Hamburg. Die Vereine kämpfen mit bestehenden Einschränkungen, einer neuen Testpflicht und dem deutlichen Rückgang der Mitgliederzahl.

"Die Frustration über die weitere Einschränkung des Sports in Hamburg aufgrund der nun geltenden 'Bundes-Notbremse' und weiterer Einschränkungen ist groß", heißt es am Dienstag vonseiten des Hamburger Sportbundes. Besonders die erneute Benachteiligung von Kindern sei unbegründet. Die Reaktion der Vertretung von Hamburger Sportvereinen und -verbänden? Eine Resolution mit sechs konkreten Forderungen.

Bereits seit Monaten fordere der Hamburger Sport Perspektiven zur Sportausübung, so der Sportbund. Nach der erneuten Limitierung des bereits bestehenden Minimalangebotes seien nun differenzierte Maßnahmen für den Vereinssport nötig – auch "um die mittlerweile weit verbreitete Bewegungslosigkeit zu bekämpfen".

Wegen Corona: Hamburger Sportvereine setzen Resolution auf

Deshalb fordert der Sportbund "mehr Sport im Freien insbesondere für Kinder ermöglichen" und beruft sich dabei auf die Ergebnisse von Aerosolforschern, die den Angaben nach darauf hinweisen, "dass Ansteckungen im wesentlich Indoor erfolgen". Bestehende Einschränkungen seien daher unbegründet. Kinder- und Jugendgruppen sollten somit ohne Abstand, Erwachsenengruppe gegebenenfalls auch mit Abstand, Sport treiben dürfen. Auch der Wettkampfsport solle wieder ermöglicht werden. Ein entsprechender Stufenplan des Sportbundes liege vor und könne schrittweise umgesetzt werden.

Ein weiterer Punkt der Resolution sei die neue Schnelltest-Regelung der "Bundes-Notbremse". Diese sehe einen maximal zwölf Stunden alten, negativen Corona-Test vor, den die häufig ehrenamtlichen Trainer bei der Ausübung von Übungsstunden vorweisen müssen.

Das sei nicht nur erheblicher organisatorischer Aufwand, sondern auch eine Kostenfrage: "Der Umfang von Schnell- und Selbsttests, der zur Aufrechterhaltung des Vereinsbetriebs nötig ist, sprengt die finanziellen Möglichkeiten des Hamburger Vereinssports", so der Sportbund. Der Vereinssport könne in diesem Zusammenhang jedoch nur durch eine entsprechende finanzielle Förderung aufrechterhalten werden.

Sportbund: Landeskadertraining wieder ermöglichen

Neben dem Breitensport solle künftig auch das Landeskadertraining wieder ermöglicht werden, fordert der Sportbund in seiner Resolution. Das Verbot sei "eine rein politisch getroffene Entscheidung, die nicht auf pandemischen Gesichtspunkten basiert". Nach einem halben Jahr Lockdown bedürfe es zeitnaher Lösungen für die Landeskader.

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In einem weiteren Punkt spricht der Hamburger Sportbund die Folgen des Bewegungsmangels durch die Corona-Einschränkungen an. "Die Pandemie hat zu einer weitgehenden Bewegungslosigkeit geführt", heißt es. Der Vereinssport könne diesbezüglich eine Lösung sein und durch die Einrichtung von Modellprojekten zeigen, wie Bewegung auch in Pandemiezeiten möglich sei.

Hamburger Vereine fordern dritte finanzielle Förderung

Darüber hinaus kritisiert der Sportbund die Entscheidung, dass die Nutzung der öffentlich zugänglichen Bewegungsinseln der Stadt Hamburg derzeit erlaubt sei, entsprechende Angebote der Vereine jedoch nicht. "Behördliche Entscheidungsspielräume müssen qualifizierter und sportfreundlicher genutzt werden", so der Sportbund. Außerdem sei stets eine rechtzeitige Kommunikation nötig, damit die Vereine ihr Angebot an neue Regelungen anpassen können.

Als letzten Punkt fordert der Sportbund in seiner Resolution eine finanzielle Förderung der Vereine. "In einigen Vereinen beträgt der Mitgliederrückgang bereits mehr als 20 Prozent. Häufig sind die größeren Vereine betroffen, die gleichzeitig die Betriebskosten ihrer vereinseigenen Sportanlagen bewältigen müssen", heißt es dazu. Nach den Nothilfefonds im April und November vergangenen Jahres sei eine dritte Förderung nun dringend nötig, um rückläufige Mitgliedsbeiträge decken zu können.