Hamburg. Verdacht auf Rennen: 19-Jähriger rast mit AMG-Mercedes in Leitplanke. Der Schaden ist noch höher als die 170.000 Euro für das Auto.
Der Verkehrsunfall im Rahmen eines Hamburger Hochzeitskorsos am Sonntagnachmittag auf der neuen Wilhelmsburger Reichsstraße, bei dem ein Schaden von knapp einer viertel Million Euro entstand, wird nicht nur für den 19 Jahre alten Unfallfahrer ein Nachspiel haben, sondern für alle beteiligten Fahrer.
Die Polizei hat gegen den 19-Jährigen und die anderen sieben Fahrer, die der Hochzeitsgesellschaft zugeordnet wurden, Ermittlungen wegen des Verdachts eines „verbotenen Kraftfahrzeugrennens“ eingeleitet.
Polizei Hamburg: Unfall mit Mercedes AMG bei Hochzeitskorso – war es ein Autorennen?
Der Unfall hatte sich gegen 17.15 Uhr zwischen den Anschlussstellen Wilhelmsburg und Kornweide ereignet. Fahrer Eron Z., so die Erkenntnisse der Polizei, hatte die Kontrolle über seinen AMG-Mercedes verloren. Das Fahrzeug schleuderte in die Leitplanke und blieb zerstört liegen. Der Fahrer blieb unverletzt.
Der Schaden ist hoch. Allein der Mercedes wird von der Polizei auf rund 170.000 Euro taxiert. Dazu kommen laut Polizei noch einmal Schäden an der Leitplanke und im sogenannten „Begleitgrün“ über rund 75.000 Euro.
Illegales Rennen im Hochzeitskorso auf der Wilhelmsburger Reichsstraße
Die Polizei beschlagnahmte den beschädigten AMG-Mercedes, der auf eine Firma zugelassen ist. Auch der Führerschein des 19-Jährigen wurde eingezogen. Außerdem ermittelt die Polizei gegen einen der Fahrer (34) wegen Fahrens ohne Führerschein.
Die Hochzeitsgesellschaft konnte nach der Unfallaufnahme weiter. Wohin sie wollten, blieb unbekannt. Die meisten der Hochzeitsgäste stammen aus dem Bereich Pinneberg, aber auch aus Niedersachsen.
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Den an dem „verbotenen Kraftfahrzeugrennen“ beteiligten Fahrern drohen bei einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Außerdem gibt es mindestens zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot bis zu einem halben Jahr. Die Fahrerlaubnis des Unfallfahrers kann ganz eingezogen werden.
Schlecht für den Unfallfahrer und die Firma: Besteht eine Vollkaskoversicherung, kann sie die Zahlung für die Schäden am eigenen Wagen verweigern.