Hamburg. Das Netz der S-Bahn Hamburg soll neu geordnet werden. Welche Linien hinzukommen – und welche wegfallen.

Das S-Bahn-Netz in Hamburg ist mit bis zu 750.000 Fahrgästen pro Tag (250 Millionen im Jahr) ein wichtiger Baustein der städtischen Mobilität. Doch es gilt auch als störanfällig und in Teilen überlastet. Daher wird es zum Fahrplanwechsel 2023/24 neu geordnet und soll dadurch leistungsfähiger und zuverlässiger werden. Das gaben Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke am Dienstag bekannt.

Zwei wichtige Änderungen: Während es bisher neben den drei Hauptlinien S1, S21 und S3 noch die drei „Verstärkerlinien“ S11, S2 und S31 gibt, wobei jeweils die eine durch den City-Tunnel und die andere oberirdisch über die Verbindungsbahn fährt, gibt es künftig nur noch die Linien S1, S2 und S3. Und diese fahren immer auf der gleichen Strecke – so entfällt das Kreuzen der Züge vor dem Hauptbahnhof und in Altona, was oft zu Behinderungen und Verzögerungen führt.

Tjarks: „Wir erfinden das S-Bahn-Fahren in Hamburg neu“

Statt der S31 gibt es künftig eine S5, die fest zwischen Stade und Elbgaustraße pendelt. Die S3, Hamburgs meistfrequentierte Bahnlinie, startet dafür tagsüber immer als Langzug mit neun Wagen in Neugraben und endet in Pinneberg. Bislang müssen Teile der Züge in Neugraben für die Weiterfahrt nach Stade entkoppelt beziehungsweise auf der Rückfahrt wieder angekoppelt werden. Dabei gibt es häufig Probleme, die sich auf das gesamte Netz auswirken – das entfällt künftig.

In einem zweiten Schritt sollen bis 2030 die Linien S4 (nach Bad Oldesloe) und S6 (dritte Linie nach Harburg, bislang als S32 geplant) eingeführt werden, und die Linie S5 wird bis Kaltenkirchen erweitert. Dadurch soll das Schienennetz der S-Bahn von 147 auf 200 Kilometer Länge wachsen, die Zahl der Züge von 164 im Jahr 2018 über aktuell 194 auf dann 258 und die der Fahrgäste von 750.000 auf mehr als eine Million am Tag.

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„Wir erfinden das S-Bahn-Fahren in Hamburg neu“, sagte Tjarks. „Dies ist die größte Überarbeitung des HVV-Netzplanes seit Jahrzehnten.“ Tschentscher sagte: „Mit dem neuen Liniensystem wird die S-Bahn zuverlässiger und pünktlicher. Der Ausbau des Schnellbahnnetzes verbessert die Mobilität für alle: auf der Schiene und auf der Straße.“