Hamburg. Der Tag im Überblick: Inzidenz in Hamburg zweiten Tag in Folge gesunken. Immer mehr Politiker fordern eine Perspektivdebatte.
Die Zahl der Neuinfektionen steigt stetig, auch die Inzidenz erreicht fast täglich neue Höchstwerte. Dennoch bleibt die Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen relativ stabil. Mehrere Politiker aus den nördlichen Bundesländern fordern deshalb eine Auseinandersetzung mit möglichen Lockerungen der geltenden Corona-Regeln. Alle Infos in unserem Newsblog.
>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<
Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 31. Januar 2022:
- 400 Corona-Gegner trafen sich am Montagabend zu "Spaziergängen"
- Revolverheld-Sänger Johannes Strate und Freundin Anna Angelina Wolfers im Corona-Pech
- Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt unter 1000 – aber elf neue Todesfälle
- Hamburger Polizei-Schüler sollen bei Kontaktverfolgung helfen
- Landkreis macht Impfgegner zu „unfreiwilligen Impfhelfern“
- Altkanzler Schröder und Ehefrau mit Coronavirus infiziert
- 2,75 Millionen Corona-Impfungen 2021 von niedergelassenen Ärzten
- Neue Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg weiter gesunken
- Belegung von Krankenhäusern mit Corona-Patienten gestiegen
- Fehlzeiten im Job: Mehr Depressionen, weniger Erkältungen
- Asklepios-Kliniken: Datenschutz behindert Umsetzung von Impfpflicht
- Corona-Ausbrüche in mehr als 35 Kitas im Kreis Pinneberg
- Bei stabiler Krankenhauslage: Bovenschulte fordert Lockerungsdebatte
- Inzidenz in Schleswig-Holstein unter 900 gesunken
- Buchholz will Corona-Regeln in Schleswig-Holstein lockern
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
400 Corona-Gegner trafen sich am Montagabend zu "Spaziergängen"
Rund 400 Corona-Gegner haben sich am Montagabend im gesamten Hamburger Stadtgebiet zu sogenannten "Spaziergängen" getroffen. Wie der Lagedienst der Polizei auf Nachfrage mitteilte, hatten sich dabei jeweils Gruppen zwischen 15 und 100 Menschen versammelt. Die größte Zusammenkunft gab es in Bergstedt mit rund 100 Personen.
Corona-Leugner, Impfgegner oder Maßnahmen-Kritiker nutzen den Begriff "Spaziergang", um mit ihrem Protest als spontane, zufällige – und damit legale –Zusammenkunft in der Öffentlichkeit zu gelten. Tatsächlich sind diese "Spaziergänge" nur in den seltensten Fällen spontan oder zufällig. In der Regel verabreden sich die "Spaziergänger" über den Messengerdienst Telegram, um das Versammlungsgesetz zu umgehen.
Gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei oder andere Zwischenfälle, wie es sie in den vergangenen Wochen häufig gegeben hatte, waren am Abend nicht bekannt.
Revolverheld-Sänger Johannes Strate und Freundin Anna Angelina Wolfers im Corona-Pech
Johannes Strate, Sänger und Frontmann der Band "Revolverheld", und seine Freundin Anna Angelina Wolfers mussten in den vergangenen Tagen positive Corona-Tests verkraften. Strate postete am Montag auf Instagram ein Foto von elf Corona-Schnelltests, die er seit dem 19. Januar täglich gemacht hatte. Den jüngste Schnelltest vom 29. Januar versah er dabei mit einem grinsenden Emoji – es war der erste negative Test nach seiner Infektion.
Freundin und Schauspielerin Anna Angelina Wolfers ist derzeit noch nicht zum Grinsen zumute. Die 43-Jährige postete ebenfalls ein kurzes Video von zahlreichen Schnelltests – bei ihr waren jedoch auch am 30. Januar noch zwei deutliche Striche zu erkennen. Wolfers muss sich also noch ein paar Tage gedulden, ehe sie die Infektion überstanden hat.
Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt unter 1000 – aber elf neue Todesfälle
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist am Montag weiter unter dem Wert 1000 geblieben. Überschritten wurde diese Schwelle jedoch erneut in fünf Kreisen und Städten: Stormarn, Flensburg, Neumünster, Lübeck und Pinneberg. Landesweit lag die Inzidenz bei 918,9 Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Am Montag zuvor waren es 944,3.
5014 Corona-Neuinfektionen wurden am Montag im Land gemeldet. Das waren mehr als am Sonntag (1102), allerdings liegen die Zahlen am Wochenende in der Regel niedriger. Am Montag zuvor waren es 4047 registrierte Neuinfektionen. Ungewöhnlich hoch ist die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle: Es sind elf, damit stieg die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie auf 1975.
Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – lag bei 5,63. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.
Die Zahl der in Krankenhäusern liegenden Covid-19-Patienten sank auf 346 (-21), die der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen lag bei 48 (+1), von ihnen mussten 30 beatmet werden.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatten weiter der Kreis Stormarn (1522,5), die kreisfreien Städte Flensburg (1249,8), Neumünster (1192,7) und Lübeck (1126,7) sowie der Kreis Pinneberg (1092,8). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichneten die Kreise Plön (522,6), Dithmarschen (581,6) und Steinburg (686,3).
Hamburger Polizeischüler sollen bei Kontaktverfolgung helfen
Hamburger Polizisten sollen angesichts der hohen Inzidenz bei der Nachverfolgung von Corona-Infektionen helfen. Die zuständige Behörde hat eine entsprechende Anfrage an die Polizei gestellt. Demnach sollen 200 Polizisten vier Wochen lang im Wechsel zum Einsatz kommen. Bereits Anfang Februar sollen sie an den Schreibtischen sitzen, um telefonisch die Nachverfolgung durchzuführen. "Eine entsprechende Anfrage ist bei uns eingegangen", sagt Polizeisprecher Holger Vehren. "Sie ist in der Prüfung."
Angedacht sind 200 Schüler der Akademie der Polizei, die die Aufgabe übernehmen sollen. Jeweils 100 von ihnen sollen dabei eine Woche lang unterstützen, ehe die andere Hälfte übernimmt. "Wir prüfen, ob diese Aufgabe im Rahmen des Ausbildungsplans machbar ist", so Vehren. Unklar sei deshalb auch, welche Ausbildungslehrgänge für die Aufgabe in Frage kommen könnten. 100 Soldatinnen und Soldaten unterstützen in Hamburg bereits die Nachverfolgung von Kontaktpersonen.
Kritik kommt von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). "Der Begriff Freund und Helfer wird aktuell arg strapaziert", sagt der Landesvorsitzende Thomas Jungfer. "Die Ausbildung unseres Nachwuchses leidet bereits jetzt schon stark unter Corona. Polizist ist ein Ausbildungsberuf, der zum Großteil in Präsenz stattfinden muss. Schon derzeit werden viele Ausbildungsinhalte lediglich online vermittelt."
Jedem Polizeischüler würden durch den „Sondereinsatz“ zwei Wochen Ausbildung fehlen. "Ich befürchte, dass das eine Lücke hinterlässt, die nicht aufgeholt werden kann und die Ausbildung sich entsprechend verlängern muss", so Jungfer. Polizeischüler stünden grundsätzlich für Aufgaben zur Verfügung. Die Polizei sei aber beispielsweise bei den Kontrollen zur Einhaltung der Eindämmungsverfügung in den Kampf gegen Corona eingebunden, so Jungfer.
Landkreis macht Impfgegner zu „unfreiwilligen Impfhelfern“
Mit einer kuriosen Spendenaktion will der Landkreis Goslar die weltweite Impfkampagne der Weltgesundheitsorganisation unterstützen. Wie Landrat Alexander Saipa (SPD) am Montag mitteilte, soll für jeden Teilnehmer der sogenannten Spaziergänge gegen die Corona-Maßnahmen und eine allgemeine Impfpflicht symbolisch der Wert einer Corona-Impfung zusammenkommen. Durch diese Form des stillen Protests solle unterstrichen werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung Corona-Schutzimpfungen befürworte.
Zuletzt demonstrierten laut Landkreissprecher Maximilian Strache, unter anderem wöchentlich rund 600 Menschen in der Stadt Goslar gegen die Corona-Regeln und die mögliche Einführung einer flächendeckenden Impfpflicht. Auch in anderen Städten des Landkreises wurde demonstriert. Saipa hofft, dass für jeden Demonstrationsteilnehmer der Gegenwert von 4,50 Euro gespendet wird, was den ungefähren Kosten einer Impfung entsprechen würde. „Dadurch würde jeder Impfgegner unfreiwillig zu einem Impfpaten werden.“ Das Geld soll an die internationale Impfkampagne Covax gehen, die Menschen in armen Ländern den Zugang zu Corona-Impfstoffen ermöglichen will.
Vorbild sei eine ähnliche Spendenaktion einer Bürgerinitiative in der Gemeinde Ofterdingen in Baden-Württemberg, sagte Saipa. Bis Ende März soll anhand der Zahl der Demonstranten wöchentlich ermittelt werden, wie viele Impfungen die Teilnehmer symbolisch erlaufen haben.
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Altkanzler Schröder und Ehefrau mit Coronavirus infiziert
SPD-Altkanzler Gerhard Schröder und seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim haben sich mit dem Coronavirus infiziert. „Leider haben wir uns angesteckt. Wir beide haben aber keine ernsthaften Symptome. Wahrscheinlich weil wir beide geboostert sind“, schrieb Schröder-Kim am Montag auf ihrem Instagram-Account. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.
2,75 Millionen Corona-Impfungen 2021 von niedergelassenen Ärzten
Niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein haben in ihren Praxen im vergangenen Jahr 2,75 Millionen Corona-Schutzimpfungen verabreicht. „Damit fand mehr als jede zweite der rund 5,36 Millionen Impfungen in Schleswig-Holstein in einer Arztpraxis statt“, sagte am Montag die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH), Monika Schliffke. „Das ist ein großartiger Erfolg.“
Die Impfungen in den Arztpraxen hatten im April 2021 begonnen. Trotz anfänglicher Impfstoffknappheit und sich ständig verändernder Rahmenbedingungen seien das Engagement und die Einsatzbereitschaft in den Praxen unverändert hoch geblieben, erklärte die KVSH. „Und das vor dem Hintergrund der üblichen Patientenversorgung und weiterer pandemiebedingter Aufgaben wie der engen Begleitung der überwiegenden Zahl von nicht stationär aufgenommenen Covid-19-Erkrankten“, sagte Schliffke.
Ebenso erfolgreich sei die Bilanz der Impfzentren und -stellen, in denen die KVSH die Verantwortung für die medizinischen Prozesse und das ärztliche Personal trage. Schon zur Vorbereitung der Impfzentren Ende 2020 sei es gelungen, innerhalb kurzer Zeit viele Mediziner aus dem niedergelassenen Bereich und auch Ärzte im Ruhestand für die Aufgabe in den Impfzentren zu gewinnen. In den stationären Impfeinrichtungen wurden den Angaben zufolge vom Start im Januar 2021 bis Jahresende rund 2,10 Millionen Impfungen vorgenommen. Eine besondere Leistung hätten 2021 auch die von der KVSH bereitgestellten mobilen Impfteams erbracht, die im Auftrag des Landes unterwegs waren und rund 360.000 Corona-Impfungen machten.
Von den rund 2,9 Millionen Schleswig-Holsteinern haben bisher 78,4 Prozent die Grundimmunisierung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist die vierthöchste Quote in Deutschland. Bei den Auffrischungsimpfungen ist der Anteil von 70,3 Prozent der Höchstwert.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Neue Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg weiter gesunken
Am Montag meldete die Hamburger Sozialbehörde 3056 Corona-Neuinfektionen. Das sind 735 Fälle mehr als am Vortag (2321), aber 1557 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche (4613). Damit sinkt die Inzidenz wieder und liegt nun bei 2104,8 (Vortag 2186,5).
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 252.936 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 151.600 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.503.406 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 30.1.), 1.471.266 Personen sind vollständig geimpft (Stand 30.01.).
Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 533 Corona-Patienten behandelt. 75 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2133 Menschen gestorben.
Die Hamburger Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, stieg laut RKI minimal von 6,86 am Freitag auf 6,91 am Montag.
Belegung von Krankenhäusern mit Corona-Patienten gestiegen
Angesichts der Omikron-Welle hat die Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen am Montag leicht zugenommen. Sie stieg von 8,3 auf 8,4, wie das Land mitteilte. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Patienten innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Der Wert steigt seit einigen Tagen. Bis Mitte Januar hatte die Zahl relativ konstant bei etwa 4,7 gelegen. Die höchste Warnstufe beginnt bei einer Inzidenz von 9.
Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten sank im Vergleich zum Vortag auf 4,9 Prozent. Am Sonntag lag sie bei 5,4 Prozent und damit gut einen Prozentpunkt höher als eine Woche zuvor.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen gab das Land mit 910,5 an (Vortag: 907,5). Der Wert gibt an, wie viele Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen registriert wurden.
Für das Bundesland Bremen gab das Robert Koch-Institut die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen am Montag mit 1575,9 an – eine Steigerung im Vergleich zum Sonntag (1516,2), nachdem der Wert zuvor gesunken war.
Fehlzeiten im Job: Mehr Depressionen, weniger Erkältungen
Die Berufstätigen in Deutschland waren 2021 einer DAK-Studie zufolge etwas weniger krank als im Vorjahr. Der Krankenstand bei rund 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ist mit 4,0 Prozent um 0,1 Punkte gegenüber 2019 gesunken, wie die Kasse am Montag in Hamburg mitteilte. Erkältungskrankheiten verursachten ein Drittel weniger Arbeitsausfall als noch 2019. Die meisten Ausfälle am Arbeitsplatz gab es wegen Muskel-Skelett-Problemen. Bestätigte Corona-Infektionen spielten 2021 mit rund 19 Fehltagen je 100 Versicherte nur eine geringe Rolle. Fehlzeiten wegen Depressionen erreichten dafür einen neuen Höchststand.
An jedem Tag 2021 waren durchschnittlich 40 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Die überwiegende Mehrheit (57,3 Prozent) kam ohne eine einzige Krankschreibung durch das zweite Corona-Jahr.
Bei den psychischen Erkrankungen verzeichnet die Analyse mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte ein Rekordhoch. Allein Depressionen verursachten davon 108 Tage. „In der Corona-Pandemie fühlen sich viele Menschen gestresst und stehen unter Anspannung“, sagte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm. Besorgniserregend sei, dass Depressionen bei vielen Menschen in der Pandemie länger andauern. Beschäftigte mit dieser Diagnose fallen im Durchschnitt für 61 Tage aus.
Die meisten Fehltage gab es wegen Rückenschmerzen und anderer Muskel-Skelett-Probleme. Mehr als ein Fünftel des Arbeitsausfalls ließ sich damit begründen. Den stärksten Anstieg hatten Erzieherinnen und Erzieher (plus 13 Prozent). Auch beim Klinikpersonal (plus 7 Prozent) und in der Altenpflege (plus 5 Prozent) gingen die Fehltage wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen weiter hoch.
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Asklepios-Kliniken: Datenschutz behindert Umsetzung von Impfpflicht
Die Asklepios-Kliniken haben mit Blick auf die Umsetzung der Impfpflicht in Krankenhäusern datenschutzrechtliche Vorgaben kritisiert und mehr Klarheit gefordert. In einem Schreiben an Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) verlangte der Vorstandsvorsitzende der Asklepios-Kliniken, Kai Hankeln, eine Klarstellung über die Güterabwägung zwischen Datenschutz und Patientenversorgung. Aktuell drohten den Kliniken laut Hankeln Bußgelder, wenn sie ungeimpfte Mitarbeiter nach Erhebung des Impfstatus zu Impfberatungsgesprächen einladen würden.
Das wichtige Anliegen der Impfungen werde „von Datenschutzbedenken torpediert“, kritisierte Hankeln. Es sei bereits unklar, ob der Impfstatus von Mitarbeitern bei der Erstellung von Dienstplänen berücksichtig werden dürfe. Krankenhausbetreiber müssten allerdings zuverlässige Dienstpläne erstellen können. „Gelingt das nicht, könnten bestimmte sensible Bereiche nicht ausreichend oder im Falle von einzelnen Diensten gar nicht besetzt sein.“ Zuerst hatte die „Hannoversche Allgemeine-Zeitung“ darüber berichtet. Der Brief vom 17. Januar war auch an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) adressiert.
Am 15. März tritt die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht in Kraft. Unter anderem müssen dann Mitarbeiter in Kliniken und Arztpraxen oder von Pflegediensten und Heimen vollständig geimpft sein.
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Corona-Ausbrüche in mehr als 35 Kitas im Kreis Pinneberg
Das Corona-Virus breitet sich nach Angaben der Pinneberger Kreisverwaltung aktuell vor allem in den jungen Altersgruppen aus. Auch wenn die Infektionen meist mild oder symptomfrei verlaufen würden, haben die Infektionen enorme Auswirkungen auf den Betrieb von Einrichtungen – und für Eltern, die ihre Kinder in Quarantäne zuhause betreuen müssen. Hier erfahren Sie mehr über die Corona-Situation in den Pinneberger Kitas.
Bei stabiler Krankenhauslage: Bovenschulte fordert Lockerungsdebatte
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte hat sich offen gezeigt für eine Debatte über Lockerungen von Corona-Beschränklungen. Bei einer stabilen Lage unter anderem auf den Intensivstationen könne man sich einer Perspektivdebatte nicht verschließen, sagte der SPD-Politiker am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Diskussionspunkte könnten die 2G-Regelung im Einzelhandel und die Auslastung von Fußballstadien sein.
Für den Einzelhandel hält Bremens Bürgermeister eine bundesweite konsequente Maskenpflicht statt der 2G-Regelung für denkbar. 2G besagt, dass nur geimpfte oder genesene Menschen entsprechende Innenräume betreten dürfen. „Und wir müssen zu einer möglichst einheitlichen Regelung kommen, was Großveranstaltungen angeht“, sagte Bovenschulte mit Verweis auf den Sport.
Trotz weiter steigender Corona-Infektionszahlen waren zuletzt die Rufe nach einem Konzept für eine Rücknahme von Beschränkungen lauter geworden. Entsprechend äußerten sich unter anderem führende FDP- und CSU-Politiker. Sie begründeten dies mit den bislang weniger schweren Krankheitsverläufen in der Omikron-Welle.
Bovenschulte sagte, man könne und müsse über Öffnungen nachdenken, insbesondere wenn die Situation auf den Intensivstationen stabil bleibe und wenn sich bei den Normalbetten zeige, dass „da ganz wesentlich auch Menschen mit Corona und nicht nur wegen Corona liegen“. In Bremens Krankenhäusern ist laut Bovenschulte derzeit rund ein Drittel der Corona-Infizierten auf Normalstationen wegen der Infektion im Krankenhaus. In den übrigen Fällen sei der Aufnahmegrund nicht Corona gewesen. Die Lage auf den Intensivstationen entspanne sich.
Inzidenz in Schleswig-Holstein unter 900 gesunken
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist nach 1102 neuen Corona-Fällen am Sonntag unter 900 gesunken: Der Wert liegt nun bei 894,7 Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Am Sonnabend betrug der Wert 949,9, am Sonntag zuvor hatte er bei 918,1 gelegen. 1102 registrierte Neuinfektionen wurden am Sonntag gemeldet, das waren weniger als am Sonnabend (1626 Fälle) und am Freitag (3997).
Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie blieb unverändert bei 1964 Menschen. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt nun bei 6,32. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen. Die Zahl der in Krankenhäusern liegenden Covid-19-Patienten war am Freitag um 26 auf 367 gestiegen, die der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen liegt bei 47. Am Wochenende werden diese Zahlen nicht aktualisiert.
Die höchste Inzidenz haben weiter der Kreis Stormarn (1401,7), die kreisfreie Stadt Neumünster (1252,7) und Flensburg (1224,2). Auch in Lübeck (1018,8) und Pinneberg (1009,5) liegt der Wert über 1000. Die niedrigste Inzidenz verzeichnen die Kreise Plön (526,5), Dithmarschen (567,4) und Steinburg (661,0).
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Buchholz will Corona-Regeln in Schleswig-Holstein lockern
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hat sich trotz anhaltender Omikronwelle in Deutschland für baldige Lockerungen in Einzelhandel und Gastronomie ausgesprochen. „Wir müssen zweifellos vorsichtig bleiben. Aber sobald Kliniken dank der scheinbar milderen Omikron-Infektionsverläufe nicht mehr Gefahr laufen, überlastet zu werden, gibt es für 2G oder 2G plus keine Rechtfertigung mehr“, sagte der FDP-Politiker am Sonntag. Das gelte auch für das übrige öffentliche Leben. 2G bedeutet, dass nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben. Bei der 2G-plus-Regel muss zusätzlich ein negativer Coronatest vorgelegt werden.
Schon jetzt zeige sich, dass angesichts der Einschränkungen viele Einzelhändler und Gastwirte zu dem Schluss kämen, dass sich der Weiterbetrieb ihrer Firmen unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr lohne, sagte Buchholz. „Im Januar mag das noch überbrückbar sein – aber mit jeder Woche in Richtung Ostern schlägt dies auf Umsätze und damit langfristig auf Arbeits- und Ausbildungsplätze durch.“ Er werde sich dafür einsetzen, entsprechende Lockerungsmöglichkeiten rasch mit den Experten der Landesregierung zu besprechen, sagte der Minister.
Um angesichts der Omikronwelle möglichen Versorgungslücken vorzubeugen, hatte die Landesregierung bereits am Sonnabend Teilen der Wirtschaft Lockerungen bei den Arbeitszeit-Vorschriften ermöglicht. Dies betrifft vor allem Betriebe und Einrichtungen der so genannten kritischen Infrastruktur. „Die Lockerungen betreffen vor allem die Arbeit an Sonn- und Feiertagen. Bedingung ist natürlich, dass die Betriebe Personalengpässe infolge von Corona-Infektionen oder Quarantänefällen nachweisen können“, sagte Buchholz.
Von der Allgemeinverfügung des Landes können nach Angaben des Arbeitsministeriums Not- und Rettungsdienste, Testzentren oder Energie- und Wasserversorgungsbetriebe Gebrauch machen. Sie gelte aber auch für Betriebe in den Bereichen Fleisch, Milch, Mehl und Backwaren, Zucker, Futtermittel sowie für den Lebensmitteleinzelhandel einschließlich der Lebens- und Futtermittellogistik.