Corona-Pandemie zur Gewohnheit gewordenen Mund-Nasen-Bedeckungen abnehmen.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte am Freitag, in fast allen Lebensbereichen seien Einschränkungen weitestgehend aufgehoben worden. Die Verpflichtung, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sei ein Grundrechtseingriff, der verhältnismäßig sein und gut abgewogen werden müsse. Nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht in diesem Schuljahr sei die Aufhebung der Maskenpflicht am Sitzplatz der nächste wichtige Schritt in einen normalen Schulalltag.

Viele Schüler in Hamburg werden derzeit mit positiven Corona-Schnelltestergebnissen heimgeschickt – in vielen Fällen ist das Ergebnis jedoch falsch.
Im Unterricht müssen ab Montag Schüler in Schleswig-Holstein keine Maske mehr tragen (Symbolfoto). © Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Sollte es zu einer Infektion in einer Lerngruppe kommen, gelte für den Rest der Gruppe fünf Tage lang wieder die Pflicht zum Tragen einer Maske und eine tägliche Testpflicht. Ansonsten bleibe es bei Teststrategie, Hygienekonzept und Maskenpflicht auf den Laufwegen innerhalb der Schule.

Bremen ist beim Impfen Spitze – auch Hamburg liegt weit vorn

Bremen erreicht bei der Impfquote bundesweit den Spitzenplatz. 78,1 Prozent der Menschen sind dort laut dem Robert Koch-Institut vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Auch Hamburg erreicht einen Spitzenplatz. In der Stadt liegt die Impfquote bei 71,7 Prozent. Damit landet Hamburg auf Rang drei. Auf Platz zwei steht das Saarland (73,1 Prozent).

Bundesweit hat die Impfquote die Zwei-Drittel-Marke erreicht: Nach den am Freitagvormittag veröffentlichten Daten des Robert Koch-Instituts sind inzwischen 66,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Allein am Vortag wurden den Angaben zufolge rund 232.000 Impfdosen verabreicht; darunter waren auch etwa 107.000 Auffrischungsimpfungen. In den vergangenen Tagen hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wiederholt für das sogenannte Boostern geworben.

Bundesweit sind 66,6 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft (Symbolfoto).
Bundesweit sind 66,6 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft (Symbolfoto). © dpa | Michael Weber

Beim aktuellen Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Während Bremen vorn liegt, sind in Sachsen nur 56,6 Prozent der Menschen vollständig geimpft. Unterdessen sind bundesweit auch schon 41,2 Prozent der 12- bis 17-Jährigen gegen Corona geimpft. Für jüngere Kinder wurde bislang noch kein Impfstoff zugelassen.

Bremen78,1 %
Saarland73,1 %
Hamburg71,7 %
Schleswig-Holstein71,4 %
Nordrhein-Westfalen70,1 %
Niedersachsen68,4 %
Berlin66,7 %
Rheinland-Pfalz66,5 %
Hessen65,8 %
Mecklenburg-Vorpommern65,0 %
Baden-Württemberg64,8 %
Bayern64,5 %
Sachsen-Anhalt62,9 %
Thüringen60,6 %
Brandenburg60,5 %
Sachsen56,6 %

Corona-Ausbruch in Geesthachter Seniorenheim

In der Geesthachter Senioren- und Pflegeeinrichtung „Haus am Moor“ gibt es einen Corona-Ausbruch: Sechs Bewohner wurden bislang per Antigen-Schnelltest vor Ort positiv auf das Virus getestet, bei fünf von ihnen bestätigte ein nachfolgender PCR-Test im Labor die Infektion.

Zudem wurde bei zwei Mitarbeitern sowie einer Therapeutin, die regelmäßig Altenheime zur Behandlung der Senioren besucht, das Coronavirus nachgewiesen. Alle Bewohner zeigen laut Heiminhaber André Apel derzeit nur Erkältungssymptome, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut.

Unter Quarantäne steht das Haus nicht. Die infizierten Mitarbeiter sind in häuslicher Isolierung, und die betroffenen Bewohner bleiben auf ihren Zimmern.

Im Haus am Moor leben 32 Bewohner, betreut von 20 Mitarbeitern. Alle sollen nun getestet werden, mit den Ergebnissen wird in zwei Tagen gerechnet. „Alle Bewohner sind geimpft“, sagt André Apel. Von den Mitarbeitenden der Einrichtung seien bis auf zwei alle geimpft. „Aber sie haben für den November Impftermine“, erklärt der Eigentümer.

383 Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg steigt weiter

Die Zahl der Neuinfektionen in Hamburg bleibt auf einem hohen Niveau. Die Sozialbehörde meldet am Freitag 383 neue Corona-Fälle, die innerhalb von 24 Stunden bestätigt wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 111,6. Am Vortag lag der Wert bei 109,3.

Seit Beginn der Pandemie (Stichtag: 29. Februar 2020) wurden somit in Hamburg 98.139 Covid-19-Erkrankungen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 91300 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.371.534 Menschen eine Erstimpfung erhalten, 1.327.677 Personen sind vollständig geimpft. 71,7 Prozent haben damit einen vollständigen Impfschutz.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

122 Corona-Patienten werden derzeit in Hamburger Krankenhäusern behandelt. 37 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie auf der Intensivstation liegen und dort behandelt werden. Die Sozialbehörde meldete zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Bislang sind 1818 Hamburger gestorben.

Corona-Lage in Niedersachsen verschlechtert sich

 Die Corona-Lage in Niedersachsen hat sich erneut verschlechtert. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg am Freitag nach Angaben des Landesgesundheitsamtes auf 3,3 Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage. Am Vortag hatte der Wert bei 3,0 gelegen. Für Gesundheitsbehörden und Kommunen in Niedersachsen ist dies der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemielage.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner stieg nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter leicht auf 73,4 – nach 70,6 am Donnerstag. Ein weiterer Covid-19-Todesfall kam hinzu, die Gesamtzahl stieg damit auf 6077. Am höchsten war die Inzidenz mit 253,7 im Landkreis Cloppenburg.

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren am Freitag 4,6 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Damit stieg der Wert im Vergleich zum Vortag (4,3 Prozent).

In Reinbek werden jährlich 500 Millionen Impfdosen produziert

Der Arzneimittelhersteller Allergopharma hat Ende April die Vakzinproduktion für Biontech/Pfizer aufgenommen und arbeitet seitdem im Dreischichtsystem 24 Stunden am Tag. Laut Mutterkonzern Dermapharm liegen die Produktionskapazitäten pro Jahr bei 500 Millionen Impfdosen.

160 Millionen Impfdosen haben in den vergangenen sechs Monaten das Werksgelände in Reinbek unter hohen Sicherheitsauflagen verlassen. „Es läuft sehr gut. Wir sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag für die Bekämpfung der Pandemie zu leisten“, sagt Dr. Hans-Georg Feldmeier. Der 59-Jährige ist Vorstandsvorsitzender von Dermapharm, einem börsennotierten, international tätigen Unternehmen mit Hauptsitz in Grünwald bei München.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Corona-Impfung: Tschentscher kritisiert Joshua Kimmich

Die Bedenken von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich, sich impfen zu lassen, haben im ZDF-Polit-Talk bei Maybrit Illner unter dem Motto „Kein Schutz, keine Freiheit – Lockdown für Ungeimpfte?“ für kontroverse Debatten gesorgt. Der Hamburger Professor Jonas Schmidt-Chanasit nahm Kimmich am Donnerstagabend in Schutz: „Man muss seine Bedenken erst einmal ernst nehmen!“, sagte der 42-Jährige und warf Kritikern des Profis vor: „Das ist eine private Entscheidung, und ich finde es problematisch, das in der Öffentlichkeit so auszukehren!“

Es komme darauf an, dass man auf die Ängste der Bürger eingehe, „und natürlich dann mit den wissenschaftlichen Fakten argumentieren kann, die ganz klar für diese Impfung sprechen. Trotzdem muss man akzeptieren, dass es immer Menschen geben wird, die sich nicht impfen lassen“, sagte der Virologe. Wer sich nicht impfen lassen wolle, solle sich wenigstens regelmäßig testen lassen, und „das hat ja Joshua Kimmich gemacht“, führte er aus.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (55) kritisierte die Haltung des Nationalspielers. „Herr Kimmich ist ein sehr guter Fußballspieler, das macht ihn aber nicht zum Impfexperten.“ Kimmich hatte seine Haltung mit Bedenken begründet, „was fehlende Langzeitstudien angeht.“ Es gebe aber genug Experten, die erklären können, dass das eine sehr unrealistische Erwartung ist, sagte der SPD-Politiker. Unter Berufung auf diese Experten schlussfolgerte er: „Es ist sehr viel sicherer, sich impfen zu lassen, als mit diesem Virus in Kontakt zu kommen.“

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher kritisierte die Haltung von Joshua Kimmich zur Corona-Impfung.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher kritisierte die Haltung von Joshua Kimmich zur Corona-Impfung. © picture alliance / dpa / Pressebildagentur ULMER | Unbekannt

Rabe hält an Maskenpflicht fest – andere Lockerungen möglich

Schulsenator Ties Rabe (SPD) sieht bei der Maskenpflicht an Hamburger Schulen keinen Handlungsbedarf. Die meisten Schüler und Lehrer hätten sich damit arrangiert, sagte er laut NDR am Donnerstagabend im Schulausschuss.

Ties Rabe (SPD), seit 2011 in Hamburg Senator für Schule und Berufsbildung (Archivbild).
Ties Rabe (SPD), seit 2011 in Hamburg Senator für Schule und Berufsbildung (Archivbild). © Roland Magunia/Funke Foto Services | Unbekannt

Rabe kündigte jedoch andere Lockerungen an. So soll in einem nächsten Schritt die sogenannte Kohorten-Regelung auch an weiterführenden Schulen aufgehoben werden. Das heißt, Klassen oder Jahrgänge müssten nicht mehr unter sich bleiben. An Grundschulen ist diese Regelung bereits nach den Herbstferien aufgehoben worden. Grundschüler sollen auch als erstes von der Maskenpflicht befreit werden. Wann das sein wird, ließ der Senator offen.

Die Linke in Hamburg fordert hingegen, Bildungsräume für Maskenpausen zu schaffen. Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, sagt: "„Es ist fatal, Gesundheitsschutz gegen Bildung ausspielen zu wollen. Den Wunsch nach Normalität kann ich gut nachvollziehen. Ärgerlicherweise lässt uns die weiter andauernde Pandemie aber keine Chance, auf Masken zu verzichten." Deswegen sollten Bildungsräume geschaffen werden, die Maskenpausen erlauben. "Unsere Stadt bietet vielfältige Möglichkeiten für Bildung außerhalb des Klassenraums. Diese Chance sollte jetzt ergriffen werden."

Harry Potter: Neuer Termin für die Musical-Premiere steht

 Im vierten Anlauf soll es nun klappen: Nach drei coronabedingt gestrichenen Premieren-Terminen für „Harry Potter und das verwunschene Kind“ am Hamburger Mehr!-Theater ist die Deutschlandpremiere für den 5. Dezember geplant – und am Donnerstag gewährten Produzenten und Darsteller einen Einblick in die Proben. Nach einer fast 19 Monate währenden Zwangspause wird auf der Bühne wieder offiziell der Zauberstab geschwungen. Unter den kritischen Augen des Choreographen wurden auch verzierte Wendeltreppen verschoben und Umhänge geschwungen.

Eine Szene aus
Eine Szene aus "Harry Potter und das verwunschene Kind" auf der Bühne im Mehr! Theater am Großmarkt. Die Premiere findet am 5. Dezember statt. © Marcus Brandt/dpa | Unbekannt

Die offizielle Deutschlandpremiere am 15. März 2020, der Ersatztermin im Oktober 2020 sowie der nächste Termin am 11. April 2021 mussten wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt werden. „Wir sind stolz darauf, dass wir über diesen langen Zeitraum fast den kompletten Cast halten konnten“, sagte Produzent Maik Klokow. Die lange Wartezeit habe der Cast etwa mit freiwilligen Online-Workouts zu überbrücken versucht. „Das hat nicht nur geholfen, in Form zu bleiben, sondern auch, untereinander verbunden zu bleiben“, erzählte Darstellerin Madina Frey, die eine der Hauptrollen in dem Stück spielt.

Die Zeit vor dem offiziellen Wiedersehen in Hogwarts am 5. Dezember wird nun genutzt, um die minutiös getakteten Abläufe zu perfektionieren und die Magie so spätestens zum Premierenabend effektvoll auf die Bühne zu bringen. „Die Fans können sich auf einen Abend voller Magie, zauberhafter Momente und mystischer Verwandlungen einstellen“, kündigte Klokow an. „Harry Potter und das verwunschene Kind“ ist die erste nicht-englischsprachige Inszenierung des Schauspiels aus der Feder von Joanne K. Rowling.

War es ein Fehler, die Impfzentren zu schließen?

Die Impfaktion im Geesthachter Oberstadtreff wurde gut angenommen. Insbesondere viele ältere Menschen kamen, um sich ihre dritte Impfung (Booster-Impfung) abzuholen. Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH), die die Einsätze der zehn mobilen Teams in Schleswig-Holstein durchführt, spricht landesweit von einer guten Resonanz bei bisher Ungeimpften. Der Andrang sei überall bei den Einsätzen der mobilen Impfteams groß.

Eine Mitarbeiterin des Impfteams ging sogar noch einen Schritt weiter: „Es war der größte Fehler, die Impfzentren zu schließen.“ In Elmshorn seien etwa kürzlich an einem Tag 300 Dosen verimpft worden. Der Bedarf sei riesig, jetzt, wo viele Drittimpfungen anstünden und die Corona-Tests nicht mehr kostenlos seien, sagte sie.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wächst auch in Hamburg die Sorge vor einer Überlastung der Krankenhäuser. „Wir beobachten mit Sorge, dass die Zahlen der Corona-Patienten auf den Normalstationen und der Intensivstation wieder ansteigen“, sagte Christian Weber, Chefarzt der Intensivmedizin in der Asklepios Klinik Wandsbek. „Aber die Versorgungsqualität ist nach wie vor uneingeschränkt gewährleistet, und wir sind weiter aufnahmebereit.“ Im Krankenhaus behandelt würden überwiegend Ungeimpfte, die auch beatmet werden müssten. Dieser Zustand sei „vermeidbar“.

Die Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase, forderte die im ersten Halbjahr Geimpften auf, sich „schnellstmöglich“ eine Auffrischungsspritze abzuholen. Zunächst sind Menschen über 70 und Beschäftigte in Pflege und medizinischen Einrichtungen mit Patientenkontakt dazu aufgerufen.

Am Donnerstag hatte die Gesundheitsbehörde die Zahl der Covid-19-Patienten in den Hamburger Kliniken mit 125 angegeben, davon wurden 39 auf Intensivstationen behandelt.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und den Norden vom Vortag