Hamburg. Bund und Länder wollen wieder bis zu 25.000 Zuschauer bei Großveranstaltungen zulassen. Hamburgs SPD und Grüne im Streit.
Der Umgang mit den Corona-Maßnahmen sorgt innerhalb der rot-grünen Koalition in Hamburg zunehmend für Spannungen. Nachdem prominente Grüne wie Fraktionschefin Jennifer Jasberg sich zuletzt mehrfach etwas offener für Lockerungen gezeigt hatte als die SPD von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), kam es am Sonntag zum offenen Krach. Anlass war das DFB-Pokal-Viertelfinalspiel des HSV gegen Karlsruhe am 2. März.
Corona Hamburg: Politischer Streit um HSV-Spiel
Nachdem Bund und Länder sich kürzlich verständigt hatten, vom 4. März an wieder bis zu 25.000 Zuschauer bei überregionalen Großveranstaltungen zuzulassen, forderten die Grünen, diese Regelung auf das HSV-Spiel zwei Tage zuvor anzuwenden: „Die Corona-Lage ermöglicht uns hier derzeit bereits etwas Spielraum, eine Ausnahmegenehmigung unter Einhaltung bekannter Sicherheitsstandards wäre aufgrund des auf der MPK beschlossenen und zwei Tage später folgenden Lockerungsschrittes vertretbar“, sagte Maryam Blumenthal, sportpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion und zugleich Landesvorsitzende der Partei. „Es ist an der Zeit, den Fans, die der Hamburger Fußball in den letzten zwei Jahren durch die vielen Geisterspiele schmerzlich vermisst hat, jetzt entgegenzukommen.“
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Die SPD war über dieses „politische Foul“, wie es hieß, äußerst verstimmt. „Wir alle haben das Bedürfnis nach einer Rückkehr der Zuschauer/-innen in die Stadien und stehen fest an der Seite der Vereine und der Fans, wenn es um die Öffnung der Stadien geht“, teilte ihre sportpolitische Sprecherin Juliane Timmermann mit.
„Eine tragfähige Lösung“ für das Pokalspiel des HSV sei daher bereits Thema in verschiedenen Gremien der Bürgerschaft, auch der Senat werde sich damit am Dienstag befassen. Timmermann: „Wir haben daher die heutige Äußerung unseres Koalitionspartners mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen. Politische Foulspiele helfen dem Sport nicht.“