Hamburg. Der 125 Meter lange Neubau soll barrierefrei Sozialamt, Gesundheits- und Jugendamt aufnehmen und 700 Mitarbeitern Platz bieten.
Die städtische Sprinkenhof baut ein zweites Wandsbeker Rathaus. Der Ergänzungsbau zum Bezirksamt an der Schlossstraße soll die Ämter Soziales, Jugend und Gesundheit aufnehmen. Es wird ein Ökohaus in Holzhybridbauweise. Der sechs- bis siebengeschossige Bau entsteht in fußläufiger Entfernung zwischen Rüter- und Wandsbeker Zollstraße an der ehemaligen Bundesstraße 75 und soll etwa 700 Mitarbeitern Platz bieten. Das 6580 Quadratmeter große Grundstück gehört der Stadt.
Das Gebäude hat rund 34.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und besteht aus acht an- und ineinandergeschobenen Kuben. Sie stehen in einer Reihe hintereinander. Das Grundstück ist 125 Meter lang. Die durchweg flachen Dächer sind begrünt, ebenso diverse Vorsprünge und bepflanzte Plateaus. Auch die Fassaden sind begrünt. Die Tiefgarage hat zwei Geschosse.
Dreistelliger Millionenbetrag für Wandsbeker Rathaus
Das Investitionsvolumen liege „im dreistelligen Millionenbereich“, hieß es vonseiten der Stadt. Sie realisiert den Entwurf der Wettbewerbssieger vom Architekturbüro ADEPT aus Kopenhagen sowie den Landschaftsarchitekten Studio Vulkan aus München. Er zahlt laut Verwaltung auch auf das „Magistralenkonzept“ des Senats ein.
Zwar bringt der Bau keine Wohnungen an die Einfallstraße, aber er ersetzt die zweigeschossige Parkpalette durch ein maßstabsgerechtes, großes Gebäude, das das bauliche Potenzial der Fläche ausnutzt. „Investitionen in unsere bezirklichen Dienststellen, häufig das Gesicht der Verwaltung, bilden einen wichtigen Schwerpunkt unserer nachhaltigen Immobilienstrategie, die den Sanierungsstau behebt und den Klimaschutz immer im Blick hat“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).
Leuchtturmprojekt für Hamburg
Der Neubau entsteht in Holzbauhybridbauweise, was den Einsatz vieler vorgefertigter Teile ermöglicht, also Bauzeit und Kosten spart. Dabei bestehen Fundamente, Treppenhäuser und Decken in der Regel aus Stahlbeton, das Skelett der Gebäude aus Holz. Diese nachhaltige Bauweise soll als Leuchtturmprojekt und Vorreiter für ganz Hamburg den Weg für nachhaltiges Bauen öffentlicher Gebäude weisen, hieß es in den Planungsunterlagen.
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Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD) wies darauf hin, dass die Zusammenführung der derzeit auf viele Gebäude verteilten Fachbereiche des Sozialdezernats „eine enorme Verbesserung“ bedeuteten. Zwei Fachämter sind derzeit in „nicht mehr adressatengerechten“ Büros untergebracht.
Hamburger können Pläne einsehen
Ein besonderer Fokus des Neubaus liegt auf der Barrierefreiheit. Das Bebauungsplanverfahren „Wandsbek 84“ läuft seit Mai 2019. Vom 11. bis einschließlich 25. Juni 2021 können Bürger die Pläne im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung digital einsehen und ihre Meinung dazu äußern. Die Baugenehmigung könnte Ende des Jahres ergehen. Die Bauzeit liegt bei etwa zwei Jahren.