Hamburg. Unbekannte haben einen Brandsatz gegen den Eingangsbereich des Konsulats geschleudert. Iranische Außenministerium verurteilte die Tat.
War es eine politisch motivierte Straftat? Auf das iranische Konsulat an der Bebelallee in Hamburg ist am Freitagabend ein Brandanschlag verübt worden. Die Polizei sucht nun Zeugen.
Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler schleuderten unbekannte Täter gegen 20.40 Uhr einen Brandsatz gegen eine Stahltür im Eingangsbereich des Gebäudes. Dabei wurden die Tür und ein Klingelschild von außen verschmort. "Durch die Flammen wurde das Portal beschädigt, ein Brand entstand jedoch nicht. Durch die Tat wurde niemand verletzt", erklärt Polizeisprecherin Nina Kaluza.
Brandanschlag auf iranisches Konsulat: Bebelallee gesperrt
Die Polizei wurde von einem Zeugen über die Tat informiert. Der Zeuge habe gesehen, dass sich vermutlich zwei Männer zügig vom Tatort entfernt hätten. Die Beamten sperrte die Bebelallee komplett ab und fahndete in der Umgebung nach dem oder den Tätern. Zwei Männer wurden zunächst in der Nähe angetroffen, hätten jedoch nach derzeitigen Erkenntnissen nichts mit der Tat zu tun. Mitarbeiter des Konsulats waren ebenfalls vor Ort.
Das iranische Außenministerium verurteilte den Anschlag. „Wir erwarten, dass die deutsche Regierung diesbezüglich seriös und verantwortungsbewusst vorgeht und dafür sorgen wird, dass so ein Vorfall nicht einmal passiert“, sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh laut Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag.
Erst im Juli dieses Jahres war ein Farbanschlag auf das iranische Konsulat verübt worden. Wenige Tage später kam es zu einem Farbanschlag auf die Blaue Moschee an der Außenalster. Die Polizei stellte fest, dass Beutel mit roter Farbe gegen den Bereich um die Eingangstür geworfen wurden und dort zerplatzt waren.
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Zuvor schon Farbanschläge auf Konsulat und Blaue Moschee
Damals vermutete die Polizei, dass in beiden Fällen militante Exil-Iraner, die das Mullah-Regime ablehnen, für die Taten verantwortlich gewesen sein könnten.
Im aktuellen Fall hat der Staatsschutz (LKA 7) die weiteren Ermittlungen übernommen. Die Ermittler dieser Abteilung des Landeskriminalamtes suchen nun Zeugen. Wer Hinweise zu der Tat am Freitagabend geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 040/4286-56789 (Hinweistelefon) zu melden.