Hamburg. Schon bei Farbanschlag auf Blaue Moschee seien Hassparolen gegen die islamische Religion an die Wand geschmiert worden.
Der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) hat angesichts einer für kommende Woche geplanten Demonstration gegen das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) vor pauschaler Islamfeindlichkeit gewarnt. Schon bei dem Farbanschlag auf die Blaue Moschee am Wochenende seien neben Hassparolen gegen den Iran auch solche gegen die islamische Religion an die Moscheewand geschmiert worden, erklärte der Schura-Co-Vorsitzende Fatih Yildiz.
"Die Verbreitung von offenem Hass gegen Muslime soll mit dieser Demonstration wohl fortgesetzt werden." Im Netz werde für den 7. August unter dem Motto "1400 Jahre Genozid im Iran. IZH muss geschlossen werden!" dafür mobilisiert.
Islamische Zentrum Hamburg seit 1993 im Verfassungsschutzbericht
Schon das Motto solle suggerieren, der Islam hätte einen Genozid am iranischen Volk verübt, sagte Yildiz. "Das ist absurde Hetze!" In den sozialen Medien werde der Respekt vor dem Glauben eines Muslims mit dem Respekt vor Hinrichtung, Steinigung und Lüge gleichgesetzt. "Wer mit solchen Parolen mobilisiert, will Hass und Hetze gegen Muslime verbreiten und zum gesellschaftlichen Unfrieden anstiften."
Lesen Sie auch:
- Blaue Moschee an der Alster: Streit verschärft sich
- Aus Teheran gesteuert? Blaue Moschee weist Vorwürfe zurück
- Islamisches Zentrum Hamburg: Die falschen Partner
Das IZH ist Mitglied der Schura, mit der die Stadt Hamburg einen Staatsvertrag geschlossen hat. Seit 1993 wird das IZH im Verfassungsschutzbericht erwähnt, da es sich nach Angaben des Landesamtes mit seinen islamistischen Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richtet. Nach dem Farbanschlag prüft der polizeiliche Staatsschutz auch, ob es eine Verbindung zwischen der Tat und den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes gibt.