Hamburg. Im Überblick: Inzidenz in Hamburg wieder etwas gesunken. CDU fordert: Heizpilze für Gastronomen auch in diesem Winter erlauben.

Der Dezember rückt immer näher und mit ihm die Frage, wie sich die Weihnachtszeit wohl in diesem Jahr gestalten wird. Im vergangenen Jahr mussten die Menschen im Zuge der Corona-Pandemie auf vieles verzichten. Schmalzkuchen und gebrannte Mandeln genießen? Das soll Stand jetzt in mehreren Städten in wenigen Wochen auf Weihnachtsmärkten möglich sein. Doch einige Fragen bleiben noch offen.

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Natur, Tiere und viel frische Luft: Ihren Sommerurlaub haben viele Familien auf einem Ferienhof verbracht. Wegen der Pandemie fuhren auch Menschen aufs Land, die sonst in den Flieger steigen. Besonders beliebt sind Höfe mit vielen Tieren und der Möglichkeit zum Ponyreiten. Alle Corona News in unserem Blog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 5. Oktober:

  • Corona: 20 Infektionen nach Besuch einer Bar mit 2G-Regelung
  • Impfaktion vor dem WM-Qualifikationsspiel im Volksparkstadion
  • Elbphilharmonie: So viele waren bei der zweiten Impfaktion
  • CDU fordert: Heizpilze für Gastronomen auch in diesem Winter erlauben
  • Inzidenz, Impfungen, Patienten – neue Corona-Zahlen für Hamburg
  • Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen kaum verändert
  • Schmidts Tivoli startet ab Dienstag mit 2G-Modell
  • Virologe Stöhr fordert "Freedom Day" für Kinder und Jugendliche
  • Städte planen mit Weihnachtsmärkten in diesem Jahr
  • Ferienhöfe blicken nach Corona-Krise zuversichtlich nach vorne
  • Inzidenz im Norden stabil – aber erneut drei Tote

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Sieben-Tage-Wert im Norden sinkt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein leicht gesunken. Am Dienstag betrug die Zahl der Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen 28,0 - nach 28,9 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 185 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten der Landesbehörde vom Dienstagabend (Stand: 19.00 Uhr) hervorgeht. Tags zuvor waren es 102.

In den Krankenhäusern lagen - wie schon seit Tagen - weiterhin 56 Covid-19-Patienten und -Patientinnen. Die Zahl der Covid-Kranken auf den Intensivstationen betrug ebenfalls nach wie vor 26. Es wurden dort 15 Patienten beatmet. Die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - gab die Landesbehörde mit 1,31 an.

Als genesen gelten inzwischen etwa 73 500 Menschen. Aus der Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurde einer - in Ostholstein - herausgerechnet, so dass es jetzt landesweit 1689 sind.

Unter den Kreisen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz hat Pinneberg mit einem Wert von 52,7 knapp Neumünster (52,6) von der Spitze verdrängt. Nordfriesland bleibt hier mit 6,6 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen das Schlusslicht.

Mobile Impfteams in weiten Teilen des Landes im Einsatz

Mobile Impfteams sind nach der Schließung der Impfzentren in weiten Teilen Niedersachsens im Einsatz. In 39 von 45 Gesundheitsamtsbezirken sei dies der Fall, sagte Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, am Dienstag in Hannover. Wie viele der Teams Corona-Schutzimpfungen verabreichen, konnte er zunächst nicht sagen. Die landesweit rund 50 Impfzentren wurden vor wenigen Tagen geschlossen, die 135 mobilen Teams sowie niedergelassene Ärzte übernehmen nun die Impfungen gegen das Coronavirus im Bundesland.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind bislang 70,9 Prozent der Menschen in Niedersachsen einmal gegen das Coronavirus geimpft, 66,8 Prozent vollständig. Nach Angaben einer Regierungssprecherin können insgesamt rund elf Prozent der Bevölkerung nicht oder noch nicht geimpft werden. Das liegt etwa daran, dass sich Kinder unter zwölf Jahren noch nicht impfen lassen können oder bei manchen Menschen medizinische Gründe gegen eine Corona-Schutzimpfung sprechen.

Corona: 20 Infektionen nach Besuch einer Bar mit 2G-Regelung

In der vergangenen Kalenderwoche (KW 39) wurden insgesamt 1380 Corona-Infektionen von den Gesundheitsämtern in Hamburg erfasst. Für 63 Fälle ist laut Gesundheitsbehörde die Zuordnung zu einem Ausbruchsgeschehen möglich, insgesamt handelt es sich um 23 identifizierte Ausbrüche (ab zwei Personen).

So wurden nach Angaben von Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, in der letzten Septemberwoche nach dem Besuch einer Bar, die laut Kontaktdatenerfassung von 200 Gästen besucht wurden, 20 Infektionen festgestellt. In der Bar galt die 2G-Regelung. Geimpfte und Genesene müssen nicht in Quarantäne.

Impfaktion vor dem WM-Qualifikationsspiel im Volksparkstadion

Am Freitag spielt die deutsche Nationalmannschaft im Hamburger Volksparkstadion gegen Rumänien um die WM-Qualifikation. Wer sich vor dem Spiel noch schnell eine Impfung gegen das Coronavirus abholen möchte, hat dank einer mobilen Impfstation die Möglichkeit dazu, sich spontan immunisieren zu lassen.

Von 13.30 bis 20.30 Uhr ist der Impfbus vor dem Stadion platziert. Impfwillige haben die Wahl zwischen dem Vakzin von Biontech oder Johnson & Johnson. Die Maßnahme ist Bestandteil der DFB-Impfkampagne "Schiri, ich hab‘ schon Gelb", die Anfang September gestartet wurde. "Sich jetzt für eine Impfung zu entscheiden, ist nicht zu spät, sondern ein guter Zeitpunkt – und die Unterstützung durch die deutsche Elf ein Volltreffer", freut sich Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard über die Aktion.

Elbphilharmonie: So viele waren bei der zweiten Impfaktion

An der zweiten Impfaktion in der Hamburger Elbphilharmonie haben am Montag 935 Menschen teilgenommen. Das teilte die Sozialbehörde am Dienstag mit. Das sind noch einmal gut einhundert Teilnehmer mehr als bei der ersten Impfaktion Anfang September.

Impfwillige nahmen Wartezeiten von rund einer Stunde auf sich, um in Hamburgs größtem Konzerthaus die Spritze gegen Corona zu erhalten.
Impfwillige nahmen Wartezeiten von rund einer Stunde auf sich, um in Hamburgs größtem Konzerthaus die Spritze gegen Corona zu erhalten. © Achim Leoni/HA | Unbekannt

Von 14.00 bis 22.00 Uhr konnten sich Impfwillige in den Künstlergarderoben im zwölften Stock des Konzerthauses mit den Impfstoffen von Biontech oder Johnson & Johnson impfen lassen. Anschließend konnten die Teilnehmer im Großen Saal des Konzerthauses die empfohlenen 15 Minuten Abklingzeit verbringen.

Wer sich am Montag das erste Mal mit Biontech hat impfen lassen, kann die Zweitimpfung bei anderen Impfangeboten oder in einer Arztpraxis erhalten.

CDU fordert: Heizpilze für Gastronomen auch in diesem Winter erlauben

Die CDU hatte den Senat im Juni aufgefordert, den Gastronomen erneut bis zum Ende des Jahres die Nutzung von Heizpilzen in der Außengastronomie zu genehmigen – jedoch ohne Erfolg. „Auch wenn die Gastronomen nun die Möglichkeit haben, mit 2G oder 3G ihre Innenräume mehr zu besetzen, gibt es noch immer sehr viele Hamburgerinnen und Hamburger, die aus Vorsicht lieber die Außengastronomie nutzen“, sagte David Erkalp, Fachsprecher für Handel und Tourismus der CDU-Fraktion.

Der rot-grüne Senat soll auch in diesem Jahr die Nutzung von Heizpilzen in der Außengastronomie zulassen. Das fordert die CDU (Symbolbild).
Der rot-grüne Senat soll auch in diesem Jahr die Nutzung von Heizpilzen in der Außengastronomie zulassen. Das fordert die CDU (Symbolbild). © picture alliance/Wolfram Steinberg | Unbekannt

Die Ablehnung des Antrags durch die Regierungsfraktionen sei laut Erkalp nicht nachvollziehbar: "Wenn der Senat im vergangenen Jahr bereit war, die gebeutelte Gastronomie auf diese Weise zu unterstützen und diese das aufgrund des monatelangen Lockdowns nicht nutzen konnte, ist es absolut unverständlich, dass der Senat nicht bereit ist, ihnen diese Möglichkeit befristet bis Ende des Jahres noch einmal zu eröffnen!“

Niedersachsen plant große Impfaktion an Schulen nach den Herbstferien

Niedersachsen plant für die Zeit nach den Herbstferien eine konzertierte landesweite Impfaktion gegen Covid-19 an den Schulen. In Absprache mit den Schulleitungen sollen die rund 135 Mobilen Impfteams, die größtenteils ab Mitte Oktober ihre Arbeit aufnehmen, jeweils vor Ort den Schülerinnen und Schülern eine Impfung anbieten, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Dienstag. Derzeit werde das genaue Vorgehen noch mit dem Kultusministerium abgestimmt.

Darüber hinaus sollen die Impfteams künftig etwa auch an Hochschulen und Universitäten sowie in ausgewählten Wohnquartieren Station machen. Zudem würden sie die Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen vornehmen, kündigte die Sprecherin an. Die Einsätze würden im Einzelnen aber von den Kommunen koordiniert.

Industrie profitiert vom Nach-Corona-Boom

Die Auftragslage der Industrie in Niedersachsen profitiert von der wirtschaftlichen Erholung und ist sogar besser als vor der Corona-Krise. Die Bestellungen lagen im August um 36 Prozent höher als im August 2020, wie das Landesamt für Statistik am Dienstag mitteilte. Dabei nahmen Aufträge aus dem Ausland um 42 Prozent zu, Bestellungen aus dem Inland um 30 Prozent.

Nach Branchen verzeichneten elektrische Ausrüstungen (plus 47 Prozent), Maschinenbau (plus 47 Prozent), chemische Erzeugnisse (plus 26 Prozent) und Autos (plus 14 Prozent) besonders hohe Zuwächse. Im Monatsvergleich schwächte sich der Auftragseingang ab und lag um acht Prozent niedriger als im Juli.

Insgesamt sind die Auftragsbücher der niedersächsischen Industrie besser gefüllt als vor der Krise. Der Auftragseingang von Juni bis August dieses Jahres liege um ein Viertel über dem Vergleichszeitraum 2019, errechneten die Statistiker.

Inzidenz, Impfungen, Patienten – neue Corona-Zahlen für Hamburg

Am Dienstag hat die Hamburger Sozialbehörde 102 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 125 Fälle weniger als am Montag (227) und 121 weniger als am Dienstag vor einer Woche (223). Damit sinkt der Inzidenzwert wieder deutlich und liegt nun bei 68,4 (Vortag 74,8).

Auch am Dienstag wurden in Hamburg wieder viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, allerdings weniger als noch vor einer Woche (Symbolbild).
Auch am Dienstag wurden in Hamburg wieder viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, allerdings weniger als noch vor einer Woche (Symbolbild). © picture alliance/BSIP | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 92.499 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 86.500 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.336.145 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.275.978 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 109 Corona-Patienten behandelt. 31 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1741 Menschen gestorben.

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Wegen Corona: Lehrerverband fordert Entlastungen für Berufsgruppe

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte fordert spürbare Entlastungen für die Berufsgruppe. „Unsere Lehrkräfte haben sich in den zurückliegenden anderthalb Jahren erfolgreich mit großem Engagement den Herausforderungen während der Corona-Pandemie gestellt“, sagte der Verbandvorsitzende Torsten Neumann am Dienstag in Hannover. „Deshalb brauchen sie dringend spürbare Entlastungen.“ Neumann äußerte sich anlässlich des Weltlehrertages (5. Oktober).

Seit jeher leisteten die Lehrkräfte neben dem Unterrichten zusätzlich umfassende gesellschaftspolitische Arbeiten, fügte Neumann hinzu. Diese bestünden aus einer Kombination von Sozial- und Familienarbeit, Krisenmanagement, Psychologie und Therapie. Aus Sicht des Verbandes sei es daher kein Wunder, dass immer weniger junge Menschen den Lehrerberuf ergreifen wollten.

Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen kaum verändert

Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Patienten in Krankenhäusern stagniert in Niedersachsen. Der sogenannte Hospitalisierungswert lag am Dienstag wie bereits am Montag bei 2,1. Das teilte das Land auf seiner Corona-Internetseite mit. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner kamen in den jeweils zurückliegenden sieben Tagen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik. Die Zahl gilt als neuer Leitindikator, also als wichtigster Faktor zur Bewertung der Corona-Situation in Niedersachsen.

Das Infektionsgeschehen nahm leicht ab. Für Dienstag gab das Robert Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 45,6 für Niedersachsen an. Am Montag waren es 46,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gewesen. Auf den Intensivstationen waren 3,8 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Dies waren weniger als am Montag, als der Wert noch bei 4,0 Prozent lag.

Schmidts Tivoli startet ab Dienstag mit 2G-Modell

Theater nur noch für Geimpfte und Genesene: Mit einer Vorstellung des St.-Pauli-Musicals „Heiße Ecke“ stellt das Schmidts Tivoli am Dienstag (19.30 Uhr) als erstes größere Theater in Hamburg vollständig auf das 2G-Modell um. „Das bedeutet für uns und das Theatererlebnis unserer Gäste einen erheblichen Schritt in Richtung Normalität“, hieß es auf der Homepage.

Nur noch für Geimpfte und Genesene: das Kiez-Musical
Nur noch für Geimpfte und Genesene: das Kiez-Musical "Heiße Ecke". © Morris Mac Matzen/mmacm.com | Morris Mac Matzen

Auch die Staatsoper stellt am 1. November auf 2G um. Viele andere Theater in Hamburg wollen zunächst bei 3G bleiben oder prüfen noch – bei 3G kommen die Getesteten hinzu. Zur Schmidt-Familie gehören das Schmidt Theater, das Schmidts Tivoli und das kleinere Schmidtchen auf der Reeperbahn. Alle drei Bühnen hatten vor Corona mehr als 440.000 Besucher im Jahr.

Virologe Stöhr fordert "Freedom Day" für Kinder und Jugendliche

Der Virologe und Ex-WHO-Direktor Klaus Stöhr hat ein Ende aller Anti-Corona-Maßnahmen für Minderjährige gefordert, weil diese nicht schwer an dem Virus erkrankten. Auf die Frage, ob er einen „Freedom Day“ wie Kassenärztechef Andreas Gassen fordere, sagte Stöhr der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag): „Ja, bei den Kindern und Jugendlichen sofort: Sie sollten alle als geimpft oder genesen gelten und Masken in den Schulen und die Testpflicht für diese Gruppe verschwinden.“

Auch für geimpfte Erwachsene forderte der Epidemiologe deutliche Erleichterungen: „Dazu gehört auch die Quarantäne. Für die Geimpften muss damit schon jetzt Schluss sein, sie dürfen nicht länger vom Arbeiten abgehalten und in die Isolation geschickt werden, denn ich sehe kein Problem, das wir mit der Quarantäne für diese Gruppe lösen könnten“, sagte der langjährige Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Stöhr arbeitete später zehn Jahre beim Pharma-Unternehmen Novartis und ist seit 2018 freier Berater.

Der Virologe Klaus Stöhr findet, auch Masken in den Schulen und die Testpflicht für Kinder und Jugendliche sollten verschwinden (Archivbild).
Der Virologe Klaus Stöhr findet, auch Masken in den Schulen und die Testpflicht für Kinder und Jugendliche sollten verschwinden (Archivbild). © imago/teutopress | Unbekannt

Das Festhalten an der Quarantäne für jeden positiv Getesteten sei „aus epidemiologischer Sicht nicht mehr erforderlich, sondern Realitätsverweigerung“, kritisierte der Experte. Etwa 74 Prozent der Erwachsenen seien geimpft, für sie habe die Normalität zu beginnen. „Auch die Testung von gesunden Geimpften sollte daher schleunigst eingestellt werden. Gleiches gilt für Massentests von asymptomatischen Kindern an Schulen. Da wird einfach nur sinnlos Geld verbrannt, das für wirklich wichtige Dinge viel dringender benötigt wird.“

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Städte planen mit Weihnachtsmärkten in diesem Jahr

Mehrere Städte in Niedersachsen planen trotz der Corona-Pandemie mit Weihnachtsmärkten in diesem Jahr. In Hildesheim, Braunschweig und Göttingen ist dies der Fall, wie Sprecher der Städte auf Anfrage mitteilten. Die Zahl der Stände soll in Hildesheim vergleichbar sein mit früheren Zeiten vor der Pandemie. Jedoch sei mehr Fläche dafür eingeplant. Alkoholausschank solle in jedem Fall möglich sein. Hier lesen Sie den ausführlichen Bericht über die geplanten Weihnachtsmärkte.

2020 fielen viele Weihnachtsmärkte in Niedersachsen Corona-bedingt aus, doch in diesem Jahr können sich die Menschen wieder auf Schmalzgebäck und Lebkuchen freuen (Archivbild).
2020 fielen viele Weihnachtsmärkte in Niedersachsen Corona-bedingt aus, doch in diesem Jahr können sich die Menschen wieder auf Schmalzgebäck und Lebkuchen freuen (Archivbild). © imago/Martin Wagner | Unbekannt

Ferienhöfe blicken nach Corona-Krise zuversichtlich nach vorne

Urlaub auf dem Land war in diesem Sommer sehr gefragt. Die Nachfrage habe das Angebot überstiegen, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes Landtouristik Niedersachsen, Vivien Ortmann, in Oldenburg. Manche Gäste haben demnach zum ersten Mal Urlaub auf dem Bauernhof gemacht – etwa weil ihre geplante Reise ins Ausland wegen der Corona-Pandemie nicht möglich war. „Das ist eine schöne Chance gewesen, neue Gäste zu gewinnen.“

Für die Herbstferien haben die niedersächsischen Landhöfe Ortmann zufolge ebenfalls viele Buchungen. Besonders beliebt sind ihr zufolge Höfe mit vielen Tieren und der Möglichkeit zum Ponyreiten. Ob die guten Monate ausreichen, um die Ausfälle auszugleichen, die durch das Beherbergungsverbot in der ersten Jahreshälfte entstanden sind, sei unklar. „Wie es in der Gesamtbilanz am Ende des Jahres aussieht, müssen wir abwarten.“

Viele Familien haben in diesem Jahr Urlaub auf einem Bauernhof gemacht.
Viele Familien haben in diesem Jahr Urlaub auf einem Bauernhof gemacht. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Große Herausforderungen sehen die landtouristischen Anbieter beim Personal. Dem Verband zufolge haben viele Höfe Schwierigkeiten, ausreichend Reinigungskräfte zu finden. Höfe mit Café hätten zudem Schwierigkeiten, Service-Mitarbeiter zu finden. „Durch die Lockdown-Phasen, die dann doch recht lang waren, haben sich Service-Personal und Reinigungskräfte andere Jobs gesucht, die nicht so stark von der Pandemie betroffen waren“, sagte Ortmann. „Und die kommen jetzt nicht zurück. Die sind jetzt woanders untergekommen.“ Viele Hofbetreiber hätten in den vergangenen Monaten selbst Betten bezogen, doch gerade bei Höfen mit mehreren Unterkünften sei dies auf Dauer nicht leistbar.

Dem Verband zufolge braucht es neue Möglichkeiten und neue Anreizsysteme, um das Arbeiten im Tourismus attraktiver zu machen. „Es ist nicht einfach, gutes Service-Personal zu finden“, so die Geschäftsführerin. Vielleicht sei es nötig, Vorgaben zu ändern, damit Menschen aus dem Ausland hier unbürokratischer arbeiten könnten. Der Personalmangel ist Ortmann zufolge kein neues Problem, die Corona-Pandemie habe die Lage aber verschärft.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Inzidenz im Norden stabil – aber erneut drei Tote

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hat sich in Schleswig-Holstein zu Wochenbeginn kaum verändert. Am Montag betrug die Zahl der Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 28,9 – nach 28,6 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 102 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten der Landesbehörde vom Montagabend (Stand: 18.37 Uhr) hervorgeht. Tags zuvor waren es 38.

In den Krankenhäusern lagen unverändert 56 Covid-19-Patienten und –Patientinnen. Die Zahl der Covid-Kranken auf den Intensivstationen betrug ebenfalls nach wie vor 26 und es wurden dort 15 Patienten beatmet. Die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – gab die Landesbehörde mit 1,24 an. Als genesen gelten inzwischen etwa 73.400 Menschen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 3 auf jetzt 1690.

Weiterhin verbucht Neumünster mit 56,3 die höchste Inzidenz, während Nordfriesland (4,2) hier weiter das Schlusslicht bildet.

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag