Hamburg. Nach dem “Remigration“-Geheimtreffen fordert die Linke ein Verbotsverfahren gegen die AfD – die anderen Parteien sind skeptisch.
Nach Bekanntwerden des Geheimtreffens von Rechtsextremisten mit AfD-Funktionären in Potsdam haben die anderen in der Hamburgischen Bürgerschaft vertretenen Parteien vor einem menschenverachtenden Weltbild der AfD gewarnt. Sie riefen zur gemeinsamen Verteidigung der Demokratie auf. Eine von der Linksfraktion als Konsequenz geforderte sofortige Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD stieß bei SPD, Grünen, CDU und FDP am Mittwoch aber auf Zurückhaltung und Skepsis.
Innensenator Andy Grote (SPD) schätzte die Erfolgsaussichten eines solchen Verfahrens in der Debatte aufgrund hoher rechtlicher Hürden als eher gering ein. Die Grünen sprachen sich für eine ernsthafte Prüfung eines Verbots aus. Die CDU forderte, die AfD vor allem politisch zu stellen.
Remigration war bei Geheimtreffen in Potsdam Thema
In Potsdam soll der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, über „Remigration“ gesprochen haben. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
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Die AfD warf den anderen Parteien vor, durch eine Skandalisierung des „privaten Treffens“ vom eigenen Versagen ablenken und einen stärker werdenden politischen Gegner auf juristischem Wege ausschalten zu wollen.