Hamburg. Einige Anbieter haben keine Termine mehr – andere überlegen, die Öffnungszeiten zu verlängern. Wo man noch Schnelltests bekommt.
Die Bilder der Warteschlangen vor den Corona-Testzentren kurz vor Weihnachten sind gerade einmal drei Monate her. Und jetzt – einige Tage vor dem Osterfest – ist das Interesse in Hamburg angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen wieder groß. Der Unterschied zu Weihnachten: Es gibt deutlich mehr Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Ein Netz von etwa 80 Stationen, die kostenlose Schnelltests anbieten, spannt sich über die Stadt.
Die Tests sind für die Hamburgerinnen und Hamburger kostenlos und werden einmal wöchentlich ermöglicht. Getestet wird unter anderem in ausgewählten Apotheken, Drogerien, in zahlreichen Zentren privater Anbieter und Hausarztpraxen.
Vor Ostern: Viele Schnelltestzentren sind bereits ausgebucht
Viele erhoffen sich durch den Erhalt eines negativen Ergebnisses offenbar, doch noch eine Art Mini-Osterfest möglich zu machen, obwohl Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eindringlich an alle Hamburger appelliert, über die Osterfeiertage zu Hause zu bleiben. Auch die Kontaktbeschränkungen bleiben weiter bestehen. Dennoch melden viele Hamburger Schnelltestzentren eine große Anfrage.
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So auch die Stationen von Schnelltest Service Hamburg, hinter denen der Hamburger Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste steht. 15 Stationen sind derzeit in Betrieb – in den kommenden Wochen sollen es bis zu 25 werden. „Wir sind derzeit ausgebucht“, sagte ein Mitarbeiter dem Abendblatt. Der Oster-Faktor spiele dabei allerdings keine ganz entscheidende Rolle, denn ausgebucht sei man in den vergangenen Wochen auch schon gewesen. „Die anstehenden Feiertage haben allerdings dazu geführt, dass wir schneller ausgebucht waren als sonst.“
Corona-Tests: "Überlegen, ob wir Öffnungszeiten noch ausweiten"
Auch bei der Adler Apotheke an der Wandsbeker Marktstraße, die nebenan im Wandsbek Quarree Tests anbietet, gibt es für die kommenden Tage vor Ostern keine freien Slots mehr. „Wir sind komplett ausgebucht“, sagt Inhaberin Heike Gnekow. Es sei bereits seit Wochen schwer, einen Termin zu bekommen.
Freie Termine würden immer eine Woche im Voraus freigeschaltet werden; sind hier also derzeit erst wieder für nach Ostern buchbar. Aber: „Wegen der hohen Nachfragen überlegen wir, ob wir die jetzigen Öffnungszeiten von 8 bis 14 Uhr an den Feiertagen noch ausweiten, um weitere Termine möglich zu machen.“
Einige Anbieter haben noch freie Termine für Schnelltests vor Ostern
Etwas entspannter klingt die Lage bei dem Anbieter Corona-Expresstest, der Schnelltests an mehreren Standorten anbietet – unter anderem OBI Harburg und auf dem Gelände der Helmut-Schmidt-Universität. „Die Nachfrage ist groß, aber wir haben derzeit überall noch freie Termine“, sagt Firmenchef Lutz Reiher. „Wir weisen niemanden ab und es ist auch möglich, ohne Termin zu kommen.“ Die Zentren hätten auch über die Feiertage geöffnet, die Öffnungszeiten variieren jedoch je nach Standort. Sollte die Nachfrage in den nächsten Tagen weiter steigen, werde man bei Bedarf die Kapazität weiter erhöhen.
Auch an Standorten anderer Anbieter und in einigen Apotheken besteht nach Abendblatt-Recherche auch über die Feiertage noch die Chance, einen Test-Termin zu bekommen.
Schnelltests gelten als wichtiger Baustein der Pandemie-Bekämpfung
Die Schnelltests gelten als wichtiger Baustein zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Ist das Ergebnis negativ, sind einige zusätzliche Leistungen möglich, etwa der Besuch in Senioren- oder Pflegeheimen. Wichtig ist aber: Das Ergebnis eines Schnelltests ist nur eine Momentaufnahme für einige Stunden.
Und auch für negativ Getestete gilt weiterhin die Corona-Eindämmungsverordnung. Heißt: Auch ein negatives Ergebnis ändert nichts daran, dass an Ostern außerhalb des eigenen Haushalts nur eine weitere Person getroffen werden darf. Das gilt sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht mit.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).