Hamburg. Im Überblick: Die Corona-Regeln für Schulen nach den Herbstferien. Inzidenz in Hamburg steigt deutlich. Testcenter bieten Impfung an.

Die Herbstferien in Hamburg haben gerade begonnen – die Corona-Regeln für die Zeit danach stehen bereits: Sie sollen dabei helfen zu verhindern, dass die Corona-Zahlen durch Ferienreisen wieder in die Höhe schnellen.

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Die zweite Impfaktion in der Elbphilharmonie führt erneut zu großem Andrang – gleichzeitig bieten mehrere ehemalige Testzentren nun auch Impfungen an. Während in Hamburg die Inzidenz erneut stark gestiegen ist, bleibt sie in Schleswig-Holstein weiter stabil.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 4. Oktober:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz im Norden stabil – aber erneut drei Tote

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hat sich in Schleswig-Holstein zu Wochenbeginn kaum verändert. Am Montag betrug die Zahl der Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen 28,9 - nach 28,6 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 102 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten der Landesbehörde vom Montagabend (Stand: 18.37 Uhr) hervorgeht. Tags zuvor waren es 38.

In den Krankenhäusern lagen unverändert 56 Covid-19-Patienten und -Patientinnen. Die Zahl der Covid-Kranken auf den Intensivstationen betrug ebenfalls nach wie vor 26 und es wurden dort 15 Patienten beatmet. Die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - gab die Landesbehörde mit 1,24 an. Als genesen gelten inzwischen etwa 73 400 Menschen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 3 auf jetzt 1690.

Weiterhin verbucht Neumünster mit 56,3 die höchste Inzidenz, während Nordfriesland (4,2) hier weiter das Schlusslicht bildet.

Schmidt Theater ab morgen im 2G-Betrieb

Theater nur noch für Geimpfte und Genesene: Mit einer Vorstellung des St.-Pauli-Musicals „Heiße Ecke“ stellt das Schmidts Tivoli am Dienstag (19.30 Uhr) als erstes größere Theater in Hamburg vollständig auf das 2G-Modell um. „Das bedeutet für uns und das Theatererlebnis unserer Gäste einen erheblichen Schritt in Richtung Normalität“, hieß es auf der Homepage.

Nur noch für Geimpfte und Genesene: das Kiez-Musical
Nur noch für Geimpfte und Genesene: das Kiez-Musical "Heiße Ecke". © Morris Mac Matzen/mmacm.com | Morris Mac Matzen

Auch die Staatsoper stellt am 1. November auf 2G um. Viele andere Theater in Hamburg wollen zunächst bei 3G bleiben oder prüfen noch - bei 3G kommen die Getesteten hinzu. Zur Schmidt-Familie gehören das Schmidt Theater, das Schmidts Tivoli und das kleinere Schmidtchen auf der Reeperbahn. Alle drei Bühnen hatten vor Corona mehr als 440.000 Besucher im Jahr.

Niedersachsen plant Studie zu Long Covid bei Kindern

In Niedersachsen soll in einer interdisziplinären Studie das neue Krankheitsbild Long Covid bei Kindern und Jugendlichen untersucht werden. In der Regel hätten coronainfizierte Kinder zwar relativ harmlose Verläufe, sagte der Kinderarzt Thomas Buck am Montag in Hannover. Studien zufolge müssten allerdings zwei bis vier Prozent der jungen Covid-Patienten mit Langzeitfolgen rechnen. Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) sagte, dass die Studie mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und ihr verbundenen Einrichtungen geplant sei. Mit im Boot sei auch das niedersächsische Sozialministerium.

Grundschülerinnen sitzen mit Maske im Unterricht.
Grundschülerinnen sitzen mit Maske im Unterricht. © dpa | Gregor Fischer

Von Long Covid spricht man, wenn nach einer überstandenen Coronainfektion Symptome länger als vier Wochen bestehen oder neue hinzukommen. Das postvirale Fatigue-Syndrom - eine lähmende Müdigkeit und fehlende Belastbarkeit - gehört zu den häufigsten Folgen. Es gibt Dutzende Langzeit-Beschwerden, die etwa Atmung, Psyche, Konzentrationsfähigkeit oder Gedächtnis betreffen. Nach den Plänen sollen die Kinderarztpraxen im Land die ersten Anlaufstellen sein. Eingebunden werden müssten aber auch Fachärzte und vor allem Kinder- und Jugendpsychiater, sagte Buck. Gemeinsam mit Sportmedizinern sollen spezielle Trainingsprogramme für Kinder mit Long Covid entwickelt werden.

Armbänder für Geimpfte und Genesene an Hochschulen in Hannover

In gelb, grün oder bunt – an mehreren Universitäten in Hannover können Studenten und Mitarbeiter mit einem Armband einen Corona-bedingten Impf- und Genesenen-Status aufzeigen. Mit den Bändchen hätten an der Hochschule Hannover bereits die Kontrollzeiten um etwa 75 Prozent gesenkt werden können, sagte der Dekan der Fakultät Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik der Hochschule Hannover, Professor Wolfgang Strache. Das Tragen der Bänder sei freiwillig.

Zwei Fakultäten der Hochschule Hannover geben die Armbänder seit dem Semesterstart vor etwa zwei Wochen aus, die Studierenden nehmen dies laut Strache gut an. „Man bemerkt auch als Student, dass es wirklich schneller geht, wenn der Dozent viele Bändchen kontrollieren muss“, sagte der Student der Hochschule Hannover, Lennart Voges. Das Bändchen werde Tag und Nacht getragen, es könne jederzeit ausgetauscht werden. „Es kommt bei allen Studenten wirklich super gut an, dass sie auch wieder hier sein dürfen“, sagte die Studentin Ann-Kristin Branahl.

Auch die Leibniz Universität Hannover hat zum Semesterstart von Montag an die Bänder ausgegeben. „Wir wollen ja eben nicht, dass die Studierenden in langen Kontrollschlangen stehen und dann nur noch zehn Minuten Vorlesung haben“, sagte der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Professor Volker Epping. Die Bänder können demnach auch freiwillig für das kommende Wintersemester getragen werden. Es sind nach Angaben der Leibniz Universität Hannover 50.000 Bändchen bestellt worden – dies habe 15.000 Euro gekostet. Die Bändchen ähneln Festivalbändern und seien aus recyceltem Kunststoff.

Lange Schlange: Zweite Impfaktion in der Hamburger Elbphilharmonie

Schon die erste Auflage war ein Erfolg: Deswegen gab es am Montag erneut eine Impfaktion in der Elbphilharmonie. Impfwillige konnten sich bis 22 Uhr in den Künstlergarderoben im 12. Stock des Konzerthauses entweder mit Biontech oder Johnson & Johnson impfen lassen. Dass das Interesse erneut groß war, zeigte sich schon kurz nach dem Start der Aktion: Vor der Elbphilharmonie bildete sich eine lange Schlange von Menschen, die sich in dieser außergewöhnlichen Location gegen das Coronavirus impfen wollen.

Lange Schlange vor der Elbphilharmonie: Am Montagnachmittag startete die zweite Impfaktion in Hamburgs legendärem Konzerthaus.
Lange Schlange vor der Elbphilharmonie: Am Montagnachmittag startete die zweite Impfaktion in Hamburgs legendärem Konzerthaus. © Achim Leoni/HA

Nach dem Piks ging es durch den Backstage-Bereich direkt auf die Bühne des Großen Saals, um dort die empfohlenen 15 Minuten Abklingzeit zu verbringen. Eine Anmeldung war nicht möglich und auch nicht notwendig. Anfang September hatten 831 Menschen an der ersten Impfaktion teilgenommen.

Spritze statt Test: Hamburg bietet Impfungen in Testzentren an

Impfen in der Elbphilharmonie, Spritzen im Stadion und in der Kiez-Bar: Die Hamburger Sozialbehörde versucht jetzt noch einen weiteren neuen Weg und bietet Impfungen an ausgesuchten Corona-Testzentren an. Denn wer sich häufig testen lässt, könnte sich ja gleich impfen lassen. Wie Behördensprecher Martin Helfrich dem Abendblatt sagte, gehe es zunächst um zwei Testzentren: in Harburg (Buxtehuder Straße) bei Mömax und in Lokstedt am Gazellenkamp.

Hamburger Forscher: Impfbereitschaft so hoch wie nie

Die Impfbereitschaft in Deutschland war noch nie so hoch wie heute. Nach einer Umfrage des Hamburg Center for Health Economics von Prof. Jonas Schreyögg (Sachverständiger für die Bundesregierung) wollen sich 82 Prozent der Deutschen gegen Corona impfen lassen oder haben das bereits getan. Der Anteil der Impfverweigerer sank im Vergleich zur vorhergehenden Befragung von 19 auf 13 Prozent.

Prof. Schreyögg, der mit seinem Team und europaweiten Partnern die Umfrage im Abstand von mehreren Monaten wiederholt, stellte dabei überraschend fest: Die strengeren 2G-Regeln oder das Ende der kostenlosen Tests lösen bei den meisten Impfverweigerern eher eine Trotzreaktion aus. Die meisten Ungeimpften (74 Prozent) halten die Impfung für „nicht sicher genug“.

Lernrückstände wegen Corona: Tausende Schüler nutzen die Lernferien

An 288 Hamburger Schulen können Schülerinnen und Schüler auch in diesen Herbstferien wieder Corona-bedingte Lernrückstände aufholen. Insgesamt würden dazu an den teilnehmenden Schulen 900 Lerngruppen angeboten, deren Größe bei rund acht bis zwölf Schülern liege, die dann täglich für drei Stunden zusammen lernen, teilte die Schulbehörde am Montag mit.

Es ist bereits das fünfte Mal, dass die Lernferien in Hamburg angeboten werden. "Vielen Dank, dass sich so viele Personen dafür einsetzen, dass die Lernrückstände von Schülerinnen und Schülern kleiner werden", freut sich Schulsenator Ties Rabe. "Neuste Überprüfungen der Lernstände haben bestätigt, dass wir in Hamburg dringend Mathematik und Lesen üben müssen. Viele Schülerinnen und Schüler profitieren von dem kostenlosen und freiwilligen Lernangebot."

Wegen des großen Erfolgs habe die Behörde das Projekt laut Rabe auch bis zum Sommer 2022 verlängert. Das Angebot steht inzwischen allen Interessierten offen.

Semesterstart in Hamburg – Studierende lernen wieder in Präsenz

Die Studierenden in Hamburg können im Wintersemester größtenteils wieder in Präsenz lernen. Am 11. Oktober starten für mehr als 43.000 Studierende die Vorlesungen, wie die Universität Hamburg am Montag mitteilte. Zwei Drittel der Lehrveranstaltungen sollen unter Beachtung der 3G-Regel wieder mit persönlicher Anwesenheit abgehalten werden.

Ein digitaler Campus-Pass informiere darüber, ob der Inhaber gegen Corona geimpft, nach einer Infektion genesen oder getestet sei, hieß es. Außerdem biete ein sogenanntes Pop-up-Impfzentrum auf dem Campus allen Interessierten am 4. und 25. Oktober eine Impfung an.

Das Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee. In Kürze beginnt an der größten Hochschule der Hansestadt das Wintersemester.
Das Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee. In Kürze beginnt an der größten Hochschule der Hansestadt das Wintersemester. © HA | Marcelo Hernandez

Die TU Hamburg bereitet sich ebenfalls auf die Rückkehr in die Hörsäle am 11. Oktober vor. Auch hier müssen Studierende und Lehrende von Präsenzveranstaltungen eines der drei G (Geimpft/Genesen/Getestet) nachweisen können, sagte ein Sprecher der Universität. Per App müsse man sich zudem im Veranstaltungsraum registrieren. Durch Stichproben soll die 3G-Regel überprüft werden. Ein mobiles Impfteam biete zusätzlich vom 13. Oktober an Impfungen für die rund 7800 Studierenden und 1500 Mitarbeitenden an.

Auch in der Bucerius Law School geht der reguläre Vorlesungsbetrieb wieder los. Die Hochschule für Rechtswissenschaft setzt dabei ebenfalls auf das 3G-Modell. „Das fühlt sich viel besser an, als sich nur digital zu begegnen“, sagte Präsidentin Katharina Boele-Woelki. Obwohl die Impfquote der rund 500 Studierenden bei fast 100 Prozent liege, bestehe eine Maskenpflicht in den Hörsälen.

"Harry Potter"-Proben starten wieder – Hamburg-Premiere rückt näher

Zwei Monate vor der geplanten Premiere des Theaterstücks "Harry Potter und das verwunschene Kind" sind am Mehr!-Theater in Hamburg wieder die Proben gestartet. "Mit dem heutigen Tag beginnt nach so langem Stillstand die harte Arbeit, damit am 5. Dezember 2021 die Premiere stattfinden kann", sagte Produzent Maik Klokow am Montag laut Mitteilung. Die Premiere war zunächst für Frühjahr 2020 und dann für Frühjahr 2021 geplant gewesen, beide Termine mussten Corona-bedingt abgesagt werden.

"Harry Potter und das verwunschene Kind" ist die erste nicht-englischsprachige Inszenierung des Schauspiels aus der Feder von Joanne K. Rowling, die mit ihren Harry-Potter-Romanen eine ganze Generation in ihren Bann schlug.

Das Mehr!-Theater am Großmarkt war eigens dafür umgebaut worden. Die Produktion des Stücks und der Umbau des Theaters mit seinen 1673 Plätzen haben rund 42 Millionen Euro gekostet. Karten für zwei Vorstellungen – das Stück ist in zwei Vorstellungen unterteilt – kosten zwischen 100 und 300 Euro. Das Mehr!-Theater gilt als das einzige weltweit, das in einen Lebensmittelgroßmarkt integriert ist.

Mehr Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg steigt deutlich

Am Montag hat die Hamburger Sozialbehörde 227 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 90 mehr als am Sonntag (137) und 115 mehr als am Montag vor einer Woche (112). Damit steigt der Inzidenzwert deutlich an und liegt nun bei 74,8 (Vortag 68,7).

Am Montag wurden in Hamburg wieder zahlreiche Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Montag wurden in Hamburg wieder zahlreiche Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/ROBIN UTRECHT

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 92.397 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 86.500 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.334.133 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.273.958 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 110 Corona-Patienten behandelt. 35 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1741 Menschen gestorben.

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Niedersachsen: Leicht steigendes Corona-Infektionsgeschehen

Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern ist am Montag wieder leicht gestiegen. Der sogenannte Hospitalisierungswert lag bei 2,1, am Sonntag betrug er noch 2,0, teilte das Land auf seiner Corona-Internetseite mit. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner kamen in den jeweils zurückliegenden sieben Tagen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik. Die Zahl gilt als neuer Leitindikator, also als wichtigster Faktor zur Bewertung der Corona-Situation in Niedersachsen.

Auch das Infektionsgeschehen nahm zu Wochenbeginn wieder leicht zu. Für Montag gab das Robert Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 46,1 für Niedersachsen an. Am Samstag waren es noch 45,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gewesen. Auf den Intensivstationen waren 4,0 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Dieser Wert blieb gegenüber Sonntag unverändert.

20 Millionen Euro für Corona-Kleinkinderprogramm

Ein Kita-Aktionsprogramm soll helfen, die Corona-Folgen bei kleinen Kindern in Schleswig-Holstein abzufedern. Das Programm sei für die Jahre 2021 bis 2023 mit Fördermitteln von 20 Millionen Euro ausgestattet, teilte das Sozialministerium am Montag in Kiel mit. Es solle Kitas und Tagespflegepersonal ermöglichen, Kinder in sozialer, emotionaler, kognitiver und motorischer Hinsicht zusätzlich zu fördern und während der Corona-Pandemie entstandene Defizite auszugleichen. Zudem würden Maßnahmen unterstützt, die zur Entlastung und Stabilisierung von Personal beitragen.

Gefördert werden zum Beispiel Sport- und Bewegungsangebote, psychosoziale Maßnahmen, Sprachförderung sowie Freizeit- und Ferienangebote für Kinder und deren Familien.

Leonhard: Kita-Betrieb auch über den Winter „relativ uneingeschränkt“

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) geht gegenwärtig davon aus, dass der Kitabetrieb auch über den Winter „relativ uneingeschränkt gewährleistet werden kann“. Grundsätzlich gelte aber: Sollte es eine neue Dynamik geben, werde die Situation neu bewertet, sagte Leonhard auf dem Instagram-Kanal der Sozialbehörde.

Zusammen mit Ulrike Muß, Geschäftsführerin von Hamburgs größtem Kitaträger „Elbkinder“, gibt Leonhard auf dem Kanal Antworten auf häufige Fragen von Eltern wie: "Darf ein Kind mit Husten in die Kita?" oder "Sind Lollitests für Kita-Kinder sinnvoll?"

Miniatur Wunderland: Gründer hat mehr Fußball-Zeit für seine Söhne

Wegen der Corona-Pandemie hatte Miniatur-Wunderland-Macher Frederik Braun in den vergangenen Monaten mehr Zeit zum Fußballspielen mit seinen kleinen Söhnen. „Ich habe aus meinen beiden Jungs, die zum Beginn des Lockdowns vier und fünf Jahre alt waren, echte Fußballtalente gemacht, weil ich jeden Tag eine Stunde früher nach Hause gekommen bin und wir mit einem Plastikball aufs Garagentor geschossen haben“, sagte Braun im Hamburger Podcast „Wie ist die Lage?“ von Lars Meier und der „Hamburger Morgenpost“.

Die Gründer Gerrit und Frederik Braun im Miniatur Wunderland (Archivbild).
Die Gründer Gerrit und Frederik Braun im Miniatur Wunderland (Archivbild). © Roland Magunia

Seine Söhne könnten nun sehr gut schießen, weil sie täglich mit ihm trainiert haben. „Es ist toll zu sehen, dass man Talente mit Zeit fördern kann. Die Zeit ist uns in dieser Welt irgendwie abhandengekommen und plötzlich hatten wir sie wieder.“

Braun hat gemeinsam mit seinem Bruder Gerrit vor 20 Jahren das Miniatur-Wunderland eröffnet. Die Corona-Lockdowns haben die Brüder und ihr Team genutzt, um neue Welten zu bauen und Sehenswürdigkeiten zu erneuern sowie das Gebäude zum Teil zu modernisieren.

„Für den zweiten Lockdown hatten wir uns eine Liste mit 27 Punkten zurechtgelegt und erledigt“, sagte Braun. So sei beispielsweise der Fußboden neu gemacht worden. „Wenn man den mal neu machen möchte, weil er brüchig ist und man vor 20 Jahren noch keinen Geschmack hatte und auf 2000 Quadratmetern austauschen will, kann man das nicht machen, wenn nur jeweils nachts sechs Stunden zur Verfügung stehen.“

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Diese Regeln gelten nach Herbstferien an den Schulen

Strenge Regeln an Hamburgs Schulen: All diejenigen, die aus dem Ausland zurückkehren, dürfen das Schulgelände nach den Herbstferien nur dann betreten, wenn sie einen Impfnachweis oder einen negativen Coronavirus-Testnachweis vorlegen, teilte die Schulbehörde mit. Das gelte auch für Schülerinnen und Schüler unter zwölf Jahren.

Weil möglicherweise nicht alle Familien die Gelegenheit hätten, zum Ferienende einen Test zu machen, würden am ersten Schultag nach den Ferien – am Montag, 18. Oktober – in allen Schulen Schnelltestungen zu Unterrichtsbeginn beziehungsweise zum Beginn der Frühbetreuung angeboten, so die Behörde. Auch würden in den ersten beiden Schulwochen jeweils drei statt wie üblich zwei Schnelltests in der Schule gemacht.

Viele Schüler in Hamburg werden derzeit mit positiven Corona-Schnelltestergebnissen heimgeschickt – in vielen Fällen ist das Ergebnis jedoch falsch.
An den Schulen in Hamburg gelten nach den Ferien strenge Corona-Regeln (Symbolbild). © Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Nach Reisen in Gebiete, in denen ein hohes Corona-Ansteckungsniveau herrscht, müssen Tests oder eine Quarantäne nach der Rückkehr eingeplant werden. Wer aus einem Hochrisiko­gebiet kommt und nicht geimpft oder genesen ist, muss sich zehn Tage lang in Quarantäne begeben, die frühstens nach dem fünften Tag durch einen negativen Test beendet werden kann.

An den Schulen in Schleswig-Holstein gilt nach dem Ende der Herbstferien zunächst für zwei Wochen weiterhin die Maskenpflicht in Kombination mit regelmäßigen Tests, wie die Kieler Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte. Vom November an solle bei günstiger Pandemielage die Maskenpflicht weiter gelockert werden. Details seien in der letzten Abstimmung. „Ich gehe davon aus, dass wir etwa an den Sitzplätzen auf die Masken verzichten werden, während auf den Laufwegen weiterhin die Maske getragen wird“, sagte Prien. Viele Kinderärzte fordern ein Ende für die Maskenpflicht im Unterricht. Im Hamburg sind bisher keine diesbezüglichen Pläne bekannt.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein leicht gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein wieder leicht gestiegen. Am Sonntag betrug die Zahl der Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 28,6 – nach 28,1 am Vortag. Am Freitag lag der Wert ebenfalls bei 28,6. Innerhalb eines Tages wurden 38 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten der Landesbehörden vom Sonntagabend weiter hervorgeht. Tags zuvor waren es 65.

Als genesen gelten etwa 73.200 Menschen. In den Krankenhäusern lagen weiterhin 56 Covid-19-Patienten und -Patientinnen. Die Zahl der Covid-Kranken auf den Intensivstationen betrug nach wie vor 26. Es wurden dort 15 Patienten beatmet.

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Wochenende