Hamburg. Bezirksversammlung Altona hätte am Donnerstag eine öffentliche Anhörung zum Projekt beschließen können. Doch dazu kam es nicht.

Eigentlich sollte im Streit um die Ansiedelung eines Aldi in Blankenese ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: Im bezirklichen Hauptausschuss der Bezirksversammlung Altona sollte am Donnerstagabend eine öffentliche Anhörung zum Neubau des Supermarkts durchgesetzt werden – doch dieser Plan scheiterte an Formfehlern.

Wie berichtet will der Unternehmer Oliver Quint auf einem Grundstück zwischen Blankeneser Bahnhofstraße und Auguste-Baur-Straße ein Gebäude errichten lassen, in dem sich neben Seniorenwohnungen auch ein Aldi-Markt befinden soll.

Bürgerinitiative gegen Aldi in Blankenese

Anwohner vor allem aus der Auguste-Baur-Straße laufen Sturm gegen das Projekt, weil sie für ihre Straße ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen fürchten. Mehrere von ihnen haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen, die bereits angekündigt hat, nötigenfalls gegen das Projekt zu klagen. Im Stadtteil gibt es allerdings auch Zustimmung für das Bauvorhaben. CDU und Grüne im Bezirk teilen die Bedenken der Anwohner nicht und unterstützen Quint.

Sie versprechen sich von dem neuen Supermarkt eine Belebung des Einzelhandels vor Ort. Auch SPD und FDP sind prinzipiell für das Projekt aufgeschlossen, sehen aber noch Klärungsbedarf. „Für eine Entscheidung der Bezirksversammlung zu diesem Vorhaben bedarf es einer transparenten und öffentlichen Darstellung“, sagt der SPD-Bauexperte Gregor Werner dem Abendblatt, zumal es bereits eine „breite öffentliche Diskussion“ dazu gebe.

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Konkret forderten beide Fraktionen vom Bezirksamt, die planungsrelevanten Aspekte im öffentlichen Teil des Bauausschusses (also für alle zugänglich) vorzustellen – voraussichtlich bereits im August. Aber: Der Antrag scheiterte. Auch für eine Reihe von zusätzlichen Forderungen fanden sich keine Mehrheiten.

SPD will Anhörung zur Aldi-Ansiedlung in Blankenese

Unter anderem waren Oliver Quint beziehungsweise seine Architekten gebeten worden, an der öffentlichen Sitzung ebenfalls teilzunehmen, das Projekt vorzustellen und gegebenenfalls Fragen zu beantworten. Die FDP hatte ein weiteres Gutachten gefordert, um die Auswirkungen auf das Einzelhandelszentrum im Ortskern analysieren zu lassen.

„Die Ansiedelung des Discounters wird sich auf den Umsatz der größtenteils inhaber­geführten Geschäfte auswirken“, sagte FDP-Fraktionschefin Katarina Blume zur Begründung. Doch mit der Mehrheit von CDU und Grünen wurden diese Forderungen abgelehnt. SPD-Politiker Gregor Werne kündigte an: „Wir werden die Anhörung noch durchsetzen.“