Hamburg. Der Überblick: Corona im Norden: Seitwärtstrend. Diebe stehlen 40.000 Schnelltests. Wann die Kinder-Impfung in Hamburg beginnt.
Angesichts der vierten Corona-Welle soll das gerade erst geänderte Infektionsschutzgesetz nachgeschärft werden. Unter anderem sollen härtere Maßnahmen in Hotspots möglich sein. Kommt nun die Impfpflicht für bestimmte Berufe? Der Senat informierte am Mittag auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg.
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Die Feiertage rücken näher und mit ihnen die Frage, ob es strengere Corona-Regeln nach Weihnachten geben soll. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Garg findet, dass Geimpfte und Ungeimpfte hier nicht gleich behandelt werden sollten. Alle Infos in unserem Corona-Newsblog.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 7. Dezember:
- Bischöfin: "An die Krippe dürfen ausnahmslos alle kommen"
- Impfgegner wollten vor Haus von Schwesig aufmarschieren
- Corona-Lage in Schleswig-Holstein: Im Seitwärtstrend
- Mehr als 90 Prozent der Lehrer in Bremen geimpft
- Diebe stehlen 40.000 Corona-Tests in Hamburg
- Bei Verstoß gegen Shopping-Regeln droht in Schleswig-Holstein Bußgeld
- Erleichterung bei 2G-plus-Regelung lässt Gastgewerbe hoffen
- Erster Omikron-Fall in Hamburg: Senat über aktuelle Lage
- Corona-Impfung für Kinder: Wann es in Hamburg losgehen soll
- Ärztekammer: Senat muss schärfere Corona-Maßnahmen vorbereiten
- Hochschulpräsident warnt vor Spaltung der Gesellschaft
- Corona-Zahlen für Hamburg: Viele Neuinfektionen, mehr Patienten
- Gesundheitsamt analysiert zwei weitere Omikron-Verdachtsfälle
- Mehr als 1,3 Millionen Booster-Impfungen in Niedersachsen
- Garg sieht Vorstoß zu Kontaktbeschränkungen für Geimpfte skeptisch
- Landtag in Niedersachsen debattiert weiteren Corona-Kurs
- Drei Omikron-Verdachtsfälle in Schleswig-Holstein
- Viele neue Todesfälle in Schleswig-Holstein
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Coronavirus: Hamburgs Impfstellen
- Impfwillige haben in Hamburg zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Ein Termin muss in den meisten Einrichtungen nicht vereinbart werden. Über das ganze Stadtgebiet verteilt bieten zum Beispiel Jobcenter, Bibliotheken und Einkaufszentren Schutzimpfungen an: Hier geht's zur Übersicht der Corona-Impfstationen in Hamburg
- Auch in vielen Krankenhäusern können Impfwillige eine Corona-Schutzimpfung erhalten, hier allerdings nur mit einem Termin. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch (040-42 82 84 000) oder online: Die impfenden Krankenhäuser in Hamburg
- Darüber hinaus verabreichen auch viele Arztpraxen Impfungen gegen das Coronavirus.
- Alle Infos zu Booster-Impfungen in Hamburg finden Sie hier
Bischöfin Fehrs: "An die Krippe dürfen ausnahmslos alle kommen"
Auch in Zeiten von hohen Corona-Inzidenzen will die Nordkirche an Gottesdiensten für alle Menschen festhalten. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Auch jetzt und heute. Das ist unser Auftrag“, sagte die Hamburger und Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs am Dienstag bei einem Adventsempfang in Hamburg.
Sie sprach sich indirekt gegen eine Beschränkung durch die 2G-Regel aus: „Es muss Orte geben, an denen alle Menschen sich von ihren Nöten und Sorgen entlasten und sich eine ordentliche Portion "Fürchte dich nicht" abholen können. Ganz gleich, ob geimpft, genesen oder getestet: Hier wirst Du gesehen, gebraucht und getröstet.“
Mit Blick auf die Weihnachtsgottesdienste betonte die Bischöfin: „An die Krippe dürfen ausnahmslos alle kommen.“
Fehrs warb für die Impfung gegen Corona: „Das Risiko einer Impfung ist unendlich viel geringer als das Leid, das umso größer wird, je weniger Menschen sich impfen lassen.“ Zugleich wandte sie sich gegen den Ausschluss von Impfgegnern: „Wir geben keinen einzigen Menschen verloren; auch die nicht, deren Meinung wir nicht teilen oder die uns mit ihrer Haltung herausfordern.“ Die Kirche sei in besonderer Weise dem Zusammenhalt verpflichtet.
Impfgegner wollten vor Haus von Schwesig aufmarschieren
Bei einem nicht angemeldeten Protest gegen die Corona-Maßnahmen der Landes- und der Bundesregierung haben mehrere hundert Teilnehmer am Montagabend versucht, vor das Wohnhaus von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Schweriner Innenstadt zu gelangen.
Wie ein vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) verbreitete Amateurvideo zeigt, zogen viele von ihnen mit den eingeschalteten Taschenlampen ihrer Smartphones in den Händen durch die enge Straße, in der die SPD-Politikerin wohnt. Der Zug sei hundert Meter vor Schwesigs Wohnhaus von Polizisten gestoppt worden, hieß es.
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) wertete den Zug als den Versuch, „sächsische Verhältnisse herbeizuführen“. In Sachsen waren Demonstranten in der vergangenen Woche mit Fackeln vor das Wohnhaus von Landesgesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gezogen.
Im NDR sagte Pegel, es habe eine neue und „ein Stück weit unerträgliche Qualität, dass man so stark personalisiert und versucht, Entscheidungen mit Bedrohungsszenarien für die Familie zu verbinden“. Die Polizei werde darauf reagieren. Es seien bereits mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Corona-Lage in Schleswig-Holstein: Im Seitwärtstrend
Der Sieben-Tage-Wert in Schleswig-Holstein bleibt bei seinem Seitwärtstrend: Am Dienstag meldete das Land 916 Neuinfektion, 265 mehr als am Montag, aber nur neun mehr als Dienstag vor einer Woche. Entsprechend steigt die Inzidenz nur leicht auf 148,6 (Vortag: 146,7) und bleibt knapp unter dem Wert von vor einer Woche (152,7).
Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen melden weiterhin das Herzogtum Lauenburg (197,8) und Lübeck (191,3), stark angestiegen ist er darüber hinaus in Stormarn (176,7). Mit Nordfriesland (87,9) und Dithmarschen (99,8) gibt es weiterhin zwei Kreise mit einem Sieben-Tage-Wert im zweistelligen Bereich.
Die Lage in den Krankenhäusern des Landes bleibt ebenfalls angespannt, verschlechtert sich aber nicht weiter: Zwar wurden vier Covid-19-Patienten mehr als am Montag behandelt (200, davon 56 in intensivmedizinischer Behandlung), vor einer Woche waren es aber noch 207, davon 58 auf Intensivstationen.
Zwei weitere Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 1821 anwachsen. Allein in der vergangenen Woche kamen 21 weitere Tote dazu.
Mehr als 90 Prozent der Lehrer in Bremen geimpft
5352 der rund 6000 in Bremen im Unterricht aktiven Lehrkräfte sind doppelt geimpft. Das entspricht einem Prozentsatz von 90,3 Prozent, wie Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) am Dienstag mitteilte. Die Behörde hatte die Lehrkräfte aufgefordert, ihren Impfstatus anzugeben. Dem seien rund 5630 Lehrerinnen und Lehrer nachgekommen. Die Rückmeldequote liege damit bei rund 95 Prozent.
„Ich freue mich sehr, dass die überwältigende Mehrheit der Lehrkräfte sorgsam mit ihrer Verantwortung umgeht und sich hat impfen lassen“, so Aulepp. Es zeige sich aber, dass noch nicht alle geimpft seien. Sie könne nicht nachvollziehen, warum sich Menschen, die mit Kindern arbeiteten, nicht impfen ließen, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprächen. „Solidarität mit Kindern ist Pflicht. Nötigenfalls mittels einer Impfpflicht.“
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Diebe stehlen 40.000 Corona-Tests in Hamburg
Schnelltest-Coup in Hamburg am Nikolaustag: Am frühen Montagmorgen fuhr ein Transporter am Brandshofer Deich in Rothenburgsort bei der Firma Medsan, einem Hersteller von Medizinprodukten, vor. Die Insassen des Transporters hatten ein Ziel: Ein Zelt, in dem Corona-Schnelltests gelagert wurden.
Die Täter schnitten sich zunächst durch den Zaun, dann stahlen sie palettenweise die Tests aus einem Zelt. Für den Abtransport nutzten sie noch einen Hubwagen, der auf dem Firmengelände stand. 40.000 Schnelltests im Wert von mehr als 100.000 Euro wurden so erbeutet.
Ermittler gehen davon aus, dass die Täter Insiderwissen hatten. Denn die Diebe waren sehr gezielt vorgegangen und wussten genau, wo die Tests gelagert wurden. Von den Verdächtigen ist bislang wenig bekannt. Die Polizei weiß lediglich, dass sie mit einem weißen Transporter vorfuhren. Jetzt hoffen die Ermittler, dass es Zeugen gibt. Zu der Tat war es am frühen Montagmorgen zwischen 3 und 4 Uhr gekommen. Wer Hinweise zu dem Diebstahl oder auf die Täter geben kann, möchte sich unter der Rufnummer 4286-56789 beim Landeskriminalamt Hamburg melden.
Bei Verstoß gegen Shopping-Regeln droht in Schleswig-Holstein Bußgeld
Bei Verstößen gegen die 2G-Regel beim Shoppen droht in Schleswig-Holstein künftig 500 Euro Bußgeld. Das geht aus dem am Dienstag vom Kabinett beschlossenen überarbeiteten Bußgeldkatalog hervor, wie das Innenministerium mitteilte. Neu aufgenommen wurden seit Samstag geltende Corona-Einschränkungen im Handel. Zutritt zu vielen Geschäften haben nur noch Kundinnen und Kunden, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind.
Wer die 2G-Bedingungen nicht erfüllt, darf nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen – in Supermärkten und Discountern, Drogerien, Apotheken sowie Poststellen und Baumärkten, aber auch in Buchhandlungen, Blumenläden oder Tankstellen. Die Betreiber sind verpflichtet, die neue 2G-Regel deutlich sichtbar am Eingang des jeweiligen Geschäftes kenntlich zu machen. Andernfalls droht ihnen ein Bußgeld von 500 bis 1000 Euro.
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Die Kundinnen und Kunden sollen zudem täglich stichprobenartig kontrolliert werden. Ist dies nicht der Fall, kann ein Bußgeld zwischen 1000 und 3000 Euro fällig werden. Betreiber müssen diese Kontrollen zudem dokumentieren. Andernfalls droht ein Bußgeld zwischen 500 und 2000 Euro. „Mir ist bewusst, dass dies vor allem für die Betreiberinnen und Betreiber von Einzelhandelsgeschäften einen enormen Mehraufwand bedeutet“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU).
Erleichterung bei 2G-plus-Regelung lässt Gastgewerbe hoffen
Die geplante Erleichterung bei der 2G-plus-Regel bietet dem Gastgewerbe in Niedersachsen laut dem Branchenverband Dehoga doch noch eine Chance auf ein Weihnachts- und Silvestergeschäft. „Das jetzt wieder aufzubauen, ist die hohe Kunst“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Niedersachsen, Rainer Balke, am Dienstag. Eigentlich seien viele Essen und Weihnachtsfeiern wegen der verschärften Pandemie-Maßnahmen seit November abgesagt worden. Der Entwurf der neuen Corona-Verordnung biete Betrieben nun die Möglichkeit, dieses Geschäft zumindest in Teilen wieder reinzuholen, sagte Balke.
Nach Plänen der Landesregierung sollen Gastronomen und Hoteliers bei der 2G-plus-Regel die Möglichkeit erhalten, auf die zusätzlichen Tests für Geimpfte und Genesene zu verzichten. Dies soll greifen, wenn sie nur 70 Prozent der Kapazitäten in ihren Betrieben nutzen.
„Das ist eine Option“, sagte Balke. Jeder Betrieb könne auch weiterhin mit Tests nach 2G plus arbeiten und seinen Betrieb voll auslasten. Viele Gastronomen hätten wegen fehlender Mitarbeiter und für mehr Sicherheit ihre Restaurants und Cafés aber bereits ohnehin zuletzt mit geringerer Auslastung betrieben. „Insofern ist der Schritt, jetzt auf 70 Prozent zu gehen, bei vielen Gastronomen gar nicht so gewaltig“, sagte Balke. Noch sei nicht abzusehen, für welche Option sich die Betriebe mehrheitlich entscheiden.
Vor allem Hotels und Pensionen in den zu Weihnachten und Silvester beliebten Urlaubsregionen werden laut Dehoga von der Erleichterung voraussichtlich kaum Gebrauch machen. „Für die Urlaubsregionen bringt das nichts, denn die wollen 100 Prozent Auslastung“, sagte Balke. Insbesondere Betriebe im Harz und auf den Inseln würden viele Gäste daher wahrscheinlich weiterhin mit der 2G-plus-Regel empfangen. Balke verwies darauf, dass sich das Testen für mehrtägige Urlaube vielerorts mittlerweile gut eingespielt habe.
Hannover 96 und Kirchen wollen impfen statt singen
Der Fußball-Club Hannover 96 und die christlichen Kirchen haben ihr für den 22. Dezember gemeinsam geplantes Weihnachtssingen im Stadion wegen der hohen Corona-Infektionszahlen abgesagt. Stattdessen soll am gleichen Tag und am gleichen Ort nun eine große Impfaktion starten, wie die evangelische und die katholische Kirche am Dienstag in Hannover mitteilten.
Das „Stadionimpfen“ soll zwei Tage vor Heiligabend von 15 bis 22 Uhr stattfinden - in weihnachtlicher Atmosphäre und mit musikalischer Begleitung. Details wollen die Initiatoren am Mittwoch vorstellen. Die Premiere des Stadionsingens in der HDI-Arena wird den Angaben zufolge auf das Jahr 2022 verschoben.
Zu der Aktion waren mehrere Tausend Menschen erwartet worden. Die Veranstalter hatten bereits zahlreiche Tickets verkauft. Der Erlös war für obdachlose Menschen bestimmt. Zu den Initiatoren gehören auch der Hörfunk-Sender „Radio 21“, das Straßenmagazin „Asphalt“ und weitere Partner.
Diebe stehlen in Nienburg Corona-Schnelltests
Diebe sind in ein Testzentrum in Nienburg eingebrochen und haben eine größere Zahl an Corona-Schnelltests gestohlen. Über die genaue Anzahl machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit.
Der Einbruch habe sich zwischen Sonntagnachmittag und Montagmorgen ereignet. Eine Mitarbeiterin bemerkte Montagfrüh den Diebstahl und verständigte die Polizei, die bei der Spurenaufnahme Hebelspuren an der Eingangstür feststellte.
Erster Omikron-Fall in Hamburg: Senat über aktuelle Lage
Am Dienstag informierte der Hamburger Senat auf einer Landespressekonferenz im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt. "Es gibt einen ersten Omikron-Fall", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Das sei jedoch zu erwarten gewesen. Es gebe zudem weitere Verdachtsfälle.
Um einen Reiserückkehrer handelt es sich dabei nicht. Die Kontaktnachverfolgung soll nun nähere Erkenntnisse liefern. Die erkrankte Person sei ungeimpft gewesen und lebe im Bezirk Eimsbüttel. "Es ist kein Verdachtsfall, sondern ein bestätigter Fall", erklärte der Senatssprecher. Der Schwerpunkt liege nun bei der Eindämmung. Weitere Einschränkungen hamburgweit seien derzeit jedoch nicht geplant. Die Gesundheitsbehörden rechnen bereits damit, dass es weitere Omikron-Fälle geben wird, da die Variante sehr ansteckend ist. Aber: "Grund zur Panik gibt es nicht", beruhigte Schweitzer.
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Derweil steigt die Impfquote weiter: Vollständig geimpft seien in Hamburg 75,1 Prozent. Besonders wichtige Erstimpfungen würden vorgezogen, so Schweitzer. Diese Personen könnten in der Warteschlange auch nach vorne gehen und sagen, dass sie sich erstmalig impfen lassen wollen. Darüber hinaus seien bislang 276.976 Booster-Impfungen verabreicht worden. Jedoch sei jüngst weniger Biontech-Impfstoff geliefert worden als bestellt. 7400 Impfdosen seien vergangene Woche geliefert worden. "Zu wenig", so Schweitzer. 75 Prozent der Impfungen seien in der 48. Kalenderwoche in Arztpraxen erfolgt.
Auch die viel diskutierte allgemeine Impfpflicht wurde auf der Landespressekonferenz angesprochen. Dazu sagte Schweitzer: "Bei der Impfpflicht sitzen wir alle in einem Boot, auch wenn die Impfquote in Hamburg vergleichsweise hoch ist." Man beobachte die Lage sehr aufmerksam, sagte er mit Blick auf die Corona-Demos in Hamburg.
Nach wie vor nehme Hamburg Corona-Patienten aus anderen Bundesländern auf. Derzeit seien 20 Prozent der Patienten in Hamburg aus anderen Bundeländern.
Silvester und Neujahr sollen in Hamburg genauso verbracht werden wie im vergangenen Jahr, informierte Schweitzer zudem. "Kontaktbeschränkungen für Geimpfte können wir nicht ausschließen", kündigte der Sprecher an. Das liege auch an der Omikron-Variante. Um auch künftig die Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, sollen künftig 580 Personen eingesetzt werden.
Corona-Impfung für Kinder: Wann es in Hamburg losgehen soll
Hamburg bereite sich derzeit auf die Impfungen für Kinder vor. Der spezielle Impfstoff soll ab dem 13. Dezember ausgeliefert werden. Hamburg erwartet am 15. Dezember die erste Lieferung. Der Senat rechnet damit, dass dann ab dem 16. Dezember mit dem Impfen der Kinder begonnen werden kann. "Wir sind gut vorbereitet", sagte Schweitzer. "Es gibt viele Eltern, die ihre Kinder impfen lassen wollen. Aber natürlich können wir nicht alle an einem Tag impfen." Es komme zudem darauf an, wie viel Impfstoff vorhanden sei.
Es werde ein Impfzentrum für Kinder geben und 50 Kinderarztpraxen, die Kinder impfen werden. "Es bedarf einer kindgerechten Umgebung", so Schweitzer. "Und es wäre schön, wenn noch mehr Kinderärzte mithelfen würden."
Kostenlose Bürgertests: 22 weitere Teststellen erhalten Genehmigung
Zu kostenlosen Bürgertests, die derzeit stark gefragt sind, sagte Schweitzer: "Es gibt 113 Teststellen, 42 mehr als Anfang Oktober." Zudem hätten 22 weitere Teststellen von den Bezirksämtern eine Genehmigung erhalten.
Am Wochenende habe es in Hamburg 521 Kontrollen zur Einhaltung der 2G-plus-Regeln gegeben. "Dabei wurden 663 Verstöße verschiedenster Art festgestellt", sagte Schweitzer. Sieben Betriebe wurden geschlossen.
Ärztekammer: Senat muss schärfere Corona-Maßnahmen vorbereiten
Die Hamburger Ärztekammer hat vom Senat schärfere Corona-Maßnahmen gefordert, sollten sich die Infektionszahlen weiter wie bisher entwickeln. „Wenn sich zeigt, dass Fallzahlen weiter steigen, muss zügig über weitere Corona-Eindämmungsmaßnahmen entschieden werden“, sagte Ärztekammerpräsident Pedram Emami am Dienstag in Hamburg. Nur so könne ein akuter Gesundheitsnotstand in der Stadt verhindert werden.
Auf der Delegiertenversammlung hätten die Ärztinnen und Ärzte eine entsprechende Resolution verabschiedet. Maßnahmen zu Lasten von Kindern und Jugendlichen habe die Versammlung aber ausgeschlossen. „Schulschließungen gilt es unbedingt zu vermeiden“, sagte Emami.
Schulen seien nicht nur Orte der Bildung und der Begegnung für Kinder und Jugendliche, sondern unabdingbar für die psychische Gesundheit. Zahlen und Daten zu den gesundheitlichen Folgen des Lockdowns auf Kinder und Jugendliche hätten gezeigt, wie sehr diese Altersgruppe im vergangenen Jahr belastet war.
Die Ärzte sprachen sich zudem für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht aus und begrüßten, dass der Bundestag über eine allgemeine Impfpflicht entscheiden werde.
Hochschulpräsident warnt vor Spaltung der Gesellschaft
Der Osnabrücker Hochschul-Präsident Andreas Bertram hat in einem offenen Brief zur Corona-Situation vor einer Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte gewarnt. In öffentlichen und privaten Diskussionen um den richtigen Kurs zur Bewältigung der Pandemie werde zunehmend polarisiert, schrieb Bertram in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben. Das verhindere offene Gespräche und setze eine Spirale der Spaltung in Gang. „Dies wird aktuell durch die spontane Idee der Einführung einer Impfpflicht ohne eine substantielle, öffentliche und ergebnisoffene Diskussion zusätzlich angeheizt.“
Die Gesellschaft drohe ihr „soziales Kapital“ aufzuzehren, beklagte Bertram. Sie verliere die Bereitschaft, „in Krisenzeiten und Zeiten starker Veränderungen füreinander einzustehen“. Begründete Zweifel und vielfach vorhandene Ängste und Sorgen würden nicht mehr von den Positionen derer unterschieden, die die Gesellschaft spalten wollten.
Die Politik delegiere die Verantwortung für Lösungen in der Corona-Krise an die Wissenschaft, kritisierte der Hochschul-Präsident. Das sei jedoch der falsche Weg. Wissenschaft sollte vielmehr nur die Faktenlage liefern. Auf deren Basis sollten dann nach politischem Diskurs unter Einbeziehung aller Blickwinkel Entscheidungen getroffen werden.
Bertram forderte Initiativen und neue Impulse für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Das geht nach meiner Überzeugung nur durch Gespräche und vor allem durch empathisches Zuhören.“ Nötig seien beziehungsstärkende Diskussionsformate, in denen sich auch Minderheiten mit ihren Meinungen sicher fühlen könnten. Alle stünden in der Verantwortung, dabei aber auch den Spalterinnen und Spaltern der Gesellschaft entschieden entgegenzutreten.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Corona-Zahlen für Hamburg: Viele Neuinfektionen, mehr Patienten
Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 614 Corona-Neuinfektionen. Das sind 194 Fälle mehr als am Vortag (420), aber 24 weniger als am Dienstag vor einer Woche (638). Damit verändert sich die Inzidenz nur leicht und liegt nun bei 244,2 (Vortag 45,5).
Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am Montagvormittag (Stand 12.05 Uhr) laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 73 Covid-19-Patienten behandelt, von denen 54 invasiv beatmet werden mussten – 3 beziehungsweise 2 mehr als am Vortag. Die Gesundheitsbehörde gab die die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Hansestadt Stand Montag mit 249 an, davon 69 Intensivpatienten. Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1903 Menschen gestorben.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 119.162 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 103.300 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.434.681 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.390.979 Personen sind vollständig geimpft (Stand 06.12.). 1.362.482 Impfserien wurden bis zum 22. November komplettiert, unter ihnen gibt es 5911 Impfdurchbrüche. Das entspricht einem Anteil von 0,43 Prozent. 331 Fälle davon mussten im Krankenhaus behandelt werden, 36 von ihnen auf der Intensivstation.
Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, sank laut RKI in Hamburg von 3,08 auf 2,75. Bundesweit stieg der Wert von 5,32 auf 5,45.
Die Hospitalisierungsinzidenz spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.
Corona-Inzidenz und Auslastung der Intensivbetten steigen weiter an
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen steigt weiter. Das Land gab die Inzidenz am Dienstag mit 206,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Zum Wochenstart hatte der Wert noch bei 204,6 gelegen.
Die Auslastung der Intensivbetten nahm erneut leicht zu: Mit 10,6 Prozent (Vortag: 10,5 Prozent) überschritt ein weiterer Indikator die Schwelle für die Warnstufe 2, die bereits in weiten Teilen des Landes gilt. Die Hospitalisierungsrate sank hingegen leicht von 5,9 auf 5,8. Der Wert gibt an, wie viele Infizierte in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner neu in eine Klinik kamen.
Die regional höchste Neuinfektionsinzidenz wies weiter der Landkreis Cloppenburg aus, dort sank der Wert aber von 386,4 am Montag auf 327,9 am Dienstag. Einzige Kommune mit einer Inzidenz unter 100 war am Dienstag der Landkreis Stade mit 97,4.
Ministerpräsident Weil sieht Liefermängel bei Corona-Tests
Bei Corona-Tests sieht Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil vereinzelt Liefermängel. Dies gelte in ganz Deutschland, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im Landtag. Nach Aussagen des Bundes und der Industrie fahren die Unternehmen ihre Produktion jedoch hoch und sind lieferfähig. Niedersachsen bestellt laut Weil rund sechs Millionen Tests pro Woche. Die Zahl der Corona-Teststellen im Bundesland wachse täglich.
Für viele Bereiche des öffentlichen Lebens sind zusätzlich zu einer Corona-Schutzimpfung oder Genesung von einer Covid-Infektion Tests notwendig, etwa für den Besuch eines Restaurants. Wer eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, benötigt allerdings keinen negativen Test.
Weil übt noch weitere Kritik: Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) in der Corona-Pandemie kommen nach seine Einschätzung häufig zu spät. Mit Blick auf Corona-Schutzimpfungen für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahre hoffe er auf eine schnelle und klare Empfehlung, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im Landtag.
Deutschland habe auch aufgrund relativ später Stiko-Empfehlungen im internationalen Vergleich immer wieder später mit dem Impfen begonnen, kritisierte der Regierungschef. „Das darf uns jetzt in dieser Situation nicht noch einmal passieren.“
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht gegeben für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren in Europa. Eine entsprechende Empfehlung der Stiko gibt es bislang jedoch nicht.
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Gesundheitsamt analysiert zwei weitere Omikron-Verdachtsfälle
Nach den beiden bestätigten Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante in Niedersachsen analysiert das Landesgesundheitsamt zwei weitere Verdachtsfälle. Derzeit werden zwei Proben aus der Region Hannover sequenziert, wie die Behörde auf Anfrage mitteilte. „Mit den Ergebnissen der Untersuchung rechnen wir am Freitag“, sagte ein Behördensprecher.
Bei den beiden schon bestätigten Omikron-Fällen handelt es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. Mittlerweile sind in etlichen Ländern Fälle der Variante aufgetaucht.
Mehr als 1,3 Millionen Booster-Impfungen in Niedersachsen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sieht das Land bei den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus auf einem guten Weg. Bis Jahresende sollten 2,8 Millionen Menschen den sogenannten Booster erhalten, etwa die Hälfte davon sei bereits erreicht, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind bisher 1,36 Millionen Niedersachsen geboostert. Das entspricht 17 Prozent der Bevölkerung.
Wie Weil weiter sagte, sind fast 4600 Arztpraxen sowie 177 mobile Impfteams an der Impfkampagne beteiligt. Bei Bedarf werde das Land auch noch weitere Impfteams der Kommunen finanzieren.
Verkehrsgerichtstag wegen Corona in den Sommer verschoben
Der Verkehrsgerichtstag in Goslar wird in den Sommer verschoben. Das eigentlich für Januar 2022 geplante Expertentreffen werde im August stattfinden, teilte der Verein nach einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung vom Montag mit. Eine Durchführung in Präsenz in Goslar werde als zu riskant eingeschätzt, wird der Vereinspräsident Ansgar Staudinger in der Mitteilung zitiert.
„Durch eine Verlegung in den Sommer besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass wir in gewohnter Weise mit acht Arbeitskreisen vor Ort tagen können“, sagte Staudinger. Seit vielen Jahren kommen jeweils Ende Januar in Goslar bis zu 2000 Experten zum Deutschen Verkehrsgerichtstag zusammen. Richter, Staats- und Rechtsanwälte, Wissenschaftler und Politiker diskutieren dabei mit Spezialisten von Automobilclubs, Ministerien, Behörden, Unternehmen und Verbänden.
Schon in diesem Jahr hatte der Gerichtstag pandemiebedingt nur in einem abgespeckten Rahmen stattfinden können. Für 2023 hoffen die Veranstalter, wieder im üblichen Format tagen zu können.
Garg sieht Vorstoß zu Kontaktbeschränkungen für Geimpfte skeptisch
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat sich ablehnend zu Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach den Feiertagen geäußert. „Ich bin skeptisch, für Geimpfte ähnliche oder sogar gleich weitreichende Einschränkungen einzuführen wie für Nichtgeimpfte“, sagte Garg. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) hatte angekündigt, in der nächsten Bund-Länder-Runde über Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten sprechen zu wollen.
In einem Interview der Zeitung „Die Welt“ erneuerte Weil seinen Vorschlag einer Verschärfung über Neujahr. „Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen“, sagte der SPD-Politiker. „Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte.“
Landtag in Niedersachsen debattiert weiteren Corona-Kurs
In der vierten Corona-Welle kommt der niedersächsische Landtag am Dienstag (10.00 Uhr) zu einer erneuten Sondersitzung in Hannover zusammen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will sich in einer Regierungserklärung zur Corona-Lage im Land äußern. Auf Antrag der Regierung soll das Parlament anschließend den Weg für weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ebnen, nachdem der Bundestag die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite aufgehoben hatte.
Alle vier Fraktionen unterstützen das – allerdings dringt die Opposition unter anderem auf mehr Tempo beim Impfen. Die FDP lehnt zudem die Einführung der 2G-Regel im Einzelhandel ab, auf die sich Bund und Länder verständigt hatten.
Aktuell gilt in weiten Teilen Niedersachsens die Warnstufe zwei, die für viele Bereiche des öffentlichen Lebens die 2Gplus-Regel vorsieht. Wo diese Regel gilt, haben Ungeimpfte keinen Zutritt – und Geimpfte und Genesene müssen einen Negativtest vorlegen. Davon ausgenommen sind seit Sonnabend Menschen, die bereits ihre Auffrischungsimpfung erhalten haben.
Die Staatskanzlei teilte am Montagabend bereits mit, welche Pläne die Landesregierung hat. Wer nicht gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-Infektion genesen ist, soll von Samstag an in vielen Geschäften in Niedersachsen keinen Zutritt mehr erhalten. Eine entsprechende Verordnung soll dann in Kraft treten. Auf einen solchen Beschluss hatten sich Bund und Länder bereits in der vergangenen Woche verständigt. Bislang war allerdings noch unklar, ab wann dies im Bundesland gilt.
2G im Einzelhandel nun auch Niedersachsen
Wer nicht gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-Infektion genesen ist, soll von Sonnabend an in vielen Geschäften in Niedersachsen keinen Zutritt mehr erhalten. Eine entsprechende Verordnung soll dann in Kraft treten, wie die Staatskanzlei am Montagabend in Hannover mitteilte. Auf einen solchen Beschluss hatten sich Bund und Länder bereits in der vergangenen Woche verständigt, bislang war allerdings noch unklar, ab wann dies im Bundesland gilt. Lebensmittelgeschäfte oder Apotheken sind davon nicht betroffen.
Außerdem soll die Zuschauerzahl bei Veranstaltungen sinken, ebenfalls vom Wochenende an. Je nach Corona-Warnstufe sollen laut Staatskanzlei bei Veranstaltungen im Außenbereich maximal 10 000 Menschen erlaubt sein, im Innenbereich sollen es maximal 5000 sein.
Drei Omikron-Verdachtsfälle in Schleswig-Holstein
Auch in Schleswig-Holstein gibt es nun den konkreten Verdacht auf Infektionen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron. Dieser Verdacht bestehe in Flensburg bei zwei von 12 neuen Corona-Fällen, teilte die Stadt am Montag mit. Hinzu komme eine dritte Person, die im benachbarten Kreis Schleswig-Flensburg gemeldet sei und sich derzeit zusammen mit den beiden anderen Personen in Flensburg aufhalte. Es handle sich um Reiserückkehrer aus Namibia. Sie seien ebenso in Quarantäne wie zwei Kontaktpersonen. Zunächst hatte das „Flensburger Tageblatt“ berichtet.
Die Abstriche der drei Personen würden zur Sequenzierung nach Berlin geschickt, hieß es weiter. Mit einem Ergebnis sei in ein bis zwei Wochen zu rechnen. Bisher sind in Schleswig-Holstein keine Omikron-Fälle nachgewiesen worden.
Schleswig-Holstein: Viele neue Todesfälle – auch Zahl schwerer Fälle steigt
Während die Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter in einer Seitwärtsbewegung bleibt – 651 neue Corona-Fälle führen zu einem leichten Anstieg auf 146,7 (Vortag: 143,7; Vorwoche: 150,1) zeigen andere Metriken im nördlichsten Bundesland eine besorgniserregende Entwicklung.
Die Zahl schwerer Corona-Fälle, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, stieg um zwölf Patienten auf nun 196. 60 davon liegen als Schwersterkrankte auf Intensivstationen, die Mehrheit dieser (38) müssen beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz wird mit 3,09 angegeben.
Zudem stieg die Zahl der gemeldeten Corona-Toten um zwölf weitere Fälle auf nun 1819.
Die höchsten Inzidenzwerte melden erneut das Herzogtum Lauenburg (193,8), Lübeck (192,3) und Pinneberg (175,0) – am niedrigsten ist der Wert in Dithmarschen (96,1) und Nordfriesland (97,5), den derzeit einzigen Kreisen mit einer Inzidenz im zweistelligen Bereich.
Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag