Hamburg. Einsturzgefahr behindert Ermittlungen – Risse im Nachbargebäude. THW errichtet über Nacht Stütze für Dachgeschoss des Hauses.

Nach der Explosion in dem dreigeschossigen Wohnhaus in der Winterstraße in Hamburg-Ottensen, bei der ein großer Teil der Fassade einstürzte, geht die Suche nach der Ursache weiter. Spezialisten der Brandermittlung des Landeskriminalamtes waren auch am Freitag vor Ort. Das Gebäude selbst konnten sie aber wegen Einsturzgefahr nicht betreten. „Das zieht natürlich die Ermittlungen in die Länge“, sagt ein Beamter.

Ob der durch die Explosion verletzte 22-Jährige bereits vernommen werden konnte, wurde am Freitag nicht bekannt. Seine Aussage könnte die Ermittlungen voranbringen. Der Sohn des Hauseigentümers hatte schwere, aber nicht lebensgefährliche Brandverletzungen erlitten. Er dürfte sich in der Nähe des Explosionsortes befunden haben, der im Bereich des Kellers lokalisiert wurde.

Explosion in Ottensen: Gasflasche der Auslöser?

Dort könnte sich, so die bisherige Einschätzung, Gas entzündet haben. Das Haus verfügt über einen entsprechenden Anschluss, der bereits am Donnerstag abgeklemmt worden war. Das Abendblatt erfuhr auch: Im Keller soll sich eine Gasflasche befinden.

Auch interessant

Auch interessant

Auch interessant

In der Nacht zum Freitag hatten Helfer des THW aus Holzbalken eine massive Stütze gezimmert, die von außen bis zum Dachgeschoss reicht. Sie dient in erster Linie dazu, den Einsturz des Dachgeschosses zu verhindern. Laut Baustatikern ist der Bereich besonders instabil.

Im Inneren wurden im Bereich des Treppenhauses Stützen aufgestellt. Mittlerweile ist der Zugang zum Haus verschlossen. Der Fußweg und Teile der Straße vor dem Haus sind abgesperrt. Es wird befürchtet, dass sich noch Teile lösen könnten. Ein Bauzaun verhindert, dass Unbefugte dorthin gelangen.

Lange Risse: Nachbargebäude zwischenzeitlich geräumt

Die angrenzenden Häuser waren in der Nacht zum Freitag erneut geräumt worden: Wie der NDR berichtet, hatten Einsatzkräfte und Anwohner laute Knackgeräusche gehört, zudem bildeten sich lange Risse in den Mauern. Am Morgen gab der Statiker Entwarnung – die Menschen konnten in die beiden angrenzenden Häuser zurückkehren.

Sind alle Sicherungsmaßnahmen an dem von der Explosion betroffenen Haus abgeschlossen und wird das Gebäude zumindest für die Brandermittler zum Betreten freigegeben, dürfte auch die Ursache der Explosion zeitnah festgestellt werden.