Hamburg. Die Hamburger Haltestelle steht in einer Reihe mit Stationen in New York, Stockholm und Dubai. Damit punkten die zehn Bahnhöfe.
Sie leuchten in schillernden Farben, sind mit Edelsteinen und Marmor verziert, ähneln unterirdischen Kathedralen oder Kunstgalerien: Viele U-Bahn-Stationen auf der Welt sind weitaus mehr als ein schmuckloser Zwischenstopp auf der Fahrt von A nach B – einige sind sogar selbst eine Attraktion für sich. Das Reiseportal Travelcircus hat die zehn schönsten U-Bahn-Stationen der Welt gekürt. Mit dabei ist auch eine Haltestelle in Hamburg, eine von drei deutschen U-Bahn-Stationen.
Zauberhaftes Licht am U-Bahnhof HafenCity Universität
Der U-Bahnhof HafenCity Universität, der von der Linie U4 angefahren wird, hat es in die Top Ten in dem Ranking geschafft. Travelcircus lobt das „zauberhafte Licht“ und die „tolle Inszenierung“. Das Besondere an der Station sind die zwölf riesigen Leuchtcontainer, die von der Decke hängen. „Glatte dunkelbraune Metallplatten an der Wand und an der Decke reflektieren das Lichtschauspiel und sorgen für eine einzigartige Lichtstimmung, die je nach Tages- und Jahreszeit angepasst wird“, heißt es in der Begründung von Travelcircus.
Ausgezeichnet wurde der U-Bahnhof in der HafenCity bereits 2013: Damals erhielt das Lichtkonzept den Radiance Award for Excellence in Lighting Design. An Wochenenden und Feiertagen bietet die Station den Fahrgästen zwischen 10 und 18 Uhr jeweils zur vollen Stunde Licht- und Musikkompositionen. Passend zu klassischer Musik wechseln die Leuchtcontainer ihre Farbe.
Kunst an der T-Centralen in Stockholm
Wer sich in Stockholm ein U-Bahn-Ticket kauft, bekommt dafür auch eine gigantische Kunstgalerie zu Gesicht: Rund 150 Künstler haben sich an mehr als 90 der 110 Stationen verewigt und diese mit Mosaiken, Installationen, riesigen Gemälden und Skulpturen verewigt. Travelcircus hat die Haltestelle T-Centralen in der schwedischen Hauptstadt gekürt. Nach einem Wettbewerb im Jahr 1957 wurde T-Centralen als erste Station von lokalen Künstlern gestaltet.
Wer die Kunstwerke genauer betrachten möchte, kann täglich ab der Station T-Centralen an Führungen teilnehmen. Diese sind übrigens kostenlos – man braucht nur ein gültiges U-Bahn-Ticket.
Lichtdom an der Formosa Boulevard Station in Kaohsiung
Kaohsiung – den Namen dieser Stadt haben einige sicher noch nie gehört, sie zählt aber zu den größten und modernsten Städten in Taiwan. In der chinesischen Hafenstadt befindet sich auch die Formosa Boulevard Station, die bekannteste der 37 Haltestellen in Kaohsiung. Wer dort aussteigt, sollte den Blick nach oben richten: Eine riesige kreisrunde Glasdecke aus 4500 Glasstücken mit einem Durchmesser von 30 Metern leuchtet in schillernden Farben.
Kreiert wurde das Glaskunstwerk, der sogenannte Lichtdom, vom italienischen Künstler Narcissus Quagliata. Der Lichtdom ist in vier Teile geteilt, die Wasser, Erde, Licht und Feuer darstellen.
Edler Marmor an der Station Park Pobedy in Moskau
Marmor soweit das Auge reicht: In den Bahnsteighallen der erst 2003 eröffneten Station Park Pobedy in Moskau glänzt weißer und hellbrauner Marmor an den Wänden und Granit auf dem Boden. „Wer hier zur U-Bahn läuft, fühlt sich wie in einem Schloss“, urteilt das Reiseportal Travelcircus. Doch nicht nur die U-Bahn Station ist spektakulär, auch die Rolltreppen sind etwas Besonderes – mit 126 Metern Länge gehören sie zu den längsten ununterbrochenen Rolltreppen der Welt.
Auch andere der mehr als 200 Stationen sind Kunstwerke. Statt trister Untergrundbahnhöfe erwarten die Fahrgäste Stationen, die unterirdischen Kathedralen ähneln. Insbesondere die Haltestellen der Ringlinie sind mit reich geschmückt mit Mosaiken und Ornamenten aus Marmor und Edelsteinen ein Hingucker.
Neoromantik an der Station City Hall in New York
U-Bahn fahren mit der 1904 eröffnete New Yorker Subway ist für Touristen sicher abenteuerlich. Dass die Stationen selbst einen aufgrund ihrer Schönheit vom Hocker hauen, scheint zunächst jedoch abwegig. Auf die Geisterstation City Hall trifft das jedoch zu. Die erste Subway-Strecke führte von der 145th Street zur City Hall. Die Endhaltestelle lag an einer Wendeschleife und wurde schon damals als eine der schönste U-Bahn-Stationen der Welt gehandelt. Denn der U-Bahnhof wurde im Stil der Neoromantik erbaut.
Auch Travelcircus konnte das überzeugen: „Die Gewölbeverkleidung mit ihren grün-gelben Fliesen ist in New York einzigartig.“ An einigen Stellen dringt sogar Tageslicht in die Station. Aus- und einsteigen kann man hier jedoch nicht mehr. Wegen stark gesunkener Passagierzahlen wurde die City Hall Station 1945 geschlossen. Betrieb herrscht in dem hübschen Bahnhof aber immer noch: Denn die Wendeschleife wird nach wie vor von der Linie 6 befahren, nachdem sie ihren Endbahnhof Brooklyn Bridge/ City Hall erreicht hat. Wer Glück hat, ergattert eines der beliebten Tickets für die Führungen in dem verlassenen U-Bahnhof City Hall, die mehrmals im Jahr angeboten werden.
Unter-Wasser-Station Toledo in Neapel
Er wurde schon häufig als schönster U-Bahnhof der Welt betitelt und hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten: Die Station Toledo in Neapel, die seit 2012 in Betrieb ist. Das Besondere an dem U-Bahnhof ist, dass die Station sich teilweise unter dem Meeresspiegel befindet. Genau das hat der spanische Architekt Oscar Tusquets Blanca aufgenommen – die Bereiche oberhalb des Meeresspiegels gestaltete er so, als wären sie in Felsen gehauen, die anderen Bereiche scheinen im Meer zu versinken.
Durch kleine blaue Mosaikfliesen und verschiedene Licht- und Kunstinstallationen hat der Besucher das Gefühl, unter Wasser zu sein. „Das Highlight ist der ‘Krater’ an der Decke über der Rolltreppe, über den Tageslicht in die Tiefe scheint“, betont das Reiseportal Travelcircus.
Alles in Orange an der Station Marienplatz in München
Auch eine U-Bahn-Station in München hat es unter die zehn schönsten internationalen U-Bahnhöfe geschafft: die Station Marienplatz. Zu Spitzenzeiten steigen hier jede Stunde mehr als 24.000 Fahrgäste um – und sie alle sehen orange. Mit seiner Farbgebung tanzt der U-Bahnhof Marienplatz aus der Reihe.
„Statt im tristen Grau erstrahlt diese U-Bahn-Station nämlich in kräftigem Orange“, schreibt das Reiseportal. Und diesem Konzept bleibt der Bahnhof treu: Auch die langen Fußgängertunnel sind mit orangefarbenen Wandpaneelen verkleidet.
Wellen-Mosaik an der Station Szent Gellért Square in Budapest
Durch den Budapester Untergrund rauschen schon seit 1896 Züge, inzwischen an 52 Stationen entlang. Zu den neueren Haltestellen zählt die Station Szent Gellért Square. Sie wurde erste 2014 eröffnet. Der Künstler Tamás Komoróczky hat sich dort viel Arbeit gemacht und die Station in ein riesiges Mosaik-Kunstwerk verwandelt. Rund 2,8 Millionen kleine Mosaikfliesen bilden ein wellenförmiges Muster an der Decke und an den Säulen. Betrachter haben so das Gefühl, in einer gigantischen Welle zu stehen.
Quallen-Optik an der Station BurJuman in Dubai
Die Züge fahren fahrerlos, Züge und Bahnhöfe sind klimatisiert und Müll und Dreck dürften die Fahrgäste hier eher selten finden: Immerhin zählt die Metro in Dubai zu den modernsten U-Bahnen der Welt und wird von den Passagieren vor allem für ihre Sauberkeit geschätzt.
Picobello sieht es auch an der Station BurJuman, die Ende 2012 nach dem Einkaufszentrum BurJuman umbenannt wurde. Bei der Haltestelle dreht sich alles um das Thema Wasser. Überdimensionale Quallen-Kronleuchter geben den Fahrgästen das Gefühl, selbst unter Wasser zu sein. Ergänzt wird die kunstvolle Installation mit Fotos, die die Geschichte der Fischerei und Perlentaucherei in Dubai zeigen.
Geschützte Schönheit an der Station Rathaus Spandau in Berlin
Eine Berliner Haltestelle ist als dritter deutscher U-Bahnhof in die Travelcircus-Top-Ten gelandet. Während viele U-Bahnhöfe in der Hauptstadt eher durch Schlichtheit und Zweckmäßigkeit glänzen, kommt die Station Rathaus Spandau äußerst imposant daher. Sie wurde vom Architekten Rainer G. Rümmler entworfen und 1984 eröffnet. Das Urteil von Travelcircus lautet: „Die 64 Lampen, die von der Decke hängen und die mit Granit verkleideten Säulen verleihen dem U-Bahnhof eine ganz besondere Atmosphäre.“
Seit 2017 steht der U-Bahnhof Rathaus Spandau unter Denkmalschutz – als Zeugnis der Nachkriegsmoderne. Den schönsten Blick auf die ganze Station hat man übrigens von der Galerie aus, die über die Gleise führt.