Hamburg. Weihnachten hinter Gittern ist oft eine schwere Zeit. Einige Häftlinge bekommen nun kurz vor dem Fest einige Hafttage erlassen.

31 Gefangene sind in diesem Jahr in Hamburg vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Sie verbüßten nach Angaben der Justizbehörde eher kurze Strafen, die sowieso zwischen dem 1. Dezember und 6. Januar abgesessen gewesen wären. Die vorzeitige Entlassung soll den Betroffenen Gelegenheit geben, vor den Weihnachtstagen noch persönliche und behördliche Angelegenheiten zu regeln.

Die traditionelle Weihnachtsamnestie war 2018 neu im Hamburgischen Strafvollzugsgesetz geregelt worden. Statt Gnadenerweisen durch die Behörde auf individuellen Antrag prüfen nun die Gefängnisleitungen von sich aus, wer für die maximal fünf Wochen vorgezogene Entlassung in Frage kommt.

Weihnachten: So viele Hamburger Gefangene kommen vor dem Fest frei

Bedingung dafür ist, dass die Betroffenen eine Freiheitsstrafe oder eine Ersatzfreiheitsstrafe von weniger als einem Jahr verbüßen. Außerdem müssen sie seit mindestens drei Monaten einsitzen und dürfen sich dort nichts haben zu Schulden kommen lassen. Ausgenommen von der vorzeitigen Entlassung sind auch Gefangene, bei denen eine Ausweisung, Abschiebung oder Auslieferung zu erwarten ist.

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Wer Weihnachten hinter Gittern verbringen muss, kann sich immerhin auf ein besonderes Menü freuen. Es umfasst meist ein Geflügelgericht sowie Wildfleisch und vegetarische Speisen. In der Adventszeit gab es in fast allen Justizvollzugsanstalten Weihnachtsfeiern, nur in der im offenen Vollzug der JVA Glasmoor nicht. Die meisten Insassen der in Norderstedt gelegenen Einrichtung mit 250 Plätzen sparten sich ihre Freistellungstage auf, um zum Jahresende bei ihren Angehörigen sein zu können, hieß es.

Weihnachtsamnestie: Insgesamt 2100 Gefangene in Hamburg

Nach Angaben der Justizbehörde sitzen derzeit durchschnittlich rund 2100 Menschen in den Hamburger Gefängnissen, davon rund ein Drittel in Untersuchungshaft. Gut die Hälfte aller Gefangenen sind Ausländer.