Hamburg. Vakzin schützt nicht immer vor einer Ansteckung – aber vor einem schweren Verlauf. Eine Gruppe ist besonders betroffen.
In Hamburg haben sich bislang 219 Menschen mit Corona infiziert, obwohl sie vollständig geimpft waren. Angesichts von mehr als 800.000 vollständig Geimpften entspricht das einer Quote von knapp 0,03 Prozent. Diese Daten nannte die Sozialbehörde am Mittwoch auf Abendblatt-Anfrage. Wie berichtet, hatte die Zahl der sogenannten Impfdurchbrüche bis Ende Juni bei 145 gelegen, die Quote ist seitdem unverändert.
Weniger als zwei Dutzend Personen – das betrifft also in etwa jeden zehnten Fall – hätten infolge der Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, teilte die Behörde mit. Informationen darüber, ob diese Personen einen schweren Verlauf erlitten oder gar verstorben sind, lagen nicht vor.
Infektion trotz Impfung in Hamburg unwahrscheinlich
Grundsätzlich gelte: „Dass sich Personen nach einer vollständigen Impfung infizieren, ist also bislang weiterhin extrem selten“, so Behördensprecher Martin Helfrich. „Das zeigt, dass eine Corona-Schutzimpfung sehr wirksam ist und in fast allen Fällen verhindert, dass sich überhaupt eine Infektion ergibt.“
Ein möglichst weitreichender Impfschutz sei also „der wichtigste Beitrag, um Berufstätigkeit, Bildung, Betreuung und Pflege wieder sicher gewährleisten zu können“. Zugleich verdeutlichten die Zahlen aber auch, „dass es unter den äußeren Bedingungen einer Pandemie keine absolute Sicherheit gibt“, so Helfrich.
Eine Studie aus Israel hatte ergeben, dass unter den trotz Impfung Infizierten der Anteil an Menschen mit Vorerkrankungen besonders hoch war. Wer also unter Bluthochdruck, Diabetes oder Lungenkrankheiten leidet, ist nicht nur ungeimpft gefährdeter, sondern auch nach vollständiger Immunisierung – bei insgesamt sehr niedrigen Fallzahlen.
Hamburg: Spanien-Urlauber sorgt für Massenquarantäne
Auslöser für die Anfragen war ein Vorgang auf St. Georg vom Wochenende. Wie berichtet, wurden dort 130 Besucher zweier Lokale an der Langen Reihe vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ein Gast infiziert war. Dieser war kurz zuvor aus Spanien zurückgekehrt.
Da er jedoch vollständig geimpft war und zudem im Rahmen der Rückreise einen Test gemacht hatte, der negativ war, galten für ihn keinerlei Beschränkungen. Die 130 Personen wurden alle aufgefordert, sich testen zu lassen. Bislang wurde dabei eine weitere Infektion nachgewiesen. Die Ergebnisse sind aber noch nicht alle bekannt.