Hamburg. Jeder dritte Hamburger hat ausländische Wurzeln. Doch die Unterschiede zwischen Stadtteilen und Bezirken sind groß.

Einwanderung hat in der Hafenstadt Hamburg Tradition. Schon immer zog es Menschen aus der ganzen Welt an Elbe und Alster, um hier zu leben und zu arbeiten. Nach aktuellen Zahlen, die das Statistikamt Nord am Dienstag veröffentlichte, hat jeder dritte Hamburger ausländische Wurzeln. Ende vergangenen Jahres waren es 700.000 Menschen – 36,7 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner Hamburgs.

Damit stieg der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in den vergangenen zehn Jahren um sieben Prozent. Das geht aus einer Sonder­auswertung des Melderegisters hervor, die das Statistikamt Nord jährlich durchführt.

Migranten in Hamburg: Große Unterschiede zwischen den Bezirken

Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund leben in Billbrook (84 Prozent) und Veddel (75 Prozent). Auf Platz drei landet Neuallermöhe mit 65,2 Prozent, gefolgt von Wilhelmsburg mit 60,8 Prozent. Die niedrigsten Anteile mit jeweils weniger als 15 Prozent der Bevölkerung sind hingegen in vielen Stadtteilen der Vier- und Marschlande zu finden, die als ohnehin wenig besiedelte Stadtteile gelten.

Auch zwischen den sieben Hamburger Bezirken gibt es Unterschiede. Die meisten Menschen mit ausländischen Wurzeln leben im Bezirk Hamburg-Mitte (51,3 Prozent der Bevölkerung), die wenigsten im Bezirk Hamburg-Nord (28,9 Prozent).

Menschen mit Migrationshintergrund in den Hamburger Bezirken:

  1. Hamburg-Mitte: 51,3 Prozent
  2. Harburg: 48,1 Prozent
  3. Bergedorf: 39,3 Prozent
  4. Altona: 33,6 Prozent
  5. Wandsbek: 33,5 Prozent
  6. Eimsbüttel: 29,7 Prozent
  7. Hamburg-Nord: 28,9 Prozent

Besonders viele Einwohner mit türkischen Wurzeln in Hamburg-Mitte

Auffällig ist der große Anteil junger Menschen mit Migrationshintergrund. Mehr als die Hälfte – 53,4 Prozent – aller unter 18-jährigen Hamburger hat ausländische Wurzeln. Besonders viele Einwohner mit türkischem Migrationshintergrund leben im Bezirk Hamburg-Mitte (das entspricht 20,8 Prozent der dortigen Migranten). Im Bezirk Bergedorf beträgt der Anteil hingegen nur 8,1 Prozent.

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Zu der Bevölkerung mit Migrationshintergrund gehören nach Angaben des Statistikamts Nord "die ausländische Bevölkerung sowie alle ab 1950 von außerhalb Deutschlands Zugewanderten unabhängig von ihrer Nationalität". Dazu zählen auch die in Deutschland geborenen eingebürgerten früheren Ausländerinnen und Ausländer sowie in Deutschland geborene Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen sich der Migrationshintergrund aus der Migrationserfahrung der Eltern oder eines Elternteils ableitet, heißt es weiter.

Zudem gehören zu dieser Gruppe seit 2000 auch die (deutschen) Kinder ausländischer Eltern, die die Bedingungen für das sogenannte Optionsmodell erfüllen.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Hamburg – Top 20 innerhalb der EU:

  1. Polen
  2. Rumänien
  3. Italien
  4. Portugal
  5. Bulgarien
  6. Spanien
  7. Griechenland
  8. Kroatien
  9. Frankreich
  10. Vereinigtes Königreich
  11. Österreich
  12. Niederlande
  13. Dänemark
  14. Ungarn
  15. Litauen
  16. Schweden
  17. Tschechische Republik
  18. Lettland
  19. Finnland
  20. Belgien

Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Hamburg – Top 20 außerhalb der EU:

  1. Türkei
  2. Afghanistan
  3. Russische Förderation
  4. Iran
  5. Kasachstan
  6. Syrien
  7. Ghana
  8. Nordmazedonien
  9. Serbien
  10. Ukraine
  11. Indien
  12. China
  13. USA
  14. Bosnien-Herzegowina
  15. Irak
  16. Vietnam
  17. Kosovo
  18. Ägypten
  19. Tunesien
  20. Brasilien